Metrische Rückmodulation

  • Moin, ich habe eine Frage zu metrischen Modulationen : Ich moduliere von Vierteln über Vierteltriolen in ein neues Tempo. Wie moduliere isch dann wieder zurück in die ursprünglichen Viertel ?

    Mein Ansatz war bisher: Punktierte Viertel.


    Aber : Gibt es eine allgemeine Regel für Metrische "Rückmodulationen" ?


    Gruß, M

    "If you don't have ability you wind up playing in a rock band" (Buddy Rich)

  • Mein Ansatz war bisher: Punktierte Viertel.


    Aber : Gibt es eine allgemeine Regel für Metrische "Rückmodulationen" ?


    Punktierte Viertel sind korrekt!


    Bei dem Schritt von Vierteln auf Vierteltriolen spielst Du ja drei Schläge in der Zeit, in der Du vorher zwei gespielt hast. Also musst Du bei der Rückkehr zwei Schläge in der Zeit spielen, in der Du vorher drei gespielt hast.

  • Hallo

    Da verstehe ich ein Schritt nicht.

    Ich gehe mal davon aus, dass wir uns in einem 4/4 Takt bewegen. Uns dabei jetzt aber nur die ersten beiden viertel anschauen.

    Jetzt habe ich drei Schläge >viertel< und möchte in dieser Zeit zwei Schlage spielen.

    Bleibe ich beim 4/4 dann spiele ich weiterhin normale Viertel.

    Oder muss ich dazu auf 3/4 gehen? Dann wäre das logisch und die punktierte viertel macht Sinn

  • Also musst Du bei der Rückkehr zwei Schläge in der Zeit spielen, in der Du vorher drei gespielt hast.

    Wären das dann nicht einfach wieder gerade Viertelnoten? Dann spielt er genau 2 Schläge in der Zeit, in der vorher 3 Schläge waren. Bei 2 punktierten Vierteln ürde er in dieser Zeit ja nur eine punktierte Viertel voll ausspielen und von der zweiten punktierten Viertel nur noch ein Drittel, also eine Achtelnote. :S

    Four on the floor sind zwei zu viel. SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 20.07. Motorradtreffen Stegen-Eschbach (FR), 23.11. Lokalität Baumann Heitersheim, 30.11. Heimathafen Lörrach mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Wären das dann nicht einfach wieder gerade Viertelnoten? Dann spielt er genau 2 Schläge in der Zeit, in der vorher 3 Schläge waren. Bei 2 punktierten Vierteln ürde er in dieser Zeit ja nur eine punktierte Viertel voll ausspielen und von der zweiten punktierten Viertel nur noch ein Drittel, also eine Achtelnote. :S

    Es geht dabei wohl um diese metrische Modulation. Das Metrum wechselt.

    Im Zweiten Part hast du wieder Viertel und nicht viertel Triolen. Also musst du auf drei Viertel zwei Schläge in der selben Zeit spielen. Ich hab jetzt 3/4 genommen, damit es in einem Takt aufgeht


    So habe ich es verstanden

  • Es geht nur um die Modulation des Tempos, die Uminterpretation des Viertelpulses. Du kannst davor und danach zählen,

    wie du willst (bzw. wie die musikalische Vorgabe im Kontext ist).

    Die Taktlänge musst du dabei vergessen, wenn es um die reine Relation geht. Du denkst dir vor der Modulation nicht etwa

    "einen Takt lang Vierteltriolen spielen" oder so ähnlich, sondern du wechselst einfach in generelle Vierteltriolen, die du

    jedoch auf der Stelle uminterpretierst.

  • Ja, alle Modulationen über Triolen gehen über punktierte Noten zurück. (Nur Modulationen mit Triolen natürlich.)

  • Toll!! jetzt habt ihr wieder nen Fass aufgemacht ;) Jetzt sitze ich hier in meiner Übezeit (hab Urlaub) und versuche das mit der Modulation zu verstehen und es in die Praxis umzusetzen.

    Ich hoffe es, dass ich habe es einigermaßen verstanden habe.

    Wenn ich mal so in mich hinein horche, dann hab ich das, ohne es zu wissen, bestimmt schon mal gemacht.

    Ich habe mal was im Anhang gepackt. Ist das auch sowas?

  • Angenommen, du spielst Viertel in 60 BPM. Wenn du daraus Vierteltriolen machst, spielst du in der Zeit, die vorher zwei Schläge brauchten, jetzt drei Schläge. Statt 60 pro Minute also 90.


    Um wieder zum Ursprungstempo zurück zu kommen, musst du dann in der Zeit von drei Schlägen nur noch zwei machen. Jede Note dauert also anderthalb Mal so lang => punktierte Viertel.

    Normal ist, wie ich bin!

  • Ich moduliere von Vierteln über Vierteltriolen in ein neues Tempo. Wie moduliere isch dann wieder zurück in die ursprünglichen Viertel ?

    Mein Ansatz war bisher: Punktierte Viertel.

    Vierteltriolen teilen halbe Noten durch drei. Man kommt so von z.B. 120 bpm mit der Modulation auf 180 bpm. Bezogen auf die Viertel kann man einfach den Faktor 1,5 (statt 3 bei Halben) nehmen.


    Um wieder zurück zu gehen sind punktierte Viertel richtig. Hier nimmt man wieder einfach den Faktor 1,5 - weil eine Punktierung die Dauer einer Note um die Hälfte verlängert. Also 180 bpm / 1,5 = 120 bpm.


    Gibt es eine allgemeine Regel für Metrische "Rückmodulationen" ?

    Wie wäre es einfach mit dem ursprünglichen Tempo?

    Wobei es bei binären Veränderungen eigentlich gar kein Problem sein sollte. Z.B. Quintolen dürften da in der Praxis kaum eine Rolle spielen :/

  • Toll!! jetzt habt ihr wieder nen Fass aufgemacht ;) Jetzt sitze ich hier in meiner Übezeit (hab Urlaub) und versuche das mit der Modulation zu verstehen und es in die Praxis umzusetzen.

    Ich hoffe es, dass ich habe es einigermaßen verstanden habe.

    Wenn ich mal so in mich hinein horche, dann hab ich das, ohne es zu wissen, bestimmt schon mal gemacht.

    Ich habe mal was im Anhang gepackt. Ist das auch sowas?

    Nein, das sind keine Modulationen. Dein BD-Sn-Beat bleibt ja immer gleich, du spielst einfach verschiedene Unterteilungen mit der Hi-Hat.

    Der Witz bei einer Modulation ist ja, dass du danach ein effektiv neues Tempo hast. Damit es aber nicht beliebig ist (und somit auch sehr

    schwer, präzise umzusetzen (vor allem natürlich von einem Ensemble), bedient man sich des Tricks, dass das neue Tempo mit dem alten

    eine "Verwandtschaft" hat, einen gemeinsamen Nenner.


    Im Falle der im Fred angesagten triolischen Modulation hast du einen alten Viertelpuls A und einen neuen Viertelpuls B. Beide sind in dem

    Moment in dem du sie spielst, wirklich Viertel. Es geht also nicht um Überlagerungen oder Polyrhythmen (nur fürs Protokoll).

    Der neue Viertelpuls B entspricht nun ganz genau den Vierteltriolen des Viertelpulses A.


    Und aus der Sicht von Viertelpuls B entsprechen dann die Viertel von A punktierten Vierteln (in Relation zum Viertel von B natürlich).


    Das ist aber alles nur Theorie. Dies umsetzen und spielen zu können, ist natürlich eine andere Geschichte. Da konsultiert man am besten

    einen Lehrer oder tüftelt und übt selbst ;) .


    Edit: Entschuldige, ich hatte nicht gründlich genug hingesehen!! Ja, im Prinzip sind das Modulationen, wobei eine Tempohalbierung sich

    vielleicht noch nicht so ganz richtig qualifiziert, je nach Definition :) . Vom zweiten zum dritten Beispiel ist es aber auf jeden Fall eine

    astreine Tempomodulation :thumbup:.

  • Es war eigentlich wirklich nicht mein Plan, aber weil mir gerade kein schlaueres Beispiel in den Sinn kommen mag, hier eine schamvolle Eigenwerbung:

    Vor einigen Jahren habe ich ein erstes Musikstück für Youtube gemacht, gefilmt, aufgenommen etc. pp. Darin habe ich eine Modulation über punktierte

    Achtel (nicht Triolen) eingebaut. Nach 3.10 (Link) wird der Song schneller, die Relation besteht wie gesagt in den punktierten Achteln. Ich fand die Idee

    cool, dies im Takt davor schön verbindend anzudeuten, indem mit den Crashes genau so punktierte Viertel gespielt werden (die natürlich noch in

    Relation zum ursprünglichem Tempo sind), dass es gehörsmäßig eins zu eins ins neue Tempo überfließt. Klar so weit :) ?


    (Für etwas mehr Kontext einige Sekunden zurückgehen ...)


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    Ach übrigens, es geht dann auch wieder zurück ins ursprüngliche Tempo, wenns dich interessiert, Lexikon75 ^^.

  • Ach übrigens, es geht dann auch wieder zurück ins ursprüngliche Tempo, wenns dich interessiert

    Aber sowas von-danke dir


    Ich habe mal die punktierten Achtel vorweg gespielt-das passt ja wie die Faust aufs Auge :thumbup: Den Übergang bekomme ich hin, aber wieder zurück> ;( Ich geh mal üben


    Ich finde das Thema richtig interessant. Frage mich-braucht man das überhaupt? Wegen mir gerne mehr davon. Wie oft das wohl als Methode in bekannten Songs vorkommt?

    Ich meine jetzt nicht, dass man kurz mal 3gegen2 spielt, sondern es musikalisch schön einbringt.


    Ich habe mal etwas geforscht und das hier gefunden.

    Hier

  • Bei Donati klingt das für meine Ohren öfter

    mal nach einer Feldstudie oder Üben vor Publikum.


    Eine ebenso streitbarere Performance zu Metric

    Dingens gibt es von Lee Ritenour bei Soaring.

    Die erste Version ist in allerbester schwüler

    LA-Weichspüler-Fahrstuhl-Fusion Manier ausgeführt,

    die zwote deutlich jazziger.


    Ein gewisser Gavin Harrison hat zum Thema ein

    paar Bücher und eine DVD veröffentlicht (Rhythmic

    Horizons, Rhythmic Illusions, Rhythmic Visions).


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Hier ein schönes Beispiel, bei dem man auch direkt merkt wie sich das Feel durch eine Modulation ändern kann (Anfang bis Sekunde 25):

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    Etwas weniger vertrackt mit längeren Übergangszeiten:

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  • Ah ja, wie konnte ich Tesseract vergessen, da weiß man manchmal gar nicht recht, wann es mal NICHT moduliert ^^.


    Hier auch ein paar schöne Richtungswechsel z. B. in den ersten 1 Minuten 20:


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  • Coole Diskussion !!!


    Mein Punkt ist jetzt aber allgemeiner Natur : Ich hatte das Beispiel genannt über Vierteltriolen in ein (hier dann 33%) schnelleres Tempo zu modulieren und dann eben über punktierte Viertel zurückzukommen. Ich könnte jetzt aber auch eine Transformation von Achtel in Achtelquintolen vornehmen (demnach das Tempo nur um 20% hochdrehen). Wie käme ich dann wieder zurück auf meine ursprüngliche Achtel zurück ? Oder eben ganz allgemein : Wenn ich von einem Notenwert n ausgehe ein Notenwert m für die Modulation nutze, welchen Notenwert X brauche ich für die Rückmodulation ?


    Diskutiertes Beispiel: n = Viertel m= Vierteltriole X= punktierte Viertel


    Aloha

    "If you don't have ability you wind up playing in a rock band" (Buddy Rich)

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