Neue Schülerin: bisher nur Drumset gelernt - keine gute Technik

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine inzwischen 17-jährige Schülerin, die bei ihrem bisherigen Lehrer ausschließlich Drumset gelernt und gespielt hat. Sie kann Noten lesen und spielt solide, gut klingende 8tel-Grooves, jedoch aus ergonomischer Sicht nicht sehr effizient, weil sie viel zu viel Kraft aufwändet und statt aus dem Handgelenk ausschließlich aus Ober- und Unterarm spielt.


    Ich möchte ihre Technik verbessern, bin mir aber unsicher, mit welchem Material ich hier ansetzen soll. Die wirklich sehr guten Werke von Prof. Caskel (mit denen ich bereits jahrelang mit Anfängern arbeite) halte ich an dieser Stelle eher für ungeeignet.


    Freue mich auf Eure Tipps.


    Vielen Dank & Gruß

    Daniel

  • Hallo,

    Ich kenne das Material von Herrn Caskel nicht, warum erscheint es dir denn ungeeignet?

    Wenn sie offen für neue Techniken ist, warum nicht ein, zwei Solos aus Wilcoxons American Drummer oder Dawsons Rudimental Ritual. Natürlich mit den entsprechenden Vorübungen.

    Morellos Master Studies fällt mir noch ein.

    Gruß

  • Mir fällt dazu ein großes Schlagwort ein:


    Rudiments!


    Und von Wilcoxon-Soli würde ich da auch konkret absehen. Für Technik-Übungen braucht man Wilcoxon nicht. Da würde ich eher "Stick Control" nehmen. An sich reichen aber auch schon die 40 essentiellen Rudiments: https://drumeoblog.s3.amazonaw…All-40-Drum-Rudiments.pdf


    Besonders das Spielen aus dem Handgelenk, die Nutzung des Rebounds und generell Feingefühl lassen sich mit Rudiments schon gut üben.

  • Verzeihung, wenn ich um Entschuldigung bitte, aber genau da / das ist doch der Grund, weswegen man zu einem Lehrer geht und wo ein erfahrener Lehrer gefragt ist und gegenüber Papier punkten kann.


    Hefte lesen und Rudiments oder andere Übungen oder Grooves kloppen kann jeder, aber was nützt das alles, wenn es sich scheiße anfühlt, nicht (oder nur sehr bedingt) klingt und die Technik / Bewegungsabläufe selbstlimitierend hingemurkst sind?


    Da würde ich als Lehrer doch als erstes mal alle Hefte beiseite legen und mich ganz individuell und eingehend um die spezifischen Schwachstellen, einen guten Bewegungsablauf, gute Stickhaltung/en und Schlagtechniken kümmern. Alles andere ist doch Schritt 3 vor Schritt 1. Aus einem verkrampften Arsch kommt kein fröhlicher Furz.

  • Verzeihung, wenn ich um Entschuldigung bitte, aber genau da / das ist doch der Grund, weswegen man zu einem Lehrer geht und wo ein erfahrener Lehrer gefragt ist und gegenüber Papier punkten kann.


    Hefte lesen und Rudiments oder andere Übungen oder Grooves kloppen kann jeder, aber was nützt das alles, wenn es sich scheiße anfühlt, nicht (oder nur sehr bedingt) klingt und die Technik / Bewegungsabläufe selbstlimitierend hingemurkst sind?


    Da würde ich als Lehrer doch als erstes mal alle Hefte beiseite legen und mich ganz individuell und eingehend um die spezifischen Schwachstellen, einen guten Bewegungsablauf, gute Stickhaltung/en und Schlagtechniken kümmern. Alles andere ist doch Schritt 3 vor Schritt 1. Aus einem verkrampften Arsch kommt kein fröhlicher Furz.

    Verstehe den Einwand nicht so ganz. Wenn er schon länger (erfolgreich) unterrichtet, kann man davon ausgehen, dass er genau darauf auch Augenmerk legt. Ich achte auch penibel auf Haltung, Technik und alle Details. Aber auch hier ist die Dosis wichtig, weil jüngere Schüler schnell auch mal die Motivation verlieren.


    Andererseits verstehe ich die Frage auch nicht so ganz, wenn schon Erfahrung im Unterrichten besteht. Dann sollte eigentlich klar sein, wie man das angehen kann.

  • Wilcoxon und Rudiments bringen hier nicht weiter.

    Das sind Noten auf Papier.


    So wie ich die Infos des TS interpretiere, geht es

    hier um Rebound, Stockhaltung, wahrscheinlich

    auch Finger Control, Fullstroke, Moeller etcpp.

    Sitzposition, Körperhaltung und Ergonomie

    können ebenso mit reinspielen.


    Meiner Meinung nach hilft da anschauen am meisten.

    Jojo Mayer und Claus Hessler wären in diesem Fall meine

    ersten Adressen.


    Einfach mal googeln oder die DVDs der Herren

    konsumieren: Claus, Jojo.


    Das reicht bestimmt für ein paar Anregungen

    zum unterreichten der jungen Dame.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Hallo

    Ich setze mal da an woran ich gearbeitet habe.

    Ich nehme mal wieder das Rhythmus-Alphabet heran.

    Beschränke mich nur auf die Grundschlagarten.

    Downstroke, Umstroke(gemeint ist Upstroke), Tab, Fullstroke...

    Das hat mir sehr geholfen, lockerer zu werden.

    Ich habe drauf geachtet, dass die Bewegungen locker laufen. Das hatte auch Einfluss auf alles andere. Auf Bewegungsabläufe achten.

    Nimmt man einen Groove, dann hat dieser seinen eigenen Choreografie.

    Was sich jedoch erstmal eingeschlichen hat läßt sich auf Anhieb nicht sofort beheben.

    Den Bewegungsablauf ändern. Mehr Weg gehen.

    Also übertrieben weit ausholen.

    Beim Sport mache ich das mit meinen Schülern auch so. Sie fahren und bewegen sich zu wenig.

    Klappt mal was nicht, dann wird, bei jeder Wiederholung der Bewegungsradius immer kleiner. Da hole ich sie dann raus.

    Rebound nutzen ist gut. Ich mische es aber gerne.

    Mal ganz ohne Rebound spielen und dann wieder mit.

    Ohne Rebound geht gut mit den Sticks aud den Oberschenkel.

    2 Mal editiert, zuletzt von Lexikon75 ()

  • Guten Nachmittag,


    wenn jemand Tennis statt Tischtennis am Tisch

    spielt, dann sollte man eben Tischtennis unterrichten.

    Meiner Meinung nach braucht man dafür weder

    einen Professor C. noch einen Rudi Wilcox.

    Man braucht einfach nur coached training on

    the drum set (spricht ja nix dagegen, wenn man

    keine Ukulele oder Blockflöte spielt).


    Grüße

    Jürgen

  • "Nur Drumset" bedeutet nur Beats und Grooves, keine Grundlagentechnik im Sinne von Snareübungen, nehm ich mal an?

    Aus der Perspektive eines Klassikers oder Musikvereinspezialisten könnte es aber auch "alle anderen Perkussions- und

    Schlaginstrumente nicht" :S .

    Ich würde sagen, das ist einfach Gewohnheitssache. Die Gefahr ist groß, dass man sich auf diese Weise ungute (und

    asymmetrische) Haltungen, Bewegungsabläufe und Spieltechniken aneignet, aber höchstwahrscheinlich wiederum nichts,

    was man nicht wieder geradebiegen könnte.


    Insofern stimme ich wohl allen Vorrednern zu: Sowohl Augenmerk auf Bewegungsabläufe, Haltung, Spieltechnik etc. als

    auch Füttern mit Snareübungen entsprechenden Schwierigkeitsgrads.


    Vermutlich werden die Snareübungen die Grundlage dafür geben können, auf Technik eingehen und daran arbeiten zu

    können, denn vor Wie kommt ja mal Was :) .

  • Vermutlich werden die Snareübungen die Grundlage dafür geben können, auf Technik eingehen und daran arbeiten zu

    können, denn vor Wie kommt ja mal Was :) .

    Genau so war meine Empfehlung mit den Rudiments auch gedacht. Natürlich sind die nur die Basis um im Unterricht an der Spieltechnik zu arbeiten. Da reichen ja erstmal schon einfache Singles und Doubles. Dafür muss man auch nicht auf Notenblätter schauen. Wilcoxon wäre da genau das falsche.


    Ich würde im normalen Schlagzeugunterricht auch nie nur Schlagzeug oder nur Snare bzw. nur Rudiments machen. Immer mischen …

  • aus ergonomischer Sicht nicht sehr effizient, weil sie viel zu viel Kraft aufwändet und statt aus dem Handgelenk ausschließlich aus Ober- und Unterarm spielt.


    Ich möchte ihre Technik verbessern, bin mir aber unsicher, mit welchem Material ich hier ansetzen soll



    wenn jemand Tennis statt Tischtennis am Tisch

    spielt


    "Nur Drumset".....

    .....a046.gif ich hätte da auch ne Idee zum Material, sogar zum "Schläger" und sogar für den tisch geeignet.


    so ein Übepad nicht selten Wabenförmig, kann aber auch jede andere Form aufweisen.

    Da gibts auch auch passende "Schläger", die darauf extra gut funktionieren sollen.


    Auch wenn ich persönlich ja nicht so viel davon halte, aber jeder ist nun mal ein wenig Anders gestrickt, ein Versuch oder zumindest ne mögliche Option könnte es zumindest sein. - edith: also rein Material-Technisch



    die Grundschlagarten

    "Die" sind immer so "eine" Sache...,

    da sind sich viele in der Bezeichnung, leider nicht immer ganz Eins (ganz einig) auch in der Bedeutung.



    s.g.


    edith: btw. wenn dann aus 1;....gar 3 oder sogar 4 werden wäre das ein sichtlicher toller Erfolg.


    Edith2:



    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    2 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Guten Morgen,


    ich finde, man sollte da anfangen, wo man ist.


    Wenn die soliden Dinger mit falscher Technik laufen, dann würde ich die soliden Dinger mit richtiger Technik einüben.

    Dafür braucht es keine Material, sondern (Übe-) Zeit.


    Grüße

    Jürgen

  • .....ein stock oder stöckchen würd ich dann, aber schon dazu haben wollen.

    Notfalls nur um drüber zu stolpern.

    :) ;)


    l.g.



    btw. Wer erklärt mir jetzt den Umstroke, ich finde den Interessant - Ernsthaft

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Besten Dank für deinen Beitrag, der meiner Meinung nach an dieser Stelle bzw. aus meiner Sicht für die beschriebene Situation am besten geeignet zu sein scheint.


    Gruß

    Daniel

  • "Rudimental Workshop" von Savage.

    Wilcoxon ist zu schwierig, weil dort auch nicht ausreichend erklärt wird WIE man die Rudiments bewegungstechnisch spielt, Upstroke Downstroke etc.
    Savage macht das gut, wenn man das langsam anfängt, wird das gut...
    (Die Bewegungen kann sie ja dann später ruhig aufs ganze Set übertragen und Fills draus machen)

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