Meinung zu Zultan Cymbals?

  • Zur amtlichen Aufnahme: Der von uns allen geliebte und großartige Song The Final Countdown von Europe wurde sicher auch "amtlich" aufgenommen und gemischt. Es wurden sicher amtliche Instumente benutzt. Aber die Dinger klingen auf der Platte wie eine Sammlung billiger Splashes. Und bei den Amigos hängen auch sackweise goldene Platten an der Wand.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Um es nochmal konkreter auszudrücken, in dem Studio hingen goldene Schallplatten an der Wand. Amtlicher hätte man es nicht aufnehmen können. Auch, wenn es Musiker gibt, die die Bedeutung dieses Begriffs nicht verstehen wollen.

    Ich versteh halt nicht, warum man da um den heißen Brei redet. Wie heißt die Produktion denn? Nenn' das Kind doch mal beim Namen ...


    Dass man da mit einer anderen Beckenserie hätte mehr rausholen können kann durchaus sein. D.h. aber nicht, dass die Rockbeats per se ungeeignet für Aufnahmen wären. Es gibt auch wesentlich teurere Beckenserien, die für bestimmte Zwecke ungeeignet sind - rein aus künstlerischer Sicht. Wobei ich z.B. ein 19" A-Custom Crash eher wegen des nervigen, brizzeligen Klangs durch ein viel weicher klingendes 19er Rockbeat Crash ersetzt hatte - um künstlerische Aspekte ging's da noch gar nicht mal.


    Hier finde ich jedenfalls, dass die Rockbeats (die 17+19" Crashes - ein 10er Splash hängt auch noch im Set) sehr gut klingen und wunderbar mit den Zildjians und dem Sabian AAX Crash harmonieren. Obwohl der genutzte Raum allein schon wegen der geringen Größe und Höhe eher ungeeignet für Schlagzeugaufnahmen war:


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    "Amtlich" produziert sollte man mit den Rockbeats also gar keine Probleme haben. Es geht dann eher um Details geschmacklicher und künstlerischer Natur. Mir hat die Rockbeat Hi-Hat z.B. zu wenig Definition und Präzision.

  • Hand aufs Herz: Bei 90 % der Pop-, Funk-, Rock- und Metal-Produktionen der letzten 30 + X Jahre finden Becken wahrnehmungstechnisch kaum noch statt.

    Das Crash macht da nur noch Hifi-esque im Hintergund ultra-kurz & soft "ssss" und das war es. Warum auf einem Crash "Crash" aufgedruckt wird, kann man modernen Mixes nicht mehr entnehmen. Eigentlich müßten (gemessen an dem Zeitgeist des Mainstream-Mixing) Crashes mit "Mimimi" beschriftet werden ;-).


    Aber auch bei Hihats ist vieles nur noch erahnbar. Was vor Dekaden bei Hihats um die Qualität und Prominenz/Durchsetzungskraft des Chick-Sounds (nicht mit Groupies verwechseln) beim bloßen Zutreten der Hihat noch für ein Marketing betrieben wurde. Seit Jahren hört bei oben erwähnten 90% der Mainstream-Aufnahmen meist keine Sau ob eine Hihat im Song XY auf 2 sowie vier oder im Viertel oder gar Achtelpuls mitgetreten wird. Auch reguläre Hihat-Achtel mit Drumsticks! angespielt, finden schon bei diversen Songs Mitte/Ende der Achtziger oftmals nur noch schwer hörbar statt. Ich glaube das erste Mal staunte ich akustisch bei diversen berühmten Bryan Adams Songs, sicher zu sein, von Konzertmitschnitten und Promovideos auch sichtbar, dass da Achtel mit Drumsticks angespielt werden, nur man hörte sie (fast) nicht auf Tonträgern.


    Ja selbst diverse mächtig angespielte Mega-fette Ride-Kuppen mit der Shoulder des Sticks 'reingebrettert, werden in den Mixes oft bis meist so "dargestellt" dass sie nahezu keine Pegelrelevanz haben und lediglich kleines akustisches Detail sind.


    im Jazz oder Orchestergraben ist manches noch anders. Auch oft bei authentischen Aufnahmen ("Mixes") jener Richtungen anders. Ich beziehe mich "nur" auf die oben von mir genannten Stilrichtungen (bei denen es ab und an aber nur selten Ausnahmen gibt).


    Natürlich klingen tolle Becken mit tollem Mix (auch wenn sie nur sehr leise abgemischt sind) immer noch! besser als eher schwache oder gar mies klingende Becken (wenn diese leise gemischt sind). Ein Unterschied ist immer da, nur eben oftmals nicht mehr so gravierend.


    Das toll klingende Becken natürlich ein Quell der Inspiration und des Spielspaßes sind wird sicher von keinem bestritten. Also insofern egal wie prominent im Mix, toll klingende Becken machen beim Spiel, beim Drumming selbst immer mehr Spaß als zweit- oder gar letzte Wahl.

  • "Amtliche Aufnahmen" und goldene Platten an Wänden:

    Ich habe schon mit Produzenten arbeiten müssen, bei denen hing Gold und Platin an den Wänden und ich musste mich mit ihnen darüber streiten, dass es Mumpitz ist, aus einer aufgenommenen Session nur die Overheads zu behalten und dann völlig andere Beats drunter zu bauen.
    Wie die Becken am Ende auf Platte klingen, liegt nicht zuletzt auch am Mix.

    Die folgenden beiden Produktionen habe ich mit einem Mix aus Heritage und Rock Beat Crashes getrommelt:

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    Das eine ist ein #1-Album , das andere war ne #2. Sagt das was über die Becken aus? Find ich nicht.

  • Mikrofonierung (auch die Positionen) und Mix machen sehr viel aus.


    Dennoch wird man Unterschiede zwischen Beckenserien hören können, wenn beides vernünftig gemacht und nicht zu viel verbogen bzw. unkenntlich gemacht wird.

    Und natürlich, wenn die Becken im Gesamtmix überhaupt hörbar sind.


    Ich mische die Trommelspuren übrigens auch gern schön fett. Mag aber nicht, wenn die Becken total unnatürlich leise sind. Betonungen ja - aber komplett verbiegen? Nee ...


    Interessant wäre mal eine Produktion, für die zwei finale Takes mit verschiedenen Becken eingespielt werden. Sodass man nachher mal im Gesamtkontext vergleichen kann - bei ansonsten identischen Faktoren.

  • Ich hab schon ein paar tolle Zultan/Turkish Becken besessen. Leider ist der Wiederverkaufswert bei den „kleinen“ Marken nicht so gut, deswegen sollte man die entweder auch direkt günstig gebraucht kaufen (und mglw. für den selben Preis wieder loswerden können), oder ewig behalten/spielen bis sie durch sind ;)

  • Leider ist der Wiederverkaufswert bei den „kleinen“ Marken nicht so gut, deswegen sollte man die entweder auch direkt günstig gebraucht kaufen (und mglw. für den selben Preis wieder loswerden können), oder ewig behalten/spielen bis sie durch sind

    Das ist ein wirklich guter Aspekt, den man zumindest im Hinterkopf behalten sollte. Für mich selbst unwesentlich, da ich kein großer Jäger und Sammler bin und meine wenigen Becken seit vielen Jahren spiele. Wenn davon tatsächlich mal eins gehen müsste, könnte ich wohl auch einen Verlust ertragen. Aber an sich kommen meine Becken, um zu bleiben. Und vermutlich ist das bei den meisten Amateurdrummern ähnlich, nicht jeder ist so nerdig unterwegs wie unsere Community :D

  • Na ja. Wenn ich für ein Zultan Rockbeats Ride damals 199€ bezahlt habe und es heute für 100 verkaufe, habe ich 99€ „verloren“. Kaufe ich ein Zildjian Dingsbumstralala für 399€ und verkaufe es für 250€, was für nicht Spezielles schon viel ist, dann verliere ich 149€.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Nur dass der Markt für die Großen vermutlich besser ist und sich wenige Drummer überhaupt nach gebrauchten Zultans umsehen. Insofern bleibst du möglicherweise darauf sitzen, wenn der Preis nicht jenseits von Gut und Böse ist.

    Ähnlich ist das ja gerne bei noch so tollen Custom-Snares vom weltbesten Trommelbauer aus Posemuckel. Geringe Nachfrage und weniger klangvoller Name bedeutet schlechter Verkaufserlös.

  • Das halte ich auch für ein Gerücht. Ich hab schon ein paar Zultans gebraucht gekauft und verkauft. Mein Eindruck ist sogar, dass da z.T. prozentual höher gehandelt wird, wenn die schlecht lieferbar sind. Kann mich an ein Inserat eines 17er Rockbeats von einer Dame aus Hamburg erinnern, die das allen Ernstes für 120 Tacken bei 139 Neupreis verkaufen wollte. Mein Hinweis auf den zu hohen Preis blieb unbeantwortet. Vielleicht hätte ich es einfach nehmen sollen - das ist z.Z. nämlich nicht lieferbar.

  • ach gut das Das geklärt, ist Was die Beispiele #25 vieles(alles) als Beispiel "sagen" (bzw. fragen) sollten,

    ich war schon am ... ;)


    l.g.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • ach gut das Das geklärt, ist Was die Beispiele #25 vieles(alles) als Beispiel "sagen" (bzw. fragen) sollten,

    ich war schon am ...a014.gif ;)

    a170.gif


    l.g.

    SUCHE:

    - Sonor Designer Toms in Birdseye Maple/Birdseye Amber

    - Zildjian K Sweet 19" Crash


    "Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!", Ballroom Schmitz (RIP)

  • Guten Morgen,


    "amtliche" oder vielleicht auch "unamtliche" Aufnahmen sind ja das eine und in der Tat je nach Genre mal mehr und mal weniger relevant für bestimmte Klänge.


    Wenn ich aber mal an meine eigene Praxis vor Ort denke und dabei sogar Jazz und Klassik weglasse, dann höre ich fast immer meine Becken und das Publikum auch. Wahrscheinlich habe ich in meinem Leben zu wenige Platten eingetrommelt (0) und spiele zu selten auf großen Ereignissen (0).

    Und dann ist die Frage zunächst nach dem Budget.

    Bin ich Privatier, dann kaufe ich das, was mir gefällt, egal, was es kostet.

    Da ich meistens kein Privatier bin, habe ich ein Budget, das, was ich ausgeben kann und will.

    In diesem Rahmen herrschen dann wieder ganz andere Gesetze.

    Davon aber abgesehen ist es meiner Erfahrung nach wichtig, dass mir selbst das Becken gefällt, optisch , haptisch, vom Klang und vom Image her. Wenn es da irgendwo knirscht, sollte der Wiederverkauf einkalkuliert sein, ansonsten wird man dann am Glücklichsten, wenn man weiß, was man aus dem Becken zaubern kann und das dann auch stattfindet. Es kommt dabei durchaus auch auf die Umgebung an. Im Bad klingt es anders

    als in der Scheune und draußen anders als drinnen und wenn die Mitmusikanten alles übertönen, wird es dann doch wieder klanglich eher anders (was setzt sich durch?).


    Bei mir ist es durchaus relevant, welche Musik mich im Laufe des Lebens beeinflusst oder sogar geprägt hat.

    Oftmals taucht das ein oder andere Instrument von damals irgendwo heute bei mir daheim wieder auf.


    Zur konkreten Frage: ich persönlich bin kein Freund von Zufallsbecken, also alles, was mit eher großzügiger Endkontrolle hergestellt wird. Ich möchte Musik machen und dafür brauche ich ein verlässliches Werkzeug, dass das hervorbringt, was ich ihm sage. Wenn das nicht klappt, gehören wir nicht zusammen. Deshalb muss man das individuell einfach probieren.

    Ich persönlich käme schon mit dem Schriftzug nicht klar, den finde ich so billig, dass mir die Lust auf weitere Kontakte direkt vergeht. Außerdem mag ich keine Sultaninen und ständig daran erinnert zu werden, löst bei mir Ungemach aus. Jeder Jeck is anders.


    Grüße

    Jürgen

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