Ride mit leiser Glocke

  • Bist du da nicht mehr dabei, oder wirst du grad gesubbed?

    Four on the floor sind zwei zu viel.

    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 30.11.24 + 22.03.25 Heimathafen Lörrach, 10.01.25 Markthalle Freiburg, 17.05.25 Mehlsack Emmendingen mit >> Blackwood Mary

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  • Bist du da nicht mehr dabei, oder wirst du grad gesubbed?

    Bin nicht mehr dabei. Längere Geschichten ... bin aber nicht der einzige Schlagzeuger, der da nicht rein passt (mir sind da ein paar Sachen zu Ohren gekommen). So menschlich. Von meiner Leistung und Zuverlässigkeit her war alles gut. Davon abgesehen ist Kirmes-, Bierzelt und Stadtfest-Top40-Cover wohl auch nichts für mich, oder zumindest nicht ausschließlich. Manche meinten schon im Vertrauen zu mir, ich sei "überqualifiziert" dafür. Ich seh's jetzt positiv, weil ich so gar nicht erst in Versuchung gekommen bin mich auf dieser Band "auszuruhen".


    Bin aber im Guten mit dem Gitarrist (der mich angefragt hatte) verblieben. Wenn mal Bedarf besteht wird er mich wieder anfragen.

  • Davon abgesehen ist Kirmes-, Bierzelt und Stadtfest-Top40-Cover wohl auch nichts für mich, oder zumindest nicht ausschließlich.

    Wie gut ich das nachvollziehen kann. :D Ich drück die Daumen, dass du bald wieder was lukratives findest. :)


    lg

  • Als ich noch so jung war wie du heute, war das die übliche Tanzmucker-Szene.

    Die Locations waren die gleichen und zusätzlich Firmen- und Vereinsfeste.


    Ich habe ein einziges Mal bei einem Tennisvereinsfest ausgeholfen und war entsetzt vom Ablauf und Ambiente.

    Viertel Stunde spielen - Viertel Stunde Pause - Viertel Stunde spielen - Viertel Stunde Pause -Viertel Stunde spielen - Viertel Stunde Pause -

    Ab 22:00Uhr waren alle sturztrunken und außer Rand und Band.

    Das ganze von 20:00 Uhr bis 02.00 Uhr gemäß Vertrag.


    Dann die Zugaben, die sich so abspielten:

    Kommt 'ne besoffene Granate in den Backstage, unterschreibt einen 400,--DM-Barscheck für die nächste halbe Stunde. Das bedeutete:

    Viertel Stunde spielen - Viertel Stunde Pause

    Kommt die zweite besoffene Granate in den Backstage, unterschreibt einen 400,--DM-Barscheck für die nächste halbe Stunde. Das bedeutete:

    Viertel Stunde spielen - Viertel Stunde Pause

    Kommt die dritte besoffene Granate in den Backstage (der dann fast schon auf allen Vieren), unterschreibt einen 400,--DM-Barscheck für die nächste halbe Stunde. Das bedeutete:

    Viertel Stunde spielen - Viertel Stunde Pause


    Ich sag mal so: Fürstliche Gage - aber alles Andere... Ne, nie wieder!

    Wenn mich die Erinnerung nicht trügt, habe ich mir am Montag danach mit der Gage für 1070,--DM meine Ludwig Bronze-Supra gegönnt... 8)


    Ich war heilfroh, als Hobbytrommler mit Vollzeitjob auf so etwas nicht als Haupteinnahme angewiesen zu sein.


    Aber ich will nicht undankbar sein ;)


    Ha, da fällt mir noch ein:

    Auf dem Heimweg in der BAB-Raststätte Dammer Berge noch Kollegen von einer anderen Tanzband getroffen, nett zusammen gefrühstückt und Veranstalter-Adressen ausgetauscht!

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

    Einmal editiert, zuletzt von HOHK ()

  • OK - dann noch mal ein bisschen Offtopic bzw. was zu mir persönlich ...


    Unabhängig von dieser Band fahre ich ja sowieso mehrgleisig mit der Musik. Einmal die typische Kombination aus Unterricht und Auftritten, aber auch mit der Produktion kann ich Geld verdienen. Habe aktuell auch wieder einen Mixing/Mastering-Auftrag für ein Album von einer Band, die ich dann als Stammkunden habe.

    Ich merke auch, dass mir das Unterrichten liegt. Es macht mir selbst und den Schülern Spaß und die machen auch gut Fortschritte (wenn sie mal üben ^^ ).

    Läuft aber noch nicht so richtig und hier in Gotha ist das auch eher aussichtslos. Ich unterrichte zwar auch noch an einer Musikschule in Erfurt, aber generell als Quereinsteiger auch nicht einfach.


    Ich habe durch die Band jedenfalls gemerkt, dass ich schon einen persönlichen Sinn in meinem Tun finden muss. Denn genau das ist ja auch eigentlich der springende Punkt, wenn man von der Musik lebt - ein Stück Selbstverwirklichung. Mit Unterricht und Produktion geht das problemlos. Und mit Top40-Cover kann man zwar gutes Geld verdienen, aber wenn es wirklich nur noch 100% Prostitution mit großen Teilen four-on-the-floor ist, wo es überhaupt nicht mehr um die Musik und das Zusammenspiel geht und es dann auch noch menschlich nicht passt - bei 100 Gigs pro Jahr schwierig ... schön saufen kann ich's mir auch nicht, weil ich keinen Alkohol mehr trinke.


    Mir hatten immer wieder viele Leute gesagt, dass ich das einfach machen soll (von der Musik leben und entsprechend aktiv sein) und es ist sowieso mein Ding. Also bleib ich dran. :thumbup:

  • Ich habe durch die Band jedenfalls gemerkt, dass ich schon einen persönlichen Sinn in meinem Tun finden muss. Denn genau das ist ja auch eigentlich der springende Punkt, wenn man von der Musik lebt - ein Stück Selbstverwirklichung. Mit Unterricht und Produktion geht das problemlos. Und mit Top40-Cover kann man zwar gutes Geld verdienen, aber wenn es wirklich nur noch 100% Prostitution mit großen Teilen four-on-the-floor ist, wo es überhaupt nicht mehr um die Musik und das Zusammenspiel geht und es dann auch noch menschlich nicht passt - bei 100 Gigs pro Jahr schwierig ... schön saufen kann ich's mir auch nicht, weil ich keinen Alkohol mehr trinke.

    Das deckt sich absolut mit meiner Erfahrung, ich machs ja nur nebenberuflich. Und das mit dem schön saufen funktioniert auch nur bedingt, glaub mir ich habs probiert. :D


    Von meiner Sicht der Dinge alles richtig gemacht!

  • Ja, genau, mit 18 war ich in einer Tanzkapelle und durfte Schützenfeste bespassen. Muss man mögen, ich bin davon krank geworden! Obwohl ich 1987 an einem Wochenende fast 1000 DM eingesackt habe, war es mir das viele Geld nicht wert.

    Ich bin nachhaltig traumatisiert und habe immer noch Probleme, dass, wenn Discofox getanzt wird bei einem Covergig, es mich erschaudern lässt. Zum Glück kam das bei meiner letzten langjährigen Tribute Band PiCtUREs of you nicht vor!


    Insofern denke ich, dass ich deine Situation nachvollziehen kann.

    Wer leichter glaubt, wird schwerer klug!

  • Das war damals viel Geld.

    Oh ja - ich habe 1988 für mein 6-teiliges Pearl BLX mit massiver Hardware DM 3000,- gezahlt. Mit so einer Gage hätte man sich ein solches Set an drei Wochenenden verdienen können... Zur gleichen Zeit habe ich in einer Band gespielt, die durchaus gute Gagen bekommen hat (aber keine Tanzmucke) - das waren glaube ich am Zenith der Bekanntheit DM 3000,- für einen Auftritt in einem Festzelt. Wir waren aber zu siebt oder acht...

  • Guten abend. Ich habe eine Paiste Dark Energy Dark Dry 20" mit 2100g, und ich finde das ist sie wahre "breakbeat" ride. Es passt fur jazz,rnb, drum n bass, was immer man will.... Die harteren styles apiele ich sowieso nicht. Wurde gern das 21" auch probieren aber die iat noch teuerer und beide grossen sind sehr schwer zu bekommen. Ich hab auch eine 21" die wegen einen riss auf 19" verkleinert wurde. Mich interresier welche becken zu den dark dry 20" passen wurden? Moglicherweise ein Paiste Masters Swish 22".


    Grusse aus Slowenien und vergibt mir meine grammatik fehler. Schonner test!

  • So in etwa hat es mir ein Bandkollege auch erzählt, der schon in den 70er Jahren Tanzmusik gemacht hat. :D Das Viertelstunden-Ding wollte er bei uns auch wieder etablieren. Wurde zum Glück überstimmt. :P Das mit dem Nachzahlen für weitere Spielzeiten finde ich eine unsägliche Art vieler laienhafter (und fast immer besoffenen) Zuhörern und erst wieder auf unserer Firmenweihnachtsfeier erlebt. Oder neulich sollten wir als Zugabe auf unser Country-Set für nen Fuffy einen Song von den Toten Hosen spielen.

    Daher:

    Ich sag mal so: Fürstliche Gage - aber alles Andere... Ne, nie wieder!

    Ja, unter o. g. Umständen nicht.

    Schützenfeste bespassen. Muss man mögen, ich bin davon krank geworden! Obwohl ich 1987 an einem Wochenende fast 1000 DM eingesackt habe, war es mir das viele Geld nicht wert

    Aber wäre es nicht schön, wenn 4 Stunden live gespielte Musik inkl. Pausen wieder soviel wert wäre, dass man ohne krank zu werden und ohne größere privaten Einschränkungen wenigstens ein paar Gigs machen könnte, bei denen dann die Unkosten fürs Hobby (oder auch Profession) rein kämen? Hach... :saint: Es ist halt krass, was VA sonst für Dosenmucker hinlegen, wenn nur genug Lichtshow, Gogo Girls und Alkohol dabei sind!!

    Four on the floor sind zwei zu viel.

    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 30.11.24 + 22.03.25 Heimathafen Lörrach, 10.01.25 Markthalle Freiburg, 17.05.25 Mehlsack Emmendingen mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Habe mir tatsächlich auch mal alles hier so durchgelesen...ja, die Suche nach richtiger HiHat oder Ride ist langwierig bzw. on-going-Prozess. Bei dem von mtree dargestellten Problem ist mir allerdings nicht klar, wieso nicht einfach zuallererst auf das Spielen der Glocke mit der Stockschulter verzichtet wird und stattdessen mit Stockspitze gespielt wird. Das wäre für mich die einfachste und kostengünstige Lösung des Problems...

    Andererseits gibt es bestimmt schöne Rides mit ausgewogenem Flächen- und Kuppensound. Bei meinen Rides (Zildjian A-Custom 20" Ping Ride) war mir bislang die Glocke mit Schulter gespielt IMMER zu laut im Verhältnis zum Rest, daher habe ich das auch nur bei wirklichen Akzenten, also nicht bei durchgängigen Figuren, eingesetzt.

    "Die Sprache ist natürlich im ersten Moment immer ein Hindernis für die Verständigung."



    Marcel Marceau (*1923), französischer Pantomime

  • Bei dem von mtree dargestellten Problem ist mir allerdings nicht klar, wieso nicht einfach zuallererst auf das Spielen der Glocke mit der Stockschulter verzichtet wird und stattdessen mit Stockspitze gespielt wird. Das wäre für mich die einfachste und kostengünstige Lösung des Problems...

    Weil die Glocke dann wieder zu leise wäre. Und weil die Glocke mit der Stickspitze auch nicht "voll" klingt.


    Das 22er Istanbul Mehmet (Signature Kiko Freitas) Ride hat da dann wirklich Abhilfe geschafft und auch auf Aufnahmen klingt es jetzt sehr fein. Das K-Custom Ride hab ich dann kürzlich verkauft. Ich versuche normalerweise alles über den Umgang mit dem Equipment und nicht mit dem Equipment selbst zu lösen. Aber es gibt eben Sachen, die sind sehr vom Equipment abhängig. Das betrifft Felle genau so wie Mikrofone oder auch z.B. Kompressoren bei der Nachbearbeitung.


    Es ist halt krass, was VA sonst für Dosenmucker hinlegen, wenn nur genug Lichtshow, Gogo Girls und Alkohol dabei sind!!

    Mit DJs bin ich durch die Band auch öfter in Berührung gekommen und da gibts zwar auch solche und solche ... aber insgesamt ist das einfach traurig. Die gehen pro Nase oft mit mehr Kohle heim als Musiker von Top40-Bands, die deutlich mehr können und leisten müssen. Und den durchschnittlichen, besoffenen Zuhörern auf entsprechenden Veranstaltungen ist oft egal, wo die Wumme herkommt. Hauptsache die Kick kommt schön fett auf alle vier Viertel und es kommen ohne Unterbrechungen Hits zum Mitgrölen. Prost Mahlzeit!


    Auf einem der letzten Gigs war auch irgend so ein Typ dabei, der nach uns eine halbe Stunde auf Playback gesungen hat. Der hatte kaum einen Ton richtig getroffen, aber hatte war wohl irgendwie ziemlich bekannt (Name fällt mir gerade nicht ein). Es hatte dann einer rausgefunden wie viel Gage der gekriegt hat und deswegen gab's dann eine bestürzte Diskussion auf der Rückfahrt. Vielleicht hatte die Zahl auch nicht gestimmt ... aber er hatte wohl trotzdem allein deutlich mehr als die ganze Band zusammen gekriegt.


    Aber "fair" ist in dem Business sowieso auch nix.

  • Mit DJs bin ich durch die Band auch öfter in Berührung gekommen und da gibts zwar auch solche und solche ... aber insgesamt ist das einfach traurig. Die gehen pro Nase oft mit mehr Kohle heim als Musiker von Top40-Bands, die deutlich mehr können und leisten müssen. Und den durchschnittlichen, besoffenen Zuhörern auf entsprechenden Veranstaltungen ist oft egal, wo die Wumme herkommt. Hauptsache die Kick kommt schön fett auf alle vier Viertel und es kommen ohne Unterbrechungen Hits zum Mitgrölen. Prost Mahlzeit!


    Auf einem der letzten Gigs war auch irgend so ein Typ dabei, der nach uns eine halbe Stunde auf Playback gesungen hat. Der hatte kaum einen Ton richtig getroffen, aber hatte war wohl irgendwie ziemlich bekannt (Name fällt mir gerade nicht ein). Es hatte dann einer rausgefunden wie viel Gage der gekriegt hat und deswegen gab's dann eine bestürzte Diskussion auf der Rückfahrt. Vielleicht hatte die Zahl auch nicht gestimmt ... aber er hatte wohl trotzdem allein deutlich mehr als die ganze Band zusammen gekriegt.


    Aber "fair" ist in dem Business sowieso auch nix.

    Immerhin weiß ich jetzt, dass es da keinen Unterschied zwischen Deutschland und Österreich gibt. :D

    Aber ja, ignorieren und distanzieren wos geht, den Glauben in die Menschheit hab ich eh schon lang verloren. 8o :D

  • Aber "fair" ist in dem Business sowieso auch nix.

    "Fair" ist natürlich relativ. Die Aufgabe von gebuchten Bands und DJs bei "Bierzelt"-Veranstaltungen ist es, zuerst möglichst viel Publikum anzulocken und dann eine möglichst breite Zielgruppe zu unterhalten und zum Bleiben zu motivieren. Wer das gut macht, verdient gut Geld.

    Und das gut zu machen, ist gar nicht so leicht. Virtuosität am Instrument ist vorteilhaft, aber nicht Voraussetzung und ersetzt vor allem die anderen wichtigen Anforderungen nicht.

    Man kann jetzt den Unterschied zwischen Kunst und Handwerk herausstellen und den Geschmack und die Anspruchslosigkeit der Masse kritisieren, aber am Ende zählt, ob man für die spezifische Aufgabe qualifiziert ist und das Ergebnis bringt.

    Wie die Antworten hier zeigen, ist das definitiv nicht für jeden was. Das muss man mögen. Nur zum Geldverdienen hält man das, wie in den meisten anderen Berufen auch, nicht lange aus. Besonders, wenn man das als Hobby macht und nicht muss.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Korki

    Mit dem Satz meinte ich eher das gesamte Business.


    Ansonsten ist mir natürlich klar, wie's läuft. Ich habe auch durchaus Respekt davor, dass die beiden Chefs der Band seit über 30 Jahren so erfolgreich im Geschäft sind. Das zeigt, dass sie was richtig machen und wissen, was sie tun.


    Mir hatten die Muggen hier und da durchaus mal Spaß gemacht. Aber wenn es mit den Leuten nicht passt, schwierig.


    Wenn es sich anbietet, will ich sowas auch durchaus wieder machen (vielleicht fragt mich der Gitarrist sowieso wieder mal an). Aber dann eher nur z.B. 30-40 Gigs pro Jahr, wo auch noch Zeit und Nerven für andere Bands und musikalische Aktivitäten bleiben.


    Ist vielleicht etwas schwarz/weiß rübergekommen. Wobei ich burned_destroyer schon zustimmen muss. Liegt sicher auch daran, dass ich nicht so recht in die Gesellschaft passe und gern meine Ruhe habe (und da bin ich auch nicht der einzige). Aber definitiv nicht nur ...

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