Ride mit leiser Glocke

  • Das 22er Istanbul Mehmet Kiko Freitas Signature Ride ist gestern gekommen. Hab's schon probegespielt. Damit hab ich wohl voll ins Schwarze getroffen! Klingt viel angenehmer und weicher, besonders die Glocke. Und hat trotzdem noch einen klaren Ping, der im Verhältnis zur Glocke lauter ist als bei vielen anderen Rides.


    Bei Interesse kann ich noch Aufnahmen mit Vergleich zum 20er K-Custom Ride zeigen.


    Dieses Ride macht jedenfalls echt Spaß. Das geht am Freitag direkt mit auf Tour. :thumbup:


    Ich frage mich nun, warum ich 22er Rides gegenüber bisher eher abgeneigt war ...

  • Ich frage mich nun, warum ich 22er Rides gegenüber bisher eher abgeneigt war ...

    Das habe ich auch nie verstanden, jedes mal wenn ich ein 20er Ride spiele denke ich mir da fehlt was. Ich glaube das hängt auch einfach mit dem tieferen Grundton zusammen.

    Jedenfalls viel Spaß mit dem Becken!


    lg

  • Schön das es passt! :thumbup:


    Ich denke, Geschmäcker ändern sich im laufe der Jahre. Ich war früher auch eher bei klassischen 14er HiHats, 16+18 Crashes und 20er Rides. Damals mochte ich den "helleren" Sound und die etwas schnellere Ansprache.
    Inzwischen hat sich das total umgekehrt - 16er HiHats, Crashes von 19 bis 21 Zoll und kein Ride unter 22. Eher 23". Dazu dünn, leicht, extrem stark gehämmert, tendenziell eher trashig dunkles Klangbild. Das ist aber stark abhängig von der gespielten Musik!!! Die Zeit runtergestimmter Gitarren und Bässe und Volume-Poti auf 11 sind für mich vorbei. Dementsprechend braucht es keine "durchsetzungsstarken" Cymbals mehr - im Gegenteil - so habe ich eine angenehme Lautstärke, angepasst an eine dezentere Spielweise und habe trotzdem einen vollen warmen Sound, welcher sich nicht "durchsetzen" muss.

    Hat allerdings einen "Nachteil", wenn man in die jazzige Klangwelt eintaucht: Man mutiert unbemerkt zum Cymbal Nerd/Fetischist - mit entsprechenden Geldausgaben ... :D

  • Das 22er Istanbul Mehmet Kiko Freitas Signature Ride ist gestern gekommen. Hab's schon probegespielt. Damit hab ich wohl voll ins Schwarze getroffen! Klingt viel angenehmer und weicher, besonders die Glocke. Und hat trotzdem noch einen klaren Ping, der im Verhältnis zur Glocke lauter ist als bei vielen anderen Rides.

    Das ist prima! So, wie Du es beschreibst, habe ich es auch in Erinnerung: leise Glocke aber guter Ping. Bin gespannt, wie es im Bandkontext funktioniert!

  • Hab mir mal ein paar Vids angeschaut....könnte auch was für mich sein....

    Wünsche viel Freude damit!

  • Das ist prima! So, wie Du es beschreibst, habe ich es auch in Erinnerung: leise Glocke aber guter Ping. Bin gespannt, wie es im Bandkontext funktioniert!

    Da bin ich auch gespannt. Das wird sich bei zwei Auftritten morgen und übermorgen gleich zeigen. Bin mir aber sehr sicher, dass es so passen wird.


    Und ich denke, ich werde mir für Proberaum / Studio auch noch ein ähnliches Ride besorgen. ^^


    Danke noch mal für den Tipp, Olli!


    Ich denke, Geschmäcker ändern sich im laufe der Jahre. Ich war früher auch eher bei klassischen 14er HiHats, 16+18 Crashes und 20er Rides. Damals mochte ich den "helleren" Sound und die etwas schnellere Ansprache.
    Inzwischen hat sich das total umgekehrt - 16er HiHats, Crashes von 19 bis 21 Zoll und kein Ride unter 22. Eher 23". Dazu dünn, leicht, extrem stark gehämmert, tendenziell eher trashig dunkles Klangbild. Das ist aber stark abhängig von der gespielten Musik!!! Die Zeit runtergestimmter Gitarren und Bässe und Volume-Poti auf 11 sind für mich vorbei. Dementsprechend braucht es keine "durchsetzungsstarken" Cymbals mehr - im Gegenteil - so habe ich eine angenehme Lautstärke, angepasst an eine dezentere Spielweise und habe trotzdem einen vollen warmen Sound, welcher sich nicht "durchsetzen" muss.

    Definitiv ändern sich die Geschmäcker. Das konnte ich selbst nicht nur bei Becken, sondern auch bei Fellen und Snares beobachten.


    Aktuell stelle ich aber durch die neue Band wieder fest, dass vieles eben wirklich vom Anwendungsfall abhängt. Auch, was Studio vs. live betrifft.


    Ich bin mittlerweile auch der Ansicht, dass besonders laute und durchsetzungsfähige Becken kaum Praxis-tauglich sind. Bei akustischem Schlagzeug besteht sowieso schon die Tendenz, dass Trommeln eher zu leise und Becken eher zu laut sind. Nicht ohne Grund haben z.B. gut gebuchte Studiodrummer die Fähigkeit, die Becken sachte und die Trommeln gleichzeitig beherzt anspielen zu können.


    Sehr laute und durchsetzungsfähige Becken sind m.E. eher was fürs Studio (mit umfangreicher Mikrofonierung und Nachbearbeitung) und sehr große Bühnen, auf denen das Schlagzeug kaum in andere Mikros überspricht und große Locations mit entsprechend viel Verstärkung durch die PA.

  • Zwischen "sehr lauten, durchsetzungsfähigen" Becken und "superdünn-trashig-dunkel" gibts ja noch einige Zwischenstufen.

    Ich finde, dass Becken letzterer Gattung bereits aus ein paar Metern Entfernung im Musikkontext absaufen. Vor allem auf kleineren Bühnen, wo nicht alles bis ins Detail durchmikrofoniert ist, haben solche Wabbelbleche kaum Tragweite. Ich rede hier nicht von Akustik-Jazz, sondern schon eher von gemäßigtem Rock, Funk und ähnlichen Sachen.

    Natürlich spielt da auch persönlicher Geschmack mit: Für mich ist es unverständlich, wie man in einer Band, wo elektrische Gitarren und/oder Keyboards mitspielen, auf dunkle, trashige Becken stehen kann. Sowas gefällt mir nichtmal im Jazz, aber im Rock finde ich es richtig furchtbar. Ich weiß, dass das mittlerweile trendy ist, um möglichst "low-fi" zu klingen. Auf mich wirkt so ein Klang aber nicht edel. Und ich mag es edel. :Q

    Das ist fein beobachtet!

  • ich mag so dunkle und trashige Becken in vielen Funk, Reggae und Rock oder härteren Gangarten sehr selten....mich nervt wenn kein Crash Becken richtig "isch" macht, deshalb mindestens ein 16", hohe Tonhöhe ist auch cool....

  • Sehr dünne und trashige Becken mag ich auch nicht so. Kommt aber eben immer drauf an. Das 18er China, das ich mit auf Tour habe, habe ich z.B. auch einfach danach ausgesucht, dass es wohl sehr lange durchhält (ohne zu reißen).


    In der Praxis muss man halt immer mal abwägen zwischen Vorlieben, künstlerischen / musikalischen Aspekten und der Situation angepasster Equipment-Auswahl.


    Bei lauten, großen und schweren / dicken Becken gibts nämlich auch noch zusätzlich den Faktor, dass diese auch einen härteren Anschlag brauchen, um "voll" zu klingen. D.h., damit es gut klingt, sind solche Becken eben auch zwangsläufig lauter.


    Spielt man nun auf kleinen Bühnen, wo das Schlagzeug in drei oder mehr davor stehende Gesangs-Mikros überspricht und nicht gegatete Tom-Mikros viel von den Becken mit einfangen, können so (potenziell) laute Becken eben auch schnell problematisch werden.


    Ein dünnes 17er Crash, das sachte angespielt "voll" klingt, klingt m.E. eben besser als ein dickes 19er, das gestreichelt werden muss, damit es nicht zu laut ist.


    Aus meiner Mixing-Praxis (Studio / Aufnahmen) weiß ich auch, dass Trommeln in dichteren Arrangements - besonders auch mit E-Gitarren - viel eher als Becken absaufen und diese entsprechend mehr "Zuwendung" im Mix brauchen, um durchsetzungsfähig zu sein. Becken saufen dagegen sehr selten ab, wenn vernünftig mikrofoniert wurde.

  • Zwischen "sehr lauten, durchsetzungsfähigen" Becken und "superdünn-trashig-dunkel" gibts ja noch einige Zwischenstufen.

    Ich finde, dass Becken letzterer Gattung bereits aus ein paar Metern Entfernung im Musikkontext absaufen. Vor allem auf kleineren Bühnen, wo nicht alles bis ins Detail durchmikrofoniert ist, haben solche Wabbelbleche kaum Tragweite. Ich rede hier nicht von Akustik-Jazz, sondern schon eher von gemäßigtem Rock, Funk und ähnlichen Sachen.

    Natürlich spielt da auch persönlicher Geschmack mit: Für mich ist es unverständlich, wie man in einer Band, wo elektrische Gitarren und/oder Keyboards mitspielen, auf dunkle, trashige Becken stehen kann. Sowas gefällt mir nichtmal im Jazz, aber im Rock finde ich es richtig furchtbar. Ich weiß, dass das mittlerweile trendy ist, um möglichst "low-fi" zu klingen. Auf mich wirkt so ein Klang aber nicht edel. Und ich mag es edel. :Q

    Ich widerspreche in Teilen! ;)

    Cymbals sind eine ganz persönliche Geschmacksache. Ich habe 3 paar HiHats, 3 Rides und eine Anzahl von Crashes/FX-Cymbals angesammelt, welche von relativ dünn/leicht bis ca Medium rangieren. Die funktionieren sicher nicht mehr optimal für Rock, insbesondere der härteren Gangart. Aber so einen Bandsound habe ich viele Jahre gemacht und bin inzwischen seit über einer Dekade in deutlich ruhigeren Gefilden unterwegs. Genau dort spielen mir solche Cymbalsounds fett in die Karten. Zum einen möchte und muss ich nicht mehr kräftiger spielen und zum anderen sind solche Cymbals deutlich "mittiger" und schneiden deshalb trotzdem beachtlich gut durch - nur eben nicht "aufdringlich" sozusagen. Auch live im kleineren Rahmen, bei Proben oder auch ganz besonders bei Recordings.

    Trotz Keyboards und verstärktem Bass und Gitarren saufen die keineswegs ab ... :thumbup:

  • Ich glaube, das Absaufen-Ding betrifft hauptsächlich Rides, was meinst du, Hochi? Ich beobachte seit diesen Jahren, in denen all die verschiedenen trockenen und trashigen Meinl-Rides (oder auch andere türkische Teller) Furore machen, dass oft das Ride im Kontext des ganzen Schlagzeugs oder gar im musikalischen Gesamtkontext

    kaum hörbar ist. Meine Vermutung ist, dass man so fasziniert ist von den schönen, tiefen, komplexen, sensiblen Klängen und Möglichkeiten dieser Rides,

    wenn man sie solo spielt, dass man aus den Augen verliert oder nicht daran denkt, dass geschätzt 80 % all dieser staunenswerten Klänge im Gesamtsound

    untergehen und nicht durchkommen. Dazu kommt noch, dass der Rest des Schlagzeugs oft schlicht viel lauter gespielt wird und/oder klingt, und so das

    Ride trotz anständiger Mikrofonierung ( m_tree) – sogar mit separatem Ride-Mik! – kaum Chancen hat, zu briliieren (im wahrsten Sinne des Wortes ^^ ).

    Falls jemand Namen braucht, würde mir spontan die geschätzte Anika Nilles einfallen, mit diesem Beispiel für die Beweisführung.


    Wenn man ordentlich aufs Set haut und einen entsprechenden Lautstärkepegel produziert, mögen diese Rides einfach nicht mithalten.

  • Die hat ja selbst gesagt, dass sie bei der Jeff Beck Tour sofort zu brillanteren Becken verdonnert wurde....ihre eigenen Sachen hatten scheinbar nicht genug Cut für Rock....große Bühnen und der hat seinen Gitarrensound immer wirklich laut auf der Bühne gehabt....

    Einmal editiert, zuletzt von DRUMK ()

  • Das Problem ist bei Rides, aber auch Hi-Hats, dass die unterschiedlichen Klänge rein physikalisch bedingt eine sehr hohe Dynamik haben. Bei Rides eben normal angespielt vs. Glocke mit Schaft angespielt und bei Hi-Hats geschlossen oben mit der Stickspitze vs. offen am Rand. Auch mit zusätzlichen Mikros für diese Becken kriegt man das kaum gelöst, weil Kompressoren mehr auf die tiefen Frequenzanteile reagieren und auch weil komprimierte Becken nicht so gut klingen ... und mit EQing muss man den Sound stark verbiegen, damit z.B. die Glocke oder die offene Hi-Hat im Verhältnis leiser werden. Zumal das ja auch nur Stützmikros sind, die letztendlich nur einen Teil des Gesamtklangs ausmachen.


    Bei der Snare lassen sich Ghostnotes und Rimclicks mit Kompression schon besser hervor holen.


    Gut gelöst kriegt man das eigentlich nur mit einer entsprechend abgestimmten Becken-Auswahl, Mikrofonierung und Nachbearbeitung.


    Das ist jedenfalls der Grund dafür, dass Rides mit lautem Ping und leiser Glocke sich grundsätzlich besser in den Kontext einfügen müssten.


    Im Studio kann man der Problematik mit Lautstärke-Automation besser Herr werden. Indem man z.B. das Hi-Hat-Mikro bei geschlossen und filigran angespielten Parts lauter macht und bei offen angespielten Parts leiser. Wobei es da natürlich auch Grenzen gibt ...

  • Das Problem ist bei Rides, aber auch Hi-Hats, dass die unterschiedlichen Klänge rein physikalisch bedingt eine sehr hohe Dynamik haben. Bei Rides eben normal angespielt vs. Glocke mit Schaft angespielt und bei Hi-Hats geschlossen oben mit der Stickspitze vs. offen am Rand. Auch mit zusätzlichen Mikros für diese Becken kriegt man das kaum gelöst, weil Kompressoren mehr auf die tiefen Frequenzanteile reagieren und auch weil komprimierte Becken nicht so gut klingen ... und mit EQing muss man den Sound stark verbiegen, damit z.B. die Glocke oder die offene Hi-Hat im Verhältnis leiser werden. Zumal das ja auch nur Stützmikros sind, die letztendlich nur einen Teil des Gesamtklangs ausmachen.

    Vielleicht wäre eine größere und ggf. dünnere Hi-Hat auch etwas für dich. Die größeren Durchmesser sind offen gespielt längst nicht so penetrant wie 14er oder gar 13er.


    Zum Thema oben: Ein schönes Beispiel für ein im Kontext zu leises Ride ist Matt Garstka bei Animals as Leaders.


    Allerdings kommt das entgegengesetzte Szenario (Becken viel zu laut und Hi-Hat Bleed auf den Vocal Mics) deutlich häufiger vor, insofern gilt bei mir in Bezug auf Cymbals eigentlich fast immer leiser = besser.

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