Das 3. Tom am Set, analog zum 5. Rad am Wagen...

  • 12" 13" 16" finde ich super. Das 12er stimme ich dann immer in Relation etwas höher. Klingt dann theoretisch wie 10" 13" 16" - nur besser!

    10" ist für mich Kategorie "Percussion links der Hi-Hat", was nicht heißt, dass das keinen Spaß machen kann, im Gegenteil.
    Tief gestimmte 10er hingegen sind grobe Kategorie "E-Zigarette". Da bin ich dann raus.

    Das ist fein beobachtet!

  • Guten Abend,


    zunächst mal vorab:

    wenn ich an das fünfte Rad am Wagen denke, dann fällt mir ein, dass mein erstes Auto noch ein fünftes Rad hatte und ich das sogar benutzt habe.

    Wenn nach dem Auftritt der Reifen platt ist, kann so etwas richtig hilfreich sein.

    Bei meinem "neuen" Auto habe ich mal im Kofferraum gestöbert und tatsächlich so eine Vertiefung gefunden, die man auch als Aufbewahrung für die Kleine Trommel nehmen könnte, jedenfalls lag da nur irgendwelcher Schrott vom Vorbesitzer herum, anscheinend so Zeug, mit dem man einen Reifen pseudomäßig aufpumpen kann, das muss ich demnächst mal entsorgen.


    Ansonsten war es damals (1985) bei mir so, dass ein Schlagzeug gemäß Prospekt (= Gesetz) so auszusehen hat, wie es eben abgebildet ist und wie es im Fernsehen zu sehen ist - hoppla, da gab es schon Varianten ... aber das führte zu weit.

    Jedenfalls hatte ich seit 1986 dann die bekannte Blondine in 12-13-16-24, also drei Tom-Toms, eins mit Füßen, folglich hatte ich automatisch die tu-ab-wohn-daun-Version, wie man auf neudeutsch zu sagen pflegt. Diese Konfiguration fuhr ich tatsächlich bis zur Pause 1994.

    Erst 2001 kam mit der Wiederauflebung und dem Trend zum Zweit-Set die 10-12-14-22-Geschichte dazu.

    Ich war nie vom dritten (oder wievielten auch immer) Tom-Tom genervt. Lediglich manche musikalischen Einsätze erforderten weniger Gerät, so dass ich auch öfter mal mit zwei Tom-Toms aufgetreten bin. Das zog sich dann auch mit Zu- und Abkäufen dahin. Allerdings gab es dann auch Auftritte mit vier Tom-Toms oder RotoToms oder was auch immer - je nach Bedarf oder Tragefreude.

    Ich meine auch, dass der "Zombie" mal auf dem Notenpult lag, wie genau ich den da oder dort gespielt habe, weiß ich aber nicht mehr, vermutlich so, wie es in den Noten stand.

    Dass ein Tom-Tom zu hoch klingt, das gibt es bei mir nicht, ich habe ja zwei Stimmschlüssel. Selbst mit dem 10er bin ich in der Zeit klar gekommen, bei dem Set musste ich im Laufe der Zeit halt hinten ein 16er dazu stellen für Rock-Bottom.

    Beim bunten Hund (Sammelsurium in der Basis 13-16-24) kamen auch mal zwei Octobans (6") oder zwei Bongos (Concert Toms 6" und 8") zum Einsatz, die
    entsprechend tief gestimmt auch nicht zu hoch klangen, jedenfalls nicht, wenn für tiefere Geräusche die richtigen Tom-Toms noch da standen bzw. hingen.


    Merkwürdig finde ich derzeit die Harmoniefraktion der Freunde des zweizölligen Abstands. Das war mal Mode, aber letztendlich ist es ja eher zufällig, dass Trommeln genau so groß sind und nicht anders und auch die Sache mit den Quinten und Terzen finde ich sehr eigenwillig, zumal in der klassischen Perkussion diese Philosophie offenbar gerade nicht herrscht. Ich frage mich, wo der Gedanke her kommt, dass Tom-Toms in freundlichen Intervallen zu klingen haben. Ich habe schon von Musikstilen gehört, wo es gar nicht immer so freundlich zugeht.

    Ich persönlich wähle bei zwei Tom-Toms 13-16 oder für Dezentes 12-15, wenn ich die Wahl habe. Bei drei Tom-Toms nehme ich 13-14-16, 12-14-16 oder vielleicht demnächst auch mal 10-12-15.

    Und wenn ich mehr Tom-Toms habe, bin ich nicht gezwungen, die stets hintereinander zu spielen, man kann auch mal eins auslassen, wenn die Kunst das möchte. Und man kann auch Intervalls jenseits von Terzen und Quinten spielen, ohne, dass das Publikum direkt Kreislaufversagen bekommt. Es gab mal eine Zeit, da hatte ein Simon bei seinem Trommellieferanten ein 11" Tom-Tom bekommen.


    Was die Platz-Fraktion betrifft: ich wundere mich immer, wo da die Tom-Toms hängen? Bei mir verbraucht der Teppich die Fläche und ob da oben dann ein oder kein Tom-Tom irgendwo herumschwebt, ist unten völlig egal. Und dass in die Lücke, wo eigentlich die zweite Bass Drum hin gehört, jemand beim Auftritt seinen Kasten Bier aus Platzgründen hinstellt, ist mir auch noch nicht passiert.

    Hinsichtlich der Koffer ist es immer die Frage, ob man mit PKW oder LKW unterwegs ist oder gar mit ÖPNV, Fahrrad oder Flugzeug. Und auch ob es eine Handwerker-PKW oder ein LKW für Kleinführerscheinbesitzer ist, kann erhebliche Unterschiede machen, was konkret sinnvoll erscheinen mag.

    Ich persönlich bin derzeit voll auf Hardcase (in der Vollausstattung) außer bei Becken, da nehme ich Flightcase oder Tasche - je nachdem.


    Um mal wieder zum Thema zu kommen: wenn das 10er zu hoch ist, dann gehört da ein 12er hin - ganz einfach.

    Und ja, nach unten darf es auch etwas größer sein, das bisschen Luft sollte auf der Bühne noch vorhanden sein und im Proberaum sowieso.


    Grüße

    Jürgen

  • 12" 13" 16" finde ich super. Das 12er stimme ich dann immer in Relation etwas höher. Klingt dann theoretisch wie 10" 13" 16" - nur besser!

    10" ist für mich Kategorie "Percussion links der Hi-Hat", was nicht heißt, dass das keinen Spaß machen kann, im Gegenteil.
    Tief gestimmte 10er hingegen sind grobe Kategorie "E-Zigarette". Da bin ich dann raus.

    So isses! Wenn man 12 und 13 so hat, dass sie relativ tief gestimmt soundmässig zu wenig Abstand haben, stimmt man die 12 eine Viertelumdrehung hoch, dann bleibt da noch Volumen drin, und Tomgrooves klingen schön fett. Wir spielen ja Would von Alice in Vhains, und Given to fly von Pearl Jam, das klingt wunderbar mit 12/13/16, das 10er war mir da immer ne Spur zu Perkussiv. Mein olles Yamaha 7000 hat ja solche Mahagonikessel, die machen von sich aus schon ein eher bassiges Signal. Das mag ich gern, 10er knallen meist zu viel. Außerdem finde ich es aus Fahrerperspektive schön, wenn die Eimer ein bisschen größer sind. Sieht einfach cooler aus, mehr Trommel vor sich zu haben.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Hach, Jürgen ^^ deine Beiträge sind manchmal unschlagbar, alleine das:

    wenn ich an das fünfte Rad am Wagen denke, dann fällt mir ein, dass mein erstes Auto noch ein fünftes Rad hatte und ich das sogar benutzt habe.

    Ich mag den Humor! Allerdings geht es bei dir wie bei vielen anderen in diesem Thema auch um die Frage der Logistik und des Brauchens von 2 oder 3 oder gar mehr Toms. Darauf wollte ich nicht hinaus. Aber ich kann mal kurz meinen Senf dazu geben, ob 2 oder 3: Zwei Toms reichen, um das allermeiste zu erledigen. Eigentlich braucht man mehr als 2 Toms nur wirklich für In The Air Tonight (und sogar das geht mit 2 genau so gut wie mit 3, weil man eigentlich mindestens 4 bräuchte) oder für einige wenige Orchesteranwendungen (wenn der Komponist oder Arrangeur nicht gleich Pauken notiert hat...es soll Orchestertrommler geben, die sparen sich die Pauken aufzufahren und spielen das auf den Toms 8o ). Logistisch ist bei der Frage bei 2 oder 3 die, ob man im Kleinwagen einen Beifahrersitz hat und ob da was mit 2 Beinen mitfahren will/muss, oder ob die 3-beinige Furnierrolle dort sitzen darf.

    Ansonsten war es damals (1985) bei mir so, dass ein Schlagzeug gemäß Prospekt (= Gesetz) so auszusehen hat, wie es eben abgebildet ist und wie es im Fernsehen zu sehen ist

    Ja. Ich habe erst etwa 10 Jahre später gesehen, wie es auszusehen hat, aber da war es ähnlich. Du meinst die folierten Eimer mit viel "Holz" und wenig Chrom mit den schwarzen markenlosen Frontfellen oder optional nostalgischem Sonor-Schriftzug (es gab im Fernsehen wohl nichts anderes). Zwei Racktoms (damals noch "Hängetoms") waren obligatorisch und sie mussten von vorne im 45 Grad Winkel zueinander stehen und von der Seite draufgeschaut maximal 45 Grad zum Boden bilden. Das war halt Mode. Übrigens ist auch heute noch Sonor viel im deutschen Fernsehen zu sehen, und es ist auffällig oft das Sonor Vintage Series Kit in California Blue...

    Aber:

    12, 13, 16 konnte ich noch nie verstehen, um ehrlich zu sein ^^ .

    ...wenigstens aus Publikumssicht. Ich bin ein Ästhet, und das gefällt mir optisch nicht. Aber da:

    Außerdem finde ich es aus Fahrerperspektive schön, wenn die Eimer ein bisschen größer sind. Sieht einfach cooler aus, mehr Trommel vor sich zu haben.

    ist ein bisschen was dran. 10" sind alleine schon sehr wenig. 12" und 13" direkt vorne dran ist aber auch ein Brett...


    Aber zurück zum Thema, wenigstens einer spricht es mal aus:

    das 10er war mir da immer ne Spur zu Perkussiv. Mein olles Yamaha 7000 hat ja solche Mahagonikessel, die machen von sich aus schon ein eher bassiges Signal. Das mag ich gern, 10er knallen meist zu viel.

    Dennoch ist das alles auch nicht so schlimm, wie es scheinen mag. Wir hatten gestern Abend Probe und ich hab wieder auf dem Set gespielt. So insgesamt geht das schon, aber Zombie spiel ich halt auf dem 12er. :saint:

    Momentan hab ich auch PInstripes auf dem Sonor Vintage (darf man das? :P). Das ist natürlich sehr trocken und perkussiv und der hohe Grundton kommt besonders zum Tragen.

    Four on the floor sind zwei zu viel. SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 20.07. Motorradtreffen Stegen-Eschbach (FR), 23.11. Lokalität Baumann Heitersheim, 30.11. Heimathafen Lörrach mit >> Blackwood Mary

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  • die 3-beinige Furnierrolle

    gefällt mir :)


    Mode. Übrigens ist auch heute noch Sonor viel im deutschen Fernsehen zu sehen, und es ist auffällig oft das Sonor Vintage Series Kit in California Blue...

    ich glaub ich muss mal wieder mehr fern gucken, die wenigen male ist mir in der richtung vintage + farblich noch nix aufgefallen, gib doch mal bescheid, im entsprechenden fred,

    egal auch wenns hinterher sein sollte, das guck ich mir doch mal an.



    Momentan hab ich auch PInstripes auf dem Sonor Vintage (darf man das? :P ). Das ist natürlich sehr trocken und perkussiv und der hohe Grundton kommt besonders zum Tragen.

    ja natürlich, die sind nicht selten empfehlenswert, bei kleineren kesseln darf man da in der "reihe" aber durchaus aus der reihe Tanzen, was ich ja schon angeprochen hatte, das nächste mal werd ich selbst auf dem 13er (das erste in der reihe, hatte ich vergessen zu sagen und dreibinig unterständert also nicht luftig) glaub ich ein Powerstroke 3 probieren, wie von dir angesprochen auch wegen der esstetik (das auge is(s)t mit)

    weil die haben ja im Randbereich auch so nen schwarzen "Nadelstreifen". :)


    ach ja tonal, manchmal knallts nett, manchmal hallts nett, irgendwie schallts halt nett zu 100% so ganz zufriedenstellend.


    edith:

    12" und 13" direkt vorne dran ist aber auch ein Brett...

    ich tendiere/hader fast zu einem 14er und selbst etwas tiefer gestaltet, machen die teils keine schlechte optische figur hab ich festgestellt.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    Einmal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Guten Morgen,


    man kann ja alles machen, was man will, aber mal ganz deutlich:

    ein 10er ist gut, um den Schampus zu kühlen, hat genau die richtige Größe.

    Dass ich mir so ein Ding bestellt habe, liegt vermutlich genau daran.


    Eigentlich braucht man mehr als 2 Toms nur wirklich für In The Air Tonight (und sogar das geht mit 2 genau so gut wie mit 3, weil man eigentlich mindestens 4 bräuchte)

    Korrektur: korrekt braucht man sechs (in Zahlen: 6) Tom-Toms. Alles andere ist Kastration, aber viele machen so etwas ja freiwillig, weil ihnen der zusätzliche Platz und das zusätzliche Gewicht zu viel sind.

    es soll Orchestertrommler geben, die sparen sich die Pauken aufzufahren und spielen das auf den Toms

    Ja, dazu war ich auch schon genötigt. Da man - wenn man keine RotoToms dabei hat (das wäre hier mal sinnvoll) - ja nicht so schnell umstimmen kann, wären ein paar Trommeln in halbwegs passender Stimmung ganz gut. Man kann natürlich auch auf die Notenhöhe verzichten, oft reicht es ja, wenn es "tom-tom" macht. Da reichen dann wieder zwei wie zu Mozarts Zeiten, aber eben nicht in der von vielen hier beliebten Abstands- und Intervallphilosophie.


    Zombie spiel ich halt auf dem 12er

    Ja, wo denn sonst?

    Ich habe jetzt mal meine Noten ausgekramt, da steht "tom medium". Nur in Takt 24 bei der 4 auf der 4ten 16tel kommt dann das "tom alto", also dann gerne der Sektkühler mal kurz vorbei.

    Die Freunde, die das auf dem Standtom spielen, haben bestimmt auch Gitarristen mit sieben Saiten dabei oder sie sind Jazzer, wo das Standtom eher so ein Counter-Tenor ist. Musikalisch hat es einen Grund, dass die Trommel so klingen soll, wie sie klingt, aber für Partymucke muss man Kompromisse machen, man will ja die Stimmung (bloß keine Disharmonien!) nicht versauen.


    Grüße

    Jürgen


    PS

    Wenn man freie Fahrt will, muss man seine Tom-Toms (13"-10") auf a-d' stimmen.

  • 12, 13, 16 konnte ich noch nie verstehen, um ehrlich zu sein

    Ich hab z.B. noch nie verstanden, wie man (außerhalb vom Jazztrio) mit 14" als größtes Tom klarkommt.

    Mein Standard-Bühnenset hat die Tomkombi 8-12 - und ich lebe noch

    Nur mal so als Zusammenfassung, ich weiß von euch allen, wie ihr am Set klingt, und zwar jeder in seinem Genre/Setting klasse, obwohl ihr komplett unterschiedliche Vorlieben bei der Kesselzusammenstellung habt. Am Klang der unterschiedlichen Konfigurationen liegt es also eher nicht, mit allem kann man toll musizieren. Schlägt da nicht eher ein optisches (oder andere Sinne betreffendes?) Empfinden durch?


    Ich mag beispielsweise diese Mode überhaupt nicht, möglichst kleine Kessel zu spielen. Klar, praktisch bei Proben wegen des geringen Transportaufwandes, aber auf Bühnen gefällt mir der Look einfach nicht. Bei richtiger Nischenmusik, bei der eh "alles anders" ist, gerade noch ok, wenn aber Jazz, Rock, Pop und Co gespielt werden, will ich ein richtiges Drumset sehen, kein Playmobil.


    Ich bin inzwischen an dem Punkt, dass mir Kesselmaße und -konfigurationen beinahe komplett am Allerwertesten vorbei gehen und ich vor allem danach entscheiden würde, was mir optisch oder intuitiv zusagt. Arbeiten kann ich mit so ziemlich allem, was einem gewissen Qualitätsstandard genügt, das weiß ich mittlerweile. Ich persönlich mag 10" Toms gerne, wenn ich daneben ein 12er stehen habe, alleine ist es mir zu klein, und die Kombi 10/16 wäre definitiv nicht mal meine 2. oder 3. Wahl. Wenn es aber so da stünde, würde ich das 10er eben stimmen, dass es für mich passt, und gut is. Und ich hab zumindest im Geschäft schon auf so ulkig kleinen Safari-Kits gespielt und fand's klasse. Nur kaufen würde ich es nicht, weil s.o.


    Unsere Ansichten bezüglich optimaler Kesselzusammenstellung, gebohrte vs. ungebohrte Bassdrum, gerader frontaler vs.leicht gedrehter Sitzposition, Open Handed vs Cross Handed, das alles versuchen wir immer gerne mit "Fakten" zu begründen und unsere Sicht als vorteilhaft darzustellen. Ich glaube aber mittlerweile, nein ich bin sogar überzeugt davon, dass es am Ende nur drum geht, ob man lieber Pizza oder Frikadellen isst. Wirkliche Gründe dafür gibt es schlicht nicht, wenigstens bei den meisten Menschen, und es spielt auch keine Rolle, da man über Geschmack nicht diskutieren braucht.

  • Momentan hab ich auch PInstripes auf dem Sonor Vintage (darf man das? :P ). Das ist natürlich sehr trocken und perkussiv und der hohe Grundton kommt besonders zum Tragen.

    Pinstripes (die man natürlich überall aufziehen "darf") klingen gar nicht so trocken und perkussiv. Bei tieferer Stimmung klingen die eher fett und haben grundsätzlich auch viel Attack. Es fehlen halt ein paar Obertöne und Sustain. Aber wenn ich sehe wie oft Tom-Schlagfelle zusätzlich abgedämpft werden, z.T. mit mehreren Pads Moongel oder Skygel, stellt sich die Frage da eigentlich gar nicht mehr. Ich dämpf die Pinstripes nicht zusätzlich ab ...


    Die Pinstripes haben auch nichts mit "hohen Grundtönen" zu tun. Das ist alles Stimmungs-Sache. Daher mal die Frage:


    Auf welche Grundtöne hast du die 10-12-14er Toms vom Proberaumset denn genau gestimmt? Möglicherweise liegt hier auch der Hase im Pfeffer. ;)

    Zombie spiel ich halt auf dem 12er

    Ja, wo denn sonst?

    Ich habe jetzt mal meine Noten ausgekramt, da steht "tom medium". Nur in Takt 24 bei der 4 auf der 4ten 16tel kommt dann das "tom alto", also dann gerne der Sektkühler mal kurz vorbei.

    Die Freunde, die das auf dem Standtom spielen, haben bestimmt auch Gitarristen mit sieben Saiten dabei oder sie sind Jazzer, wo das Standtom eher so ein Counter-Tenor ist. Musikalisch hat es einen Grund, dass die Trommel so klingen soll, wie sie klingt, aber für Partymucke muss man Kompromisse machen, man will ja die Stimmung (bloß keine Disharmonien!) nicht versauen.

    Und auch wenn da in einem Takt mal ein Schlag auf einem 10er Tom vorkommt, wird in den meisten Fällen nicht mal die Band (vom Publikum ganz zu schweigen) merken, dass man den weglässt oder woanders spielt.

    Ich spiele in den Strophen da alle paar Takte mal ein kleines Fill rein, aber auf dem 16er. Wenn man in der Lage dazu ist, den Song Original nachzuspielen und den "Vibe" verstanden hat, kann man auch Sachen ändern, ohne dass die Musikerpolizei Grund zum Meckern findet.

  • Ich mag beispielsweise diese Mode überhaupt nicht, möglichst kleine Kessel zu spielen. Klar, praktisch bei Proben wegen des geringen Transportaufwandes, aber auf Bühnen gefällt mir der Look einfach nicht. Bei richtiger Nischenmusik, bei der eh "alles anders" ist, gerade noch ok, wenn aber Jazz, Rock, Pop und Co gespielt werden, will ich ein richtiges Drumset sehen, kein Playmobil.

    Kleine Kessel haben diverse Vorteile, die ich sehr schätze:

    - Transport ist leichter, insbesondere, da ich gerne mit dem Lastenrad zum Gig fahre

    - ich kann in kleinsten Locations mit Minibühnen spielen, wie z.B. unserem Band-Stammlokal, der Schnoor Destille (ca. 30m² Gastraum incl. Theke, die Bühne ist vielleicht 2m² und da müssen der Gitarrist und der Basser auch noch mit drauf)

    - kleine Trommeln sind leiser als große

    - der Aufbau ist für mein Empfinden deutlich ergonomischer möglich

    - kleine Bassdrums wie meine 16er klingen ohne viel Aufwand schön kompakt, auch und gerade mit Mikrofonierung


    Ich bin inzwischen an dem Punkt, dass mir Kesselmaße und -konfigurationen beinahe komplett am Allerwertesten vorbei gehen und ich vor allem danach entscheiden würde, was mir optisch oder intuitiv zusagt.

    Hmmm, offenbar gehen dir Kesselmaße nicht am A* vorbei, da dir die Optik wichtig ist.

  • Hmmm, offenbar gehen dir Kesselmaße nicht am A* vorbei, da dir die Optik wichtig ist.

    okeeokee, hab mich falsch ausgedrückt. Ich würde mir nie bestimmte Kesselgrößen zulegen, die Drummer XY spielt, nur weil mir sein Sound gefällt oder mir irgendwer mal gesagt hat, für bestimmte Musik bräuchte man bestimmte Trommeln. Ich kaufe Trommeln nicht, weil irgendwer sagt, die klingen besser als andere. Ich kaufe sie, weil sie für mein ästhetisches Empfinden besser aussehen als andere. (Natürlich kaufe ich Trommeln, die gut klingen, sonst wär's ja rausgeworfenes Geld).


    Die unbestreitbaren Vorteile ganz kleiner Trommeln kann ich gut nachvollziehen, da ich aber hier im ländlichen Raum sowieso fast ausschließlich auf das Auto angewiesen bin, fällt das bei mir nicht so arg ins Gewicht. Für ganz kleine Bühnen lasse ich für meine Bands und Projekte, wo das gut funktioniert, die Toms eh weg, und nur mit kompakter 22x7 Bassdrum, Snare und ein paar Becken ist mein Footprint ebenfalls recht überschaubar.


    Aber auch bei solchen Fragestellungen geht's ja nicht um optimales Tuning "optimaler" Größen, sondern um logistische Erwägungen.

  • Pinstripes [...] klingen gar nicht so trocken und perkussiv. Bei tieferer Stimmung klingen die eher fett und haben grundsätzlich auch viel Attack. Es fehlen halt ein paar Obertöne und Sustain. [...]

    Die Pinstripes haben auch nichts mit "hohen Grundtönen" zu tun. Das ist alles Stimmungs-Sache. Daher mal die Frage:


    Auf welche Grundtöne hast du die 10-12-14er Toms vom Proberaumset denn genau gestimmt? Möglicherweise liegt hier auch der Hase im Pfeffer. ;)

    Die Grundtöne kann ich dir nicht sagen, aber wahrscheinlich kommt dann der Grundton, welcher auch immer es ist, besser zur Geltung, wenn Obertöne und Sustain (teilweise) fehlen.

    Und jetzt muss ich nils auch in Teilen beipflichten:

    Denn ich habe mein Tama Club Jam Kit (10/14/18) geliebt! Hatte es so tief gestimmt wie möglich und das war richtig gut. Dass kleine Trommeln leiser sind, kann ich subjektiv aber nicht bestätigen. Das 10er Club Jam Tom war schon sehr präsent, wenn es wollte. Auch das 14x7 Floor ist nicht zu unterschätzen. Da ging die 18er Bass Drum schon eher unter und musste verstärkt werden. Solche Mini-Sets haben bei mir aber einfach ästhetische Grenzen, wie es wohl auch Jan geht. "Bassdrum" mit Riser sind ganz klar drüber. Wenn der Abstand zwischen Tom und Bassdrum-Oberkante mehr als die Tomtiefe ist (man zu viel Knie sieht ^^ ), ist auch ein No-Go. Und schon gar keine angeflanschten Beckenarme wie Heuschrecken-Fühler (was Simon Phillips sogar mit mehr als 5 Toms und erwachsenen Bassdrums macht...).


    Der Thread zeigt mir aber immer mehr, dass man 10" Toms oder generell kleine Toms - oder überhaupt jede Größe für sich - speziell behandeln oder gar weglassen muss, wenn es gar nicht geht. Hach, ich liebe das DF, denn auch diese Therapie geht nun schon über 5 fast volle Seiten. :love:

    Ich würde mir nie bestimmte Kesselgrößen zulegen, die Drummer XY spielt, nur weil mir sein Sound gefällt oder mir irgendwer mal gesagt hat, für bestimmte Musik bräuchte man bestimmte Trommeln. Ich kaufe Trommeln nicht, weil irgendwer sagt, die klingen besser als andere. Ich kaufe sie, weil sie für mein ästhetisches Empfinden besser aussehen als andere. (Natürlich kaufe ich Trommeln, die gut klingen, sonst wär's ja rausgeworfenes Geld).

    Bin ich auch bei dir. Ich habe mit 1Up2Down angefangen, weil es finde ich besser aussieht als 2 Racks. ^^

    Ich spiele in den Strophen da alle paar Takte mal ein kleines Fill rein, aber auf dem 16er. Wenn man in der Lage dazu ist, den Song Original nachzuspielen und den "Vibe" verstanden hat, kann man auch Sachen ändern, ohne dass die Musikerpolizei Grund zum Meckern findet.

    Bin bei dir. Ich spiele den Song auch nicht nach Noten und versuche viel mehr, den Original Vibe zu treffen, dabei spiele ich ganz genau auch Mini-Fills auf dem Floortom ein.

    Four on the floor sind zwei zu viel. SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

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    >> Mein Vorstellungsthread

  • Die Grundtöne kann ich dir nicht sagen, aber wahrscheinlich kommt dann der Grundton, welcher auch immer es ist, besser zur Geltung, wenn Obertöne und Sustain (teilweise) fehlen.

    Diese Reaktion hatte ich erwartet. Du müsstest natürlich mal Nachmessen. Gut geeignet dafür ist z.B. die App "Drumtune Pro 2.0".

    Und ich rede von den absoluten Grundtönen, die durch die Interaktion beider Felle entstehen. Wobei das Stimmungsverhältnis auch interessant ist, weil bspw. ein höher gestimmtes Schlagfell einen deutlich perkussiveren Klangcharakter hat als ein tiefer gestimmtes Schlagfell.


    Wenn Obertöne fehlen, besonders im Bass- und unteren Mittenbereich, ist der Klangcharakter der Trommel eher tiefer.

  • Die Grundtöne kann ich dir nicht sagen, aber wahrscheinlich kommt dann der Grundton, welcher auch immer es ist, besser zur Geltung, wenn Obertöne und Sustain (teilweise) fehlen.

    Diese Reaktion hatte ich erwartet. Du müsstest natürlich mal Nachmessen. Gut geeignet dafür ist z.B. die App "Drumtune Pro 2.0".

    Und ich rede von den absoluten Grundtönen, die durch die Interaktion beider Felle entstehen. Wobei das Stimmungsverhältnis auch interessant ist, weil bspw. ein höher gestimmtes Schlagfell einen deutlich perkussiveren Klangcharakter hat als ein tiefer gestimmtes Schlagfell.

    :) Ja, werde mal nachmessen und berichten. Aber qualitativ hatte ich ja schon erklärt, dass ich versuche, meine Toms so tief wie nur irgendwie möglich zu stimmen, also vor Faltenwurf und dann noch ein bisschen höher. Das mit dem Stimmungsverhältnis ist natürlich auch ein Punkt.

    Ich nehme die Antworten hier jedenfalls so auf, dass niemand ein grundsätzliches Problem mit dem "ersten" Racktom sieht, wie ich die These anfangs aufgestellt habe.

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  • Momentan hab ich auch PInstripes auf dem Sonor Vintage (darf man das? :P). Das ist natürlich sehr trocken und perkussiv und der hohe Grundton kommt besonders zum Tragen.

    Jehova, Jehova! Rübennase Rübennase! Das darf man nicht! Steine weg und ab nach hinten!


    Ich habe auf meinem PDP CX (dünne Ahorn-Kessel) Pinstripes bzw. Encore-Pinstripes gehabt. Die haben mir einen gut zu mikrofonierenden und recht unangestrengt zu stimmenden Sound mit mittlerem Sustain gegeben. Hängt aber schon ein bisschen von dem Set ab. Grundsätzlich sind Pinstripes besser als ihr Ruf aus dem 80ern.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • :) Ja, werde mal nachmessen und berichten. Aber qualitativ hatte ich ja schon erklärt, dass ich versuche, meine Toms so tief wie nur irgendwie möglich zu stimmen, also vor Faltenwurf und dann noch ein bisschen höher. Das mit dem Stimmungsverhältnis ist natürlich auch ein Punkt.

    Tief gestimmte Schlagfelle gehen gut, wenn die Resos höher gestimmt sind. Aber wenn man beide Felle so tief wie möglich stimmt lässt man viel klangliches Potenzial halt ungenutzt. Da "klingt" dann kaum noch was, sondern macht eher nur noch Patsch.


    "So tief wie nur irgendwie möglich" steht m.E. auch im Kontrast zu deiner Aussage mit "trocken und perkussiv" bei den Pinstripes. Tief gestimmte Pinstripes klingen m.E. überhaupt nicht trocken und perkussiv.


    Bezieht sich der Faltenwurf denn auf ein Eindrücken des Fells (mit der Hand in der Mitte) oder wenn das Fell nur einfach so auf der Gratung aufliegt?

    Sollte es ersteres sein, ist Faltenwurf ein sehr schlechtes Indiz und hat auch nichts mit "so tief wie nur irgendwie möglich" zu tun. Wenn beim Eindrücken Falten entstehen, kann man oft sogar noch deutlich tiefer stimmen.


    Ich nehme die Antworten hier jedenfalls so auf, dass niemand ein grundsätzliches Problem mit dem "ersten" Racktom sieht, wie ich die These anfangs aufgestellt habe.

    Warum auch? Wenn man keinen Bock drauf hat, lässt man es halt.


    Wobei man mit Selbstreflektion und Interesse an solchen Themen sich schon besser weiterentwickeln und neues probieren kann. Für mich waren vier Toms am Anfang auch ungewohnt. Und weil ich's genau wissen wollte, habe ich mich intensiver mit Stimmen und den Intervallen zwischen den Toms beschäftigt.

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