Der Grund für die weiter explodierenden Ticketpreise ...

  • Ja, eine unschöne Entwicklung.

    Aber in einer Welt in der der Profit über allem steht einfach nur konsequent. Zumal ja offensichtlich noch genug Menschen bereit und fähig sind, diese Preise zu zahlen. Warum sollte gerade dieses Potenzial brachliegen?

    Letztlich liegt es in der Verantwortung von uns Konsumenten das Angebot über die Nachfrage zu regulieren.

    Und wer jetzt denkt, dass ja andere fürs regulieren in Amt und Würde getreten sind, sei darauf hingewiesen, dass auch dort unsere Nachfrage zum entsprechenden Angebot führt.


    Aber da wir nunmal selbst im Angesicht der Katastrophe lieber darauf warten, dass jemand anderes den Anfang macht bevor wir uns selbst rühren, oder dies gleich kategorisch ausschliessen -„Das hab‘ ich mir verdient!!11!!“ -

    wird sich das auch nicht ändern.


    Engagiert euch!

    Sagt einer der darauf hofft, dass andere den Anfang machen. 🙂

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • es gab allerdings Wasserstellen, wo man sich Wasser holen durfte

    Bitte melde dich an, um diesen Inhalt zu sehen.


    l.g.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    3 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Engagiert euch!

    Diese Aufforderung find ich in einem drummerforum bei dem Thema hier ein bisschen sinnlos. Musiker engagieren sich im Regelfall ja sowieso schon, besonders wenn in eigenen Bands Musik gemacht und live gespielt wird.


    Und so einfach ist es eben auch nicht. Es gibt viele Dinge, gegenüber denen man halt einfach machtlos ist. Zumal es immer schon so war, dass die jenigen Macht erlangen, die auch Macht wollen - und die jenigen Geld erlangen, die auch viel Geld wollen. Meistens zumindest.


    Beim Musikstreaming lässt sich ja eine ähnliche, wenn auch prinzipiell komplett gegenläufige Entwicklung beobachten. Für 10€ (+/-) pro Monat hat man schlagartig Zugriff auf 100 Millionen Musiktitel, bei Deezer sogar in Audio-CD Qualität. Die Musik verliert damit nicht nur drastisch an finanziellem, sondern auch "sachlichem" Wert. Kaum einer weiß noch einzelne Musikalben als Gesamtkunstwerke zu schätzen, kaum einer konsumiert noch ein Album so, wie es im Mastering angedacht wurde. Da geht's dann auch nicht nur um die Reihenfolge, sondern auch um die Lautstärkeverhältnisse der Titel untereinander - Stichwort Normalisierung der Lautheit von Streaming-Diensten.


    Die Kids, die's nicht anders kennen, wissen es sowieso nicht besser. Und viele Leute, die sonst nichts mit Musik zu tun haben, nehmen es eben einfach so hin.


    Bei den teuren Konzerten von Weltstars geht's für viele, die sonst keinen Bezug zu Musik haben, sicher auch um's Prestige. Wenn man dann sowieso gut verdient und hohe Lebenshaltungskosten hat, fällt es wohl nicht weiter ins Gewicht, 100€ mehr für den lang ersehnten Konzertbesuch des Idols auszugeben.


    Ich kann mich da selbst an das TOOL-Konzert erinnern. Hatte die Band bis dahin als früherer Fan noch nie live gesehen und da war mir nach der Entscheidung auch egal, ob das Ticket 150 oder 100€ kostet.

  • Es nützt ja nichts, wenn wir „alten Säcke“ es verstehen!

    Meine Tochter versteht es in ihren jungen Jahren nicht!

    Und Taylor Swift war auch für mich „Außenstehender“ ein voller Genuß, wie für alle anderen 40.000 „Außenstehenden“ auch!




    Meine Tochter in front of stage:


  • Scheinbar ist es auch für meine mittelalte Generation gerade wahnsinnig hip, auf so mega Veranstaltungen zu gehen. Leute, die sowas sonst nie gemacht haben, pilgern da jetzt hin.

  • Es ist halt mitunter auch armseelig, was man für sein Geld nur noch geboten bekommt.


    Lustlose, abgerockte „Stars“, die sich 1-1,5 Stunden die Vergangenheit zurück wünschen…


    Da muss ich sagen, dass mich da Taylor Swift außerordentlich überrascht hat. Immerhin liefert sie für das viele Geld satte 3,5 Stunden ne gute Show ab.


    Das sage ich aus Sicht des Veranstaltungstechnikers in mir.

    Mit ihrer Musik hingegen kann ich garnichts…

  • Kaum einer weiß noch einzelne Musikalben als Gesamtkunstwerke zu schätzen, kaum einer konsumiert noch ein Album so, wie es im Mastering angedacht wurde. Da geht's dann auch nicht nur um die Reihenfolge, sondern auch um die Lautstärkeverhältnisse der Titel untereinander - Stichwort Normalisierung der Lautheit von Streaming-Diensten.


    Die Kids, die's nicht anders kennen, wissen es sowieso nicht besser. Und viele Leute, die sonst nichts mit Musik zu tun haben, nehmen es eben einfach so hin.


    Bei den teuren Konzerten von Weltstars geht's für viele, die sonst keinen Bezug zu Musik haben, sicher auch um's Prestige. Wenn man dann sowieso gut verdient und hohe Lebenshaltungskosten hat, fällt es wohl nicht weiter ins Gewicht, 100€ mehr für den lang ersehnten Konzertbesuch des Idols auszugeben.

    Die ein oder anderen Künstler/innen sorgen mit ihrem Tun aber auch dafür, dass es nicht mehr besser wird. Ob man ihnen das übel nehmen kann, ist die große Frage. Die müssen auch sehen, wo sie bleiben:


    1. Die Titel eines Albums werden Woche für Woche vor dem Album-Release Stück für Stück als digitale Single veröffentlicht. Die Vorfreude auf das Gesamtkunstwerk ist dahin, die Motivation, dann endlich das ganze Album zu hören, geht fast gegen Null.

    2. Aus 1. folgt, dass es quasi keine Interludes (kurze Tracks als Überleitung) mehr zu geben braucht, da eh niemand das Album durchhört.

    3. Künstler spielen ihre eigene Musik nicht mehr bzw. aufgrund ihres wachsenden Song-Kataloges verständlicherweise nur noch die Hits - eben für die 80% der Besucher, die 6 Musiker auf der Bühne "lauter" finden als 3. Dass Künstler ihre eigene Musik nicht spielen, sehe ich bei der ein oder anderen ehemals (und letztendlich wieder) Top40 Band, die mit der eigenen Musik schon ordentlichen Erfolg hatte, aber irgendwann nur noch Möchtegern-Ballermann-Hits schreiben (lassen) und ihre guten Sachen seit Jahren nicht mehr spielen, anstatt die eigene Musik im Festzelt zu promoten.

    4. Die Booklets von CDs, sofern es sie noch gibt, werden teilweise auch immer spärlicher. Wer zumindest Lyrics haben will, muss die doppelt so teure Limited Special Edition kaufen.


    Was Taylor Swift angeht, muss ich beim Thema "ganze Alben" und CDs/Vinyl eine Lanze für sie brechen. Wenn man ihr auch eine riesige Marketing-Masche unterstellt und die Musik nicht toll findet, hat sie ihre "Swifties" im Griff und die kaufen und hören die Alben bis zum Erbrechen. Leider kann sie die Gesamtsituation auch nicht ändern und auch ihre Ticketpreise sind stolz - wobei es den Innenraum-Stehplatz in München noch immer für 120€ gab (nicht FOS). Bei Bruce zahlt man etwa 96€.

    2019 war ich bei Bon Jovi in München und habe für "Front of Stage 2" Stehplatz 150€ gezahlt. Ein paar Tage später bin ich spontan nach Zürich gefahren, weil ich meinen Augen nicht glauben konnte und es die Innenraum Stehplatz Karte für 49CHF gab, auf derselben Tour! Es war letztendlich dieselbe Position vor der Bühne. Nur hieß es anders. In Zürich gab es nur ein "Front of Stage 1" und der "Innenraum" schloss das mit ein, was in München noch "Front of Stage 2" hieß. Der Unterschied war (vielleicht) Eventim Deutschland vs. Ticketcorner Schweiz.


    Lustlose, abgerockte „Stars“, die sich 1-1,5 Stunden die Vergangenheit zurück wünschen…

    Aber es geht auch im Kleinen: Letzte Woche war ich 2 Abende auf dem ZMF Freiburg. Clueso 2 Stunden abwechslungsreich mit vielen Soli der verschiedenen Musiker, 60€. Mando Diao 1:35h für 52€. Nun war ich nie der Mando Diao Hörer und kannte nur die größten 3 Songs, die haben auch Gas gegeben und 95 Minuten Rock'n'Roll, aber so richtig hats mich nicht gepackt und es fühlte sich nach 30 Minuten schon so an, dass die keine 2 Stunden spielen. Da ist es ganz was anderes, Larkin Poe mit ähnlich großem Katalog für 50€ 1:50h durchzocken zu sehen!

    Four on the floor sind zwei zu viel. SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 20.07. Motorradtreffen Stegen-Eschbach (FR), 23.11. Lokalität Baumann Heitersheim, 30.11. Heimathafen Lörrach mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

    Einmal editiert, zuletzt von MoM Jovi ()

  • „Außenstehender“

    Edith: ah ja, mal schlau gemacht, fragen haben sich erledigt,

    aussen ist da tatsächlich wortwörtlich zu nehmen.


    edit: bezügl #24 da würde ich morgen, also mittwoch doch glatt gleich hin gehen. in den C.Saal mein ich :)

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    5 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Letztlich liegt es in der Verantwortung von uns Konsumenten das Angebot über die Nachfrage zu regulieren.

    This. Und wenn die großen Acts überproportional teuer werden, gehen die Leute dann wohl vermehrt auf die Konzerte unbekannterer Bands, was ja im Sinne der Vielfalt begrüßenswert ist ^^ -

  • Letztlich liegt es in der Verantwortung von uns Konsumenten das Angebot über die Nachfrage zu regulieren.

    This. Und wenn die großen Acts überproportional teuer werden, gehen die Leute dann wohl vermehrt auf die Konzerte unbekannterer Bands, was ja im Sinne der Vielfalt begrüßenswert ist ^^ -

    Das ist mMn leider Wunschdenken.

    Mit dem unsäglichen Dynamic Pricing Modell wird ja sichergestellt, dass die Tickets ja so teuer wie möglich sind aber die Konzerte dennoch ausverkauft sind.

    dani808 hat es schon richtig gesagt: In einer Welt in der der Profit über allem steht, ist das einfach nur konsequent und genug Leute können es sich leisten.


    Und die, die es sich nicht leisten können, die gehen dann halt lieber gar nicht auf ein Konzert, anstatt den Independent-Künstler im Club nebenan zu unterstützen.

    Antje Schomaker ist halt nicht Taylor Swift, Dehd sind nicht die Stones und Ahzumjot nicht Kendrick Lamar.

    Versucht mal einem Teenager, der/die sich Taylor Swift Tickets wünscht, zu überreden, zu einem anderen Künstler zu gehen. Viel Erfolg dabei...


    Das einzige was Erfolg haben könnte, wäre wenn die die genug Kohle für die überteuerten Tickets haben aus Solidarität auf den Kauf verzichten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das eben auch nur Wunschdenken ist.


    Bestes Beispiel (andere Branche aber trotzdem Entertainment/Luxusartiekl: Grafikkarten.

    Während der Pandemie haben NVIDIA und AMD die Preise dermaßen angezogen, dass Topmodelle teilweise über 2000€ gekostet haben. Dafür hat man voe ein paar Jahren noch ganze Highend-Rechner bekommen. Und beide Firmen haben festgestellt, dass die Leute bereit sind solche Mondpreise zu bezahlen. Ergo kostet das Topmodell in 2024 halt 1800€ anstatt 800€ und trotzdem sind die regelmäßig ausverkauft.

  • Sehe ich auch so. Wie schwierig es ist, einheitliche Denkmuster, Meinungen und Handlungen in einer Gesellschaft zu erzeugen, zeigen die politischen Systeme ja schon. Während Demokratien sogar bis zu einem gewissen Grad von unterschiedlichen Meinungen und Herangehensweisen profitieren, kann man einheitliche Weltanschauungen in Diktaturen nur mit Kontrolle, Unterdrückung und Gewalt durchsetzen.


    Die Abrüstung der Bundeswehr z.B. basiert auch auf einem Wunschdenken und einer zu optimistischen Prognose, wie man aktuell gut beobachten kann.


    Genau das ist ja das Dilemma. Das allgegenwärtige Wachstumsbestreben im Kapitalismus basiert auf einem im menschlichen Säugetiergehirn tief verwurzelten Denkmuster. Verzicht ist quasi unnatürlich, obwohl derzeit so dringend notwendig.


    Viel zu billige tierische Produkte werden ja auch fleißig weiter gekauft, nicht nur von armen Menschen. Obwohl hier auch dringend ein Zeichen seitens der Verbraucher angebracht wäre.


    Die freie Marktwirtschaft kann sich halt schlecht selbst regulieren. Da müsste schon die Politik eingreifen.

  • Für mich ein Trost. die Bands, die diese Preise aufrufen, haben für mich ihren Zenit längst überschritten oder sind für mich nicht so interessant, daher juckt mich das gar nicht, ich finde es einfach viel schlimmer, wie wenig die Leute neue Sachen suchen und die bestehenden günstigen Möglichkeiten der Clubs nicht nutzen, selbst schuld, das führt zum Sterben von Livemusik...ne richtige Apathie, was Livemusik angeht....so blöde teure Nostalgie in den Stadien geht mir auf die Nerven....


    Klar, mich nerven auch die reduzierten Bands, schlecht geprobt in Minimalbesetzung, ist einfach zu teuer, das Reisen mit ner Unterkunft...lohnt nicht.

  • ...ich für meinen Teil sehe der ganzen Ticketsache entspannt zu und beobachte wie sich die Branche selbst zerlegt. Ich muss öfters sagen wir familiär bedingt auf Großkonzerte und finde es eigentlich immer schlecht. Sound schlecht. Sicht schlecht. Essen schlecht. Sanitäranlagen schlecht und alles zuweilen extrem teuer. Tja. Ich für meinen Teil freue mich dann immer über meine kleinen Konzerte im lokalen Jazzclub - Da kostet die Tür 16 EUR am Abend und nur noch 8 EUR für das zweite Set. Da schmeiße ich gern oft einfach mehr in die Kasse, da die Leute es wirklich brauchen können. Es bleibt spannend und ich hoffe, mein Popcorn reicht bis zum Schluß!

    SCIENCE FOR THE WIN!
    Ich habe Interesse an; Zildjian K-Istanbul und Avedis Rides und Hihats (bis ende 60er) sowie Sonor Drumsets bis 1990! :thumbup:

  • Wie Rolf Miller schon sagt: Das ischt immer ein zweigleisiges Schwert. Es ist natürlich so, dass die Veranstaltung eines größeren Konzertes sich massiv verteuert hat. Da hat Corona schon Wirkbeschleuniger gespielt. Und erhöhte Energiepreise und allgemeine Inflation (einen Seitenhieb auf unsere derzeitige Regierung spare ich mir) machen natürlich so was generell erstmal teurer, bis hin zu einem großen Security-Aufgebot, was vor 10 Jahren nicht gebraucht wurde. Das sieht man ganz gut an den Ticketpreisen in Läden wie dem Schlachthof in Wiesbaden, wo ich öfter bin. Und gerade die kleinen und mittelgroßen Bands verdienen ihr Geld oft live und mit Merch. Selbst Hausnummern wie die Beatsteaks können vom Verkauf ihrer Musik über Streams allein nicht mehr existieren.


    Bei den Großveranstaltungen bin ich mittlerweile auch so weit, dass ich mir das zweimal überlege. Einerseits kann es toll sein, ich war mit meiner Tochter 2019 bei Pink, Front of Stage, 135€. Da reden wir heute noch oft davon, Wenn man so nah dran ist, dass man die Stimme der Sängerin trotz PA hört, da waren Momente dabei die jedes Geld wert waren. Und ja, ich würde auch zu Taylor Swift gehen. 3 Stunden sehr gute Show, Paramore als Support, ich mag die Musik, das wäre mir der Spaß wert. Aber viele der sonst für dreistellige Euro-Beträge tourenden Altmeister sind tatsächlich Nepp, an dem viele Leute sehr viel Geld machen. Beispiel AC DC: 175€ für eine Band mit 3 Mietmusikern und einem 76 Jahre alten Sänger, der keine Stimme mehr hat. Aber man hat dann halt noch mal ACDC , „den Bon Jovi“ oder Kiss (die Könige der Abzieher) gesehen. Die stoßen sich dann zusammen mit den Versnstaltern gesund. Der Springsteen haut für das viele Geld wenigstens 3 Stunden lang raus, aber da kostet dann ja auch noch ein Parkplatz ab 25 (!) Euro, und man läuft trotzdem ne Stunde bis zur Bühne. Bei solchen Acts halten Ticketer, Veranstalter und Künstler gemeinsam die Hand auf, und das verdirbt das Preisgefüge. Beispiel, wie viel Spielraum da drin ist: Festhalle Frankfurt, 2022 Pearl Jam, 130€ (Preis von 2020, zwei mal verschoben) Kein Support, einfach nur Licht und Bühne. Ein Jahr später Billy Talent, 59€. 2 Supports, Bühne mit Videowand. Beide Konzerte waren sehr geil. Aber warum Pearl Jam das doppelte gekostet hat, hat man dem Dargebotenen nicht angemerkt. Das Pricing ist intransparent, und solche Entwicklungen schlagen eben nach unten durch.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Ich finde schon, dass "dynamic pricing" und Gewinnmaximierung angesichts der allgemeinen Verteuerung und Inflation zeigt, wie das Business heutzutage so tickt.


    Das wirkt ein bisschen so wie "wir haben immer höhere Betriebskosten, Inflation und den Menschen geht's finanziell immer schlechter -> dann sehen wir jetzt erst recht mal zu, dass wir unsere Kunden so richtig ausquetschen und maximalen Gewinn erwirtschaften!". Um Kunst und Kultur geht's da eben gar nicht mehr, sondern nur um's Geldverdienen. So ähnlich wie bei Schlager- und Popsongs, die von Produzenten auch nur zum Geldverdienen geschrieben werden. Ohne echte Emotionen.


    Wenn es so einfach wäre, dass man das durch eigenen Boykott verändern könnte, würde ich mich freuen. Ist es aber leider nicht.

  • Dieses Video ist äußerst interessant

    Als Konzertbesucher würde ich mir betrogen vorkommen, die Analyse überzeugt. Aber Fil hat noch mehr zu bieten. Was ich gesehen habe, ist detailliert und auf den Punkt.

    Das ist halt kein hätte, würde, könnte. Oder jemand hat gehört, dass es sein könnte das. Hier kann jeder selbst nachvollziehen, dass manipuliert wird. An so einem Fake Konzert hab ich nicht mal gratis Interesse. Geschweige denn würde ich 250€ dafür bezahlen 😂

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  • Kaum einer weiß noch einzelne Musikalben als Gesamtkunstwerke zu schätzen, kaum einer konsumiert noch ein Album so, wie es im Mastering angedacht wurde.

    Dabei entgeht einem ein wesentlicher Teil der künstlerischen Intention, der Spannungsbogen, der sich über das Werk zieht, wird nicht wahrgenommen. Ein Album war ja darüber hinaus in vielen Fällen auch ein visuelles Kunstwerk. Aufwändige Grafiken, Booklets oder Gimmicks, wie Wischgrafiken. Musik hatte zur Hochzeit des Albums zwischen den späten 1960ern bis in die 1990er einen kulturellen und gesellschaftlichen Stellenwert, den sie heute nicht mehr hat. Das hat einerseits mit dem Wandel vom Künstlergeschäft zu einem Produzentenbusiness* zu tun, andererseits aber auch mit dem Transportmedium. Neil Postman schrieb einst: das Medium ist die Botschaft.

    * : Interessanterweise war die Musik im 20. Jh bis in die 1960er hinein bereits ein Produzentenbusiness, es gab Produzenten, Autoren und Interpreten. Motown war in diesem Sinne außerordentlich modern.

    Ich kann mich da selbst an das TOOL-Konzert erinnern. Hatte die Band bis dahin als früherer Fan noch nie live gesehen und da war mir nach der Entscheidung auch egal, ob das Ticket 150 oder 100€ kostet.

    Egal, wie geil die Band ist, irgendwann ist für mich die Schmerzgrenze erreicht. Ich hab für Tool in Hamburg (2022 meine ich) 105 Euro bezahlt. War ein gutes Konzert, würde ich aber kein zweites Mal machen: die viel zu große Halle führt zu eher schlechtem Sound und schlechter Sicht. Psychotic Waltz im übersichtlichen Knust war ein Schnäppchen dagegen, Sound und Sicht deutlich besser und einen Schnack mit dem Gitarristen nach dem Konzert gab es auch noch.

    Die freie Marktwirtschaft kann sich halt schlecht selbst regulieren. Da müsste schon die Politik eingreifen.

    Nanana, wer wird denn da den neoliberalen und marktradikalen Ideologen widersprechen? Der Markt regelt doch ALLES.

  • Mein Sämpf:


    Wenn andere das zahlen können....bitte. Ich bin raus bei sowas.

    Z.B. 100 EUR für Dream Theater, ne Nischenband, die ihren Zenith auch schon lange überschritten hat....äääh....nein.


    BTW: Im Kapitalismus geht es IMMER NUR ums Geld verdienen. Diese Gesellschaftsform hat sich mMn schon lange überholt (Ich bin kein Kommunist), aber der angeblich sozialen Marktwirtschaft hierzulande ist das "sozial" schon lange abhanden gekommen...

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