Vom Haben und Brauchen und dem eigenen Sound

  • Hallo

    Ich bin kein Bandtrommler, sondern ein einfache Heimtrommler

    Ich versuche schon sein geraumer Zeit (etwa 6 Jahre) daran anzuknüpfen, wo ich in meiner Schulzeit aufgehört habe. Mein Musiklehrer war sehr experimentell unterwegs. Zum einen die Verbindung unterschiedlicher Instrumente. Die da wären. Geige, Querflöte, Bass, E- 🎸, Blockflöte , 🎷 Saxophon und naturlich ich am Schlagzeug. Er hat es immer geschafft alles unter ein Hut zubekommen. Wir haben bekannte Sachen gespielt, aber auch was selbst gestricktes. Das hat mir damals irgendwie viel Spaß gemacht.

    Ich mag es auch unzerschiedliche Klänge mit einfließen zu lassen. Mir gefiel der Klang einer Snom. Also habe ich mir eine gebaut. Jetzt muss diese natürlich mit eingebaut werden. Ich arbeite auch gerne mit Effekten. z.B. hab ich an meiner 14er Tom ein Schlauch dran, um diese auf zu pusten.

    Ich habe natürlich auch ein klassisches Setup innerhalb meiner Rumpelkiste.

    "Snare", >>>10er, 12er, 16er<<<

    und "Bassdrum".

    Die Toms haben alle Emperors drauf.

    Sind beinahe klassisch angeordnet> nur das 16er hängt auf der linken Seite.

    Die drei anderen Toms haben alle unterschiedliche Felle drauf.

    Eben so wie ich es gerne mag.

    z.B. hat das 8er immer noch das Original von 1994 drauf. War vorher das Reso jetzt das Schlagfell. Das alte Schlagfell war dann doch irgendwann durch. Zum Glück war das Reso das selbe, so dass ich mir nur nen Resofell kaufen musste. Ich mag den Klang von dem alten Fell, weil ich genau den Sound herauskitzeln kann den ich haben will.

    Becken: Ich habe die Crash-Becken(16+17) damals mit dem Hilite (1996) übernommen und spiele diese heute immer noch. Bin kein Fan von irgend welchen Beckenserien und habe daher einen bunt gemischten Haufen. Insgesamt sind es, ohne die drei verschiedenen HiHats, 8 Becken. Da bin ich bisher ganz zufrieden mit. Vielleicht wären Effekt-Becken noch was> da habe ich jedoch (noch) keine Wunschliste.

    Allerdings wären so Pekussions-Dinger noch etwas worauf ich ein Auge werfen würde, aber auch da habe ich noch keine Liste.

    Eine Cowbell und ein Block reichen vorerst.

    Ich habe nie versucht mit mein Equipment irgendwas abzudecken, sondern war mehr darauf bedacht mit Klängen Sounds zu experimentieren. Einfach um Musik zu machen.


    Was vielleicht noch zu erwähnen wäre, dass ich gerne bastle. Bisher habe ich mich auf Snares beschränkt. Eine Metall und eine Stave-Snare sind es bisher.

    Zwei Stave-Rohkessel habe ich noch.

    Das ist aber mehr ein Hobby für sich, ohne dabei den Fokus auf einen individuellen Snare-Sound zu legen.

    Einmal editiert, zuletzt von Lexikon75 ()

  • Schwieriges Thema. Brauche ich alles was ich habe? Mit Sicherheit nicht. Habe ich gerne Optionen? Mit Sicherheit.

    Generell probiere ich unglaublich gerne neues aus und teilweise wirkt sich das gefühlt auch auf die Spielweise aus. Ich spiele mein 2002 Power Ride sicher anders als das Megabell Ride und dann sicher nochmal anders als das Meinl oder Masterworks Ride. Natürlich auch mit unterschiedlichen Sticks.


    Ich glaube mir hilft es sich "passender" zu fühlen, wenn ich andere Klamotten anhabe. Analog dazu wäre zB ich würde nicht notwendigerweise mit einem Anzug auf ein Festival fahren und selbst wenn käme man sich dort vermutlich deplatziert vor.


    Ich spielte zB in meinen Anfangszeiten bei Klynt mein Byzance Ride und ich mag das Becken noch immer wahnsinnig gern. Leider geht das Ding gegen die Marshall Wände einfach unter, ich muss es sehr laut spielen was mich ermüdet, und der Ping kommt nicht raus.

    Hätte ich weiterhin mit dem Becken diese Musik bedienen können? Klar, aber es würde heute sicher anders klingen.

    Kurzum, mich inspiriert es andere Instrumente zu benutzen, und ich komme dadurch auf neue Ideen.


    lg

  • Ich glaube mir hilft es sich "passender" zu fühlen, wenn ich andere Klamotten anhabe. Analog dazu wäre zB ich würde nicht notwendigerweise mit einem Anzug auf ein Festival fahren und selbst wenn käme man sich dort vermutlich deplatziert vor.

    Der Klamottenvergleich trifft es sehr gut, m.E.

    Theoretisch braucht man erst ein neues T-Shirt wenn das alte durch ist. Praktisch haben wir alle mehrere im Schrank (der eine vielleicht 4, der andere 20). Ob wir grds. lieber T-Shirts oder Polos tragen, ist dann die persönliche Stilfrage.

  • Steve Gadd ist ja ein gutes Beispiel für Kontinuität des Materials. Dieselben Marken seit Jahren, selbst seine Kesselgrößen haben sich nicht verändert über die Zeit.

    Das geht schon in die Richtung, die mir vorschwebte. Warum hat er seit Jahren quasi dasselbe Zeug? Es geht ja nicht darum, nichts auszuprobieren und nicht mal durch zu wechseln (daher auch keine GAS Rechtfertigung hier). Die Überlegung war, ob es am Ende der Reise eine Menge aus Becken, Trommeln, Fellen, Sticks, Tuning, ... gibt, mit der die individuelle Person alles bedienen kann, das in seinen abgedeckten Genres liegt. Wenn am Ende rauskommt, dass ich 2 Sets brauche, um einmal die Experimental Jazz Band und einmal die Metal Band abdecken zu können, dann ist das so. Aber tu ich mir einen Gefallen, jeden Tag eine andere Snare zu spielen, weil ich 365 Snares im Regal habe? Es gibt dafür bestimmt keine pauschale Antwort. :D

    Finde z. B. Jürgens jüngsten Ansatz interessant, sich eine potentielle Ballerburg anzuschaffen und dabei wahrscheinlich weiterhin situativ auf den mannigfaltigen Paiste-Fundus zurückzugreifen. (Oh, er hat Paiste gehuldigt! :saint: :evil: :D)

    Jazz mit Paiste Alphas, das wird eher nix, und auch 2002er gefallen mir dafür nicht.

    Na dann hör mal Gary Husband zu. :D


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    Four on the floor sind zwei zu viel. SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 20.07. Motorradtreffen Stegen-Eschbach (FR), 23.11. Lokalität Baumann Heitersheim, 30.11. Heimathafen Lörrach mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Theoretisch braucht man erst ein neues T-Shirt wenn das alte durch ist.

    Na ich hoffe doch, dass du das alte zwischenrein mal wäschst :D Mindestausstattung wären also schon mal zwei.

    Na dann hör mal Gary Husband zu

    Wo sind da Alphas? Er spielt nen bunten Paiste-Mix, und ich schrub ja auch "gefällt mir nicht", was ich für die Rude-Hihat nochmal bestärke. Klingt für meinen Geschmack nicht schön, auch wenn er durch sein Spiel das Beste draus macht. Die Sigs und 602 sind ne andere Hausnummer, die würde ich auch spielen. Aber ich hab ja, was ich brauche ;)

  • Na dann hör mal Gary Husband zu

    Wo sind da Alphas? Er spielt nen bunten Paiste-Mix, und ich schrub ja auch "gefällt mir nicht", was ich für die Rude-Hihat nochmal bestärke. Klingt für meinen Geschmack nicht schön, auch wenn er durch sein Spiel das Beste draus macht. Die Sigs und 602 sind ne andere Hausnummer, die würde ich auch spielen. Aber ich hab ja, was ich brauche ;)

    Ging mir nicht direkt um die Alphas. Aber um "harte B8 für Jazz". ;)

    Aber das Video sieht mehr nach einem pfiffigen Paiste Mitarbeiter aus, der gesehen hat, dass Herr Husband eine Rude HiHat anders einsetzt als die meisten. Oder vielleicht war es auch ganz anders und er war zu Besuch und die dachten, komm wir drehen ein Video und heute probieren wir mal das.

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  • Es gibt solche philosophische Fragen wie: "Brauche ich einen Fundus an Zeug, um für jede Live- und Studioanwendung gewappnet zu sein, oder kann ich alles mit einem Setup erschlagen?" ...


    Steve Gadd und Simon Phillips spielen seit Äonen mehr
    oder minder dasselbe Set. Auch wenn man Bilder und
    Vids von Studioaufnahmen sieht, sieht man immer den

    gleichen Krempel. Ausnahme: Bei Vantage Point verprügelte

    Simon ein Two-up-two-down-'Set. Und es klingt ja auch

    immer nach Steve und Simon. Offenbar haben beide

    ihren Sound gefunden. Kleine Anekdote: Die Steve Gadd

    Band spielte im Colos-Saal und der Drumtech machte

    unmittelbar vor Konzert beginn noch einen Linecheck

    und da fielen mir alle Todsünden ein. Das Set klang

    mäßig und das Ride hätte ich sofort der Altmetallverwertung

    zugeführt. Ihr ahnt es: Steve kam drei Minuten später

    auf die Bühne und es klang wie immer.


    Noch eine Anekdote: Workshop mit Peter Erskine. Der

    Protagonist erschien auf der Bühne und das Set war

    auch vorhanden. Allerdings nicht wie üblich 1a aufgebaut,

    sondern originalverpackt. Peter war ungefähr zehn Sekunden

    angesäuert und dann sage er: Nun gut, dann gehört auspacken,

    zusammenschrauben, aufbauen und stimmen jetzt halt

    zum Workshop. Er hat das mit Ruhe und Bedacht getan,

    ab und zu was erklärt und dabei nette Geschichten von

    der Steely-Dan-Tour, Joe Zawinul und weitere erzählt.

    Am Schluss kurz gestimmt und zack: Klang wie Peter

    Erskine. Das war für mich persönlich sehr lehrreich.


    Und die Story mit John Robinson habe ich bestimmt

    schon drei Mal im DF geschrieben...


    Was bedeutet das für mich? Der Trommler macht den

    Sound - ich weiß, eine bahnbrechende Erkenntnis. Das

    erfahre ich auch immer aus nächster Nähe, wenn Gernot,

    Hüni, dessen Sohn und ich bei mir ein paar Sets verprügeln.

    Der Soundunterschied zwischen den Trommlern ist

    immer größer als der zwischen den Sets.


    Ich habe viel Zeugs und wechsle gerne den Kram nach

    Gusto durch. Ob das jetzt gut ist oder nicht: Es wird immer

    nach mir klingen.


    Und nowas: Natürlich klingt ein Kerope anders als

    ein Paiste Trad oder ... Aber sie klingen alle gut. Und

    glücklicherweise gefallen mir viele Becken-, Snare-,

    Tom- und Bassdrum-Sounds. Es gibt für mich nicht

    DEN Sound. Das macht frei! :)


    fwdrums



    Was

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Bei einigen hier genannten Statements, unter anderem zu Amateuren mit "Studiogear" und dem unverwechselbaren Steve Gadd fiel mir auch der gerne erteilte Rat ein, für's Studio auf jeden Fall nagelneue Felle aufzuziehen, um das beste aus seinem Set zu holen. (Was btw gehörig nach hinten losgehen kann, wenn der exzellente Amateurdrummer nicht auch ein exzellenter Stimmer ist). Und dann sah ich Gadd in dieser Videoreihe im Studio :D

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    Ich glaube fast, selbst seine Felle begleiten ihn schon sein halbes Drummerleben lang...

  • Ob meine Mitmusiker den Unterschied bei den Becken oder den Snares merken steht aufm anderen Blatt!

    Interessanterweise ist einer der Gitarristen aus meiner Band da sehr aufmerksam und bemerkt sowohl anders klingende Becken als auch Snares. Als ich das erste Mal die Black Panther Snare bei einer Probe dabei hatte, war er ganz begeistert

  • Interessanterweise ist einer der Gitarristen aus meiner Band da sehr aufmerksam und bemerkt sowohl anders klingende Becken als auch Snares. Als ich das erste Mal die Black Panther Snare bei einer Probe dabei hatte, war er ganz begeistert

    das ist doch bestimmt ein Exdrummer, oder?!?

    Also eher die Ausnahme, oder? ;) :saint:

  • Moin zusammen,


    wenn ich mir das Firmenmarketing wegdenke, kann ich Chad Wackermans (ex Alan Holdsworth, ex Frank Zappa) Vorstellungen zum "eigenen Sound" durchaus nachvollziehen:

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  • Bei einigen hier genannten Statements, unter anderem zu Amateuren mit "Studiogear" und dem unverwechselbaren Steve Gadd fiel mir auch der gerne erteilte Rat ein, für's Studio auf jeden Fall nagelneue Felle aufzuziehen, um das beste aus seinem Set zu holen. (Was btw gehörig nach hinten losgehen kann, wenn der exzellente Amateurdrummer nicht auch ein exzellenter Stimmer ist). Und dann sah ich Gadd in dieser Videoreihe im Studio :D

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    Ich glaube fast, selbst seine Felle begleiten ihn schon sein halbes Drummerleben lang...

    Noch zum Thema "der Trommler macht den Sound":

    Ist eigentlich noch jemandem aufgefallen, wie unkonventionell Steve Gadd in dem verlinkten Video den Shuffle spielt? Zu sehen bei 0:28.


    Die dritte Achteltriole wird die Hi-Hat getreten statt mit Stock angespielt. Also ich krieg das zusammen mit den Ghostnotes auf der Snare auf Anhieb jetzt nicht ganz so schön hin ^^


    Groove hier:

    Groove Scribe
    Groove Scribe allows drummers to easily create grooves, listen, share, print sheet music, and more. Use the Groove Scribe to create new grooves, figure out the…
    gscribe.com


    Ganzer Song hier:

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  • Durchaus interessantes Luxus/Laber-Thema. Also mal n Kaffee nehmen und in die Tastatur kippen.


    Bei Gitarristen sehe ich diese Grundsatzfrage offen gesagt noch viel mehr und es ist leichter auf den Punkt zu bringen:

    Spiele ich einen einfachen, hochwertigen zweikanaligen Amp mit 1-3 guten Tretminen und habe für alles eigentlich einen Sound? Oder nehme ich die digitale Modelling-Kemper-Variante und kann für jeden Song einen genau passenden Sound erstellen? Grundsätzlich denke ich, dass es kein richtig oder falsch gibt. Ich tendiere aber aktuell eher dazu, einen guten Sound zu haben und diesen durchgehend zu verwenden.


    Bei Drums kenne ich ein paar Kollegen, die zum Gig 2 Beckensätze und 2-4 Snares mitbringen und dann in Abhängigkeit des Sounds der Location die Wahl treffen. Als Tontechniker begrüße ich das sehr. Damit klingt der Drummer nicht an sich anders, aber es bringt eben ein paar Prozentpunkte mehr für den Gesamtsound. Der Hintergrund ist hier aber eher soundtechnisch als künstlerisch. Sich gegen Marshallwände durchsetzen zu müssen halte ich heute für etwas aus der Zeit gefallen. Klar gab es früher nur Gesanganlagen und jeder Instrumentalist musste sehen, dass er irgendwo gehört wird. Aber heute wird doch auch in kleinen Clubs das Drumkit abgenommen und dann verstärkt man im Zweifel etwas; wobei das oft eher ein stützen als ein verstärken ist. Gut klingende Bands haben sowohl was die Lautstärkedisziplin, als auch was das (soundtechnische) Arrangement angeht oftmals eine gute Disziplin. Will sagen: Wenn beide Gitarristen ähnliche (fette) Sounds haben und auch die Keyboards für sich fett klingen, wird das im Kontext meist nicht funktionieren und nur Matsch produzieren. Weniger ist hier doch meist mehr: Weniger laut, weniger Töne, weniger breites belegtes Frequenzspektrum.


    Als Trommler habe ich für mich eigentlich immer eine Vorstellung bzw. ein Ziel gehabt, welches ich mit Equipment erreichen wollte. Diese Vorstellung ist natürlich immer in den musikalischen Kontext der jeweiligen Band eingebettet. Ich hab Hardrock-NuRock mit 20er, 22er und 24er gespielt. Hat alles funktioniert und hängt natürlich auch vom Tuning ab. Mein Tuning bewegt sich eigentlich auch in engeren Bahnen. Ich stimme heute etwas höher als früher, bin bei Bassdrum und Toms aber eher bei tieferen Stimmungen. Das hat aber eher was mit Spielgefühl/Rebound und dem Sound des Kits vor dem Kit zu tun als mit meinen eigenen Vorstellungen von Sound. An Trommeln habe ich mit dem eher modern-hifi klingenden DW und einer breiten Spanne (8-18er Toms) und dem eher vintage-klingenden Sonor in klassischem Setup 13-16-18 alles was ich brauche. Wobei der Grund für zwei Kits eher die Faulheit (eins ist immer ready to go) als der Sound ist; wobei der natürlich auch eine Rolle spielt. Ich hatte früher den Ansatz 10-12-14 ist viel besser als 12-13-16, weil es sich symmetrischer und homogener anfühlt. Auch nur mit gehängten Toms zu spielen fand ich mal besser als eine Kombi aus gehängten und gestellten Toms. Dann hatte ich eine Phase wo ich mit 8-12-16 mit drei Toms ein möglichst breites Spektrum abdecken kann. Interessant ist für mich dabei auch immer die Wirkung von Setups auf mein eigenes Spiel zu beobachten.


    Schwieriger sehe ich das Thema Becken. Da kann man bekanntlich keinen 4-Kant-Schlüssel anstecken und drehen. Becken sind eigentlich immer laut genug oder sogar zu laut. Rein vom Sound habe ich mit den HHX etwas eher HiFi-mäßiges und den Meinl Byzance etwas eher trocken-trashiges. Die HHX passen letztlich eigentlich immer. Die Byzance sind da schon etwas spezieller wenn cih ehrlich bin. Hat mich aber nicht davon abgehalten, diese in jedem musikalischen Kontext (von NuRock bis Tanzmusik) einzusetzen.


    Am Ende müssen sich Musiker und Techniker bewusst sein, dass kein Mensch wegen eines tollen Bassdrumsounds auf ein Konzert geht. Es geht um das große Ganze und wenn da jeder seinen Teil zu beiträgt und dabei Rücksicht auf andere nimmt, trägt das dem Ergebnis in aller Regel zu. Sich in dem Zuge viele Gedanken über den eigenen Sound zu machen und auch Sachen zu probieren ist erstmal vollkommen wichtig und richtig. Nur sollte man dabei nicht nur oder auch nicht primär an sein Instrument, sondern an den Bandkontext denken. Es sei denn man gibt ein Solo-Konzert.


    My 7 Cents

  • Ich habe drei Oberklasse-Kits, obwohl ich sie eigentlich nicht brauche, weil ich weder in einer Band spiele und sonst auch kaum noch trommel.

    Mir mach es einfach Freude, die Kits abwechselnd aufzubauen, dran herum zu schrauben und mich an ihrem schönen Anblick zu erfreuen.

    Ich sehe das einfach als mein Hobby an.

    Im Gegenzug dazu besitze ich weder ein Auto, oder sonstigen teuren Kram wie Frauen oder Kinder ;)
    Klamotten, die man ja im Gegenzug wirklich (ab und zu im Alltag) benötigt, kaufe ich mir höchstens alle 3-5 Jahre mal neu und Schuhe trage ich grundsätzlich solange, bis die die Zehen durchgucken oder die Sohlen komplett durchgelaufen sind.

    So what...

  • Erlaubt ist natürlich alles was Freude macht! Ich kenne jemanden, der hat sich eine Gibson SG an die Wand gehängt, weil er sie so toll findet. Gitarre spielt er nicht, der Anblick alleine reicht ihm.

    Nix da.

    Einmal editiert, zuletzt von Rampen ()

  • Es gibt eben weiterhin diejenigen, die das Trommeln als "richtiges" Hobby sehen und die unterm Strich viel Geld investieren, weil das Equipment ihnen Freude bereitet. Und es gibt weiterhin diejenigen, die aus Gründen der Gewinnerzielungsabsicht oder einfach nur weil sie auf das Preis-Leistungsverhältnis gucken wollen oder müssen, weniger tief in die Tasche greifen. Und beides ist vollkommen in Ordnung.

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