Gehörschutz verändert Spielgefühl

  • Abhängig vom Gehörschutz kann das Schlagzeug dumpf klingen. Durch die fehlenden Höhen klingt alles auch etwas schwammiger. Kleine Unsauberkeiten im Mikrotiming fallen einem selbst so weniger auf.

    Beim Edrum wähle ich gelegentlich eine kurze, prägnante Cowbell oder ähnliches als Bassdrumsound aus. Das zeigt wunderbar, wie genau man tatsächlich auf der Zählzeit ist. Danach überlege ich mir regelmäßig, ob ich mir nicht lieber ein anderes Hobby suchen sollte.


    Nimm dich doch mal mit und ohne Gehörschutz auf. Dann weißt du schon mal, ob sich dein Spiel oder nur deine Wahrnehmung ändert.

    Meine Empfehlung wäre ein linearerer Gehörschutz.


    Für mich ändert Klang das Spielgefühl deutlich.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

    Einmal editiert, zuletzt von Korki ()

  • Ich spiele selber deutlich "selbstbewusster" und dadurch dynamischer und tighter mit Gehörschutz. Gerade weil ich den Gehörschutz gewohnt bin, halte ich mich dann ohne unwillkürlich zurück, um die Lautstärke zu reduzieren, was zumindest bei meiner sehr mittelmäßigen Technik zu schlechterem Timing und schlechterer Dynamik führt.


    Abgesehen davon hört sich ein Schlagzeug ohne Gehörschutz durch den eingebauten Limiter im Gehör finde ich einfach furchtbar an, da Obertöne etc. extrem hervorgehoben werden. Zumindest, sofern man nicht sehr leise spielt.

  • :)

    Er erklärt es ja im Nachhinein..


    Von beeindruckenden positiv-bewerteten Leistungen/Eigenschaften eines Menschen in einem Einzelbereich auf beeindruckende Leistungen/Eigenschaften/Wissensgrundlagen in anderen Lebensbereichen jener Person schließen. D

    Stichwort Halo, Heiligenschein.

    Eine Eigenschaft überstrahlt alles.


    Doof ist man aber nicht, wenn man das nicht weiß.



    Aber zum Thema:

    Ich spiele nie ohne Gehörschutz und mir geht es wie Jürgen, dass ich mich frage, wieso überhaupt man den Gehörschutz entnehmen soll?

    Sicher, es gibt "Überkompensation", sodass der Gehörschutz zu viel dämpft. Kann ich mir bei Schlagzeug aber nicht vorstellen.

    Und irgendwie widersprichst du dir auch selbst.

    Erst schreibst du, du eierst bei Fills OHNE Gehörschutz, dann klappt Double Bass OHNE Gehörschutz besser, als mit.

    Ich vermute, das Problem liegt irgendwo anders.

    Die Lösung kann aber nicht sein, dass du ohne Gehörschutz spielst.


    Klar, funktioniert bei Stilen, wie bei trommla , aber das nehme ich bei Double Bass jetzt Mal nicht an.

    Es gibt so viel gute Musik auf der Welt.. ..da muss ich doch nicht Musik hören, die "gar nicht so schlecht" ist. - Hennes M. aus C


    Ich

    3 Mal editiert, zuletzt von Unbek.Pferd ()

  • ...

    Für mich ändert Klang das Spielgefühl deutlich.

    Und das wird der Grund sein, warum eben so viele Trommer und auch die anderen Musiker mit freiem Gehörgang spielen. Natürlich empfiehlt sich das nicht, wenn man sehr überwiegend laute Rimshots auf 2 und 4 spielt und überhaupt die Lautstärke der Kapelle sowieso sehr hoch ist.


    Aber bei "Jazz" im weiteren Sinne, sieht man das eben sehr überwiegend so. Thema Gehörschutz gilt ja auch nicht nur für Schlagzeuger. Je nachdem, wo man in einer Bigband steht oder sitzt...oder im Orchestergraben. Und das sind dann jetzt alles LEute, die es nicht besser wissen? Naja...wird dann wohl so sein.

  • Natürlich birgt es eine Gefahr...Orchester können ja auch richtig laut....es gibt seit 200x ja auch eine EU-Verordnung eigentlich....aber die Praxis sieht eben so aus:



    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Tu deinem Gehör einen Gefallen und schone es ... was einmal weg ist, ist weg und kann auch kein Hörgerät mehr wiederbringen.

    Nicht nur das, sondern auch anders herum! Was einmal da ist (nämlich der Tinnitus), bleibt leider oft für immer da und keine medizinische Hilfe der Welt kann ihn wieder entfernen.


    Ich habe als junger Steppke damals ohne Gehörschutz angefangen, Schlagzeug zu spielen. Hat mir damals keiner gesagt, dass das wichtig wäre und mein Kumpel, an dessen Drumkit ich meine ersten Gehversuche gemacht habe, hatte auch nie Stöpsel in den Ohren, ich hab mir da also einfach keine Gedanken drüber gemacht.


    Tja, bis ich dann im zarten Alter von 16 Jahren ein komisches Geräusch in meinem rechten Ohr bemerkt habe, das irgendwie nicht mehr weggehen wollte. Heute, 19 Jahre später, ärgere ich mich immer noch darüber, der Tinnitus begleitet mich seitdem 24/7.


    Daher finde ich das auch extrem erschreckend, wenn gerade in Musikschulen oder Spielmannszügen die Kids alle stundenlang ohne Gehörschutz an ihren Instrumenten hängen. Das scheint bei denen auch heute noch kein Thema zu sein - aus meiner Sicht völlig verantwortungslos.

  • Tu deinem Gehör einen Gefallen und schone es ... was einmal weg ist, ist weg und kann auch kein Hörgerät mehr wiederbringen.



    Daher finde ich das auch extrem erschreckend, wenn gerade in Musikschulen oder Spielmannszügen die Kids alle stundenlang ohne Gehörschutz an ihren Instrumenten hängen. Das scheint bei denen auch heute noch kein Thema zu sein - aus meiner Sicht völlig verantwortungslos.

    Das sollte nicht so sein.

  • aber die Praxis sieht eben so aus:

    ja, das ist bekannt.

    Und wenn du noch so viele Beispiele bringst, es macht die Sache nicht besser. Zu viel Lärm schädigt das Gehör. Die Physik macht vor niemandem halt.

    Es gibt so viel gute Musik auf der Welt.. ..da muss ich doch nicht Musik hören, die "gar nicht so schlecht" ist. - Hennes M. aus C


    Ich

  • Ein einseitiger Hörsturz mit 18 und danach Tinnitus war für mich auch ausschlaggebend dafür, nur noch mit Gehörschutz zu spielen. Mittlerweile habe ich weniger Probleme mit dem Tinnitus. Könnte auch daran liegen, dass ich seit einem Jahr keinen Alkohol mehr trinke.


    Ein kürzlich aus Eigeninitiative durchgeführter Hörtest hat mir jedenfalls gezeigt, dass sich meine Vorsichtsmaßnahmen gelohnt haben. Der HNO meinte "besser geht's nicht".


    In meinem Unterricht ist das Thema übrigens sehr präsent. Allen Schülern ist klar, dass ein Akustikschlagzeug sehr laut sein kann und man da seine Ohren schützen sollte. Ich gehe da auch mit gutem Beispiel voran.

  • bezügl post # 25


    bei den ZITAT: (dick hervorgehobenen) über acht Stunden,


    ist die Fönzeit, je nach Haarlänge dann vermutlich hinzu zurechnen.

    (edith: wie so manches Gerät da so durch den "TÜV" kommt oder GS o.ä. zeichen bekommt ?)


    vielleicht hilft auch weniger Noten zu spielen

    ;)



    Erst schreibst du, du eierst bei Fills OHNE Gehörschutz, dann klappt Double Bass OHNE Gehörschutz besser, als mit.

    der unterschied könnte eben in Höhen und Tiefen begründet sein.


    ein weiteres ZITAT: Besonders Schlaginstrumente wie die Pauke können mit ihrer Lautstärke das Gehör auf die Dauer schädigen.


    Schlaginstrumente müsste da genauer definiert werden, pauken und Becken werden ja gerne schwellend (Dauerton) gespielt (da verhält sichs anders,

    bei Trommeln würd ichs generell pauschal nicht behaupten wollen.

    Wenn ich mich nicht täusche gibts da andere erkenntnisse dazu.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Eine weitere Perspektive bzw. Aspekt: Mag ja sein, dass man ohne Schutz irgendwelche Nuancen nicht ganz wahrzunehmen meint.

    Ich denke aber zum einen, in unserem üblichen Umfeld trifft das (noch gutes Gehör vorausgesetzt) nicht zu bzw. nur im subatomaren Flohustebereich. Ich übe regelmäßig pp- wenn nicht sogar ppp-Ghostnotes und höre auch durch dicken Gehörschutz jede davon.

    Außerdem: setzt man sich zu lange zu hohen Lautstärken aus, verliert man zunehmend an eben jener Hörfähigkeit (büßt sowohl Frequenzen als auch Sensibilität ein), die drumrum als Argument und Vorteil anführt. Was anfangs stimmen mag, dann aber paradox wird. Johnny Winter saß irgendwann nur noch direkt vor seiner Box (mit Amp auf 11), weil er sich sonst gar nicht mehr hörte. Vielleicht sind ja viele der angeführten Ohne-Spieler schon auf halbem Weg dahin.

  • Eine weitere Perspektive bzw. Aspekt: Mag ja sein, dass man ohne Schutz irgendwelche Nuancen nicht ganz wahrzunehmen meint.

    Ich denke aber zum einen, in unserem üblichen Umfeld trifft das (noch gutes Gehör vorausgesetzt) nicht zu bzw. nur im subatomaren Flohustebereich. Ich übe regelmäßig pp- wenn nicht sogar ppp-Ghostnotes und höre auch durch dicken Gehörschutz jede davon.

    Außerdem: setzt man sich zu lange zu hohen Lautstärken aus, verliert man zunehmend an eben jener Hörfähigkeit (büßt sowohl Frequenzen als auch Sensibilität ein), die drumrum als Argument und Vorteil anführt. Was anfangs stimmen mag, dann aber paradox wird. Johnny Winter saß irgendwann nur noch direkt vor seiner Box (mit Amp auf 11), weil er sich sonst gar nicht mehr hörte. Vielleicht sind ja viele der angeführten Ohne-Spieler schon auf halbem Weg dahin.

    +1

  • Wie gut man sich selbst noch hört kommt natürlich schon auf die Außengeräuschdämpfung an. Mit meinen In-Ears ist mir das Schlagzeug dann ohne Monitoring der Mikros etwas zu leise. Wobei ich eine starke Außengeräuschdämpfung und Mikrofonierung + Monitoring der Mikros sowieso am komfortabelsten finde. Auch mit den Rohsignalen (ohne EQ und ggf. Kompression).

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!