Gedrehtes Schlagzeug auf der Bühne - Meinungen?

  • Das Top40-Bashing kann ich nur bedingt nachvollziehen. Zum einen kann man auch das besser oder schlechter machen und zum anderen haben Top40-Bands besonders heutzutage eine wichtige Aufgabe, meiner Meinung nach. So sehen nämlich auch die weniger Musik-interessierten Kids, dass man auch heute noch von Hand musizieren und live performen kann.


    Es ist einfach traurig, dass solche Bands in direkter Konkurrenz zu DJs stehen. In direkter Konkurrenz zu DJs, die nicht viel können müssen, aber pro Nase am Ende mit mehr Gage heimgehen als Musiker einer Top40-Band. Aber so ist das nun mal.


    Bei einem größeren Auftritt gab es die Situation, dass wir uns mit einem Team aus drei DJs im fliegenden Wechsel abgewechselt hatten. Normalerweise hat man da als Band einen sehr schweren Stand. Aber Rockpirat (so heißt die Band) schafft es mit der richtigen Songauswahl und Performance dagegen anzustinken. Das habe ich da selbst festgestellt. ;)


    Wie auch immer - mal im größeren Stil (mit wirklich professioneller Arbeitsweise und entsprechender Bezahlung) zu Covern wollte ich eh schon immer mal machen. Das ist nun die Gelegenheit und bringt mich sicher auch insgesamt weiter. ;)

  • Ne das verstehst du falsch, es gibt überhaupt keinen Grund für Top40-Bashing. Solche Shows sind oft hochprofessionell mit hervorragenden Musikern und Technikern. Solche Produktionen kennen zu lernen, kann jeden nur weiterbringen.


    Nur ist halt das Publikum nicht an den darbietenden Künstlern interessiert, da geht's nur um Party, und leider häufig auch um viel Alk.

    Ob man das sein Leben lang möchte, ist halt ne Typenfrage. Im Moment scheint es für dich ein logischer Schritt, und da kann man dich nur beglückwünschen.

  • guten morgen,


    bis zu welchem alter ist man überhaupt Kids (ein zitat) . :/

    im alter wird man, heists zumindest, nicht selten auch wieder kid.


    neulich so interessantes mehr durch zufall ins ohr bekomme

    aus hiphop, dann genauer versucht perlen zu picken und "genauer" (edith gänsefüsschen) zu spezifizieren,

    ja,

    cloud und boom bap kommt ganz gut

    gangsta, old school, jazz u. emo, dark, imho auch.


    und aber an manche "dinge" möcht man sich nie "gewöhnen".

    kids alter hin oder her

    ;)


    edith btw: maches hört sich ja ziemlich stressig/anstregend an,

    naja - atemlos durch die nacht halt

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    3 Mal editiert, zuletzt von orinocco () aus folgendem Grund: edith, dark, gänsefüsschen

  • Das Top40-Bashing kann ich nur bedingt nachvollziehen.

    Ich auch nicht. Denn man kann nur dazulernen:

    Wie auch immer - mal im größeren Stil (mit wirklich professioneller Arbeitsweise und entsprechender Bezahlung) zu Covern wollte ich eh schon immer mal machen. Das ist nun die Gelegenheit und bringt mich sicher auch insgesamt weiter. ;)

    Und es ist 1000 mal besser, "nur" in einer Coverband zu spielen, als zuhause für sich Riffs zu zocken und bei jeder Gelegenheit einer Bandgründung oder Neuausrichtung eisern auf seinen Prinzipien/Geschmäckern zu beharren und deshalb nichts produktives zu tun. So mancher prominente Musiker macht seine Musik auch mit Leidenschaft für mindestens einen gewissen Anteil Zuhörer, die mit der Musiker ziemlich wenig anfangen können. Ich finde es vermessen, Covermusik als niveaulos abzutun. Meine Lieblingssprüche dazu aus dem Publikum (teilweise sogar von Freunden) sind: "Ganz gut, aber ist halt Cover" oder "nur mit Gitarre* wäre es viel schöner".

    Bei einem größeren Auftritt gab es die Situation, dass wir uns mit einem Team aus drei DJs im fliegenden Wechsel abgewechselt hatten.

    Das kenne ich. Aber gleich mehrere DJs? Was war da der Grund? Ist euer Set noch nicht groß genug für 4h inkl. Pausen, oder war dem Veranstalter selbst das noch nicht genug? Für Veranstalter von Zeltfesten sind ja oftmals die 2-3h nach dem "Hauptact" (der Live-Band) lukrativ, in denen der DJ die Bretter des Bar-Anbaus mit 150bpm zum scheppern bringt. :D

    Four on the floor sind zwei zu viel. SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 20.07. Motorradtreffen Stegen-Eschbach (FR), 23.11. Lokalität Baumann Heitersheim, 30.11. Heimathafen Lörrach mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Und es ist 1000 mal besser, "nur" in einer Coverband zu spielen, als zuhause für sich Riffs zu zocken und bei jeder Gelegenheit einer Bandgründung oder Neuausrichtung eisern auf seinen Prinzipien/Geschmäckern zu beharren und deshalb nichts produktives zu tun. So mancher prominente Musiker macht seine Musik auch mit Leidenschaft für mindestens einen gewissen Anteil Zuhörer, die mit der Musiker ziemlich wenig anfangen können. Ich finde es vermessen, Covermusik als niveaulos abzutun. Meine Lieblingssprüche dazu aus dem Publikum (teilweise sogar von Freunden) sind: "Ganz gut, aber ist halt Cover" oder "nur mit Gitarre* wäre es viel schöner".

    Definitiv :thumbup:


    Zuvor hatte ich bei einer Blues/Zappa-Band gespielt, zufälligerweise auch aus Weimar (Weimar ist eines der kulturellen Zentren in Thüringen mit einer Musik-Uni). Diese Band musste ich für die neue Band dann absägen. Da hatten sich direkt vor mit Lin Dittmann (Keimzeit) und Georg Lenhardt (Apokalyptische Reiter) reingeteilt.


    Das hat immer alles seine zwei Seiten. Bei der vorherigen Band konnte ich meine Shuffle-Skills und vieles, was über das Standard-Reportoire eines Top40-Drummers hinaus geht, ausleben. Auf der anderen Seite spielte die Band viel weniger und viel kleinere Auftritte, die hauptsächlich von älteren Leuten besucht wurden. Dazu ein mitunter eher schlechtes Klima in der Band mit ständigen Kämpfchen der beiden Gitarristen.

    Bis auf einen Song im Live-Programm ist das im Prinzip auch nur Cover. Nur eben ein anderes Genre.


    Bei der neuen Band sind die Gigs im Schnitt deutlich größer, z.T. mehrere tausend Menschen im Publikum und spielen viel mehr Gigs. Das läuft alles mit Tour-Schlagzeug, das immer im Bus bleibt und einer monatlichen Abrechnung (eine Rechnung für alle Gigs pro Monat) mit zuverlässiger Bezahlung viel besser.

    Die Kehrseite ist für mich, dass in den ersten beiden Runden fast nur four-on-the-floor gespielt werden muss. Ein bisschen Bedenken habe ich insofern, dass ich dadurch mit der Zeit abstumpfen könnte. Dass da auch mal 'ne Schlagernummer oder Malle-Sachen gespielt werden juckt mich weniger.


    Mit meinem Youtube-Kanal will ich dann Ende des Jahres parallel auch weitermachen. Vielleicht ist das dann auch ein ganz guter Ausgleich. Da habe ich mit meinen "drums only"-Videos ja vermehrt komplexeres Freak-Zeug gemacht ...


    Und so schnell werde ich sicher nicht wieder in einem Herzblut-Bandprojekt mit eigenen Songs und Produkionen mitwirken, wo man nur investiert und statt einer Gage überhaupt froh ist, mal irgendwo spielen zu dürfen. Das müsste dann schon sehr außergewöhnlich mit besonderen Anreizen sein. Ohne Gage zu spielen geht gar nicht mehr für mich.


    Dennoch muss ich noch mal zu den Coverbands sagen, dass man es eben besser oder schlechter machen kann. Es gibt halt auch viele Amateur-Bands, die man sich als professioneller Musiker kaum anhören kann, weil einem sonst alles weh tut.


    Das kenne ich. Aber gleich mehrere DJs? Was war da der Grund? Ist euer Set noch nicht groß genug für 4h inkl. Pausen, oder war dem Veranstalter selbst das noch nicht genug? Für Veranstalter von Zeltfesten sind ja oftmals die 2-3h nach dem "Hauptact" (der Live-Band) lukrativ, in denen der DJ die Bretter des Bar-Anbaus mit 150bpm zum scheppern bringt. :D

    Das war da halt so organisiert. Das war von der Bühnengröße her der größte Auftritt, den ich bisher mit der Band gespielt hatte. Sonst hatten die da immer Samstags gespielt, wo dann auch locker mal 5000 Leute im Publikum waren. Dieses Jahr am Freitag, entsprechend weniger besucht. Und nächstes Jahr auch wieder Freitag, weil der Veranstalter sich gefreut hat, dass durch uns am Freitag mal mehr los war.

    Das mit dem fliegenden Wechsel mit den DJs war da auch nur ausnahmsweise so. Es sollte wohl einfach keine Pausen fürs Publikum geben ;)


    Hier mal ein paar Bilder von diesem Auftritt:

  • Es gibt halt auch viele Amateur-Bands, die man sich als professioneller Musiker kaum anhören kann, weil einem sonst alles weh tut.

    Es gibt sogar im Profi-Lager Bands, bei denen sich die Fußnägel aufrollen. Jedenfalls kann ich mich erinnern, schon öfter solche gesehen zu haben. Ob das an mangelnden Fähigkeiten oder mangelndem Willen/Engagement gelegen hat, weiß ich nicht, vermutlich eher zweiteres.

  • ..... aba woodstock hat bestimmt auch spass gemacht ;)

    wenn`s auch nicht im Schnitt ist

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • orinocco

    Es gibt sogar im Profi-Lager Bands, bei denen sich die Fußnägel aufrollen.

    Exakt den Gedanken hatte ich auch. Ich halte eh nichts von dieser Festlegung, denn Profi heißt ja nur, sein Geld damit zu verdienen. Und genau wie es schlechte Ärzte und Anwälte mit solventer Kundschaft gibt, gibt es auch schlechte Musiker. Selbst ein Musikstudium schützt leider nicht vor unprofessioneller Einstellung.


    Ein Zeitungsbericht aus meiner Jugend (Zitat): "Sie präsentierten sich wie Profis, aber nicht professionell". Dumm nur, dass ich selbst Teil des Projekts war. || ;)

  • Ich hab auch schon Geschichten über (ehemalige) Musikstudenten gehört, die unzuverlässig sind und unvorbereitet zu Proben kommen. Mal von der Qualität der Performance dann ganz abgesehen ...


    Wie auch immer - die Band macht ihre Sache m.E. jedenfalls gut. Der Erfolg (mit zeitweise 140-160 Gigs pro Jahr) gibt ihnen recht. Seit 1-2 Jahrzehnten verkaufen die auch 'ne Marke, kann man sagen. Die Veranstalter wissen genau, was sie kriegen. Mit der richtigen Songauswahl, praktisch keinen Pausen zwischen den Titeln und guten Performances, wo z.T. alle außer mir springen wissen die ganz genau, wie sie richtig Stimmung machen. Neben der Sängerin und dem Sänger singen auch der Basser und der Keyboarder ab und zu die Leadstimme.

  • Wie auch immer - die Band macht ihre Sache m.E. jedenfalls gut. Der Erfolg (mit zeitweise 140-160 Gigs pro Jahr) gibt ihnen recht. Seit 1-2 Jahrzehnten verkaufen die auch 'ne Marke, kann man sagen. Die Veranstalter wissen genau, was sie kriegen.

    Das glaube ich dir auch sofort, so wie du das beschreibst.

    Wir driften ja mittlerweile vom ursprünglichen Thema ab und reden über schlechte Musiker, betrunkenes Publikum und evtl. wirtschaftlich gewiefte Veranstalter. :) Trotzdem interessant, das Thema "Bierzeltmucke" mal zu diskutieren und schön, dass es konstruktiv bleibt und eben nicht im Top40-Bashing untergeht.

    Four on the floor sind zwei zu viel. SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 20.07. Motorradtreffen Stegen-Eschbach (FR), 23.11. Lokalität Baumann Heitersheim, 30.11. Heimathafen Lörrach mit >> Blackwood Mary

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