Tom-Mikros [Aufgelöst]: Sennheiser e604, Shure SM57 und t.bone MB85 Beta

  • Die allgemeine Wahrnehmung dazu hier würde mich echt interessieren! Für unvoreingenommene Vergleiche erstmal ohne Zuordnung:


    Shure SM57

    A - Tom-Mikros.mp3


    t.bone MB85 Beta

    B - Tom-Mikros.mp3


    Sennheiser e604

    C - Tom-Mikros.mp3


    Welche Version gefällt euch am besten? Welche Mikros vermutet ihr hinter den Versionen? Ich würde das mal übers Wochenende "offen" lassen und dann am Montag auflösen. Könnte auch noch was einspielen.


    In den letzten Jahren hatte ich die t.bone MB85 Beta (eigentlich Gesangsmikros) für meine Aufnahmen an Toms benutzt. Diese habe ich sogar Shure SM57 an Toms vorgezogen. SM57 find ich an der Snare (oben + unten) top, an Toms aber flop. Aber ist natürlich alles Geschmackssache. Zur Zeit habe ich noch zwei Sennheiser e604 für einen anstehenden Road-Einsatz da. Und nachdem ich vorgestern komplett Felle gewechselt hatte, lag natürlich ein Vergleich dieser Mikros nahe.


    Zu hören ist ein Mix aus den Overheads, 2x Bassdrum, 2x Snare und den jeweiligen Tom-Mikros an 12+16" Toms. Auf den Trommelspuren sind nur leichte Höhenbetonungen, auf den Overheads ein leichter Low-Shelf Roll-Off, Gates nur auf der Bassdrum. Keine parallelen Spuren, keine Automation. Die restliche Bearbeitung ist auf der Summe mit (Band-)Sättigung, Kompression, EQing. Für optimale Vergleichbarkeit habe ich alle Tom-Spuren auf gleiche Lautheit (EBU R128) normalisiert. Das selbe habe ich noch mal mit den Gesamtmixen vor der Konvertierung in MP3 gemacht.


    Pinstripe oben / Diplomat unten auf den Toms. Die Dämpfung beschränkt sich auf ein bisschen Watte im Innern und eine Sticktasche am Standtom. Gestimmt auf eine Quinte Abstand (Dis und Ais).


  • Da die Overheads an sind und ich das T.bone Mikrofon nicht kenne, ist das natürlich sehr schwer.

    Mein Tip:

    a = SM57

    b = t.Bone

    c = e604


    Erfahrungsgemäß ist das SM57 etwas offener als ein e604.

    Das e604 liefert dafür mehr Low-End.

    Beim T.Bone hast du leider auch nicht die Modellbezeichnung hinzu geschrieben.


    A und B könnten aber auch anders rum sein und b und c ebenso.

    Bei deiner Aufnahme funktionieren alle 3 Mikros für mich.

    Um eine genauere Aussage treffen zu können, müsste man die reinen Tom Signale ohne Overheads hören.

  • Beim T.Bone hast du leider auch nicht die Modellbezeichnung hinzu geschrieben.

    Doch, steht im Threadtitel (t.bone MB85 Beta). Ich füg's aber auch noch in den Beitrag ein.

    Um eine genauere Aussage treffen zu können, müsste man die reinen Tom Signale ohne Overheads hören.

    Die Idee dabei ist, ein realitätsnahes Setting für Aufnahmen zu haben. Wobei die Overheads hier schon insgesamt sehr zurückhaltend reingemixt sind.


    Wie die Mikros einzeln klingen interessiert ja meist nicht mal live.


    Was mich als Tuning-Nerd noch interessieren würde: Welchen tonalen Abstand haben denn Schlag- und Resofell zueinander (Reso wahrscheinlich um einiges höher)?

    Ja, Resos auf den Toms um einiges höher. Schreibe später noch genau was dazu.

  • Für mich sind die Unterschiede sehr marginal. Nichts was den Aufpreis der Marken Mikros Wert wäre.

    Wenn da jetzt noch andere Instrumente dazu kommen hört man es noch weniger.


    Wenn man die einzelnen Mikros Solo hört, könnte man vielleicht was sagen, aber sinnvoll ist das nicht. Für mich ist es wichtiger wie es im Mix klingt.


    Danke für die Arbeit.

  • Wie die Mikros einzeln klingen interessiert ja meist nicht mal live.

    Würd ich dir jetzt etwas wiedersprechen. 😊

    Hattest du nicht ein Thread eröffnet bzgl. des Themas „Warum checkt der Techniker die Overheads zum Schluss?“?

    Bei kleinen Locations werden die Overheads oft nicht benötigt.

    Die Becken geben teilweise die Gesamtlautstärke der Show vor. 😊


    Beim Recording sind die Overheads (abhängig vom Gengre) erstmal wichtiger als die Mikros an den Toms.

    Live wird in vielen modernen Gengres die Overheads sehr leiste für die Becken beigemischt und man hört im Mix hauptsächlich closed micing. 😊

  • Für mich klingt C am besten, feier das gespielte aber auch 😅

  • Mir sind beim Hören folgende Dinge aufgefallen:


    Toms A hat einen deutlichen Peak im Hochmittenbereich - die Toms haben dadurch so einen "Anschlags-Snap". Ich denke, dies ist der Aufnahme der SM57.

    Toms C klingt für mich am rundesten und sogar ein wenig mulmig im Bassbereich - ich vermute hier die e604.

    Toms B liegt so dazwischen, klingen etwas aufgeräumter im Bassbereich - ich denke, dies waren die t.bones.


    Vorweg - mit all diesen Tomsounds könnte ich prima leben und jeder Live-Tontechniker bestimmt auch!


    Im Hinblick auf den Live-Einsatz würde ich jedoch B oder C bevorzugen, da sich deren Sound über die Anlage sicher besser mit dem Natursound von der Bühne ergänzt.

    Die e604er wären meine Wahl gegenüber den t.bones alleine schon wegen der Klammer.

  • Hattest du nicht ein Thread eröffnet bzgl. des Themas „Warum checkt der Techniker die Overheads zum Schluss?“?

    Nee, das war ich nicht.

    Bei kleinen Locations werden die Overheads oft nicht benötigt.

    Ja, und gerade da spielt der Natursound im Raum noch eine große Rolle. Die Close Mics werden da auch nur dazu gemixt.


    Beim Recording sind die Overheads (abhängig vom Gengre) erstmal wichtiger als die Mikros an den Toms.

    Na ja ... für meine aktuelle Vorgehensweise, auch im Mix, sind die Tom-Mikros schon essenziell. Da wird ohne die Tom-Mikros kein Schuh draus.

    Live wird in vielen modernen Gengres die Overheads sehr leiste für die Becken beigemischt und man hört im Mix hauptsächlich closed micing. 😊

    Ich weiß. Aber wenn der Natursound in größeren Locations eine geringere Rolle spielt, ist ja oft auch noch viel Schlagzeug auf den Gesangsmikros drauf.


    Und apropos Gesangsmikros: im Normalfall kommt ja noch ne Band dazu. ;)

  • Ich hab grad nur so einen Plantronics Besprechungskopfhörer hier, also nicht HiEnd. Für meine Ohren klingen die Aufnahmen sehr ähnlich.

    A: vielleicht etwas präsenter und kompakter als B, aber da Unterschiede dingfest zu machen, grenzt schon an Esoterik - SM57?

    B: für meine Ohren ein gaaaanz klein wenig platter als A - t.bone?

    C: hat für meine Ohren mehr Tiefbass als A und B - e604?

  • Danke für die Files zum vergleichen und raten.

    Offen gesagt, höre ich mit meinen weissen Funkstöpselhörern vom Obsthändler so gut wie keinen Unterschied. Vielleicht muss ich mal wieder die Ohren reinigen lassen. Ich bin gespannt, wie sich das mit anderen KHs zuhause anhört.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Ich höre selbst mit Kopfhörern (normale für den Hausgebrauch. Keine High-End Studio-Ohren) nicht genug Unterschied als dass ich hier differenzieren könnte. Auswahlkriterium wäre dann für mich nur noch der Preis, also wohl tbone nehme ich an.

  • Drumm.er

    Der Vollständigkeit halber hier noch die Tom-Mikros solo und zum Vergleich ohne Tom-Mikros. Ich habe meine sonstige Kette so belassen (ist also nicht roh), die MP3s dieses mal allerdings direkt aus dem Projekt rausgezogen, ohne nochmalige Angleichung der Lautheit.


    Ohne_Tom-Mikros.mp3


    A_Nur-Tom-Mikros.mp3


    B_Nur-Tom-Mikros.mp3


    C_Nur-Tom-Mikros.mp3


    Finde das bisherige Feedback hier schon sehr interessant. :thumbup:

    Will aber noch nichts zu den abgegebenen Tipps sagen. Könnte auch schon früher auflösen (morgen oder übermorgen). Bin mit dem Gespielten nicht so zufrieden, aber für den Vergleich reichts schon. Habe auch absichtlich was mit ungespanntem Snare-Teppich und eine reine Tom-Performance ohne Hi-Hat oder Ride genommen. Bringt ja nix, wenn man erst 10 Sekunden auf ein Tom-Fill warten muss und dann noch mal 10 Sekunden aufs nächste ...

  • Danke für die Mühe!

    Für mich klingen alle gleich (eingebaute LS am Hühnernachwuchsschotten).

    Nicht die Referenz, aber ich habe mir wahrscheinlich auch schon einiges an Hörfeingefühl wechgetrommelt....


    P.S. Ich sollte wohl auch mal mit unterschiedlichen Tonhöhen beim Stimmen experimentieren. Ich habe das zwar in der Vergangenheit durchaus schon gemacht, bin aber immer bei gleicher Tonhöhe hängengeblieben...

    Cooler Sound!

  • Ich wage es gar nicht erst, die einzelnen Aufnahmen verschiedenen Mikros zuzuweisen. Dafür höre ich viel zu wenig Unterschied raus.


    Aber umso mehr weiß ich jetzt, dass ich mich keinesfalls schlecht dafür fühlen muss, dass die Schlagzeugaufnahmen, die ich aktuell für unsere Band mache, komplett mit t.bone Mikros entstehen und nichts "teures" dabei ist. ^^

  • Bin ich froh, dass andere auch fast keinen Unterschied hören. Mir geht's hier (mit den Shure SE 215) auch so.

    A sticht mMn etwas raus. Mehr Attack.

    B und C sind für mich fast gleich mit mehr Bauch.


    Aber alle gut. Zuordnung könnte ich machen, aber das wäre raten ins blaue.

    Es gibt so viel gute Musik auf der Welt.. ..da muss ich doch nicht Musik hören, die "gar nicht so schlecht" ist. - Hennes M. aus C


    Ich

  • Hallo,


    ich höre zwar Unterschiede, aber diese sind eher klein,

    bei A würde ich sagen "normal", bei B würde ich sagen, etwas klarer (inkl. OH) bzw. zurückhaltender (ohne OH),

    bei C sage ich mulmiger.

    Wenn ich eins kaufen müsste, würde ich A oder B nehmen.

    Allerdings habe ich andere Tom-Toms, stimme und befelle sie anders und habe damit möglicherweise

    schon wieder ganz andere Anforderungen. Ein Stützmikrofon ist ja oftmals völlig überbewertet.

    Bei den T-Knochen hatte ich mal drei zufällig da, die klangen alle drei anders. Das kommt dann auch

    noch hinzu. Ein SM57 ist bei mir nicht die erste Wahl, einen T-Knochen würde ich schon aus Prinzip nicht

    nehmen. Ein e604 ist ok. Wenn das jetzt C wäre, dann hätte ich mich bodenlos blamiert.


    Grüße

    Jürgen

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