Umzug in Wohnung mit Schlagzeug

  • hallo ihr Lieben,



    werde demnächst in meine neue Wohnung übersiedeln, mein Schlagzeug soll und muss natürlich mit,

    im Plan habe ich den Raum mit blauen Kreis bevorzugt.

    Es sei eine neue Dachgeschosswohnung mit Rigipswände.

    Daher möchte ich fragen um Vorschläge bzgl Akkustik ....... hab mir zwar schon einiges angesehen bzgl. Optik und da würde mir so RIR gut ansehen ..... !

    Bin für Vorschläge sehr dankbar, wohne jetzt in einem Haus, auch da steht mein Set in einem nur 10qm Raum, hab es bzgl. Akkustik toll hinbekommen, aber dann in einer Wohnung :rolleyes:



    beste Grüsse hary

  • Bevor du über derartige Maßnahmen nachdenkst, würde ich mir erst mal Gedanken um Nachbarn machen. "Haus" klingt alleine bewohnt bzw. so, als wäre Lärmen bislang kein Problem gewesen. In einer Wohnung kann man in aller Regel nicht einfach so bzw. nur mit ein paar Akustikschaumtäfelchen an der Wand trommeln, ohne Nachbarn gehörig und oft auch justitiabel auf die Nerven zu gehen.


    RIR wäre evtl. eine Lösung, aber auch nicht garantiert bzw. nur, wenn er gut gemacht ist.

  • Ich schließe mich meinem Vorschreiber an, ein gepflegtes Akustikset in ner Wohnung wird mit Sicherheit für Unfrieden sorgen. Raum in Raum müsste so aufwändig sein, dass wirklich NICHTS mehr nach draußen dringt, denn selbst ein geringer Trittschallanteil - und den gibt es bei Drums eigentlich immer - führt bei der Nachbarschaft nach eigener, leidvoller Erfahrung schnell zu Irritation. Die meisten Menschen können nämlich eine Stunde deutlich hörbare Melodie und Harmonien leichter ertragen als 15 Minuten leises Geklapper. Das empfinden die meisten, wie wenn nebenan jemand täglich eine Stunde Nägel in die Wand schlägt.

    Ich möchte ja nicht sagen "vergiss es", aber ... vergiss es.

  • Ich würde mir an deiner Stelle mal ein Angebot und eine Meinung eines kompetenten Akustikbauers einholen.


    Zusätzlich müsstest du dir auch den Rat eines Statikers einholen.


    Mit einer Raum-im-Raum-Lösung bringst du relativ viel Gewicht auf kleiner Fläche unter.


    Bei hochwertiger Ausführung durch Fachbetriebe (!!!), solltest du locker mal einen fünfstelligen Betrag einkalkulieren.


    Tatsächlich würde ich dir auch dazu raten, es einfach zu vergessen und dich stattdessen mit E-Drumming zu beschäftigen.

  • Oder halt dann als Alternative einen externen Übungsraum mieten. Je nach Gegend kann der aber auch teurer oder billiger sein, falls überhaupt Angebot besteht.


    Das Trommeln ist und bleibt nun mal leider ein Hobby, das die passende Umgebung voraussetzt, die man entweder haben oder schaffen muss.

  • danke mal für eure Antworten .......

    dass es nicht einfach ist, das sei mir alles klar, darum möchte ich mich mit einem Prozedere beschäftigen, "WIE" es machbar ist, um mich nicht davon trennen zu müssen

    einfach mit dem Motto "geht ned, gibts ned"

    vielleicht hat jemand Infos, welche meine Situation zum positiven, sprich meiner Wünsche schon besiegt hat


    gruss hary

  • Wenn wir ein realistisches Prozedere wüssten, würden wir es dir verraten, ehrlich! ;)


    Ich kann dir mit Mitte50 nur aus eigener Erfahrung berichten, dass das nachbarschaftliche Verhältnis schon unter weit geringerer Lärmemissionen (u.a. Üben auf einem Übeset ohne jeglichen echten Sound) angespannt war. D.h. mir fehlt zwar die praktische Erfahrung, wie man ein Akustikset in einer Wohnung so leise bekommt, dass es kein Mecker vom Nachbarn gibt. Über reichlich praktische Erfahrung, wie schnell selbst nachgemessen geringe Geräuschpegel Nachbarn erzürnen, verfüge ich bedauerlicherweise reichlich.


    Die Anforderungen an eine wirklich (tritt)schallundurchlässige Raum-in-Raum-Konstruktion sind finanziell, akustisch und statisch in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses enorm hoch. Irgendwas mit Bordmitteln ausrichten zu wollen, ist ähnlich illusorisch wie der Weltfrieden. Schon im Keller eines Reihenhauses klappt so etwas nicht ganz ohne Aufwand und Bestechung der Nachbarn. In ner Wohnung mit Nachbarn auf allen Seiten ist das unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Erwägungen unmöglich.

    vielleicht hat jemand Infos, welche meine Situation zum positiven, sprich meiner Wünsche schon besiegt hat

    Die Analogie holpert etwas, aber wir wissen, dass es dem Menschen möglich ist, zum Mond zu fliegen. Wenn ich dich nun frage, wie ich am besten zum Mond komme, wirst du mich hoffentlich drauf hinweisen, dass es für eine Privatperson unterhalb der Vermögensklasse eines Elon Musk oder Jeff Bezoz de facto unmöglich sein dürfte, den dafür erforderlichen Aufwand zu finanzieren. Was meinst du, sollte ich deinen Rat beherzigen? ;)


    Hinzu kommt, dass der Mythos, man habe ein Grundrecht auf soundso viel Übezeit täglich, gerne kolportiert, aber schlicht falsch ist. Wenn Nachbarn sich von Geräuschen belästigt fühlen, ist das Kind in den Brunnen gefallen, und bei der Suche nach 'ner Wohnung, um die herum es nur Musikfans und verständnisvolle Zeitgenossen gibt, wünsche ich jetzt schon viel Spaß.


    BTW: Rigipswände sind häufig prima Membranen, die schwingen wie Hulle. Und wie wir als Musiker ja alle wissen, wird zur Erzeugung und Übertragung von Schallwellen vor allem Membranfläche genutzt :thumbup:

  • Hast du denn schon abgeklärt, ob Musizieren im Haus geduldet wird? Ich weiß noch eine Wohnung meines Vaters vor ca. 20 Jahren, da war laut Hausordnung tägliches Üben im Ausmaß von zwei Stunden erlaubt (ich glaub zwischen 14:00 und 18:00). Das ist vermutlich eher die Ausnahme und funktioniert wahrscheinlich auch nur, solange nicht genervte Nachbarn ins Spiel kommen.


    Ansonsten hast du höchstwahrscheinlich nur die Option Raum in Raum, aber auch da hat man's nicht 100%ig im Sack, dass dann auch wirklich nichts bei den Nachbarn ankommt.


    Der Chef einer Musikschule, an der ich mal unterrichtet hab, hat das für den Schlagzeugraum machen lassen, weil sonst der Unterricht an den anderen Instrumenten nicht möglich gewesen wäre. Das hat gut funktioniert, aber man hat das Schlagzeug immernoch deutlich gehört in manchen anderen Räumen (war für die Musikschule aber ok so). Wenn ich mich richtig erinnere hat das vor gut zehn Jahren schon gut über 10.000€ gekostet.

  • Ich fasse mal zusammen:


    Dachgeschosswohnung, in der gesamten Wohnung ParkettBoden (im Grundriss der Wohnung sehe ich zudem auf den ersten keine Heizkörper, besteht also sogar noch die Möglichkeit, dass da ne Fußbodenheizung eingebaut ist ?)


    Die Wahrscheinlichkeit, ein Akustikset da auf eine Lautstärke zu reduzieren, sodass musizieren möglich ist, ohne die Zivilgerichte auf den Plan zu rufen, dürfte gegen Null tendieren. (Wenn eine Fußbodenheizung eingebaut ist, würde ich sogar für minus-Werte plädieren.)


    Wirklich einzigste Möglichkeit wäre da ein Raum in Raumkonzept. Das Problem - mal ganz abgesehen von den Kosten: dein Raum ist gerade mal 10 m² groß und hat auf einer Seite auch noch ein Fenster. Und eine Tür, die geschlossen und auch aufgemacht werden soll. bei einem Raum in Raum verlierst du allerdings an jeder Seite mit Sicherheit noch mal minimum 30-40 cm, so dass die Fläche dann ohnehin auf circa 7-8 m² schrumpft. Du musst natürlich auch noch die geringere Decken - bzw Bodenhöhe einkalkulieren und abgesehen vom brutalen Einengungs~Effekt die Sauerstoff-Luftversorgung bzw. Zirkulation in einer solchen "Kapsel" beachten, dies nicht nur wegen deiner Atmung, sondern auch der Entlüftung in Sachen Feuchtigkeit, ansonsten kannst du dein schönes Mapex-Evolution höchstwahrscheinlich in einem Jahr als Pappmache verschrotten.


    Fazit: "geht nicht, gibt's nicht" ? Naja, sagen wir so. Es geht schon fast alles, aber die Frage ist nur wie und wie teuer. Ich würde mir an deiner Stelle einen vernünftigen Proberaum suchen.

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  • Frage: Hättest Du einen geeigneten Kellerraum?

    Dort könntest Du zumindest mit Meshheads + Cymbal-Pads, oder einem kompletten E-Drum spielen - sofern man mit den Nachbarn (auch die der Nebenhäuser!!!) feste Spielzeiten vereinbart. Aber selbst im Keller müsste man massive schalldämmende Maßnahmen ergreifen!


    Ansonsten gäbe es die Alternative sich in einen Proberaum mit einzumieten.


    In einer Mietwohnung ein akustisches Drumset spielen zu wollen ist unmöglich, meiner Meinung/Erfahrung nach. Dazu haben trommla und andere alles gesagt ...

  • Es mag frustierend sein, "nur" solche Rückmeldungen zu erhalten. Ich sehe es auch ultra-pessimistisch zumal bei einer Mietwohnung ich diverse Vermieter zu kennen glaube, die einer Raum-In-Raum-Lösung ein klares "Nein" entgegenschmettern würden. Selbst dann, wenn ein 100 % Rückbau hoch und heilig versprochen würde, wäre deren "Nein!" sicher. Ich kenne auch Vermieter die auch nicht an Drummer vermieten bzw. sich vor! Vertragsunterzeichnung "ausbitten" das definitiv nicht geübt wird. Das mag juristisch nicht sauber sein, aber ich beschreibe nur selbsterlebtes. Man will ja nicht sofort mit einem Anwalt einziehen!


    Ein einziges Mal hat ein Drumschüler von mir in einem 3-Parteien Mietshaus erlebt, dass er eine vergleichbare Druck-Bude mit höllen-Punch, (nicht das Saturn) ein Tama Birch/Bubinga in der Wohnung spielen konnte. Er spielte Violine und Drums als Zweitinstrument. Tatsächlich gab es eine Mietpartei die sogar ähnliches erwähnte wie: "es ist doch besser ein jun ger Mensch macht Musik, als sich auf der Straße herumzutreiben". Als Pessimist konnte ich es nicht glauben und fragte alle Monate beim Drumschüler nach. Es ging gut, er hatte aber auch sehr viele Interessen und war ein immenses Talent in vielen Bereichen und übte sicher (durch die vielen Interessen) nur minutenlang am Tag.

  • Mein Set steht in einem von Profis gebauten kleinen Tonstudioraum. Die Aufnahmekabine und der Aufnahmeraum sind als "Raum im Raum" in den Flur eines Bürohauses eingebaut worden. Das soll sehr teuer gewesen sein und es wurde auch gut gemacht. Doppelte Böden, spezielle Türen und mit allen weiteren Schikanen.




    Und dennoch: Man hört das Trommeln über zwei Etagen und im Treppenhaus. Sogar beim Spiel mit den Besen. Ich kann die Räume daher wirklich nur nutzen, wenn an den Wochenenden niemand im Hause arbeitet.


    Viele Grüße und Glück bei der wohl leider doch notwendigen Übungsraumsuche wünscht


    Christian

  • Hast du denn schon abgeklärt, ob Musizieren im Haus geduldet wird? Ich weiß noch eine Wohnung meines Vaters vor ca. 20 Jahren, da war laut Hausordnung tägliches Üben im Ausmaß von zwei Stunden erlaubt (ich glaub zwischen 14:00 und 18:00). Das ist vermutlich eher die Ausnahme und funktioniert wahrscheinlich auch nur, solange nicht genervte Nachbarn ins Spiel kommen.


    Ansonsten hast du höchstwahrscheinlich nur die Option Raum in Raum, aber auch da hat man's nicht 100%ig im Sack, dass dann auch wirklich nichts bei den Nachbarn ankommt.


    Der Chef einer Musikschule, an der ich mal unterrichtet hab, hat das für den Schlagzeugraum machen lassen, weil sonst der Unterricht an den anderen Instrumenten nicht möglich gewesen wäre. Das hat gut funktioniert, aber man hat das Schlagzeug immernoch deutlich gehört in manchen anderen Räumen (war für die Musikschule aber ok so). Wenn ich mich richtig erinnere hat das vor gut zehn Jahren schon gut über 10.000€ gekostet.

    8)

    Wir sollten unseren Kindern mehr Recht geben;) ^^

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