Snare-Resonanzfell Tuning: Mensch gegen Maschine (Ohren vs. tune-bot)

  • Da ich ja gerne mal andere Tunings ausprobiere und dazu u.a. auch den tune-bot verwende, ist mir schon vor längerer Zeit Folgendes aufgefallen:


    Beim Snare-Resonanzfell spuckt der tune-bot auch bei korrekter Anwendung (mit/ohne Hi-Range und Anwendung der Filterfunktion) oftmals Werte aus, die doch deutlich von dem abweichen, was man mit den Ohren oder einem Tongenerator ermitteln würde. Meistens ist die tatsächlich gehörte Frequenz um einiges höher (ca. ein Halbton) als vom Gerät angezeigt.


    Scheint aber ein verbreitetes Phänomen zu sein. Mal ein paar Beispiele aus YouTube-Videos:


    Das sind 400 Hz... passt  :thumbup:

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    Das sind doch keine 400 Hz (eher 415 Hz) ? :/

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    Das sind doch keine 392 Hz (eher 422 Hz) ? :/

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    Scheint wohl auch auf die Snare anzukommen, ich selbst hatte bei einer Snare schon durchweg passende Anzeigen, bei einer anderen immer die zu niedrigen Werte.


    Ist vielleicht etwas akademisch die Frage, aber mich würde mal interessieren, ob das nur mir so geht, oder haben die tune-bot User unter euch da ähnliche Erfahrungen gemacht?

    (Und jetzt bitte nicht wieder generelles tune-bot Bashing... ich komme auch gut ohne Gerät zurecht ;) )

    5 Mal editiert, zuletzt von sixstrokeroll () aus folgendem Grund: Videos direkt eingefügt

  • Abweichungen bzw. eher unterschiedliche Werte hatte ich mitunter zwar nicht im Hi- Modus, ich stimme nicht so hoch.

    aber auch selbst mit Filterfunktion.

    besonders bei höheren Spannungen, ist es aber imho ratsam, Den Teppich komplett zu demontieren und nicht nur mit dem Stick vom Fell zu entkoppeln.

    So zumindest die Erfahrung in Bezug auf "Schwankende Messwerte" trotz Filterfunktion.


    nebenbei: Den Hi- Modus besitzt soweit ich weiss nur die neuere Versionen des Tune -bots, wie z.B. Studio glaub ich.


    Abweichungen und Falschwerte wurden bisher nicht mit anderem Gerät überprüft oder abgeglichen.


    l.g.


    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    2 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • orinocco

    Ich stimme das Reso auch nicht über 400 Hz (nach Gehör). Ich wollte damit eigentlich nur sagen, daß das Phänomen sowohl mit als auch ohne eingeschalteten Hi-Range Modus auftritt.


    besonders bei höheren Spannungen, ist es aber imho ratsam, Den Teppich komplett zu demontieren und nicht nur mit dem Stick vom Fell zu entkoppeln.

    Werde ich bei Gelegenheit mal testen.

  • Bei sehr hohen Spannungen um 415-425 sollte man allerdings auch wirklich drauf achten, dass man ev. Dann doch ein dickeres Resofell aufzieht, beispielsweise ein Emperor.


    Auf direkte Nachfrage hatte mal Kenny Sharrett bei einem g# bestätigt, dass er für derart hohe Spannungen das Emperor nimmt und nicht das Ambassador. (Also mir sind bei derartigen Spannungen schon zwei Ambassadors – Resos nach einer Zeit gerissen. Da mir die Emperors allerdings etwas zu dick sind, gehe ich über 400 nicht mehr hinaus).


    (Zur Sicherheit im übrigen Hinweis für diejenigen, die nichts mit Tune-Bot zu tun haben: bei den angegebenen Herz-Zahlen handelt es sich um die Tonhöhe am Rand bei den Stimmschrauben, nicht um die Grundstimmung des Felld in der Mitte - nicht, dass es da Verwirrung gibt).

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Es gibt für Resos ein schönes Video von "sounds like a drum", dort wird die Ruler Methode vorgestellt und ein weiteres mit verschiedenen Spannungen. Ich konnte mit diesen beiden Videos sehr gut Ergebnisse erzeugen.

    Ich habe einen Tune bot, für hohe Spannungen fand ich ihn nicht zu gebrauchen, weil er unterschiedliche Moden angezeigt hat.

  • für eine hoch gestimmte Snare versagt der tunebot bei mir und zeigt nur Hausnummern an.

    Ich montiere den nicht am Reifen sondern an einem Stativ und drehe die Trommel drunter weg, so hat man immer den selben Abstand und es stimmt sich leichter.

    don´t panic

  • Auf direkte Nachfrage hatte mal Kenny Sharrett bei einem g# bestätigt, dass er für derart hohe Spannungen das Emperor nimmt und nicht das Ambassador. (Also mir sind bei derartigen Spannungen schon zwei Ambassadors – Resos nach einer Zeit gerissen. Da mir die Emperors allerdings etwas zu dick sind, gehe ich über 400 nicht mehr hinaus).


    Kenny Sharretts macht das ja mit seinem Mini-Keyboard nach Gehör, dann passen die Töne ja auch ;)


    Wenn aber der tune-bot konstante 392 oder 400 Hz anzeigt (im Hi-Range Modus), kann es meiner Meinung nach durchaus sein, daß du eigentlich schon bei 415 (g#) oder drüber bist. So hört es sich jedenfalls in den verlinkten Videos an und ich konnte es auch selbst so reproduzieren.


    Benny Greb z.B. knallt das Reso bei seiner 13“ Signature Snare in einem Video bis zum a4 (rausgehört) an, und der hat glaube ich auch „nur“ ein Ambassador drauf.

  • Der Tune Bot setzt auch bei mir um die 400 Hz regelmässig aus. Wenn Tagesform gut, gehts mal bis 415, ist aber die Ausnahme.


    KS hat in einem Video auch sein Reso bis A4 hoch geknallt, hatte da aber definitiv ein Evans 500 drauf, wie er sagte. ich bezweifle, ob das Ambassador diese Spannung über längere Zeit hält. Bei mir sind zwei Ambas durchgegangen nach circa jeweils zwei Wochen (auf der Dave Weckl Alu Snare), auf der Manu Katche Brass Sogar schon nach einem Gig.

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  • Die App "Drumtune PRO" hat u.a. einen speziellen Modus fürs Snare-Reso. Ist zwar auch etwas schwammig und Glücksache. Aber funktioniert wohl besser als der TuneBot (besitze ich nicht), nach dem was ich hier so gelesen habe.


    Ich nutze parallel dazu mittlerweile auch die Zollstock-Methode und knalle das Snare-Reso auch nicht extrem an (nicht über 400 Hz,eher drunter). Wenn das ordentlich ins Snarebed gestimmt ist spricht der Teppich eh gut an. Außerdem muss man für tiefere Stimmungen das Schlagfell nicht ganz so tief stimmen.


    Mit dickeren Resos ist die Teppichansprache auch schlechter. Man sollte sich da m.E. schon mal fragen, wozu man das Snare-Reso so extrem anknallen sollte. :/

  • Man sollte sich da m.E. schon mal fragen, wozu man das Snare-Reso so extrem anknallen sollte. :/

    Sollte man ja auch nicht ^^ Machen trotzdem aber viele so.


    Bei mir sind zwei Ambas durchgegangen nach circa jeweils zwei Wochen (auf der Dave Weckl Alu Snare)

    Dave Weckl hat sein Reso auch bis zum a4 hochgezogen und regelt alles nur über das Schlagfell. In diesem Video bei 32:00 ganz gut rauszuhören. Was er da allerdings für ein Fell drauf hat, weiß ich nicht.


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  • Man sollte sich da m.E. schon mal fragen, wozu man das Snare-Reso so extrem anknallen sollte. :/

    Sollte man ja auch nicht ^^ Machen trotzdem aber viele so.

    Ich meinte eher, was einem das überhaupt bringt. Bei sehr hohen Stimmungen mag das sinnvoll sein, aber bei moderaten und tiefen Stimmungen sehe ich da keinen Nutzen. Bei mir haben Tests mit sehr hoher Stimmung des Resos zu einem leicht ringigen Sound und einer zwangsläufig niedrigeren Schlagfellspannung bei gleichem Grundton geführt.


    Ist am Ende des Tages alles Geschmackssache. Dennoch eine berechtigte Frage. Insbesondere in Zeiten, wo z.B. Udo Masshoff propagiert, dass man das Snare-Reso einfach bis zum Anschlag anknallen soll ohne weiter drüber nachzudenken.


    Mit einem Filzschlägel kriege ich es auch hin, das Reso "normal" übers Abklopfen der Spannschrauben zu stimmen. Trotz Snarebed.

  • Bei sehr hohen Stimmungen mag das sinnvoll sein, aber bei moderaten und tiefen Stimmungen sehe ich da keinen Nutzen. Bei mir haben Tests mit sehr hoher Stimmung des Resos zu einem leicht ringigen Sound und einer zwangsläufig niedrigeren Schlagfellspannung bei gleichem Grundton geführt.

    Sehe ich genauso. Ich hab das Reso normalerweise eine Oktave (manchmal auch plusminus 1 Halbton, kommt auf die Snare an) höher als den gewünschten Grundton, maximal aber ein G4 und stell dann das Schlagfell so ein, bis es vom Grundton und den Obertönen schön passt (ergibt für ein G3 dann meist um 280…300 Hz für das Schlagfell)

  • Ist am Ende des Tages alles Geschmackssache. Dennoch eine berechtigte Frage. Insbesondere in Zeiten, wo z.B. Udo Masshoff propagiert, dass man das Snare-Reso einfach bis zum Anschlag anknallen soll ohne weiter drüber nachzudenken.

    Das ist durchaus Geschmackssache. Aus Erfahrung kann ich allerdings sagen, dass die meisten, die mit ihrem Snaresound unzufrieden sind, das Reso zu schlaff gespannt haben und darüber hinaus passt häufig die Teppichspannung nicht zur eingestellten Fellspannung.


    Ich selbst stimme Snareresos im Wesentlichen nach Auge, weil das Abgreifen der Töne bei so einem dünnen Fell nicht besonders gut funktioniert. Im ersten Anlauf stelle ich die Spannschrauben so ein, dass der Spannreifen überall etwa gleich weit über der Gratung steht. Danach kümmere ich mich um die Tonhöhe, wobei mir "höher oder tiefer als das Schlagfell" als Information erst mal ausreicht. Die Masshoff'schen Vereinfachungen sind eh nicht meins.

  • :thumbup::)


    Im Regelfall lass ich das Snare-Reso auch so wie es ist, wenn ich die Stimmung ändere. Wobei ich mit meiner 14er Starphonic Brass da z.Z. fast immer im mittleren Bereich um G3 bin - max. einen Halbton drunter oder drüber.


    Ich müsste noch mal messen. Natürlich spanne ich das Reso auch ordentlich. 370-380 Hz z.B., das reicht mir. Aber eben nicht zu extrem, nicht bis an die Reißgrenze.

  • ch müsste noch mal messen. Natürlich spanne ich das Reso auch ordentlich. 370-380 Hz z.B., das reicht mir. Aber eben nicht zu extrem, nicht bis an die Reißgrenze

    Ich stimme öfter auch mal andersherum, wenn ich für andere Leute im Studio arbeite. Häufig ist das Ziel dort, Obertöne und Teppich(nach)rascheln zu minimieren, weshalb ich den Ton des Reso unter den des Schlagfells stimme.

  • Häufig ist das Ziel dort, Obertöne und Teppich(nach)rascheln zu minimieren

    Das ist so eine (Un-)Art, die ich nur bedingt nachvollziehen kann.


    Ein Stück weit schon, um mehr Kontrolle über die einzelnen Elemente im Mix zu haben.


    Auf der anderen Seite auch wieder nicht, weil die Obertöne einer ordentlich gestimmten Snare im Mix sowieso untergehen und das Fehlen der Obertöne eher Projektionskraft raubt, die man dann wieder mit Samples versucht anzureichern...

  • Auf der anderen Seite auch wieder nicht, weil die Obertöne einer ordentlich gestimmten Snare im Mix sowieso untergehen und das Fehlen der Obertöne eher Projektionskraft raubt, die man dann wieder mit Samples versucht anzureichern...

    Ich bin da ganz bei dir, nur die Auftraggeber meist nicht - und ich bin dann ganz Dienstleister.

  • Ich prüfe beim (Nach-)Stimmen auch, inwieweit der Teppich mit Tom-Anschlägen mitraschelt. Abgesehen von der Teppich-Spannung kann man das auch mit einer anderen Stimmung des Toms lösen. Problematisch ist, wenn das Snare-Reso mit einem Tom zu viel mit "resoniert".


    So ganz nachvollziehen kann ich das Problem von Obertönen und Teppichrascheln nicht mehr. Man braucht natürlich 'ne gewisse Zeit, um den "Sweetspot" bei einer bestimmten Snare zu finden. Ich mach ja nun regelmäßig Aufnahmen bei mir und gate die Snare gar nicht mehr - und wenn dann nur mal in Ausnahmefällen die obere Spur, und auch nur teilweise (mit Dry-Anteil). Die Teppich-Spur nie.


    Als eine Art Problem sehe ich da auch oft zu viel Parallelkompression und generell zu viel parallele Bearbeitung. Für gewöhnlich braucht man bei Drums kurze Release-Zeiten und viel Parallelkompression bringt eben auch sehr viel Sustain, Rascheln und Schmutz hoch. Parallel komprimiere ich nur noch meine ohnehin gegatete Bassdrum, um die leisen Schläge ein bisschen zu unterstützen.

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