Wie Lieder Original nachspielen (am besten) lernen?

  • Vielleicht zu Anfang die Messlatte nicht zu hoch setzen. Stücke aus den 70/80er Jahren probieren. Btw. Golden Earring: Das Snarespiel bei RadarLove ist nicht so einfach.


    Deep Purple, Led Zeppelin, Manfreds Man Earthband, Steve Miller Band, Queen, so etwas würde ich mir aussuchen. Es muss einem halt liegen. Wenn man es irgendwo hört, möchte man mit trommeln. Der Rest kommt dann durch den eigenen Ehrgeiz.

  • Ich verlasse mich da ausschließlich auf mein Gehör. Im Regelfall wurden die Transkriptionen, die man so findet, nicht vom Urheber selbst erstellt. Das läuft bei moderner Musik einfach anders, eben nicht so wie in der Klassik.

    D.h., für die Transkriptionen mussten sich auch Leute hinsetzen und alles raushören. Habe es schon oft erlebt, dass da dann Fehler drin sind.

    In kompletten Songmixes sind spielerische Details oft auch einfach schwer rauszuhören, vor allem leisere Schläge wie Ghostnotes und oft auch die ersten Schläge von Bassdrum-Doubles, die spieltechnisch bedingt oft leiser sind (Heel-Up und Slide-Technik).

    Kürzlich habe ich mich mal wieder mit "Around The World" (RHCP) beschäftigt. Chad spielt da in den Bridges (gleich am Anfang) auch Bassdrum-Doubles (Snare+Crash - BD - BD), die jeweils ersten BD-Schläge sind im Gesamtmix aber kaum durchzuhören.


    Empfehlen kann ich die App "Moises", die mittels KI die Instrumente und den Gesang voneinander trennen kann. Dadurch kann man auch viel einfacher raushören, was gespielt wird. Natürlich gibts ein paar Artefakte. Ich nutze die App derzeit im Kaufabo mit Windows am PC und kann dadurch WAVs extrahieren - zudem lade ich da nur noch lossless Dateien in CD-Qualität hoch. Man kann aber auch ohne Kaufabo und mit MP3s damit arbeiten.

  • Wollte ich gerade auch noch schreiben.


    Wenn das raushören noch schwer fällt: "Moises" macht’s möglich. Alle Kanäle stumm schalten und nur die Drum-Spur (die nicht wirklich die Drum-Spur ist :)) anhören. Wenn das Tempo zu hoch ist, einfach zusätzlich die Geschwindigkeit reduzieren. Und schon hört man ziemlich gut, was der Drummer da gemacht hat. Geht auch mit ner MP3 aus einem YouTube-Video. Also kostenlos, wenn man die freie Moises-Variante wählt.

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

  • - zudem lade ich da nur noch lossless Dateien in CD-Qualität hoch.

    Woher beziehst du die?

    Sorry, falls das ne dumme Frage ist, aber ich habe hier nur ein iPad.

    Ich kaufe mir die Audio-CDs und encodiere diese als FLAC oder kaufe einzelne Songs als FLAC in CD-Qualität (44,1 kHz / 16 bit) z.B. hier: https://de.7digital.com/

    CD-Qualität reicht für fertige Masters. Es gibt keinen Nutzen von höheren Auflösungen (z.B. 96kHz und 24bit) bei fertigen Masters. Nur, damit hier keine Verwirrung entsteht (manche so genannte audiophile Menschen haben da auch 'nen fragwürdigen Knall ...).


    Von MP3 und dergleichen nehme ich mittlerweile Abstand, so weit es geht. Bei den heutigen Speicherkapazitäten und Internetbandbreiten ist das gar nicht mehr notwendig. Sieht man daran, dass Deezer sein Standard-Abo mittlerweile auch mit lossless / FLAC anbietet. Das nutze ich sogar mobil mit dem Smartphone.


    Und weil die App selbst das Audiomaterial einer Tortour unterzieht und ich die ausgegebenen Spuren i.d.R. noch weiter verarbeite (für Covers auf Youtube), bleibe ich da komplett lossless, so lang es geht. Beim finalen Rendering des Videos muss ich schon auf AAC gehen, obwohl Youtube für Musikvideos auch lossless Audiospuren empfiehlt.


  • Ich hab als Jugendlicher Schlagzeug gelernt. Von privat. Denke, ich war ganz ok. Dann viele Jahrzehnte nicht mehr. Jetzt seit 7 Jahren wieder. Davon das erste mit professionellem Lehrer. Danach passte finaziell und zeitlich Vieles nicht mehr. Hab mich dann an (zu?) einfachen Sachen aufgehalten, immer dasselbe gespielt, z. B. Bass Drum-Übungen aus einem gelben Buch (komme nicht auf den französischen (?) Namen!). Das hatte mir dann immer gereicht. :-/ Den Fill in von In the air tonight kann ich, auf verschiedene Weisen spielen. ;) Habs aber nicht weiterverfolgt. Erschien mir zu schwer, kam da als nicht mit. We will rock you geht auch. xD


    Jetzt will ichs wissen, hab mich mit der Anmeldung für TGJ mächtig unter Druck gesetzt. Hab mir die Sachen von deren HP von diesem Jahr runtergeladen und will damit so langsam beginnen. ;)

  • Hab mir die Sachen von deren HP von diesem Jahr runtergeladen und will damit so langsam beginnen. ;)

    Dann hast Du fast alles was Du brauchst. Noten, Play alongs und Videos wo Du abschauen kannst. Ich war dieses Jahr dabei und habe mir dann noch 2-3 Lektionen zum beseitigen von Unklarheiten gegönnt.

  • Was ist TGJ? Google spuckt da "Suchtberatung Hamburg","Therapeutische Gemeinschaft Jenfeld" und sowas aus. :/

    The Grand Jam

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Gehen diese (kostenpflichtigen?) Massenjams nicht alle auf diese eine Veranstaltung in Italien mit den Foo Fighters zurück?


    Zumal ein Jam eigentlich anders abläuft als ein von langer Hand geplantes Event mit intensiver Vorbereitung und durch Coaches betreuten Proben.


    Aber wer's mag ...

  • Guten Abend,


    bei diesen Veranstaltungen geht es nicht darum, die Lieder "original" zu spielen, sondern gemäß des Arrangements des Veranstaltungsarrangeurs, so wie er das in Noten dann auch aufgeschrieben hat. Oftmals sind die Lieder vereinfacht oder gekürzt.


    Im Übrigen ist es so, dass die meisten Kapellen, wenn sie mal auf der Bühne sind, durchaus anders spielen als zuvor auf der Platte. Dann kommt noch hinzu, dass gerade bei länger existierenden Kapellen, diese auch mal über die Jahre Änderungen vornehmen. Oft spielen selbst Leute, die es könnten, nicht dasselbe wie der Original-Trommler.


    Zum Üben für einen Anfänger ist es natürlich sinnvoller, erstmal etwas ggf. Vereinfachtes "original" zu spielen, also einfach so wie vorgegeben, ohne das gleich zu hinterfragen. Varianten kann man natürlich auch probieren, sinnvollerweise sollte man sich aber erst mal auf eine Version konzentrieren, bis die halbwegs läuft.


    Bei diesen Großveranstaltungen wäre es wenig sinnvoll, wenn jeder seine künstlerisch wertvolle Eigeninterpretation zelebrieren würde.

    Solange man der alleinige und einzige Schlagzeuger ist geht das, bei einem Orchester geht das eigentlich nicht und nur unfallmäßig dann, wenn noch so viele andere das "Richtige" spielen, dass es nicht auffällt. Erfahrene und eher mittelprächtige Orchestermusikanten neigen zur Pause, wenn sie wissen, es wird kritisch, aber der Nachbar kann es.


    "We Will Rock You" spielen diese Großveranstalter nie "original". Da gehören nämlich entweder Cowboy-Stiefel (Platte) oder zwei Standtoms (Bühne) hin.

    Selbst da fängt es schon an ... und bei "Hör nicht auf zu glauben" ... nun ja ...


    Grüße

    Jürgen

  • Hallo Eisbär🙋🏼‍♀️ Ich bin Hobbytrommler und dengele in einer Grunge-Coverband. Wir haben mittlerweile 26 Stücke, und so lerne ich neue Sachen: Als erstes wird der Song so oft angehört, dass ich den Ablauf komplett auswendig weiß. Dann geht es an die Basisgrooves. Die spiele ich eine Passage nach der anderen so lange im Kreis, bis sie sitzen. Danach werden die Passagen in dem gemerkten Ablauf (siehe oben) zusammengesetzt und erstmal ohne Fills durchgespielt. Ich mache das gern nur mit Click auf dem Ohr und singe mir dabei den Song im Kopf mit. Danach kommen dann Intros, Fills und sowas, auch wieder im Kreis, bis sie automatisch kommen. Die werden dann nach und nach eingebaut, bis der ganze Song auswendig sitzt. Im Livebetrieb oder in der Probe spiele ich je nach Tagesform auch mal einzelne Passagen anders, ich habe aber immer ein Grundgerüst von Abläufen, Dynamik usw. das sitzt, ohne dass ich nachdenken muss. Wenn du mich nachts um drei weckst und sagst „Du trinkst jetzt einen Kaffee, und dann spielst du Even Flow“, dann klappt das.


    Das dauert zwar so ein bisschen, aber meine Kollegen können sich darauf verlassen, dass ich nie rausfliege und den Laden zusammenhalte. Ich bin kein großer Techniker, deswegen bereite ich mich gut vor. Was das Stück braucht, suche ich mir durch Raushören, Tutorials oder Noten zusammen. Das gibt es ja für TGJ alles, da hast du ja das Material zum Arbeiten zusammen.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Puh, ich hab am Mo meine 1. Std.

    Du bist ja wahrscheinlich schon einen Schritt weiter als ich. Oder auch mehrere.

    Ich finde die Videos von Drumeo sehr hilfreich.

    Es gibt "5 Styles of...-"Videos und auch bekannte Drummer, die einen Song mit Drums rausgefiltert hören und dann dazu spielen. Zumindest könnte ich es mir als hilfreich vorstellen.

    Ich selber bin aber gezwungen bei vielen meiner Lieblingslieder es selber raushören zu müssen.

    Hör einfach nur aufs Schlagzeug. Tempo/BPM kannst du bei Genius finden (Metronom dementsprechend einstellen). Spiel erstmal nur die Hi-Hat, nur die Bassdrum, Snare usw. einzeln. Also je nachdem wie komplex das Lied ist gehen vllt. auch schon zwei Sachen zusammen.

    Und erstmal langsam. Also Tempo 2-3x reduzieren. Kommt aber halt immer drauf an wie komplex es ist.

    Nur so eine Idee.

    Ein Sheet würde ich mir aber vermutlich auch machen.

    Muss ja wissen ab wann sich ggf. das Tempo ändert, ein Fill-In kommt oder zu. Ride gewechselt wird.

    Denke mal, dass muss jeder seine eigenen Wege finden. Kann auch sein, dass mein Vorschlag nichts bringt.

  • z. B. Bass Drum-Übungen aus einem gelben Buch (komme nicht auf den französischen (?) Namen!

    Wahrscheinlich Dante Agostini???


    Was den Grand Jam angeht: Da hast du ja alle Möglichkeiten und kannst kombinieren. Dort im Log- In Bereich gibt es deren Songs als reines Musikstück, als Video und auch als Notenblatt runter zu laden. Besser gehts eigentlich nicht. So kannst du auch mit weniger Notenkenntnissen schauen, was da in den Videos gespielt wird.


    Solange ich einen Schummelzettel hab, merk ichs mir nicht

    Ist bei mir anders... ich lerne viel übers Auge. Das funktioniert dann nach 2, 3 Tagen schon ohne Zettel, aber vorher ists ein MUSS^^

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • Was bedeuten bei Dir die kleinen hochgesetzten Einsen?

    Stops/Abschläge/Akzente notiere ich so, dass die große Ziffer den Takt angibt, in dem die Stelle ist, die hochgestellte kleine Ziffer ist die Zählzeit in dem vorgenannten Takt.


    11 bedeutet, dass der Abschlag auf der 1 des ersten Taktes in dem jeweiligen Teil ist. Da könnte auch 122+e stehen, wenn der Akzent auf dem letzten 16tel der 2 im 12ten Takt wäre.

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