Wie Lieder Original nachspielen (am besten) lernen?

  • Hallo zusammen,


    wie macht Ihr bitte o. g.?


    Wie macht mans vllt, wenn man es nicht so mit den Noten hat? ;)


    Welche Tipps und Tricks habt Ihr bitte auf Lager?


    Danke Euch.


    Musikalische Grüße

  • Also wenn es hart auf hart kommt, kommt man glaube ich nicht wirklich um Noten herum.


    Meistens höre ich einen Song den ich lernen will permanent, bis ich die Drums und Struktur zu 95% auswendig kann. Meistens muss man dann nur bei ein paar Fills etwas genauer hinhören und dann lernt man das auch. Es gibt aber auch Songs die so knifflige Teile haben, dass es wirklich schwer ist da die Notenwerte und Instrumente zu erkennen. Da gehe ich dann meistens auf Songsterr und gucke mir die genauen Noten an.

    Speed ist alles!

  • Und du bist sicher, dass du auf Songsterr die "genauen Noten" findest?

    Definitiv nicht. Da sind sehr oft Fehler und Variationen. Aber wenn es so klingt wie im Song denke ich mir, dass das reichen muss (vor allem weil es nur um die komplexeren Fills und Breaks geht).

    Speed ist alles!

  • Meiner Erfahrung nach, sind gerade die komplexeren Stellen sehr oft sehr falsch notiert. Aber vielleicht reicht ja auch eine kleine Hilfestellung.

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

  • Wie auch immer, Noten lernen (auch Leseübungen) sind für mich wichtig.

    Ich besorge mir Noten des Songs, bis hin das ich sie kaufe. Die Version des Songs wird durch die Band festgelegt. Ich höre den/die Song/s im Auto rauf und runter. Am Set einfach mal mittrommeln, dann gezielter Passagen raussuchen die klemmen. Dazu auch Drumcover (Wie spielt man ...) auf Youtube.

    Zu guter Letzt muss ich damit zufrieden sein. Und natürlich auch immer im Bandkontext üben.

    Tama Royalstar mit Zola Coat Beschichtung (BD, HT, FT), Tama Imperialstar (BD, HT, FT), E-Drum 2box 5 MK2 mit umgebauten Kesseln

    Mein Vorstellungsthread

  • Hmmm ... vllt oder sogar sollte bzw. muss ich mich dann doch mit Noten lesen beschäftigen!? :-/ ;) xD Es ist jetzt nicht so, dass ichs überhaupt nicht kann, aber manchmal denke ich, was das jetzt "heißt" ...


    Welche Lern-Apps z. B., sofern vorhanden, könnt ihr mir bitte empfehlen?

  • Hmmm ... vllt oder sogar sollte bzw. muss ich mich dann doch mit Noten lesen beschäftigen!? :-/ ;) xD Es ist jetzt nicht so, dass ichs überhaupt nicht kann, aber manchmal denke ich, was das jetzt "heißt" ...


    Welche Lern-Apps z. B., sofern vorhanden, könnt ihr mir bitte empfehlen?

    Normal ist da eine Legende dabei, welches Instrument was bedeutet.

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  • mein Lehrer damals wollte unbedingt das ich Noten lerne... ich wollte aber nur trommeln.., sprich ich kann keine Noten lesen. seit knapp 26 Jahren spiele ich Cover, ging bis dato immer mit raushören. Mittlerweile check ich einige Lieder auch bei YT,

    Ob man jedes Lied exakt wie das Original spielen muss sei mal dahin gestellt. Für mich ist es wichtig, das die Leute tanzen, ob da jetzt der original fill kommt oder nicht, interessiert ausser der Muckerpolizei keine Sau. Stumpf ist Trumpf ;)

  • ob da jetzt der original fill kommt oder nicht, interessiert ausser der Muckerpolizei keine Sau.

    So lange ihr nicht "In the Air Tonight" spielt :D

    Wenn ich ein einzelnes Stück lernen will, dann reicht mir i.d.R. wiederholtes Anhören, um mir Songstruktur und markante Stellen einzuprägen. Dabei achte ich mehr auf Harmonik und Melodieführung, der Groove läuft ja häufig relativ gleichförmig durch.


    Wenn ich ein komplettes Programm zu lernen habe, komme ich aber nicht an Aufzeichnungen vorbei, die dann eine Mischung aus Beschreibung und Noten sind. Den Grundgoove sowie markante Fills notiere ich, das meiste ist aber in Textform. Da steht dann z.B. "Ende 3. Strophe Stop auf 4".

  • Ein paar konkrete Beispiele wären in der Tat gut, ferner einzwo Infos, wie lange du schon spielst und wie du deinen "Level" einschätzt.


    Ein paar allgemeine Hinweise:


    - Wie schon erwähnt: Für die restliche Band und erst recht für´s Publikum kommt es nur seltenst darauf an, dass jeder Schlag original ist. Hauptsache das Feel und der Flow stimmen.


    - Es kommt oft mehr darauf an, WIE man etwas spielt, statt WAS man genau spielt. D. h. weiter, die mögliche Vorstellung (die hinter solchen Fragen stehen kann) "Wenn ich die genauen Noten / Schläge nachspiele, spiele ich genauso wie XY" trifft leider nicht zu. Also so überhaupt nicht. Leider.


    - Der allgemeinen Fortentwicklung des eigenen Spiels dient man daher auch meist mehr, wenn man sich vorwiegend auf grundlegende Fertigkeiten konzentriert und diese übt, statt einzelne Lieder / Passagen nachzuahmen. Keine Frage, das macht Laune und bringt einen auch ein Stück weiter, je nach Anspruch und Ziel sollte sowas aber eher der Nachtisch und nicht die Hauptspeise sein.

  • Das Erreichen von Feel und Flow sind aber am Anfang ein große Hürde. Man muss ja erstmal überhaupt wissen, was man spielen könnte, um dieses oder jenes zu erreichen. Da können Transkriptionen schon sehr hilfreich sein.


    Das Notenlesen ist gerade fürs Schlagzeug extrem einfach. Klavier- oder Orgelnoten sind da schon wesentlich schwieriger zu lesen. Das liegt halt daran, weil du z.B. auf Tasteninstrumenten echte Töne erzeugst. Da muss das G ein G sein, und das Cis das Cis. Ansonsten spielst du schief.

    Auf dem Schlagzeug gibt es ggfs. auch echte Töne, aber sie sind nicht definiert und bilden die persönliche Vorliebe des Drummers durch das Stimmen ab. Hier besonders die Intervalle zwischen den Toms, damit sich das Zusammenspiel gut anhört.

    Aber die Note für die Snare gibt immer die Snare an, egal wie sie gestimmt ist. Ebenso für Toms, Bassdrum, Becken, HH usw.

    Du kannst da nichts falsch machen wenn du weißt, welche Note welches Element deines Sets meint.

    Dann kommen die Notenwerte dazu, die dir sagen wann du draufschlagen musst. Hier kommst du am Anfang nicht ums Zählen herum. Wenn du die Notenwerte verinnerlicht hast, kannst du dich am Klick orientieren.

    Im Internet findest du zahlreiche Seiten, die das genau erklären. Such dich einfach mal durch! Und nicht zuviel Respekt davor bitte! Es ist einfacher als du vielleicht denkst.


    Und schon bald wirst du dich mit den "Randbemerkungen" des Notenblattes beschäftigen, wie z.B. d.c.a.f. und so weiter. (Die korrekten Zeichen gibt meine Tastatur nicht her). Diese Abkürzungen halt, die dich durch den Song führen, die dir sagen wann du welchen Abschnitt wiederholen musst.


    Mit die besten Transkriptionen findest du übrigens bei "The Drum Ninja", und das auch noch für umsonst.

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

    Einmal editiert, zuletzt von Drum Bee ()

  • Noten lesen halte ich im Zusammenhang mit Song-nachspielen-können wir irrelevant.

    Gut getuned-te Ohren und Erfahrung KÖNNEN ebenfalls zum Ziel führen.


    Ob das Ziel dann exakt dem Original entspricht, ist eine andere Sache.

    Aber ob eine Notation exakt das Original wiedergäbe, ist ebenfalls eine andere Sache.

    SUCHE:

    - Sonor Designer Toms in Birdseye Maple/Birdseye Amber

    - Zildjian K Sweet 19" Crash


    "Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!", Ballroom Schmitz (RIP)

  • Es gibt ja einen Unterschied zwischen "richtigen Noten" und "Ablaufplan" ("Drum Charts"). Letzteres halte ich in den meisten Fällen für wesentlich sinnvoller.

    Wie sich ein Ablaufplan gestaltet, hängt von den geforderten Details ab. Man kann da auch Noten reinschreiben, aber oft lassen sich Rhythmen auch ausreichend genau bzw. mit gebotenen Freiheitsgraden beschreiben: (Bumm-Chack, Swing, Rock-Shuffle, "Girl from yesterday", Purdie-Shuffle, Back-Beat-Pop, ...).

    Die Gestaltung von Auftakten und Fill-Ins werden ja meist sowieso dem Trommler überlassen, also reicht auch da ein entsprechender Text.

    Wichtig ist doch meistens, dass man sieht:

    • Titel, Version, Taktart, Tempo, Stilistik des Liedes
    • Für jeden Teil:
      Was ist es (Intro, Strophe, Pre-Chorus, Refrain, Bridge, Solo für ..., Schluss, ...),
      wieviele Takte der Teil insgesamt hat und
      was (u.U. pro Untergruppe von X Takten) dynamisch / stilistisch passiert, wo wichtige Fill-Ins oder Pausen kommen, etc.

    Es gibt schöne Schreibweisen für solche Charts, aber es geht auch per Schmierblatt. Es gibt sogar Zeichen für vorgezogene Einsen und dergleichen. Einach mal nach "Drum Chart" im WWW suchen. Man kann sich damit übrigens auch langsam ans Notenlesen herantasten.


    M.

  • Ein Songbeispiel und eine Angabe über dein Spielniveau wären wirklich nicht schlecht, wie schon meine Vorredner schrieben. Und auch, für welchen Zweck du die Songs lernen willst, ob fürs Spielen in einer Coverband oder nur für dich als playalong. Die Frage ist auch, wie genau du die Originale nachspielen WILLST. Denn je nach Zweck kann, muss man aber nicht alles genau wie im Original spielen.

    Ich selbst spiele u.a. in einer Coverband, die vorwiegend Rock aus den 70er spielen. Da gibts für einige Songs weder Noten im Netz noch Youtube Covers, wo man was abschauen könnte. Da hilft dann oft nur raushören. Oder auf youtube eine Live-Version vom Original suchen und hoffen, dass man da die drums gut hört und/oder sieht. Oft nicht der Fall.

    Bei manchen Songs ist es relativ egal, wie genau man sich ans Original hält, bei manchen ist es ziemlich essentiell.

    Am hilfreichsten sind (nicht immer) Noten, denn da gibts dann keinen Zweifel, ob man es richtig rausgehört hat. Allerdings eben nicht immer, ich hab zb. die Noten von Radar Love von Golden Earring, aber da ist das ganze Blatt schwarz vor lauter Notenköpfen und mir wird schon schwummrig, wenn ichs nur anschau. Da sind sehr viele 16tel-Sextolen(oder 8tel-Sextolen, je nachdem, ob man die Noten in 100 oder 200 bpm vorliegen hat). Noch dazu ist das ganze geswingt. Da helfen mir die Noten auch ned viel, weil ich so schnell nicht spielen kann und schon gar nicht check, wie das geswingt dann klingen soll. Im Original hör ich nur drrrrrrrr :D meine Coverband will den Song aber im Programm haben, also spiel ich den so, wie ich das für mein Niveau kann und ersetze die fills durch einfachere, die halbwegs ins feeling des songs passen. Und manche lass ich komplett weg. Alle können aber den Song erkennen und wer nur den Song so "als Ganzes" kennt, also noch nie so wirklich auf drums geachtet hat, checkt gar nicht, dass ich das anders spiele als im Original, und ich spiels wirklich seeeeehr vereinfacht. Obwohl ich die Noten hab, aber ich kanns halt noch ned so spielen.

    Dann gibts wieder Songs, wo es eben weder Noten noch Drumcovers auf youtube gibt, zb. Throw down the sword von Wishbone Ash (ok, ein Video hab ich gefunden, wo eine Coverband das live spielt und aus drumcamposition gefilmt wurde, von daher konnte ich mir da auch optisch einiges abschauen, hab ich aber nur grob getan). Da spiel ich einfach so, wie ich es ohne 1000x anhören raushöre und was für mich dem Gefühl nach dazupasst. Der Song ist für mich somit total simpel.


    Also um deine Frage zusammenfassend zu beantworten: ich nehme, was verfügbar ist, Noten, Drumcovervideos, Live-Videos von er originalband, Coverband-Videos, im schlimmsten Fall nur selbst raushören. Oft eine Kombination von allem. :)


    Edith meint noch: Notizen mach ich mir nur wenig, also richtige Leadsheets eher selten, ich lerne am besten, wenn ichs echt so lang hör/spiel, bis ichs auswendig kann. Solange ich einen Schummelzettel hab, merk ichs mir nicht

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


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  • Meiner Erfahrung nach, sind gerade die komplexeren Stellen sehr oft sehr falsch notiert

    Das ist natürlich ein echtes Problem, wenn man auf Noten angewiesen ist. Ich verlasse mich tatsächlich lieber auf mein Gehör.



    Das Raushören eines Songs gliedert sich für mich in mehrere Ebenen:


    1. Signature Groove(s). Zuerst höre ich mit die prägenden Grooves raus und merke sie mir. Auf meinem Sheet steht dann das Tempo und der Charakter, z.B. Pop, 144, gelegentlich notiere ich diese Beats auch auf dem Sheet, meistens aber nicht.


    2. Struktur / Ablauf (=> die Form). Ich höre mir das Stück an und identifiziere die verschiedenen Teile, etwa Strophe, Bridge, Refrain, Solo, C-Teil. Für jeden Abschnitt zähle ich die Länge in Takten. Gff. gibt es innerhalb eines Teils stärker differenzierte Unterabschnitte, wie eine Strophe, die einen A-Teil und einen B-Teil hat. Dann notiere ich auch deren Länge sowie die Gesamtlänge des Teils.


    3. Signature Fills, Stops, Abschläge, Unisono-Teile etc. Die Kirschen auf der Torte finden i.d.R innerhalb der unter 2. identifizierten Teile statt. Ich zähle diese genau aus und schreibe mir Hinweise mit der genauen Zählzeit in die Zeile mit dem zugehörigen Teil.


    Das Ergebnis ist ein mehr oder weniger kurzes Sheet, mit dem ich dann das Stück spielen kann, ohne es auswendig zu kennen.



    So etwa sieht das Ergebnis bei mir aus:


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