TAMA Speed Cobra DoFuMa mit Rost an Gelenken der Kardanwelle

  • Guten Abend verehrte Drummer-Gemeinde!!


    Vor ca. einem Jahr habe ich mir eine TAMA Speed Cobra HP910LWN Doppel-Fußmaschine für mein Akustik-Set zugelegt. Leider habe ich seither große Probleme mit entstehendem Rost an beiden Gelenken der Kardanwelle... :cursing: Zuerst dachte ich, es handelt sich um einen Materialfehler und habe die Gelenke vom Händler auf Garantie ersetzt bekommen, allerdings besteht auch bei den neuen Gelenken das Problem, dass sie schon innerhalb von wenigen Wochen ziemlich Rost ansetzen und sich das linke Pedal nicht mehr so leichtgängig betätigen lässt wie man sich das eigentlich für eine Fußmaschine in diesem Preissegmet wünschen würde...


    Ich habe zwar schon einige Beiträge zu dem Rostproblem an DoFuMa´s hier im Forum gefunden (u. a. eine ganz ähnliche Schilderung aus dem Jahr 2011 von Ghoulscout: Verschleiß der Tama Iron Cobra - Hardware - Drummerforum damals die Iron Cobra betreffend), allerdings noch keine derartigen Problemberichte über die Speed Cobra... damals hat der Verfasser die Kardanwelle gegen die eines Freundes ausgetauscht und hatte dann allem Anschein nach keine Probleme mehr... was sich in der Tat nach einem Materialfehler an der ersten KaWe anhört, den TAMA dann später anscheinend in den Griff bekommen hat... aber nun sind seither 12 Jahre vergangen und ich muss mich mit dem gleichen Problem herumärgern?!


    Daher meine Frage, ob auch Andere mit dieser doch eher hochwertigen Fußmaschine, die immerhin um die 500 EUR gekostet hat, solche Probleme haben / hatten?


    In einem anderen Beitrag habe ich gelesen, dass man die Gelenke mit Rostentferner reinigen und dann mit Ballistol konservieren soll? Meines Wissens nach sind diese Gelenke wartungsfrei und ist hier die Verwendung von Öl zumindest langfristig gesehen nicht eher kontraproduktiv, was die Leichtgängigkeit angeht, da sich der Abrieb mit dem Öl verbindet? Immerhin hat mein Schlagzeuglehrer ebenfalls eine SpeedCobra in Verwendung... und das seit 10 Jahren ganz ohne zu ölen / zu warten und trotzdem ohne ein solches Rostproblem...


    Bin für jeden Erfahrungsbericht bzw. Tipp dankbar, da ich mittlerweile echt ratlos und es einfach auch leid bin, die Kardanwelle alle 2 Wochen abzuschrauben und zu entrosten...

    Ist es wohl am Gescheitesten, die Maschine komplett gegen eine neue zu tauschen, ansonsten bin ich nämlich eigentlich echt zufrieden mit der SpeedCobra....? Und wie kann es sein, dass eine solch "bekannte" Fußmaschine derartige Probleme macht? Die Luftfeuchtigkeit in meinem eigens fürs Üben gebauten, schallisolierten Schlagzeugraum beträgt jetzt im Hochsommer immer so um die 60%... schon klar, das ist jetzt nicht wirklich wenig, aber für einen Proberaum im Keller doch auch nicht übermäßig viel, oder? Vor allem da der Rost auch wirklich NUR an diesen Gelenken entsteht und sonst nirgends am Set / im Raum...!!


    Hier noch ein paar Bilder:

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    Herzlichen Dank für Eure Hilfe!!!!!!!!

  • Auch ich habe eine TAMA Speed Cobra HP910LWN im Keller.
    Sie hat in mehr als fünf Jahren keinen Rost angesetzt.


    Bei der von Dir genannten 60% Raumfeuchte würde ich genauer hinsehen, ob andere Sachen nicht doch dahinsiechen (z.B.: In den Trommeln die Schrauben zum Befestigen der Anbauteile).


    Weiter würde ich

    - die Metallteile mit Ballistol Universalöl reinigen und

    - die Anschaffung eines elektrischen Luftentfeuchters prüfen.

  • Ich habe die 910 und die 310 als Doppelhuf, die 310 auch noch als Single und als HiHat-Maschine. Alles so 3 bis 4 Jahre alt. Da ist kein einziges Schräubchen rostig.


    Die Luftfeuchte wäre auch mein erster Gedanke gewesen.

  • Wann immer ich metallisches Drum-Material in Wohnzimmern (mit nasenatmungs-unfreundlicher staubig-trockener Luft) lagerte, entstand selbst in Jahrzehnten niemals Flugrost oder sonstiges. Wann immer ich hingegen in feuchten oder annähernd feuchten kellerartigen Räumen war, kamen die Rostspuren binnen weniger Jahre, oder Monaten oder im worstcase (ehemaliger "vermuteter" US-Atomwaffen Standort) schon in 1-2 Wochen. An der Zeit zwischen Standortplatzierung und auftreten von Rost konnte man so (quasi indirekt) die Luftfeuchte herleiten.


    Was ich damit sagen will: es gibt natürlich Ausnahmen, je nach Belüftungssystem und/oder örtlicher Begebenheiten. Aber in vielen Gebäuden früherer Baujahre (z.B. erbaut vor 1970) bedeutete bei mir: Keller = Rost (früher oder später).


    Randnotiz: Bei diversen bis vielen nagelneuen Pearl-Racks bzw. ihren Rackrohren (Pearl "Icon" Rackpipes) und manchem anderen Hersteller, fällt beim akribischen Blick direkt beim Erwerb, nach innen, beim Auspacken des Werkskartons auf, dass viele schon direkt beim Kunden innenseitig! verrostet ankommen. Aber das hat nix mit Deinem Problem zu tun.

  • Danke erstmal für die zügigen Kommentare!! :thumbup: :love:


    Bei der von Dir genannten 60% Raumfeuchte würde ich genauer hinsehen, ob andere Sachen nicht doch dahinsiechen (z.B.: In den Trommeln die Schrauben zum Befestigen der Anbauteile).

    Da ich mein Set schon seit 1994 besitze und es ziemlich gut kenne, ich außerdem auch erst kürzlich mein mittleres Hängetom aufgrund eines undefinierbaren Rasselgeräusches komplett zerlegt habe, bin ich mir zu 100% sicher, dass ansonsten im ganzen Raum kein anderes metallisches Teil Rost angesetzt hat...


    Weiter würde ich

    - die Metallteile mit Ballistol Universalöl reinigen und

    - die Anschaffung eines elektrischen Luftentfeuchters prüfen.

    - Ok, danke für die Tipps... Ich habe mir jetzt mal ne Dose Ballistol Universalöl besorgt und erhoffe mir hierduch einen besseren Korrosionsschutz als durch das Caramba70, welches ich zuvor immer verwendet habe, um die Gelenke zu reinigen...


    - Die Anschaffung eines elektrischen Luftentfeuchters habe ich mir natürlich auch schon durch den Kopf gehen lassen, allerdings würde diese Art der Luftentfeuchtung für mich sicherlich auch einige Nachteile mit sich bringen... hierzu würde ich gerne heute Abend (wegen aktuellem Zeitmangel) in einer neuen Antwort auf meine räumlichen Gegebenheiten eingehen (inkl. ein paar Fotos).

    Nur schonmal soviel vorweg: Da mein Haus erst Baujahr 2001 ist, ist auch der Keller kein typischer feuchter Keller wie es schon eher bei Häusern vor z.B. Bj. 70 der Fall sein könnte... ich hatte sogar erst im letzten Jahr einen Experten im Haus wegen einer anderen Geschichte, der mir Topp-Werte im Keller attestierte...



    Jedenfalls schließe ich aus den Antworten, dass das Rostproblem wohl eher nicht an einem Materialfehler liegt... ;( ;(

  • Zitat

    Und wie kann es sein, dass eine solch "bekannte" Fußmaschine derartige Probleme macht? Die Luftfeuchtigkeit in meinem eigens fürs Üben gebauten, schallisolierten Schlagzeugraum beträgt immer so um die 60%...


    Nur um sicherzugehen: heißt das im Keller ist noch mal eine Art "Raum im Raum?"


    Dies würde ja nochmals! die Abfuhr von Feuchtigkeit, "verbrauchter Luft", Transpiranz ;) bzw. "Salzwasser" erschweren bzw. jene Ingredenzien

    auf "enger, abgeschotteter Fläche, verdichten".


    Vielleicht spinne ich auch, aber manche Menschen (me too) schwitzen trotz ziemlich effizienter Bewegungsabläufe beim Drumming wie ein Büffel. Wenn ich im Hochsommer trommle dann kommt es schon mal vor, dass eine schwarze Hose oder ein schwarzes T-Shirt nach 1-2 Tagen Trommelei wie ein Batik-Design-Shirt in Schwarz-weiß! aussieht, durch die Einwirkung des "Schwitzwassers" .


    Als Drummer sollten wir nicht vergessen: Feuchtigkeit, insbesondere aber salzhaltige Feuchtigkeit ist DER! Rostauslöser bzw. Korrosionsauslöser vor dem Herrn.


    Nochmals, ich kann hier in Deinem Fall vielleicht völlig daneben liegen, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass eventuell bei Dir sogar mehrere Faktoren in unheilvoller Allianz zusammenkommen (könnten).


    1.) Keller

    2.) erhöhte Luftfeuchtigkeit (durch Drumming bzw. körperliche Betätigung)

    3.) Salzanteil

    4.) Womöglich Raum im Raum und dadurch schwierige(re) Ent-Belüftung bzw. erschwerte Abfuhr von feuchter oder gar salzfeuchter Luft.

    5.) ...


    Slightly Off-Tropic:

    Bei manchen Menschen reichen schon Barfuss-Füße auf den Fußmaschinen und nach ein paar Tagen Hochsommer- und/oder Fußschweiß-Einsatz) ändert sich die Metalloberfläche der Pedale dramatisch, so als habe ein Säureangriff auf die Trittplatten stattgefunden. Vergleichbares habe ich auch mehrfach und nachweisbar! erlebt wenn Drumschüler mit Winterstiefeln (mit Streusalzresten) auf meine Pedaloberflächen einwirkten. Die Wirkung ist gravierend und es reichen wenige Salzwasser-"Begegnungen"um die Metalloberflächen dauerhaft anzugreifen.


    P.S: Ich hatte bei Kellerstandort im Zusammenhang mit falschem Lüften und/oder Uralt-Bauten Rost an Fußmaschinen aller möglichen Brandnames und Serienmodelle. Mal früher oder später.

  • Wenn man den Werbeaussagen zu Caramba 70 traut sollte nach der Neuen Rezeptur sogar ein erhöhter:

    Zudem Bietet die neue Formulierung einen Erheblichen gesteigerten

    Korrosionsschutz **


    **Gemäß Salzkammer- Test: 33% besserer Korrosionsschutz vorhanden sein.


    Ja Was die eierlegenden Wo(h)llmilchsäue (Einer Für ALLES) nicht so alles können.


    Imho:

    Ob die auch wirklich gut mit brünierten Oberflächen umgehen können, dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen wollen.

    Deutlich verbesserte Materialverträglichkeiten wurden mitunter auf Kunststoffen und Lacken erwähnt.


    Säurefrei soll`s laut Hersteller auch sein, das lässt zumindest hoffen. In Verbindung mit Säuren sollen Brünierungen mitunter ja Probleme haben.

    Welche Bestandteile/Inhaltsstoffe da den , künstlichen Schwarzen Korrosionsschutz evtl. unzuträglich sein könnten, wer Weiss das schon so genau. Und wann der Chemische Physikalische Schutz evtl. Re- rückgewandelt ins Gegenteilige wird.

    Und Schwarz durch Reaktion wieder braun wird :?: .

    :wacko: :/

    l.g.


    edith: hier kann man mal ins Neuteil gut reinzoomen (Bild 9 z.B.)

    Tama HP910LWN Speedcobra Double – Musikhaus Thomann



    edith2: an meine Haut lass ich nur Wasser und CD......ääähhhh Silikonspray, Vaseline oder ein Weissfett.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    6 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Zitat

    Und wie kann es sein, dass eine solch "bekannte" Fußmaschine derartige Probleme macht? Die Luftfeuchtigkeit in meinem eigens fürs Üben gebauten, schallisolierten Schlagzeugraum beträgt immer so um die 60%...


    Nur um sicherzugehen: heißt das im Keller ist noch mal eine Art "Raum im Raum?"

    Ja, genau... also, ich habe mir bereits 2017 einen schallisolierten Raum-im-Raum in den Keller gebaut... damals noch der ganze Raum auf 9 Motorradreifen aufgebaut (wegen der Entkopplung) mit 4 eigenen Wänden / Decke / Boden und ziemlich klein mit nur ca. 5-6 m2... aber auch schon der erste Raum hatte ein Lüftungslabyrinth ähnlich dem aus dem großartigen Thread von Callisto => Drumkabine / Schallschutzkabine - Foto Dokumentation - Allgemein - Drummerforum . In dieser Räumlichkeit habe ich 5 Jahre fast täglich mindestens eine Stunde Schlagzeug gespielt, hier auch nie Probleme mit Rost... allerdings muss ich dazu sagen, dass ich da auch noch keine SpeedCobra hatte und mir deshalb auch die Feuchtigkeitswerte relativ egal waren und ich diese damals auch noch nicht gemessen habe...


    Und nunja... da so ein Set ja für bekanntlich eher größer als kleiner wird ;) wurde es mir dann nach 5 Jahren doch etwas zu kuschelig und ich habe ihn letztes Jahr im Juli wieder rückgebaut und mir innerhalb von 4 Monaten einen komplett neuen, größeren Raum-im-Raum da unten hingestellt. Der neue Raum ist nun fast doppelt so groß (irgendwas zwischen 11 und 12 m2 (das war leider das Maximum, was möglich war)). Diesmal habe ich allerdings aus Platzgründen und um das Maximum an Fläche auszunutzen nur 3 Wände freistehend errichtet + eine separate Bodenplatte, die auf Euro-Paletten aufgebaut ist; eine Wand und die Decke habe ich aus besagten Platzgründen direkt auf die bestehende Wand / Decke geschraubt, also im Prinzip eine Wand und die Decke mit Kanthölzern, Steinwolle, OSB- und Gipsplatten verstärkt... natürlich alles bestmöglichst entkoppelt mit Moosgummi / Bautenschutzmatten und und und... das Entlüftungslabyrinth habe ich fast 1:1 aus dem ersten Raum übernommen, nur dass sich jetzt Zu- und Abluftkanal im Raum gegenüberliegen, im alten Raum lagen die beiden aufgrund von unzulänglicher Vorplanung direkt nebeneinander...


    Hier jeweils ein Bild von Zu- und Abluftkanal:

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    Natürlich ist mir bewusst, dass dieses System des Luftaustauschs nicht die perfekteste Lösung ist, aber immerhin spürt man im und außen am Raum, dass ein Transport der verbrauchten Luft stattfindet.


    Und was mich momentan noch vom Einsatz eines elektrischen Luftentfeuchters abhält, ist zum einen der Platz, den dieser einnimmt, zum anderen möchte ich ihn aber auch nicht rund-um-die-Uhr laufen lassen und ich bin mir nicht sicher, ob er so viel nutzt, wenn er am Tag nur ein paar Stunden läuft... denn wenn ich nicht spiele, habe ich eh die Türen immer offenstehen und dadurch allein geht die Luftfeuchte schon deutlich nach unten... ein weiterer Grund, der eher dagegen spricht, ist die Powerline, die ich in dem Raum verwende: das Internet kommt über die Stromleitung in den Raum und ist jetzt aufgrund der ganzen elektrischen Gerätschaften schon am Anschlag... wenn da dann auch noch ein Luftentfeuchter läuft, geht da gar nichts mehr... ||


    Ich gebe Drumstudio1 auch völlig recht und mir ist natürlich auch bewusst, dass in einem solchen relativen kleinen Raum beim Schlagzeug spielen (und im Moment bin ich im Speedtraining mit den beiden Pedalen 8| ) nicht gerade wenig Schweiß / Feuchtigkeit / Salz in der Luft entsteht, nur hatte ich eben in meinem alten Raum nie auch nur annähernd solch ein Rostproblem und ich hatte gehofft, dass andere auch derartige Rostprobleme mit ihrer SpeedCobra haben... :rolleyes:



    Ok, und hier zuguterletzt für alle, die es interessiert, noch ein paar Impressionen meines "Bunkers" im Bildformat :love: :

    Musikraum 2022
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    Ach ja, und wer Interesse an einer Bilderstrecke vom Bau meines kleinen Schlagzeugertraums hat, gerne einfach melden oder ich stelle sie mal irgendwo rein...

  • Die Luftfeuchte wäre auch mein erster Gedanke gewesen.

    +1

    In einem kühlen Kellerraum kann man sich hervorragend Rost und Schimmel züchten, wenn man im Sommer tagsüber großzügig lüftet, hab ich auch schmerzlich lernen müssen. Ich würde die Anschaffung eines Luftentfeuchters zumindest erwägen.

    Naja, gerade jetzt im Sommer ist es selbst im Keller bei mir nicht wirklich "kühl"... momentan habe ich um die 21° da unten, wenn ich lange und intensiv spiele gings auch schonmal auf 24° hoch in dem kleinen Raum...

    Im Winter liegen die Temperaturen so um die 16-17°...

    Mit lüften ists auch eher schwierig, es gibt zwar ein kleines Kellerfenster, das lässt sich aber jetzt nur noch kippen bzw. maximal halb öffnen...

  • Was mir gerade noch eingefallen ist:

    Könnte die Rostentstehung evtl. auch durch die Ausdünstungen aus z.B. den Teppichböden / dem Holz der Euro-Paletten der Couch / Tapetenkleister / usw... entstehen??


    Ich kann mir nämlich einfach beim besten Willen nicht vorstellen, dass andere Drummer nicht auch Feuchtigkeitswerte um die 60% in ihren Proberäumen haben... erst recht nicht, wenn in dem Raum mit einer Band, also mit mehreren Leuten geprobt wird...

  • Zitat

    Könnte die Rostentstehung evtl. auch durch die Ausdünstungen aus z.B. den Teppichböden / dem Holz der Euro-Paletten der Couch / Tapetenkleister /

    Theoretisch ja. Was in Sachen diffundierende Chemie mit Metallteilen bei Drums passieren kann erlebte die Drumcommunity mit diversen Gator-Cases um 2014. Das Web hält dazu seit Jahren unvorstellbare Alptraum-induzierende Bilder des Korrosions-Grauens bereit. Besser nicht anschauen.


    Ich will aber hoffen und vermute auch, dass bei Deinem (mich immens beeindruckenden :thumbup: Raum in Raum-Bau) da nix auch nur annähernd so heikles verbaut ist. Ich denke das Gator-Fiasko war ein ultra-extremer Sonderfall.


    Ausschließen kann man natürlich nix.


    Zwei Anmerkungen noch:

    Die erste treibt mich seit Lesen Deines spannenden! Threads um: wie zuverlässig ist die Luftfeuchte-Messung? Und wo und wann und welcher Methode/Instumentarium im Raum wurde/wird gemessen? Könnten hier eventuell die bislang ermittelten Meßwerte zu niedrig oder falsch sein? Ich bin da prinzipiell eher mißtrauisch bei Messungen.


    Ein weiterer vielleicht banaler aber pragmatischer Hinweis: da bei mir locker im zweistelligen Bereich viele Pedale (je nach Standort sehr früh oder viel später) Rost zeigten:

    Führe doch mal ein Tempo mit Druck über die Ketten. Bei Fabrikneuen Pedalen oder Pedalen in ultra-trockenen Wohnzimmern, ist da auch nach Monaten oder Jahren der Nutzung nur schmieriges Schwarz zu sehen. Bei all meinen Hochsommer-Kellerpedalen hing eindeutig unschönes Braun am Tempo.

  • Ich gebe Drumstudio1 auch völlig recht und mir ist natürlich auch bewusst, dass in einem solchen relativen kleinen Raum beim Schlagzeug spielen (und im Moment bin ich im Speedtraining mit den beiden Pedalen 8| ) nicht gerade wenig Schweiß / Feuchtigkeit / Salz in der Luft entsteht,

    Nur mal ein Gedankengang zum Thema „Salz in der Luft“: wenn man schwitzt, dann sondert man Wasser und Salze über den Schweiß ab - soweit ist das richtig. Allerdings können diese Salze nicht wie das Wasser von der Haut verdampfen, sie bleiben daher auf der Haut. Folglich kann die Luft in einem Übungsraum auch nicht „salzhaltig“ sein. Von feuchter, salzhaltiger Luft spricht man z.B. am Meer, wo der Wind kleinste salzhaltige Wassertröpfchen aus der Brandung mitnimmt oder kleinste Salzkristalle vom Strand als Staub mittransportiert. Dieses Meeresklima lässt in der Tat alles schnell korridieren, sber in einem Übungsraum kann dieser Effekt mangels Meer, Wind und Strand nicht auftreten.

    Also: feuchte Luft durchs Proben und schwitzen in einem Raum: ja, unbedingt! Salzhaltige Luft in einem Übungsraum? Nein!


    PS: das einzige, was beim trommeln passieren kann, ist das Schweißtropfen von der Haut tropfen oder bei der Bewegung wegfliegen. Das kann auf Becken mal so grüne Punkte hinterlassen. Ich halte es aber für sehr unwahrscheinlich, dass solche Schweißtropfen alle auf den Kardangelenken der Welle landen… Hier ist also nur die Feuchtigkeit der Grund für die Korrosion, nicht ein Salz.

  • Das wird dir gerade akut nicht weiterhelfen, aber aufgrund der Tatsache, dass bei meiner Iron Cobra die Welle nach ein paar Jahren auch schon ziemlich ausgenudelt war und auch an den Stellen, an denen durch die Reibung der beweglichen Teile untereinander der schwarze Lack etwas gelitten hat, leichten Rost angesetzt hatte (aber lange nicht so schlimm wie bei dir), habe ich mir vor knapp 2 Jahren eine passende Austauschwelle von Trick Drums besorgt. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.


    Bei dieser sollten solcherlei Rostprobleme auch hoffentlich nicht auftreten, da diese aus Aluminium ist und die Gelenke kugelgelagert sind und nicht so halboffen mit Stiften wie die von Tama..

  • Die erste treibt mich seit Lesen Deines spannenden! Threads um: wie zuverlässig ist die Luftfeuchte-Messung? Und wo und wann und welcher Methode/Instumentarium im Raum wurde/wird gemessen? Könnten hier eventuell die bislang ermittelten Meßwerte zu niedrig oder falsch sein? Ich bin da prinzipiell eher mißtrauisch bei Messungen.

    Genau das wollte ich früher schon anmerken.


    Der Rost kann NUR durch hohe Feuchtigkeit entstehen. (die Behandlung mit alkalischen Reinigern ist ja hier ausgeschlossen)

    und Oliver_Stein hat den Salzmythos auch sehr schön erklärt.


    Die absolute Luftfeuchte wird in einem so kleinen Raum sehr schnell und stark ansteigen wenn man sich darin aufhällt.

    Warme Luft kann wesentlich mehr Wasser an sich binden als kalte Luft.
    Im Umkehrschluss muss Luft, die abgekühlt wird, auch immer direkt Wasser freigeben.

    Bei 25°C kann die Luft die doppelte Menge an Wasser aufnehmen wie bei 15°C


    Betritt man diese kühle Kellerkabine, wird die absolute Wassermenge in der Luft sehr schnell ansteigen,
    bedingt durch Körperwärme und Feuchtigkeitszufuhr über den Körper.
    Meist kann man dann beim Messen keinen Unterschied bemerken, da die relative Feuchte gleich bleibt, da sowohl Wassermenge als auch Temperatur steigen.
    Ein zusätzlich temporäres Heizen des Kellers würde das ganze noch verschlimmern.


    Beim verlassen der Kabine steigt die (relative)Luftfeuchte zwangsläufig, da der absolute Wasseranteil gleich bleibt, die Luft aber durch Abkühlung weniger Wasser binden kann.

    Das kann man nur durch Luftaustausch verhindern, den es in diesem Fall ja nicht gibt.


    Eine Zuverlässige Fehlerquelle ist die Feuchtemessung:

    Einfache Hydrometer haben eine Fehlertoleranz von mindestens +/-5% in der Regel aber deutlich mehr in bestimmten Messbereichen.

    Entscheidend für eine Bewertung ist, wann gemessen wird, womit und wo.


    Für eine genau Bewertung der Feuchteverhältnisse über Zeit funktioniert eine permanente Überwachung mittels eines kalibrierten Sensors.

    Da könnte man anhand der aufgezeichneten lückenlosen Daten eine zuverlässige Bewertung erreichen.


    Könnte die Rostentstehung evtl. auch durch die Ausdünstungen aus z.B. den Teppichböden / dem Holz der Euro-Paletten der Couch / Tapetenkleister / usw... entstehen??

    Nein.
    Rost ist eine chemische Verbindung aus Eisen, Sauerstoff und Wasser.


    Edit meint noch, das Tama da wohl an der Stelle niedrig legierten Stahl verwendet. Der ist leider sehr anfällig für Rostbildung

    don´t panic

    2 Mal editiert, zuletzt von Beeble ()

  • Naja, gerade jetzt im Sommer ist es selbst im Keller bei mir nicht wirklich "kühl"... momentan habe ich um die 21° da unten, wenn ich lange und intensiv spiele gings auch schonmal auf 24° hoch in dem kleinen Raum...

    Genau mit dem von Beeble beschriebenen Hintergrund der relativen Luftfeuchte würde ich hier mal gedanklich ansetzen: Du hast einen Raum, der im Ruhezustand bei 21 °C liegt und 60% relative Luftfeuchte hat (das bedeutet: die Luft ist bei dieser Temperatur zu 60% mit Wasser gesättigt). Dann trommelst Du darin und bringst den Raum auf 24 °C mit wahrscheinlich noch höherer relativer Luftfeuchte - vielleicht 80% (80% Sättigung bei 24°C). Dann verlässt Du den Raum und die Temperatur sinkt wieder auf die normalen 21°C, die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit kann aber nicht oder nur sehr langsam weg und daher wird beim Abkühlen des Raums die relative Luftfeuchte irgendwann partiell die 100% überschreiten und es tritt Kondensation auf. Partiell deswegen, weil der Raum als erstes unten am Boden wieder kühl wird - dort muss das Wasser dann aus der Luft (weil für die vorliegende Temperatur über der physikalisch möglichen 100%-Sättigung) und setzt sich z.B. auf der Welle der Fuma ab. Die verchromten Teile interessiert das nicht, aber der „Schwarzstahl“ der Kardangelenke macht das, was Eisen mit Wasser halt macht: er rostet.

    Denkbar wäre auch, dass die in Bodennähe befindlichen Metallteile länger auf niedriger Temperatur bleiben als der Rest des Raumes oben und sich durch Bewegung im Raum feuchtere und wärmere Luft nach unten bewegt und lokal an den Metallteilen dort unten Mikrokondensation auftritt, weil der Taupunkt an den kalten Metallteilen unterschritten wird. Das Ergebnis wäre wieder das gleiche wie oben - Rost an Schwarzstahl-Teilen.


    Wenn einer dieser Mechanismen die Ursache für Dein Rostproblem ist, dann hilft in der Tat nur Entfeuchten der Luft. Ein elektrischer Entfeuchter bringt dir in kurzer Zeit (1h) die Feuchtigkeit nach (!) dem Trommeln aus der Luft. Ich habe bei uns im Keller ein Gerät, dass per Zeitschaltuhr nur 1,5h am Tag läuft - das reicht aus, um den Keller auf Dauer bei ca. 50% Luftfeuchte zu halten (ist ein Keller von 1958). Wenn wir im Keller Wäsche trocknen müssen, dann läuft er auch schon mal länger (vielleicht 3h oder so). Seit wir dieses Gerät in Betrieb haben (jetzt ca. 8 Jahre), haben wir kein Rost- oder Schimmelproblem mehr im Keller - vorher hatten wir das nicht, weil wir da noch eine alte Heizung hatten, die den Raum ordentlich aufgeheizt hatte und die Brennerluft aus dem Raum gezogen hat, es war daher immer ein Fenster offen. Seit die neue Brennwerttherme installiert war, waren die Kellerfenster zu und direkt im folgenden Jahr ist uns alles im Keller verschimmelt, weil die Feuchtigkeit nicht mehr rauskam aus dem Raum - aber dieser Exkurs soll eigentlich nur folgendes sagen: die Luftentfeuchter sind hocheffektiv und ein z.B. 1-stündiger Betrieb nach dem Proben oder ggf. auch schon währenddessen sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit aus der Luft entfernt wird und keine Kondensation mehr auftritt an Metallteilen.

  • Zitat

    Dann verlässt Du den Raum und die Temperatur sinkt wieder auf die normalen 21°C, die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit kann aber nicht oder nur sehr langsam weg und daher wird beim Abkühlen des Raums die relative Luftfeuchte irgendwann partiell die 100% überschreiten und es tritt Kondensation auf. Partiell deswegen, weil der Raum als erstes unten am Boden wieder kühl wird - dort muss das Wasser dann aus der Luft (weil für die vorliegende Temperatur über der physikalisch möglichen 100%-Sättigung) und setzt sich z.B. auf der Welle der Fuma ab.


    Mal ein (zugegeben) extremes Beispiel, dass über Jahre bei mir in mehreren Keller-Räumen an verschiedenen Locations immer wieder auftrat.

    Wenn ich in Hochsommer Keller-Drumsessions hatte (entweder intensives getrommel durch mich oder gar mehrere Drumschüler hintereinander), dann war in Räumen mit Teppichen die Luft hinterher muffig und extrem verbraucht. Man spürte die hohe Luftfeuchtigkeit meist auch bei kurzem verlassen des Raumes und dem Neueintritt 1-2 Minuten später. Am Boden sah man aber nix! Die Rostbildung kam aber (insbesondere bei den Ketten der Pedale).


    Selbes Szenario ohne Teppiche mit Bodenfließen: Viele der Fließen waren nach der Trommelei sichtbar nass. Hingegen vor der Trommelei, vormittags beim ersten betreten des Raumes waren sie sicht- und fühlbar trocken. Nach der Drumsession aber nass! Die Absetzung/Ansammlung der Feuchtigkeit am Boden war immer wieder sichtbar.


    In Deinem konkreten Fall: wer weiß wie hoch die Feuchtigkeit des Raumes nach einer intensiven Drumtätigkeit wirklich ist? Thema Meßgenauigkeit! Vielleicht "bindet" bzw. verbirgt! der Teppich optisch viel Feuchtigkeit, so dass das wahre Ausmaß der (Boden)Feuchtigkeit bei Dir unentdeckt bleibt. Nur der Rost verrät es womöglich bislang...


    Zwischenfazit:

    Vielleicht verrennen wir uns hier auch in der Analyse, aber gerade durch viele Keller-Fußmachinen, die bei mir korrodierten, manche nur ultra-leicht, manche andere sehr stark (je nach Nutzung und Standort wurden in späteren Phasen auch verchromte Stellen von Flugrost und mehr befallen) kann ich mir nicht so recht vorstellen, warum es bei Dir anders sein sollte ;)

  • WOW!!!!! 8|8|

    Ich bin echt überwältig von den vielen konstruktiven Beiträgen hier!!!

    Herzlichen Dank an alle, die sich die Zeit nehmen und sich Gedanken und die Mühe machen, meinem Problemchen auf die Schliche zu kommen und damit bereits jetzt schon geschafft haben, etwas Licht in mein Dunkel zu bringen...!!!! :*:thumbup:

  • Naja, gerade jetzt im Sommer ist es selbst im Keller bei mir nicht wirklich "kühl"... momentan habe ich um die 21° da unten, wenn ich lange und intensiv spiele gings auch schonmal auf 24° hoch in dem kleinen Raum...

    Das stimmt. Allerdings ist es deutlich kühler als draußen. Und warme Luft bindet bekanntlich wesentlich mehr Feuchtigkeit, die sie dann bei Abkühlung in Kellerräumen abgeben muss. Wenn zudem noch Außenmauern den Raum begrenzen, sind diese vom Erdreich zusätzlich gekühlt, und es bildet sich Kondenswasser. Das Szenario muss bei dir nicht zutreffen, ich musste nur zu dieser Jahreszeit unwillkürlich dran denken, welche Erfahrungen ich schon durch gut gemeintes Lüften machen musste ;)

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