Starclassic Performer vs Walnut Birch

  • Hey hey,

    ich bin auf der Suche nach einem Shellset das mich die nächsten paar Jahrzehnte begleiten soll. Ich würde mich als "High-Intermediate" einstufen. Ich spiele seit ca. 10 Jahren und zwar vor allem Rock, ab und zu aber auch etwas Big Band Stuff (Soul, Funk etc). Ich suche nach einem Kit, bei dem ich mir keine Gedanken machen muss und das ich auch gut bei Gigs auf der Bühne spielen kann. Ich bin ein Tama-Mensch und deshlab sind mir sofort das Starclassic Performer (Maple Birch) und das Starclassic (Walnut Birch) ins Auge gefallen. Bei einem 4 Teiligen Set sind das dann aber doch rund 700€ unterschied. Meint ihr, der Aufpreis lohnt sich da und glaubt ihr die beiden Sets sind ratsam zu kaufen? Gerne auch Erfahrungsberichte zu beiden Sets.


    Vielen Dank schonmal! <3

  • Vorneweg, ich bin kein Tama-Mensch und kenne daher keines der beiden Sets aus intensiver eigener Erfahrung. Aber ich habe schon auf diversen Sets in so ziemlich jeder Preisklasse, außer vielleicht der Luxusklasse für 5stellige Summen, gespielt Daher bilde ich mir ein, behaupten zu können, dass dein Vorhaben mit so ziemlich jedem Set zu machen ist, was oberhalb billigster Einsteigermodelle liegt. Selbst Shellsets für 500 bis 1000 Euro lassen sich problemlos für regelmäßige Gigs einsetzen. Neben meinem eigenen günstigen Gretsch Catalina hatte ich schon Basix Custom, Mapex Pro M, Tama Silverstar und dergleichen unter den Stöcken, und bei keinem hätte ich jetzt sagen können, das wäre nicht bühnentauglich.


    Deine beiden angepeilten Tama-Sets liegen formal ein bis zwei Qualitätsstufen darüber, und über die Eignung als Universalset für alle Lebenslagen würde ich mir überhaupt keine Gedanken machen. Starclassic ist ne Hausnummer, egal welche Variante.

    Eher denke ich über optische oder emotionale Präferenzen nach, denn das SC Walnut Birch bietet ebenso wie das SC Maple deutlich mehr Finishes zur Auswahl als das SC Performer.


    Meine Herangehensweise ist in solchen Frage immer streng kostenbasiert, und ich versuche guten Sound zum besten Preis zu bekommen. D.h. ich frage mich, welche Features ich für den Mehrpreis zusätzlich bekomme, auf die ich nicht verzichten möchte. Ein geiles Finish kann da für mich entscheidend sein, die Anzahl der BD-Lugs oder die Holzsorte eher nicht. Verfügbare Kesselgrößen spielen natürlich ne Rolle, ebenso die Frage nach ner Bassdrumrosette (bei mir möglichst nicht "oben ohne"). Unter der Annahme, dass mir Tama optisch gefiele, würde ich vermutlich zum Performer greifen und die gesparte Kohle in Taschen/Cases und Felle meiner Wahl investieren. Wenn noch ein schnuckeliges Becken drin wär, umso besser.


    Soweit mal meine Sicht auf die immer wiederkehrende Frage "welches Set soll ich nehmen". Nimm das, welches dich am meisten anmacht, und denk nicht über die Qualität nach. Die ist bei beiden top und reicht für ein ganzes Drummerleben.

  • +1 was trommla sagt!


    Meine persönlichen Gründe für das W/B:

    - Finish

    - meine Wunschkonfiguration

    - das heutige Performer trägt die Kesselhardware des ehemaligen Superstar/Silverstar auf. Beide Sets hatte ich schon. Die BD-Spurs finde ich z.B. in der Anwendung hakelig und sind auch optisch nicht mein Fall. Die Floortom-Brackets sind auch von der einfachen Sorte nach dem uralten Prinzip „Metallaufnahme direkt an Kessel geschraubt, Stange durch, mit Schraube von Außen gesichert“. Funktioniert seit zig Jahren bei tausenden Sets auf der ganzen Welt aber beim W/B bzw. Maple hat man sich halt etwas mehr Gedanken gemacht. Ob das jetzt toll ist oder nicht und ob man das wirklich braucht, daran scheiden sich die Geister. Ich fand die Quicklocks früher z.B. optisch grausam. Heute hab ich mich aber dran gewöhnt und will den Komfort nicht mehr missen.


  • Also ich habe so einige Tamas gespielt und/oder besessen und eigentlich ist es relativ egal, wonach du da greifst, die sind alle robust. Selbst das Silverstar, das ich hier als "Drittset" neben meinen Starclassics noch stehen habe, würde ich jederzeit ohne mit der Wimper zu zucken ins Studio und auf die Bühne nehmen. Ab Mittelklasse sind die einfach gut. Also: Gucken, was dir optisch, vom Bauchgefühl am eheresten zusagt. Damit liegst du dann meist auch richtig - es sei denn du sucht ganz komische Kesselkombinationen raus. (Die gibt es aber meist nicht von der Stange).

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Ich habe zwar aktuell keins, bin aber durchaus Fan der Starclassic Performer Reihe (Egal ob B/B oder Walnut oder was auch immer). Da machst Du auch mit älteren Kits aus meiner Sicht - solange nichts kaputt ist - nichts falsch. Preis-Leistungs-Verhältnis insbesondere bei gebrauchten Kits ist sehr ordentlich.

  • Hallo,


    natürlich gibt es immer gute Gründe für Aufpreis.

    Wenn es für die nächsten Jahrzehnte sein soll, kann das ein oder andere Kriterium langfristig wichtig(er) sein. Bei mir persönlich geht es auch um die Farbe, um die Konfiguration sowieso und um den Komfort der Ausstattung. Da ist viel Geschmackssache dabei.

    Genauso wie beim Klang, mollig-warm oder zappeduster, jeder hat da so seine Vorlieben.


    Die Tamas (Starclassic Maple, Performer), welche ich in den letzten Jahren bis Jahrzehnten spielen durfte, waren vollkommen in Ordnung, da hatte sogar ich nichts zu meckern (außer bei der Farbe).


    Grüße

    Jürgen

    der sich für die nächsten Jahrzehnte ein Sonor kaufen würde oder vielleicht auch irgendwann endlich mal wird

  • Ein bisschen Off-Topic, aber bei der Anzeige fällt mir wieder etwas auf, was mir bei sehr vielen anderen Anzeigen zu gebrauchten Tama Starclassics aus den 90ern oder Anfang der 2000er schon sehr oft aufgefallen ist:


    Da ist kein "echtes" Standtom dabei. Das große 14er Tom ist auch nur ein Hängetom.


    Wie gesagt habe ich schon so einige gebrauchte Starclassics auf eBay (Kleinanzeigen) aus den besagten Baujahren gesehen, die kein Standtom dabei hatten und wo das 14er Tom (teilweise sogar 16er) immer nur als Hängetom ausgeführt ist.


    War das damals bei Tama so Mode oder woher kommt das?

  • Wie findest du das?

    imho

    - die Kesselfarbe ist schön

    - made in Japan gefällt

    - die breitbandige schwarze Tomaufhängung ist potthässlich

    - die Basedrum- (m. Mount) Beine, ala Federwaage auch ziemlich unschön

    - ein - besser Das (wichtigste)16er Tom fehlt.

    abgenommen, gut und fett gemixt geht`s vermutlich auch mit einem 14er


    edit: l.g.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Jepp. Größere Toms aufzuhängen, anstatt als Standtom, war einige Jahre ein Muss in den späteren 80ern/frühen 90ern. Egal welches Endorsement die Drummer damals hatten. Ich glaube, das war auch ein wenig den damals aufkommenden freischwingenden Tom-Mounts geschuldet. Mit Rims ließen sich Standtoms problemlos umrüsten und klangen natürelemong dadurch viiiiiiel besser. Als Trend-Nutte habe ich das, neben anderem Kokolores, selbstverständlich auch mitgemacht. :D

  • Und ich dachte immer, den Floortoms wurden damals die Beine amputiert, damit man endlich ungestört darunter saugen kann?!? :/ 8o


    Zum Thema: Ich besitze ein Starclassic Walnut/Birch. Zwar "nur" in den kleinen Größen 20"/12"/14", aber auch schon bereits dieses kann "groß" klingen und ich kann es uneingeschränkt empfehlen. Wenn ich ein Sorglos-Set für die nächsten Jahre oder gar Jahrzehnte suchen würde, wäre mir das den Aufpreis zum Performer allemal wert. Einen Vergleich zu anderen Starclassics habe ich allerdings nicht...

  • War das damals bei Tama so Mode oder woher kommt das?

    Kann Mode gewesen sein oder vielleicht doch berechnendes Kalkül. Hängende Toms klingen offener als die Beinvertreter.

    Ich habe gerade ein 14er Tom mit Beinen ausgestattet. Habe es ganz schnell wieder aufgehängt. Beine nehmen viel Sustain weg. Da ich die 14er mit einem Hydraulik-Fell bestückt habe, ging das gar nicht klar.

    Kann natürlich auch dahingehend genutzt werden, um eine zusätzliche Dämpfung zu realisieren.

    Um Beine etwas mehr Schwung zu geben kann man diese speziellen Füße drunterschrauben (Name ist mir gerade entflogen).

    Man muss schauen was man hat, was man ändern möchte und was man möchte.

    Ab 13" bevorzuge ich beides

    Meine 13er hat Beine und damit klingt sie gut. Aufgehängt auch, aber spürbarbar anders.

  • oder vielleicht doch berechnendes Kalkül.

    Um es exakt beurteilen zu können, müsste man wohl die damaligen Produktentwickler fragen. Als einer, der damals mit etwa 18 genau der Zielgruppe entsprach, die sich vom ersten hart ersparten Geld ein "richtiges" Set kauften, kann ich zumindest sagen, dass unsere Entscheidungen ganz eindeutig wenig kalkuliert, sondern stark von der aufkommenden Mode beeinflusst war. Wer als Early Adopter was auf sich hielt, musste einfach ein Jeff Porcaro Rack und Rims haben, und ein hängendes Floortom war natürlich Ehrensache. Ich war nie vorne dabei, wenn es um angesagte Neuerungen ging, daher gab's bei mir nur letzteres. Aber was hätte eine Generation von Drummern, die damals im Schnitt keine Ahnung von Drumsound hatte, von der Verlängerung des eh schon schwer in den Griff zu bekommenden wabernden Sustains gehabt?


    Im übrigen kann es natürlich auch eine Lösung sein, übermäßige Resonanz durch die Aufhängung mit der unterirdischen Resonanz von Hydraulics zu kompensieren. Mit guten Fellen, guter Stimmung und guten Beinen (manche würgen tatsächlich den Sound ab) schafft man aber exakt den FT-Sound, den 95% aller Drummer hören wollen. Noch so als kleiner Tipp: manchmal liegt es nicht am Zusammenspiel von Kessel und Beinen, wenn dat Ding nicht resonieren will, sondern am dort aufgehängten schweren Stickbag ;)

  • Noch so als kleiner Tipp: manchmal liegt es nicht am Zusammenspiel von Kessel und Beinen, wenn dat Ding nicht resonieren will, sondern am dort aufgehängten schweren Stickbag ;)

    Oder schlicht und ergreifend einfach am Raum, bzw. der Position in selbigem. Wie oft hatte ich schon den Fall, dass das Floor Tom hinterm Kit im Eck einfach nur müde und kraftlos klang, 3 m davor aber genau wie in meiner Vorstellung...

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