Diskrepanz zwischen Soundvorstellung und Musikrichtung

  • Letzter Versuch:


    flowison: Wir spielen Grunge-Cover, also auch mit lauten Gitarren. Deine Soundvorstellungen, so wie ich sie verstehe, decke ich ab mit Zultan CAZ: 15" HiHats, 17" Crash und einem 19" Crash Ride. Da kann ich auch mal etwas zünftiger dranhauen, die behaupten sich sehr ordentlich und können leise bis halbwegs rustikale Spielweise prima vertragen. Etwas brillanter sind die Zultan Rock Beats, das sind eben echte, sehr ausgewogen klingende Allrounder, beide sprengen nicht das Konto. Entweder du bestellst dir einfach mal welche und schickst sie bei Nichtgefallen wieder zurück (obwohl ich das eigentlich scheisse finde), oder du gehst mal in einen Laden und testest. Was komplex ist, verstehe ich nicht so recht, irgendwann musst du entweder mal eine Entscheidung treffen und einfach was besorgen, oder wir diskutieren hier in 4 Wochen noch über Komplexität, die beissenden 2002er und was man braucht um eine Wall of Guitars niederzuprügeln. Ihr seid ja nicht Slayer, da sollten ganz normal starke Becken dicke reichen. Die CAZ beispielsweise sind ja keine ultraleichten Jazz-Teller, die beim leichtesten Dang Spangelang anfangen zu rauschen und wabbeln, sobald man etwas fester hinlangt. Sie müssten für deine Zwecke besser passen als beispielsweise die HHX Evolution. Die haben für mein Empfinden bei festerer Spielweise immer etwas schlapp gemacht. Aber anhören und ausprobieren ist durch nichts zu ersetzen.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

    Einmal editiert, zuletzt von Druffnix ()

  • Obwohl ich befürchte, dass das Thema hier in den nächsten Stunden mal wieder zu gemacht wird, gebe ich doch auch noch mal meinen Senf dazu:


    Zum Thema:

    Thema: Ich freue mich über Beckenempfehlungen (im speziellen Hihats) die „weich, warm, komplex“ (nicht trocken) klingen (also eher jazzige attribute), aber im kontext einer 5 köpfigen indie rock band nicht untergehen.

    Da geht es mir ein bisschen wie Druffnix:

    Was komplex ist, verstehe ich nicht so recht

    "Komplex" scheint mir so ein Marketing-Wort der Beckenhersteller und vielleicht müsste ich einfach nur mal ordentlich recherchieren. Aber für mich kann "komplex" im Kontext von Becken genau 2 Bedeutungen haben, die vielleicht auch wieder irgendwo dasselbe sind: Einerseits ist ein Becken komplex, das an vielen unterschiedlichen Stellen unterschiedlich angespielt unterschiedlich klingt - und das erfordert Präzision, Disziplin und Technik, weshalb ich in meinen rocklastigen Bands mit den Meinl Benny Greb Sands nie glücklich geworden bin, >> auch wenn Session Music was anderes behauptet. Ein 2002er Ride macht eben fast überall "Ping", das Benny Greb Sand Ride nur auf dem richtigen Quadratzentimeter. Andererseits könnte mit "komplex" auch die herstellerseitige Behauptung sein, dass man "mit diesen Becken alles machen" kann.


    Je mehr ich über Jürgens Zeilen nachdenke, desto mehr denke ich er hat es am allerbesten beschrieben:

    komplex klingen sie, wenn man sie hört, also nicht neben Gitarrentürmen

    Es ist wunderbar, wenn Benny Greb seine Serie vorstellt und da keine Band mitspielt, oder wenn dann nur dezent bzw. passend arrangiert. Aber warum gibt es keine Demo von ihm, in der er zu (harter) Rockmusik trommelt? Ich hatte vor einiger Zeit mal folgenden Thread gestartet, wo es eigentlich drum geht, ob diese angesagten Trommler mit ihren eigenen (meist furztrockenen) Beckenserien auch mal "normale" Jobs machen. Nicht ganz unser Thema, aber welche Becken hätte denn Benny Greb dann da hängen, wenn er einen Rockdrummer subben müsste? Ich erinnere mich an ein Interview mit Annika Nilles, bei dem sie erzählte, dass sie bei Jeff Beck auch nicht gerade die trockensten Bronzen benutzt.

    Ja, ich rede schon wieder über trockene Becken, darum soll es hier ja nicht gehen, aber wir kamen von komplex:

    Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht bzw. ist immer sehr subjektiv. Ich schaue mir bei Paiste immer wieder gerne die Setups der Profis an und finde es interessant, wenn Metaldrummer plötzlich ein Masters 24" Thin als Hauptride aufhängen. Es ist also wirklich alles erlaubt. Mit "weichen, warmen, komplexen" Becken wirst du bestimmt glücklich alleine im Proberaum oder dezentem Ensemble im Hintergrund - also wenn du sie hörst, wie Jürgen schreibt. Ich persönlich spiele bei einer Band im Proberaum mittlerweile die 2002 Soundedge, weil dort 3 Gitarrenamps stehen und wir im Proberaum nicht abnehmen. Live spiele ich die 15" Big Beat HiHat, weil sie mikrofoniert ist und ich InEar Monitoring habe.

    Ein Kompromiss dazwischen wäre aus meiner Erfahrung das, was der Threadstarter schon selber "anklingen" hat lassen, und ich denke, dass die Paiste 602ME eine gute Wahl sein könnte. Allerdings wirst du die auch gebraucht nicht für das Budget bekommen. Ich denke, derzeit muss man bei der HiHat alles unter 400€ als Schnapper sehen, für 15" sowieso. Ansonsten halt was anderes "günstiges" oder auch durchprobieren und weiterverkaufen. Gebe trommla da voll Recht in Sachen "Streuung". Du bist ja kein Mettler, der nach 10 Gigs die 602ME durchgeballert haben wird und dann ein (fast) exakt gleichklingendes Ersatzexemplar braucht. Übrigens hat auch Paiste eine Streuung, >> lest mal hier bei mir.

    Soviel dazu:

    Will mir als nächstes neue Hats (darf gebraucht sein) kaufen und ein 18“ Crash. (Da denk ich an dünne 2oo2).


    Wenn ich dem Glauben schenken darf, was ich so les und im Internet höre, sprechen mich Paiste am meisten an, da ja die Streuung am geringsten sein soll, der Soundroom von der offiziellen Seite sehr genau sein dürfte (trifft auf mein 22“ GB mal zu) und sich die unterschiedlichen Serien angeblich gut kombinieren lassen


    Paiste 15“ 602 ME Hats favorisier ich derzeit und halte bereits Ausschau am Gebrauchtmarkt.

    Und Jürgen hat auch hier evtl. nicht unrecht:

    wenn ich ein 22er GB Multi hätte und das als Zentrum des Beckensatzes erküren würde,

    dann würde ich dazu kein 2002 Thin Crash 18" besorgen.

    wird mir aber evtl. auch widersprechen, wenn ich dir nun zu einem Big Beat rate anstatt 2002 Thin. Könnte aber meiner Meinung gut in dein Setup passen, vor allem, wenn du wirklich noch die 602ME Hats hast: Die Big Beat liegen zwischen Giant Beat und den klassischen 2002 mit dem roten Label und sind außerdem recht dünn. Daher, schau dir doch mal als Crash das Big Beat in 18", 19" oder sogar 20" an.

    Michael Miley spielt die Big Beats bei den Rival Sons übrigens live ausschließlich, und man kann nicht sagen, dass die nicht durchkommen:


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    Four on the floor sind zwei zu viel. SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 20.07. Motorradtreffen Stegen-Eschbach (FR), 23.11. Lokalität Baumann Heitersheim, 30.11. Heimathafen Lörrach mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • hallo @flowvision,


    Meiner Meinung nach ist bei Hihats eher entscheidend auf welcher Frequenz eure Gitarren meistens unterwegs sind.

    wenn die Hihat sich davon gut abhebt, alo unterscheidet, ist es erst mal nicht so wichtig ob sie Brillant ist oder eher einen eher holzigen, warmen sticksound hat.

    Bei Ride Becken ist es schon etwas schwieriger. Viele Jazzer möchten möglichst dünne Becken, da ist dann die Gefahr, auch wenn sie Jazz spielen, dass der der stick untergeht weil das Rauschen des Beckens zu stark wird, sich aufschaukelt wie man so sagt. Wenn Du also ein Becken findest , das zwar wie ien Jazzbecken gehämmert ist, aber dennoch ein gutes Gewicht hat bleibt der Stock eher präsent. Ein heavy Ping Ride wird sich aber natürlich immer mehr durchsetzen als ein Jazzbecken. Habe Grizzly Bear mal Live gesehen. Der hat auch ein grosses Jazz Becken benutzt, klang wunderbar.

  • hallo @flowvision,


    Meiner Meinung nach ist bei Hihats eher entscheidend auf welcher Frequenz eure Gitarren meistens unterwegs sind.

    wenn die Hihat sich davon gut abhebt, alo unterscheidet, ist es erst mal nicht so wichtig ob sie Brillant ist oder eher einen eher holzigen, warmen sticksound hat.

    Bei Ride Becken ist es schon etwas schwieriger. Viele Jazzer möchten möglichst dünne Becken, da ist dann die Gefahr, auch wenn sie Jazz spielen, dass der der stick untergeht weil das Rauschen des Beckens zu stark wird, sich aufschaukelt wie man so sagt. Wenn Du also ein Becken findest , das zwar wie ien Jazzbecken gehämmert ist, aber dennoch ein gutes Gewicht hat bleibt der Stock eher präsent. Ein heavy Ping Ride wird sich aber natürlich immer mehr durchsetzen als ein Jazzbecken. Habe Grizzly Bear mal Live gesehen. Der hat auch ein grosses Jazz Becken benutzt, klang wunderbar.

    Das mit der Frequenz ist eine sehr wertvolle Information, danke dir dafür!

  • Meine Meinung, hängt auch von der Zerre und dem Zerrgrad der Gitarren ab, wo ist Platz im Frequenzbereich, es gibt Stoner da ist die Zerre sehr sonor ohne viel Höhen (aka Big Muff Russian), es gibt aber auch ultra harsche Sachen wie z.B. Shellac oder Big Black, der dunkle frühe Clapton Ton (JTM Les Paul Tonblende fast zu) hat gar nichts mit Jim Campilongos Tele Zerre (Princeton Amp voll auf mit Tele Setg SC) zu tun, da liegen Welten dazwischen.


    Die Ausgangsfrage deines Threads war genau meine, als ich mir die ersten Becken gekauft habe, klingt alleine toll....komplex, schimmernd, geht ultra krass auf....als ich länger damit Rock Sachen gespielt habe, haben mich aber bestimmete Parameter genervt, im Mix war ich nicht zu hören, hat zu viel Platz eingenommen, teilweise war das Sustain zu kurz und bei langsamen Tempi klang mein Schlagzeug nicht voll....


    Und zu den 2002 Hihat, mein Kumpel hat 14er, die klingen in jeder Hinsicht so furchtbar, sind ziemlich alt, ich persönlich habe noch keine guten 2002 er gehört, die muss es aber geben, als Samples sind die ja toll.....aber die haben keine Komplexität....


    Soundfiles kommen, kannst Du deinen Bandsound mit irgendeiner bekannten Band mal vergleichen/nennen?


    Trommlers"

    Ich sag's mal so, Serienstreuung ist nur dann relevant, wenn du exakt ein bestimmtes Becken (wieder) haben willst, welches du schon live unter den Sticks hattest. Einen Gelegenheitskauf behältst du, oder du gibst ihn wieder her, wenn er dir klanglich nicht gefällt. Ob nun ein anderes Becken der Serie minimal oder gar deutlich anders klingt, ist völlig egal. Die feinen Unterschiede hörst du nämlich nur im direkten Vergleich. Und den hast du nicht bei schmalem Budget und Gebrauchtkauf."


    Kann ich gar nicht bestätigen, insbesonders die Tonhöhe ist brutal unterschiedlich z.B. bei Zildjian Hi-hats Constantinople und New Beats


    Ich hatte noch keine zwei Paiste Hi-hats einer Serie nebeneinander, bei den Crashes und Rides ist das rel. ähnlich.

    2 Mal editiert, zuletzt von DRUMK ()

  • ich persönlich habe noch keine guten 2002 er gehört, die muss es aber geben, als Samples sind die ja toll.....aber die haben keine Komplexität....

    Ich habe keine schlechten 2002er gehört, und komplex sind die Becken nach meiner Einschätzung und Verständnis des Wortes wirklich nicht. Sie funktionieren aber großartig im Mix bei den Sachen die ich mache. ;)

  • Ich habe nur zwei Exemplare gehört, im PPC und bei meinem Kumpel, als VSTI spiele ich die ständig, die wurden von Eddie Kramer aufgenommen Superior Rock Legends), total super und den Unterschied kann man nicht mit Mikros machen, ist mir noch ein Rätsel......stelle ich nachher online, kannste ja mal mit deinen vergleichen, die Zildjian Constantinople sind die anderen Rock Hi-hats, mit denen man wirklich alles spielen kann, die sind bei Superior 3.0 im Bsis Paket enthalten.....


    Die 2002 Crash und Ride Becken empfinde ich in echt genau so wie der Threadstarter, ganz schlimm....

  • Warum bitte nicht, es geht ja um Tonhöhe, Charakter, weiste, Mics und Preamps habe ich auch hier, auch mal gucken was mit den 2002 des Kumpels ist, ich habe ganz stark genau die Becken gekauft, nachdem ich die jahrelang als Samples gespielt habe, das kommt meist schon super hin...


    Glaubste da wird mit Feenstaub ultra viel im Studio getrickst? Nee, die nehmen schon Sachen die man nicht grundsätzlich verändern muss, die sind ja nicht blöd....aber klar, ich finde es wichtig, nicht nur das direkte Signal zu hören, die OH sind also im dazugemischt und die sind meist rel neutral.


    Ich mache da auch nicht lange rum, wie im Laden......doof,doof,doof, gefällt, ich brauche da nicht lange....mir gefallen im Laden meist 2-4 Sachen, bei den Samples sind es vielleicht 6 von 60 Hi-hats....sind die Klassiker, die mir gefallen, bin vielleicht doch ein Spießer....

    2 Mal editiert, zuletzt von DRUMK ()

  • (ich weiß, gute drummer holen mehr aus becken raus als anfänger)

    Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass man durch die Spielweise den Klang der Becken formen kann. Schlegelmaterial, Anschlagstärke, -winkel und -tangente mach unfassbar große Unterschiede. Ich hab z.B. lange daran geübt, dass mein Crash so verzögert klingt, wie Bonhams auf den frühen Led Zeppelin Scheiben.

    Wie immer lässt sich dabei die Physik nicht betrügen. Schwere Becken bleiben schwer und leichte bleiben leicht, steife bleiben steif und flexible bleiben flexibel.

  • Tonhöhe des Crash beim normalen Crashen

    Tonhöhe eher nicht, aber Ansprache, Attackanteil und Timbre (Betonung bestimmter Frequenzbereiche) durchaus. Ich benutze meistens ein 16er Paragon Crash, manchmal aber auch ein viel leichteres und dünneres HHX Thin (oder so), das ganz anders anspricht, weshalb ich es auch ganz anders anspiele als das Paragon. In der folge hat es auch nach dem Attack etwas weniger Hochtonanteil als wenn ich es hart und direkt anspielen würde.

  • Danke, alles klar.....


    Stimmt es eigentlich, dass die Tonhöhe bei gleichem Durchmesser von 2002 etc (alles B8) zu 602 abnimmt, mir sind die 16 Crashes der 602 und 602ME oft ein wenig zu niedrig, hätte da gerne etwas höheres.

  • Falls der Themenstarter immer noch sucht, kann ich die Masterwork Resonant Serie empfehlen.

    Nach meinem Verständnis, eher warm klingend, aber in der richtigen Größe absolut Hard & Heavy tauglich.

  • "Komplex" scheint mir so ein Marketing-Wort der Beckenhersteller und vielleicht müsste ich einfach nur mal ordentlich recherchieren.

    Für mich bedeutet „komplex“ ein großer frequenzbereich, bzw auch ein hintergrund-„schimmern/rauschen“,


    Interessant :)

  • Falls der Themenstarter immer noch sucht, kann ich die Masterwork Resonant Serie empfehlen.

    Nach meinem Verständnis, eher warm klingend, aber in der richtigen Größe absolut Hard & Heavy tauglich.

    Suchen tut er nicht, er schreibt nur gerne.

    SUCHE:

    - Sonor Designer Toms in Birdseye Maple/Birdseye Amber

    - Zildjian K Sweet 19" Crash


    "Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!", Ballroom Schmitz (RIP)

  • Suchen tut er nicht, er schreibt nur gerne.

    Jepp - scheint so ...


    Mein Budget ist derzeit -300€ :(


    Ich kann gut verstehen, wenn es an Geld für Equipment mangelt. Kenne ich selbst.

    Man kann das allerdings auch vernünftig kompensieren. Z.B., indem man übt, spielt und sich an dem erfreut, was man hat. Mit der Zeit ist dann sicher auch der ein oder andere Euro übrig für ein gebrauchtes Becken. Oder auch zwei.


    Tonhöhen gibts bei Becken nicht. Das sind Geräusch-Instrumente. Trommeln eigentlich auch, wobei die durchaus benennbare Grundtöne erzeugen und stimmbar sind.


    Für mich bedeutet „komplex“ ein großer frequenzbereich, bzw auch ein hintergrund-„schimmern/rauschen“,


    Interessant :)

    Kleiner Tipp dazu von mir: Besorg dir Mikros, Interface und DAW. Mach Testaufnahmen von verschiedenen Becken zum Vergleich und benutze einen Analyzer, um deren Spektrum zu visualisieren. Du wirst feststellen, dass du mit solchen Aussagen z.T. auf dem Holzweg bist ...

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