Aber nun ist der erst Gig Mitte Juni draussen und der Bandleader möchte, dass ich ein großes Set und ggf. Sticks spiele.
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Was würdet ihr tun?
Dann gebe mal einen Gigbericht vom letzten Sonntag.
Ich habe mich entschlossen mein übliches Gigkit, also das kleine Besteck mit kleinen Trommeln, das ich mit Nylonbesen spiele mitzunehmen, also kein Kompromiss in Richtung "mach mal größer, ist draußen". Bei der letzten Probe habe ich dann noch erfahren, dass zwar eine PA da ist, ich aber meine eigenen Mikros mitbringen muss. Soweit kein Ding, ich hab ja welche, nur wollte der PA Mensch gerne alles einzeln abgenommen haben. Was ich normalerweise nicht tue, weil meine Spielweise es erlaubt, mit minimaler Mikrofonierung zu arbeiten, ein Overhead plus ein Bassdrummikro reicht eigentlich. Aber naja, dann eben alles mikrofonieren.
Also alles auf Rad gepackt und ab zum Gig. Die Waldbühne im Bremer Bürgerpark ist quasi eine Holzscheune mit dem Boden in 1m Höhe über der Erde. Hinten und oben ist sie zu und an den Seiten gibt es jeweils eine halbe Wand von hinten bis zur Mitte. Somit gibt es genügend reflektierten Schall, dass es sich nicht gar so Open-Air-ig anfühlt.
Erst mal das Set aufgebaut ein paar Mikrostative hingestellt. Ich meine eine gewisse Skepsis bei den PA-Leuten wahrgenommen zu haben, ob das mit dem lütten Ding was werden wird. Ich meinte nur, dass je leiser die Bühne, desto besser wird der Sound draußen. Als nächstes hab ich mein Stereomikro als Overhead hingestellt, ein paar dynamische an Snare und Toms getan und eine Grenzfläche vor die Bassdrum gelegt. Normalerweise klingt es so besser, als wenn sie in der Bassdrum platziert ist. ABER im Soundcheck gab es eine tieffrequente Rückkopplung. Der hohle Holzboden und die Grenzfläche waren in der Kombination zu empfindlich. Mit dem Mikro in der Bassdrum war es viel besser. Es gab einen Linecheck, danach Soundcheck mit der ganzen Band. In der kurzen Pause vor dem Gig sagen die PA-Leute zu mir, dass alles sehr stimmig klingt. Geht doch.
Der Gig selber war bis auf ein paar Kleine Verhacker und Probleme beim Einzählen (mache dachten, ich zähle einen Takt ein, andere dachten, es wären zwei) hat alles sehr gut geklappt, auch wenn ich lediglich 3 Proben für 2,5h Programm (ca. 30 Nummern) mit der Band hatte (ist ja kein Prog-Rock). Vor der Bühne haben Leute Linedance gemacht und es war, wohl auch wegen des warmen Wetters, brechend voll.