Grundsatzfrage: Equipment für Bühnensound vs. FOH bzw. Drummer vs. Bandleader auswählen?

  • Habe das Thema in meinem >> Galerie-Fred angerissen und würde es gerne hier ausgiebiger diskutieren. ;)


    Ich bin auch gespannt, was die Profis und Berufsmusiker sagen - also die Leute, die auf den Job angewiesen sind!


    Situation: Du wirst gebucht als Schlagzeuger und sollst im Prinzip einfach nur liefern. Die entsprechende Erfahrung vorausgesetzt, ist die Frage: Wer oder was bestimmt, welches Equipment du spielst? Es geht in meinem Fall um Becken, aber genauso gut kann es sich auch um Trommeln, Sticks oder sogar Mikros drehen.

    Wählt man objektiv betrachtet nach dem (abgenommenen) FOH-Sound und geht auf der Bühne Kompromisse ein? Damit meine ich, darf ein Becken aus Sicht des Mitmusikers ohne Gehörschutz auch subjektiv mehr rauschen, wenn der Mix auf meinem InEar klar ist? Und da kommen wir zur zweiten Frage: Inwiefern darf der Bandleader mich eurer Meinung nach von Equipment-Wahl bis zur Spielweise einschränken, wenn auf der Bühne gerade mal was zu "laut" oder "leise" ist. Ich denke da auch an die "Mikro-Dynamik", also einzelne Elemente des Drumsets (Snare zu leise, Crash zu ausladend...).

    Ein musikalischer Leiter hat natürlich eine gewisse Oberhand über die Performance, die er anleitet. Finde es aber irritierend, innerhalb des Songs (wohlgemerkt im Bandgefüge und nicht in einem Orchester) Anweisungen zur Mikrodynamik zu bekommen, die man auch nicht so leicht umsetzen kann, wenn man mal groovt. Oder plötzlich kleinere Becken spielen zu sollen, weil 18 Zoll schon zu lange klingen.

    Da gibst du auf der Bühne Vollgas und spielst dir den Allerwertesten ab und schließt nachher aus den Live-Aufnahmen, dass diese Energie bei weitem nicht ankommt und die Drums viel zu weit hinten sind. Wenn du dich dagegen durchgesetzt hast, das große Crash zu spielen, dann bestätigen dich die Aufnahmen, dass das Becken über die PA keineswegs zu groß ist, sondern höchstens gerade richtig.


    Also die Frage an euch: Wie weit macht ihr "euer Ding" und bringt euren Stil ein, wenn ihr für einen Job gebucht werdet?

    Four on the floor sind zwei zu viel. SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 20.07. Motorradtreffen Stegen-Eschbach (FR), 23.11. Lokalität Baumann Heitersheim, 30.11. Heimathafen Lörrach mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Bei den Jobs, bei denen ich eingesprungen bin, stand immer die Dringlichkeit im Vordergrund.

    Da war letztlich egal, welches Equipment auf der Bühne steht.

    Verstehe aber das Dilemma.

    Vor gut einem halben Jahr war ich im Studio. Am Sonor Phonic hingen Sabian AA Rock Crashes. Weil die schon immer da dran waren.

    Ich habe dann vorgeschlagen takes mit denen, aber auch mit meinen Becken zu spielen.

    Dann hat man einen Vergleich.

    Ich konnte gut klar machen, was meine Byzanten ausmacht. Aber, der große Unterschied: es war keine Dringlichkeit wie bei dir.

    Dennoch würde ich ggf. mal meine Meinung zu zum Beispiel Beckengrößen wiedergeben.


    Als kleinen augenzwinkernden Wink poste ich mal ein kurzes Video von Leeland Sklar ;)


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    Im Zweifel brauchen wir wohl auch einen Producer Switch ;)

  • Ich finde die Fragestellung im Grunde ziemlich überflüssig. Da solche Dinge immer Geschmacksfrage sind, gibt es kein Richtig oder Falsch. Man kann sachlich argumentieren, dass man in vergleichbaren Szenarien die Erfahrung gemacht hat, mit größeren Becken das aus Zuhörersicht stimmigere Gesamtergebnis erreichen zu können. Ob man sich damit dann durchsetzt, ist imho insbesondere bei Aushilfsengagements völlig irrelevant, da weder das Publikum noch die Band den Drummer danach beurteilt, ob ein Becken zu leise oder zu dominant war. Am Ende zählt, dass es in der knappen Probenzeit nicht zu ermüdenden Diskussionen kommt, in der man eigentlich effizient am Programm arbeiten wollte. Ich habe z.B. überhaupt keine Lust, mit Musikern zu spielen, denen ihr Ego in solchen Dingen im Weg steht. Wer zahlt, schafft sowieso an, und in festen Bands sollten alle mit den gemeinsam getroffenen Entscheidungen einigermaßen zufrieden sein. Wer da als Drummer wegen des "falschen" Beckens wie ein trotziges Kind mit dem Bein auf den Boden stampft, hat was nicht begriffen.


    In einer meiner Bands spielt ein professioneller Saxofonist/Flötist/Klarinettist (auch Bandleader!), dem die Band trotzdem auch mal vorschlagen kann, ein anderes als das gerade von ihm gewählte Instrument zu spielen. Meist werden alle Optionen kurz angespielt und dann gemeinsam entschieden. Meinen Job als Drummer sehe ich darin, Angebote zu machen, die für mich funktionieren, wenn aber die Band mehrheitlich der Ansicht ist, dass was anderes besser passt, richte ich mich danach, ob nun Aushilfsjob oder feste Verpflichtung. Erklärungen wie "der von euch gewünschte Groove entspricht überhaupt nicht meinem Naturell" (O-Ton eines "professionellen" Percussionisten) finde ich armselig, und sie dienen wohl mehr dem Kaschieren eigener spielerischer Unzulänglichkeiten. Wenn ich etwas tatsächlich nicht spielen KANN, was durchaus vorkommt, dann sage ich das genau so, denn niemand kann alles können. Ansonsten halte ich wirklich KEINEN Instrumentalpart für so wichtig, dass der jeweilige Instrumentalist darauf bestehen sollte, alles exakt nach seinem Gusto spielen zu müssen. Außer vielleicht, man hat es mit einem weltberühmten Solisten zu tun ;)

  • Ein interessanter Fred. Ich hab nämlich grad so eine Situation.


    Wie sicher einige hier im Forum wissen, spiele ich seit einigen Jahren ein ganz kleines Besteck mit Roto-Snare, das ich bevorzugt mit Nylonbesen bediene. Dadurch bin ich sehr leise und kann in praktisch jeder Umgebung spielen, ohne dass es für irgendwen zu laut wird, insbesondere die Becken sind sehr dezent. Wenn ich spiele, kann man sich noch unterhalten. ABER, der Sound, zumindest der Snaresound, ist eben nicht so ganz von der Stange. Ehrlich gesagt finde ich, dass man bei Aufnahmen die 16er Bassdrum nicht als so klein wahrnimmt, auch die kleinen Toms klingen größer, als sie sind. Bei der Snare hört man schon, dass was anders ist.

    (Klangbeispiele gibt es in meinem Bandfred "Kleinmusikverein").


    Nun habe ich zugesagt, bei einer Countryband auszuhelfen, in der meine Schwester mitsingt. Ich kenne die anderen MusikerInnen z.T. schon länger und habe in anderen Zusammenhängen auch schon mit

    manchen gespielt. Wir hatten bereits zwei Proben, die gut gelaufen sind, der Bandleader hat explizit meine gute Vorbereitung gelobt. In den Videos, die ich zur Vorbereitung bekam, spielt der Ex-Drummer live eine Cajon als Bassdrum und Hotrods - nicht gar so weit weg von meinem Material. Allerdings waren die Gigs, bei denen die Aufnahmen entstanden sind, drinnen in eher kleinen Läden.


    Aber nun ist der erst Gig Mitte Juni draussen und der Bandleader möchte, dass ich ein großes Set und ggf. Sticks spiele. Mal

    abgesehen von ergonomischen Nachteilen, bin ich dann plötzlich wieder so laut, dass man einen Gehörschutz braucht und das Monitoring deutlich schwieriger wird. Der gesamte Bühnensound wird deutlich lauter und aus meiner Sicht damit auch schlechter. Damit ich die anderen hören kann, müssen die mehr Gas geben und ich brauche ein vernünftiges Monitoring für den Gesang. Alles Dinge, die man komplett weglassen kann, wenn ich so spiele, wie ich das am liebsten tue. Der Gig wird komplett abgenommen, es gibt ne PA, also KANN ich garnicht zu leise sein.


    Was würdet ihr tun?

  • kompromißlos! Mein Sound gehört mir, ich bestimme wie ich klinge.


    Bei mir ging es gelegentlich in die Gegenrichtung - viele Soundleute an den Pulten mischen in der Regel eher Rock/Pop/etc.


    Wenn speziell meine Snare nicht nach der Jazz-Snare geklungen hat, wie ich gekauft, aufgerüstet und gestimmt habe, dann war ich sauer.

    Früher hab ich da noch diskutiert, dann nicht mehr: ich habe einen Seitenschneider im Stickbag, da ist dann halt das Mikrokabel ab.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Interessant. Ich denke den Satz: "Deine Becken kommen zu laut!" vom Mischer kennen alle hier. Das ist aber oft die Frage inwieweit das ernst zu nehmen ist. Dennoch versuche ich mich nach Möglichkeit danach zu richten.


    Ich bin da eher bei trommla. Natürlich gebe ich meine Meinung zum besten, aber wie er sagt: wer zahlt schafft an.


    Ich schätze im Profibereich wird das noch mehr sein. Da wirst du gebucht und hast zu liefern. Wenn die Becken zu trashig sind und es ist brilliant gewünscht, muss man das ändern.


    Ich habe lange im Dienstleistungsbereich gearbeitet und habe das immer so gesehen: gebt mir eine genaue Spezifikation und ihr bekommt es.

    Würde ich mit trommeln mein Geld verdienen würde ich genauso arbeiten.

    Es gibt so viel gute Musik auf der Welt.. ..da muss ich doch nicht Musik hören, die "gar nicht so schlecht" ist. - Hennes M. aus C


    Ich

  • ich glaube ein kompromiss sollte man eingehen. Ich stehe mit einer Band auf der Bühne, das Konstrukt klappt nur wenn alle Musiker an einem Strang ziehen. eigenes Ego ist da glaube ich fehl am Platze. Die Band spielt komplett mit IEM, sprich auf der Bühne hört man eh nur die Drums.

    Als ich in die Band eingestiegen bin, wollte ich zum Bsp. live die 602 Modern Essentials in 18 & 19 spielen, das war dem Tonmann zu heftig, sind dann auf 16 & 17 runter, war aber immer noch nicht optimal, respektive keiner war wirklich glücklich, weder ich noch der Tonmann. sind dann auf Masters Extra Thin 18 & 19 gegangen und das Problem war gelöst.

    Auf der anderen Seite ist das glaube ich aber auch ein Luxusproblem, respektive der modernen Technik geschuldet, welche auch viel vereinfacht. Früher im Jugendheim hat es keinen interessiert, das musste kesseln, dann war es gut. :D

  • Ich glaube du hast nicht ein sondern zwei Herausforderungen

    1. Dein Bandleader möchte das du ein bestimmtes Equipment spielst

    Bist du fest in der Band, dann sehe ich das so das du mindestens ein Mitspracherecht hast, aber auch Kritikfähig sein solltest

    Bist du Aushilfe, hat der Bandleader auf jeden Fall das Recht Anmerkungen und Forderungen zu stellen, es liegt dann an dir wie weit du bereit bist das anzunehmen

    2. Der Sound im Publikum entspricht nicht deinen Vorstellungen, oder denen der Band

    Das musst du mit dem Soundmann ausdiskutieren, aber vielleicht hat der Bandleader hier auch wieder andere Vorstellungen, dann siehe Punkt 1

  • Was macht ihr euch hier für einen Kopp?

    Muss der Gitarrist ne Strat, ne Tele, ne Paula und ne Rickenbacker haben, sowie n Kemper Amp oder verschiedene Röhrenamps mit evtl. passenden Tretern damit das passt, oder der Basser ne ähnliche Anhäufung, Keyboarder und Percussion ähnlich? Dann sollte der Job sehr gut bezahlt sein! Ansonsten kann man mit seinem vorhandenen Zeug durchaus Musik machen, wenn man es beherrscht und verstanden hat, was der Song braucht.

    Amen.

  • Ich hab ja keine Ahnung, wie das bei Profimusikern so ist, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Gitarrist von einem Schlagzeuger (oder sonst wem) sagen ließe, welchen Amp und welche Treter usw. er verwenden soll.

    Zum Glück bin ich nur Hobbyist und lass mir von NIEMANDEM dreinreden, womit oder worauf ich spiele

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Bei der von dir beschriebenen Ausgangslage, d.h. in dem Fall, wo man für einen " Job gebucht" wird, gibt es ja eigentlich nur zwei Varianten:


    Entweder werde ich gebucht, weil die Band oder der entsprechende Künstler oder auch Bandleader/Musik-Direktor mich und meine Art, zu spielen bzw an Dinge heranzugehen, kennt und mich deshalb engagiert, weil er genau das haben will.

    Dann entstehen solche seltsamen Diskussionen selten, dann beruht das Verhältnis auf gegenseitiger Wertschätzung und man ist im Regel-Fall gemeinschaftlich nur an der Sache ohne jegliche Egomanien am bestmöglichen Ergebnis orientiert.

    Sollte es dann dennoch zu Meinungsverschiedenheiten kommen, muss am Ende aber derjenige entscheiden, dessen Name anschließend unter dem Produkt steht.


    Wenn es dagegen ein einmaliger Lückenfüller-Job ist, bei dem man engagiert wird, weil eh' gerade kein anderer da ist, würde ich sagen, dass es vom Preis abhängig ist, wie man sich verhält:


    Gibts richtig Kohle, blase ich im Handstand auch auf nem Kamm, wenn es wenig Kohle gibt bzw es nur eine Gefälligkeit ist, würde ich, wenn mir das Spiel unter diesen Umständen überhaupt kein Spaß machen würde, den Stecker ziehen.


    Aber solche Extremfälle sieht man eigentlich auch nur bei Leuten, die von Musik und von Gigs etc. wenig Ahnung und einfach zu wenig Detailwissen haben, um bestimmte Dinge beurteilen zu können, deren Ego aber trotzdem unermesslich groß ist.

    Diese Leute wollen immer, dass man nach ihrer Pfeife tanzt, schieben allerdings, wenn es in die Hose geht, dann die Schuld auch gerne komplett von sich.

    Wenn ich das merke, bin ich entweder weg oder gebe zeitig Contra und weise auf die Folgen der Fehl-Entscheidung hin.


    Wichtig ist, solche unangenehmen Diskussionen vor der gesammelten Mannschaft auszutragen und sachlich zu bleiben. Erfahrungsgemäß schrecken egomanische Möchtegern-BandLeader dann schnell zurück, weil sie merken, dass sie a) eventuell wirklich falsch liegen und b) es jeder weiss, dass sie es waren, die es verbockt haben, wenn es in die Hose geht.


    Wichtig ist einfach, zu wissen, was man will: dazu gehört auch die Frage: muss ich diesen Gig überhaupt spielen ? Und wenn ja, warum ? Oftmals erledigen sich dann Folge-Fragen schon von ganz alleine, weil die Antworten mir zeigen, ob ich mich etwaigen Sachzwängen beigen will/muss oder aber ausschließlich nach Lust und Laune agiere.

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

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  • Guten Nachmittag,


    ich werde ja "selten" "gebucht", aber mein Senf: es kommt darauf an.


    Was wird denn "gebucht"?

    Wenn ich als Künstler angefragt werde, dann bin ich Künstler. Meine Instrumente sind meine Instrumente und die habe ich halt dabei (in der Regel keine anderen).

    Wenn ich als Vollidiot gebucht werde, um anderen Idioten als Boxsack herhalten zu dürfen, sollte schon ein angemessenes Schmerzensgeld im Raume stehen.


    Ich ziehe im Wesentlichen die Grenze: Instrumente sind mein Bereich, Mikrofone sind technischer Bereich. Werden Instrumente gestellt, dann ist das etwas anders. Ich kann ein Handtuch über meine Trommel oder meinen Kopf legen, aber eine neue Trommel kaufe ich natürlich nur dann, wenn die auch der Besteller bezahlt. Tatsächlich hat man ja so das ein oder andere Mittel im Werkzeugkasten (Gaffa, Tempo, Stöcke, Besen, Schlägel).


    Im Orchester ist der Diri ja so etwas wie der Publikumsersatz, er hört halt noch am ehesten, was vorne wirklich ankommt, von daher ist das beachtlich. Bei einer Combo finde ich es etwas irritierend, wenn der Herr Kapellmeister meint, über Beckengrößen sprechen zu müssen. Das ist dann doch ein recht klares Indiz für eine nicht ganz so optimale (Möchtegern-) Führungskraft.


    Ich sage mal: gelber Alarm.


    Grüße

    Jürgen

  • Ich habe bis jetzt einmal gefragt ob die mitgebrachten Becken passen.

    Antwort: "Ich habe gar nicht gewusst, das es verschiedene "Teller" gibt."

    Seither spiele ich was mir gefällt oder ich passend finde.

    Ist auch eher meine Erfahrung :D.


    Denke, es ist ein Mix: Einerseits möchtest du (hoffentlich) der Musik bestmöglich dienen und wählst entsprechend

    nach bestem Wissen und Gewissen das optimal passende Küchenzeugs aus. Andererseits spielst du am inspiriertesten,

    wenn du "deinen" Sound hast.


    Dazu kommt, das man bei sich selbst oft unendlich gearorientiert ist, während die anderen oft kaum relevante

    Unterschiede ausmachen.


    Außerdem – und das ist möglicherweise sogar der zentrale Punkt – ist die Frage, wie viel dann das Spielzeug tatsächlich

    ausmacht und wie viel eher, WAS und WIE man spielt.


    Nach meiner Erfahrung melden sich vernünftige Mitmusiker (oder Tontechniker) dann, wenn etwas komplett ausschert

    und sound- oder spieltechnisch daneben liegt. Ansonsten wird gewährt, was in sich schlüssig ist und im Gesamtpaket

    funktioniert.

  • Ich hoffe, dass ich den Thread hier richtig deute.

    Ich misch mich einfach mal als Hobbymusiker ein und gebe meinen Senf dazu ab. Ketchup behalt ich selber.


    Man sollte sich ruhig auch etwas fügen, was das Equipment angeht. Im Musikverein brauche ich nicht für den Frühschoppen im Bierzelt mit meinem Schlagzeug aufkreuzen. Kann ich zwar machen, ist der Dirigentin egal, gefällt mir aber selber nicht. Ein Classic Custom Metal Extreme passt einfach vom Namen her schon nicht zur Vogelwieße.

    Würde ich einer derartigen Arbeit nachgehen, bei der ich unterschiedliche Musikrichtungen abdecke, würde ich mir entsprechend Equipment bereithalten. Über mein Ui24r mein eigenen Monitormix und der Rest kann quasi machen, was er will.

    Wenn es zu mir heißt, ich bin (auf der Bühne) zu laut, dann am besten mit dem FOH Rücksprache halten oder jemand der Bande soll sich das mal von unten anhören.
    Hatten wir gerade letztens beim Konzert im Verein. Da hatte ich Zeit bei der Generalprobe mal im Saal rumzulaufen und mir das ganze anzuhören. Als die Dirigentin zum Tiefen Blech meinte, dass sie etwas leiser spielen sollen, hab ich gesagt, dass das genau richtig war, da sie sonst im Gesamtbild einfach gefehlt hätten. Und da kann kein FOH was richten, weil es das in dem Fall garnicht gibt.


    Alles in allem kann ich sagen: Einfach etwas fügen und der Situation anpassen. Oder Ganz Krass: Double-Bass basst nicht bei Polkas.

  • Einfach etwas fügen und der Situation anpassen.

    Stimmt bis zu einem gewissen Grad, außer es schränkt mich massiv in meiner Spielweise oder sonstwas ein. Wenn mir jemand sagt "Nein spiel das bitte mit der anderen Hand auf dem Kopf des Tubisten, statt auf dem Becken" werde ich das vermutlich dennoch nicht machen. Entscheidend ist hier die eigene Einschätzung was "passend" ist und was nicht. Bei größeren Orchesterformationen entscheidet letztendlich eh der Dirigent, und im Idealfall weiß der die Leute recht gut einzuschätzen und was er mit wem an welchem Instrument umsetzen kann.


    Double-Bass basst nicht bei Polkas.

    Einspruch. :P Polkas sind sogar prädestiniert dafür. :D

  • Grundsätzlich würde ich in Live-Situationen auf Becken zurückgreifen, die in den Höhen "beschnitten" sind. Raw-Modelle machen das ziemlich gut.


    Oft ist es leider tatsächlich so, dass zu höhenreiche und / oder zu laute Becken besonders in kleineren Räumlichkeiten voll in den Raum knallen und einen guten / differenzierten Livesound eigentlich fast unmöglich machen.


    Wenn man als Band einen Sound vermitteln will der nicht im Soundbrei endet, muss man solche Kompromisse wohl oder übel eingehen.


    Dasselbe gilt aber auch für unbelehrbare Gitarristen, die immer ihre Gitarrenbox auf der Bühne bis zum Anschlag voll aufreißen wollen, weil sie der Meinung sind dass ja die Monitorboxen auf der Bühne immer so kacke sind. Ende vom Lied: Gitarre auf allen Mikrofonen. Soundmatsch vorprogrammiert

  • Oft ist es leider tatsächlich so, dass zu höhenreiche und / oder zu laute Becken besonders in kleineren Räumlichkeiten voll in den Raum knallen und einen guten / differenzierten Livesound eigentlich fast unmöglich machen.

    Man kann Becken auch leiser spielen. "Lean into the drums but lean off the cymbals". Das ist das Thema "eigene/innere Dynamik". Je nach Raum muss man tatsächlich auch etwas anders spielen.


    Wir hatten letztens einen Gig in einem relativ kleinen Club und der Drummer von der befreundeten Band, die den Club betreibt und der auch gleichzeitig als Tonmensch tätig war, meinte hinterher zu mir, er hatte echt Angst, dass mein China in dem kleinen Raum viel zu laut sein würde. Die Angst war dann aber wie weggeblasen, als ich das tatsächlich gespielt habe.


    Gerade beim Durchcrashen von China und meinem 18" Medium Crash nehme ich mich nämlich bewusst zurück. Ich spiele 2002er, die ja vom Klang schon ziemlich brillant und höhenreich sind, aber ich habe hinterher bisher immer als Feedback bekommen, dass die Lautstärke meiner Becken gut gepasst hat und die nicht zu laut waren.

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