Genau, aber warum können wir ihn dann nicht einfach spielen? Warum ist es schwieriger als ein binärer Rhythmus?
Eigentlich müsste er uns ganz leicht fallen.
Vllt. ist es ja gar nicht so eindeutig, wie du meinst. Viele haben / hatten auch bei "eigentlich" geraden Metren einen (wenn oft auch nur angedeuteten) Swing drin. Bonham z. B.. Oder JP Gaster von Clutch auch oft. Mag evtl. eine Frage der Hörgewohnheiten sein. Wer viel Swingiges gehört hat, wird das übernehmen.
Um noch eine mögliche Erklärung für deine Frage zu liefern: rein formal hat das Hirn bei 2 weniger zu tun (Rechenarbeit /-schritte), als bei 3. Daher sollte man bei Shuffles m. E. irgendwann die Kurve kriegen, von bewusst ausgezählten (kopfigen) 1 (2) 3 1 (2) 3 auf gefühlten Swing überzugehen.
Oder so gut es halt zu swingen geht. Als Elvis-Aficionado und Tüftlerin hast du sicher schon gemerkt, dass sie bei schnelleren Elvis-Nummern auch keinen mathematisch "sauberen" ternären Shuffle spielen, sondern was zwischen gerade und Shuffle (vermutlich spieltechnisch bedingt, weil sie den Shuffle so schnell nicht hinbekommen haben). Ein Bekannter machte sich mal die Mühe, mehrere solcher Nummern (auch von anderen) zu analysieren und per PC auszuwerten, wo da prozentual die HH-Schläge sitzen. Bei einem sauberen Shuffle wären sie ja auf 1 und 67 (von 100). Der zweite lag bei seiner Auswertung immer um die 60 rum. Also genaugenommen quintolisch (1. und 3. Schlag einer Qunitole). Nennt sich dann heute swag oder drunken drumming und wird bewusst auch in Tempi eingesetzt, die noch sehr gut ternär zu bedienen wären.
Und: Ein Herzschlag ist außerdem wenn dann ein Slowblues. Zwar auch ternär und auf dem Notenblatt quasi identisch, aber zum Shuffle doch noch ein gut Stück Weg. Im Grunde sind wir doch auch (und damit noch mehr bewiesen) alle Blueser.