Jazzsnare? Was beachten, was empfiehlt ihr?

  • Ich hab auch mehrere Snares und es nervt natürlich immer Felle auszutauschen und umzustimmen. Das war nur mal ein Tipp als schnelle Lösung.


    Gußreifen wechseln muss nicht sein. Es gibt genug Jazzklassiker mit und ohne Gußreifen. Manche Leute finden, dass man mit Besen besser auf einer Snare ohne Gußreifen klingt, weil die besser ansprechen. Spielst du in der Jazzband viel Besen?


    Wenn noch was Bauchiges, dann ist die Frage zum einen die nach der Tiefe: 14x6,5 (ist sicherlich für bauchig DAS Maß) und zum anderen die nach dem Material. Check mal ab, ob du grundsätzlich Spaß an Holzsnares haben könntest oder eher der Metallfan bist. Das Holzthema ist komplexer.
    Bei Metall würde ich zu einer Ludwig oder zu einer Pearl Sensitone raten. Die 14x6,5er Bronze Sensitone ist schon klasse fürs Geld. Ein Original von Ludwig aus Stahl, Alu, Bronze oder Messing ist auch was Feines: gebraucht oder es wird teuer. Yamaha baut auch schöne Messingsnares mit nahtlosem Kessel.


    Langfristig würde ich auf drei Snares gehen: 14x4, 14x5 oder 5,5 (der Unterschied ist größer als man meint) und 14x6,5. Ich könnte mir vorstellen, dass es für Dich sinnvoll ist, die Flache und die Tiefe aus Blech zu nehmen und die Mittlere aus Holz.

  • Nachtrag :
    Meine Wahan hat keine Gussspannreifen... okok :D


    Hmm mit Besen spiel ich nicht wirklich viel, kommt aber vor.


    Kann mir mal einer das mit dem Vintage-Jazzsnare und Standard-Snare Sound erklären? Ich weiss nicht wirklich worin (soundtechnisch) der Unterschied liegt... das würd mir sicherlich helfen, herauszufinden was ich brauche.


    Gruss,
    asa


    Edit :


    Bin TILT, 11:30 gearbeitet heute... arghl.
    Also, Vintage = 'bauchig, satt und voll; dafür weniger knallig und durchsetzungsstark?
    'Modern/Standard' - "funky" knallig ?

  • Zitat

    Original von asaraki
    Kann mir mal einer das mit dem Vintage-Jazzsnare und Standard-Snare Sound erklären? Ich weiss nicht wirklich worin (soundtechnisch) der Unterschied liegt... das würd mir sicherlich helfen, herauszufinden was ich brauche.


    Edit :


    Bin TILT, 11:30 gearbeitet heute... arghl.
    Also, Vintage = 'bauchig, satt und voll; dafür weniger knallig und durchsetzungsstark?
    'Modern/Standard' - "funky" knallig ?


    eigentlihc genau wie du sagst:
    die ollen haben mehr Ton und sind weniger knallig. Ich denke das Resonanzspektrum des Gesamtsystem Fell/Reifen/Kessel ist (edit:HEUTE) deutlich nach oben verschoben, meist ohne Bassanteil zu behalten.
    Bei den neuen sounds ist oft der Kessel relativ unwichtig, die Gratungen sind scharf und der Kessel sehr fest: er wird kaum angeregt, man hört fast nur das Fell

    Einmal editiert, zuletzt von Bibbelmann ()

  • Bei den Messingsnares kenne ich zwei Bauarten, die einen haben die Kesselgratung spitz gebogen, so wie man es von jeder Blechsnare her kennt. Einige haben eine rund gebogene Gratung, quasi aufgerollt. Das kenne ich von Gretsch Crome over Brass und von den Sonor Signature Symphony Messing Snares der ersten Generation (Anfang 90er). Vielleicht gibt es noch andere, die so gebaut sind. Ich kenne jedenfalls nur die beiden. Die gerundete Gratung macht einen weicheren, fetteren Sound, weil die Fellauflage größer ist und damit der Bassanteil im Sound besser auf den Kessel übertragen wird, die haben also etwas mehr "plöng" im Sound. Man kann sowas aber schnell als eimerig empfinden. Wichtig ist auch der Teppich. Der kann den Sound crisper machen oder auch etwas eimerig. Mit eimerig meine ich bei einer Snare einen Sound, der viel Bauch hat, nicht crisp ist und relativ wenig Teppichanteil hat, ein bisschen Tom-artig. Den hört man bei Jazz, bei Folk und manchmal auch bei Rocksachen, im Rock aber meist mit starker Taschentuchdämpfung und Pinstripe drauf. Ich finde, dass dieser Sound in akustischer Musik viel Charme hat. Es gibt von Yamaha auch eine 14x6,5 Maple Snare mit Holzspannreifen, die hat auch was davon, genau wie die Ayotte Woodhoop Teile soetwas gut bringen.

  • Aha :) Sehr interessant...


    jetzt wo du's sagst muss ich morgen unbedingt in den Übungsraum die alte Premier Snare ausgraben. Denn die ist auch sehr bauchig und könnte neu befellt und mal ordentlich gestimmt vielleicht durchaus noch gut klingen.


    Hat jemand gerade einen guten Felltipp auf lager für meine Wahan? Diplomat/Diplomat? Wird sie dann nicht sehr leise? Weil wenn ja, bräuchte ich zuerst eine Ersatzsnare da ich sowohl mit der Rockband wie auch mein Vater mit Oldschool-RnB darauf spielt :)


    Kosten diese Gretsch Crome over Brass Dinger ein Vermögen oder kommt man an sowas ran? Jetzt wo du und JonJon davon reden interessieren mich die Dinger doch ziemlich.


    So, mal noch bissel Shops durchsurfen :)


    Faehr'elûn,
    Asa



    Edit : Was fürn Teppich für die alte Premier 14x5 (ca.?) um sie etwas weniger bauchig dafür crisper zu machen?

  • Hallo nochmal,


    die bei den ca. zwei Millionen erhältnichen Snares kein Überblick zu behalten ist, sind Empfehlungen vielleicht hilfreich, oder stürzen Dich noch mehr in Chaos. ABer trotzdem:
    Metall: Mein FAvorit kommt von Yamaha: Chrom over Brass Paul Leim Signature Snare entweder in 5,5 oder in 6,5 erältlich. Teppich mit 30 Spiralen (wie war das noch mit Snareansparche) HAt aber Gußreifen aus Zink, glaube ich. Die einzige tife Holzsnare, die ich bei einem Freund oft gehört habe, ist die Dennis Chambers Signature von Pearl in Maple. Tief 6,5 Gußspannreifen oder nich, muss ich nochmal nachfragen. Aber: die hat Bauch, das steht fest, selbst wenn man die anknallt. Den Teppich kann über ne spezielle Abhebung in 4 verschiedene Einstellungen bringen. Unterschiede konnte ich zwar feststellen, hätte ich mir aber deutlicher vorgestellt.
    Ich hab mir mal eine Weile meinen Proberaum mit einem Premier-Endorser geteilt. Der hatte Sets aus der Genista Serie und noch ne andere...habs leider vergessen, bei den Serien kenn ich mich nicht so aus, sorry. Die Snares waren Super, irgendwas aus Maple und eine andere aus Birke, klangen bei gut, hatten aber auch Gußspannreifen.

    sometimes a triplet just isnt enough

  • Ich glaube so eine COB-Snare würde mir ganz gut gefallen :)


    Aber was für ne Tiefe? Klar, muss ich austesten. Aber so rein theoretisch eher ne 5er oder kann auch ne 6/6,5er gut jazzig klingen? Oder ist das dann zu laut/dröhnig?


    Was würdet ihr für ne Gretsch COB so bezahlen?
    Bei eBay gibts eine für 375€, ist das zuviel?

  • Die CoB von Gretsch gibt es nur in 14x5(,5). Theoretisch auch in 14x6,5, die hat nur keiner, habe noch nie eine davon gesehen. Die gehen los bei 250 Euro und teurer. Die Billigen sind aber auch oft nix. Die kann man nicht so gut bei ebay kaufen, weil man die besser vorher hört und sich genau ansieht. Die schwanken in der Qualität.


    Besser auf dem Musikerflohmarkt oder bei ebay mit vereinbartem Umtauschrecht oder beim Vintage-Händler oder bei ebay und dann eben poker und bei Nichtgefallen wieder verkaufen.


    Die Sonor Symphony gab es anfang der 90er in 14x5.75 auch ein schönes Maß, kann man kaufen, wenn du eine gebraucht siehst.


    Das Thema Sicke spielt bei Belchsnares auch noch ne Rolle. Die Sicke versteift den Kessel in der Mitte. Ähnlich wie beim Holzkessel wird er dadurch höher Schwingen und der Sound hat weniger Bauch, als unter den gleichen Bedingungen ohne Sicke.


    Schau dir deine Premier mal an. Die besten neuen Teppiche gibt es von Puresound. Für Sonor Snares würde ich die Sonor Originalteppiche nehmen, für Premier eher die Puresound, weil die amerikanisch sind und das besser harmoniert. Die deutschen Sachen sind da eher die AUsnahme als die Regel.


    Thema Diplomat: So leise ist die dann auch nicht, aber das Diplomat ist halt kein Fell zum Prügeln, dann besser Ambassador als Schlagfell.


    375 ist schon stolz. Da muss sie wirklich astrein für sein, optisch und akustisch.


    Was für ein Set willst du denn zu dieser Snare spielen?

    3 Mal editiert, zuletzt von DF ()

  • mhhh..also die frage hab ich mir noch nie gestellt. ich nehm halt was da ist. ;) . allerdings hat sich im laufe der zeit gezeigt das betimmte modelle für mich nicht soo gut funzen. bei meinem premier bebop-set war ne 13x5 dabei. die hab ich auch lang gespielt, allerdings braucht das teil in der grösse eine gewisse grundöhe in der stimmung, sonst klingts für mich zu eimerig. angeknallt ist das ding ein echter schädelspalter. wenns fast nur um besen geht nehm ich gerne ne 14x (ja was denn? 4? 3,5? 3? muss ich mal nachmessen) hilite. trotz gussreifen ist die für mich prima. auch die olle sonor mit nahtlos gezogenem stahlkessel und ebensolchen spannreifen klappt wunderbar. wenn ich jetzt gar nicht weiss was kommt pack ich die 14x7 hilite ein, die ist imho ultraflexibel. übrigens: die dc-signature funzt für mich ab einer gewissen tonhöhe nicht mehr wirklich, mag an dem dünnen kessel+ringe liegen, aber ab einer bestimmten fellspannung klingt die für mich "abgewürgt". und zu guter letzt hatte ich neulich vergessen die snares umzupacken und hatte bei nem frühschoppen die 12x6 acryl inne finger. ging auch ;)
    ich glaube eher das es sowas wie "die jazz-snare" oder "die rock-snare" eigentlich nicht gibt, aber damit ist auch keinem geholfen. so weit,so schlecht..


    edith: jetzt fallen mir doch glatt 2 klassische modelle ein: slingerland radio-king und ludwig&ludwig "deluxe" aussen 20ern. beide wohl kaum zu bezahlen ;)

  • Tach meine lieben Consultants,


    Bibbelmann :
    ich will beides, schlussendlich. Womit ich anfange ist mir eigentlich egal. Ich will einfach mal noch was zweites zu meiner Wahan. Ich steh definitiv auf beide Sounds, werde mir daher eher was flexibles kaufen, denn meine Wahan lässt sich, wie ich jetzt weiss auch von trocken bis bauchig (so brauchig wie eine 4" snare sein kann) tunen. Von daher werd ich nehmen, was sich gerade anbietet. Aber was Brassmässiges und ansonsten Maple oder so reizt mich schon sehr.


    DF :
    Okidoki, COBs nur gehört oder mit Rückgabe kaufen.


    Ich prügle nicht wirklich. Ich lange zwar ordentlich zu, aber soweit ich das abschätzen kann nicht wirklich ein Heavy-Hitter. Klar kommen starke Schläge vor, meist aber eher ganz normal gespielt.


    Jep, ich werd mal schauen was ich aus der Premier rausholen kann. Warst du nicht sowieso mal interessiert daran, was mein Premier für ne Serie ist?


    Zu der Snare werde ich 'gezwungenermassen' ein Yamaha Birch Custom Absolut mit AmbaCo/Werksfelle (werden gewechselt sobald ich Zeit habe). Becken sind Sabian HH,Paiste 2002,602,505 + Zildjian K.



    Matzdrums


    Ei, ist mir doch klar :) Es gibt keine 'Jazzsnare', aber Snares die sich für Jazz besser eignen als andere. Und an solchen, möglichst gleichzeitig auch noch rocktauglichen, Snares bin ich interessiert.



    btw, was meinst du mti DC-Signature? DC? *grübel*... wer isn das?

  • Noble&Cooley cd maple 14x4,5
    Sollte ich jemals eine jazzige snare brauchen,hol ich mir die.

    Er träumte von der Mutation der Körper zu Maschinen, vom Verschmelzen des Menschen mit der Maschine

  • Tach


    Jep, die Wahan ist in der Tat etwas speziell. Gefällt mir exzellent, taugt aber für gewisse Sounds nicht wirklich.


    Also brauche ich eine 5-6,5" tiefe, flexible Snare die sich gut für Jazz einsetzen lässt. Gibts da einen bezahlbaren Geheimtipp oder sonst einen guten Anspieltipp?


    Ich nehme mal an die CoBs sind nach wie vor empfehlenswert. Wie sind die Black Panther Maples? So in 14x5 oder sind die 14x5,5?


    Gruss,
    Asa

  • Wenn du ein stingnormales 22/10/12/14 Schlagzeug spielst, halte ich es für unnötig sich Gedanken darüber zu machen, ob Deine Snare jazzig genug klingt. Jazz spielen kann man mit allem und du hast damit ohnehin nicht den amtlichen Akustikjazzsound, zu kleine Toms, zu große BD, zu tiefe Kessel. Es wird immer ein moderner Fusion Sound sein und mit der Snare kannst du das auch nur bedingt ändern.

  • Df,


    weiss ich doch. Mein Drum ist nicht wirklich jazzig. Aber ich bin dran und ich hole mit den Fellen und Tuning doch noch eine Menge raus.


    Die BD ist das, was eigentlich jetzt am unpassensden klingt. Die Toms gehen ganz ok eigentlich.


    Aber auch die BD ist kastriert mit G1 Coated Batterside und einlagigen Evans Resofell ohne Loch. Klingt verhältnismässig jazzig :) Und kann trotzdem noch rocken.


    Ausserdem werde ich mir über kurz oder lang garantiert ein astreines Jazzset zulegen (sobald ich auch ne Gelegenheit habe das aufzustellen) und von daher wollt ich halt jetzt nicht noch ne Snare kaufen, die ich dann später nicht mit dem Jazzset verwenden kann oder nur suboptimal.


    Es muss keine astreine Jazzsnare für 1500€ sein, aebr halt eine die ich auch guten gewissens an einem 'echten' Jazzset benutzen kann.


    Gruss,
    Asa

  • Zitat

    Die gibt es desöfteren mal gebraucht bei eBay und vor kurzem gab es eine neue bei musik-irgendwas, die sich der hilite_freak unter den Nagel gerissen hat.


    Musik-Aktiv hiess der Laden und es war die einzige Symphony im Angebot.


    Die Dinger sind für Sonor Oberklassen Snares oft relativ günstig, weil halt der Name gleich abschreckt und einem suggeriert, die Dinger sind nur was für´s Orchester. Sehr sensibel durch die Paralellabhebung, u.a. durch die Mördergussreifen kann das Teil aber ganz schön rocken. Phil Rudd hatte auch mal eine Symphony gespielt. Leider habe ich von Jazz überhaupt keine Ahnung und kann deshalb nichts dazu sagen, ob das Teil zur Musik passt. Flexibel ist sie allemal, mit Besen kann man sie wunderbar spielen.


    Die von Matzdrums und mir favourisierte Allround Snare, die 7x14 Hilite (hier ein Sahnestück bei Ebay) find ich noch ein Tick weicher und wärmer im Klang.

  • ich glaub dass die in Asaraki´s Set zu laut wäre, die Hilite wie die Symphonie. Um Jazz zu spielen würde ich bei beiden die Gussreifen runtertun, dann klingen sie satter und haben mehr Ton


    :D Wieder ne andre Meinung ....

    Einmal editiert, zuletzt von Bibbelmann ()

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