Über Zug an Single-Lugs

  • Schön find ich sie, hab ja selbst so ein Modell. Allerdings machen sich die Singlelugs deutlich (!) beim Stimmen bemerkbar. Die eine Seite zieht halt an der anderen...

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    "Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!", Ballroom Schmitz (RIP)

  • Et is wie et is. Ziehst du oben an, verändert sich auch unten der Pitch.

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  • Et is wie et is. Ziehst du oben an, verändert sich auch unten der Pitch.

    Ich behaupte Two liegt richtig. Entweder bist du gedanklich bei Free Floatern, oder dein Modell hat so weiche Böckchen, dass sie beim Stimmen nachgeben. Ein echtes Verstimmen der Gegenseite sollte im Regelfall auszuschließen sein, der Effekt im negativsten Fall ein paar Promille zur Ausgangsstimmung betragen. Wenn das stört, nehm ich ein paar Promille zu mir, dann fällts gar nicht mehr auf ;)

  • Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, dass dem DannyCarey hier nicht geglaubt bzw. vertraut wird. ^^


    Da gibt es doch verschiedene Faktoren, die seine Aussage stützen könnten. Ich hab nicht viel Ahnung von Mechanik, aber so ein Böckchen ist ja nicht mit dem Kessel "verschweißt", sondern wird durch eine Schraube in einem Loch mit größerem Durchmesser als die Schraube gehalten. Das dann in einem relativ dünnen Holzkessel. Dann gibt es bei der Snare sicherlich noch irgendeine weiche, dämpfende Unterlage zwischen Böckchen und Kessel. Da gibt es meiner Meinung nach so viel Luft (im wahrsten Sinne des Wortes) zum Spekulieren, warum sich Schlag- und Resofell beeinflussen könnten, dass mich persönlich das gar nicht wundert. Das Böckchen kippelt doch bei genügend Newton Spannung (und das ist bei einer Snare ja gegeben) fröhlich hin und her. Da reichen ja Bruchteile eines Millimeters, um das Tuning zu verändern.


    Oder sehe ich das komplett falsch?

  • Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, dass dem DannyCarey hier nicht geglaubt bzw. vertraut wird. ^^


    Da gibt es doch verschiedene Faktoren, die seine Aussage stützen könnten. Ich hab nicht viel Ahnung von Mechanik, aber so ein Böckchen ist ja nicht mit dem Kessel "verschweißt", sondern wird durch eine Schraube in einem Loch mit größerem Durchmesser als die Schraube gehalten. Das dann in einem relativ dünnen Holzkessel. Dann gibt es bei der Snare sicherlich noch irgendeine weiche, dämpfende Unterlage zwischen Böckchen und Kessel. Da gibt es meiner Meinung nach so viel Luft (im wahrsten Sinne des Wortes) zum Spekulieren, warum sich Schlag- und Resofell beeinflussen könnten, dass mich persönlich das gar nicht wundert. Das Böckchen kippelt doch bei genügend Newton Spannung (und das ist bei einer Snare ja gegeben) fröhlich hin und her. Da reichen ja Bruchteile eines Millimeters, um das Tuning zu verändern.


    Oder sehe ich das komplett falsch?

    So ist es. Und wir reden ja von einer Holzsnare, also relativ weichem Material.

    Wenn ich mich recht erinner, erzählte mir Drumm.er beim letzten Meeting das gleiche über eine seiner Schnarren.

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  • Wir müssen hier halt in der Diskussion unterscheiden zwischen der "idealen" Situation, wie sie ingenieursmäßig gemeint war, und der Realität. Deshalb schrieb ich oben auch "sollte".


    Idealerweise sind Spannungen bei einem dazwischenliegenden Fixpunkt volkommen unabhängig voneinander einstellbar. In der Realität ist selbstverständlich Spiel im Spiel, die Böckchen verbiegen sich durch Ihre Höhe gegenüber dem Kessel, usw.. Je besser eine Trommel gebaut ist, dh. je geringer alle Toleranzen und je besser angepasst an die zu erwartenden Lasten die Materialien und Stärken gewählt wurden, desto näher kommt die Realität an die gewünschte Idealsituation. Anders gesagt, ist die unabhängige Stimmbarkeit der Felle auch ein Kriterium für die Qualität der Trommel.

  • Eigentlich sollte das durchgehende "Röhrchen" mit den Stimmgewinden, oben und unten, irgendwie mit den beiden Halteböckchen verschraubt sein (so war es jedenfalls bei meinem alten MAPEX Mars. das konnte sich nicht einfach mitdrehen beim Stimmen).

    Wenn das allerdings nicht befestigt ist, kann es sich sehr wohl mitdrehen - Fehlkonstruktion meiner Ansicht nach.

    Ich habe auch noch eine alte NoName Holzsnare mit durchgehenden Böckchen - aber da dreht sich auch nichts mit (wie auch immer das in den Halteböckchen befestigt ist - habe es aber noch nie aufgeschraubt).

  • Drehen tut sich nichts, es geht um die Spannung, bzw. den Zug, der von den Schrauben ausgeht.

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  • Aber der "Zug/Spannung" wird doch von den jeweiligen Halteböckchen (oben bzw.unten) gehalten. Und nicht auf die andere Seite weitergegeben.

    Wenn das "Stimmröhrchen" nicht mit den Halteböckchen verschraubt wäre, dann könnte es natürlich die Spannung auf die andere Seite weitergeben.

    Da die SONOR - Designer Snare nur einen Haltepunkt hat, müsste das Stimmröhrchen dort auch fixiert sein, damit es sich eben nicht mitdreht, wenn gestimmt wird.

    Aber egal, gehört eh nicht hierhin.

    Einmal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Ich kann mir schon vorstellen, dass sich das Stimmen auf der einen Seite auf die Fellspannung auf der anderen Seite auswirkt.

    Allein physikalisch ist hier ja ein großer Zug im Spiel.

    Aber wirkt es sich so hörbar aus?

    Das weiß ich nicht.


    Theoretisch ist es ja beim Stimmen von Gitarrensaiten auch so, dass diese den Zug auf den Hals erhöhen und die Stimmung der anderen Saiten auch etwas beeinflusst. Und auch das Herunterdrücken der Saiten auf das Griffbrett verändert ja die Stimmung ein wenig.

    Aber hört man das?

    ?/

  • Der Effekt wird davon abhängig sein, wie fest das Böckchen im Bohrloch steckt. Wenn es sehr fest darin steckt - also bei der Montage quasi reingedrückt werden muss - wird der Effekt gegen null gehen. In welche Richtung sollte sich das Böckchen beim Anziehen der Felle denn bewegen, wenn es komplett festsitzt?


    Anders sieht es womöglich aus, wenn das Böckchen sehr locker, quasi freischwimmend, im Bohrloch sitzt.


    Ich kann nachher mal einen Test bei meiner Canopus Schnarre machen. Die hat eben jene Single Lugs.

  • Ich habe mal eine 6,5" Sonor Sonic Plus Snare gebraucht erstanden. Die hat auch nur ein Böckchen für jeweils 2 Lugs.
    Und sie ist tatsächlich relativ kompliziert zu stimmen, eben genau weil die Spannung der einen Seite die andere Seite beeinflusst/verstimmt.
    Vor allem wenn sie höch gestimmt werden soll.


    Seitdem steht sie im Regal.

  • Ich bin jetzt kein Experte. Bei einem Single-Lug ist die Befestigungsschraube in der Mitte. (Gehe mal von einer aus) Das ist gemäß dem Hebelgesetzen so ziemlich der Beste Platz was die Position anbelangt. Die Auflagefläche ist eigentlich viel wichtiger. Der Zug liegt nun mal etwas außerhalb vom Kessel an dementsprechend drückt das Spannböckchen gegen den Kessel. Je größer die Auflage-Flache desto mehr verteilen sich die Kräfte.

    Ich schraube viel an meine Trommeln rum und habe auch schon mal meiner Snare zerlegt (Sonor Hilite) Alle Lugs sind da Single und Gummigelagert. Das Gummi ist sehr hart, das tut sich nicht viel, wenn man die Schrauben anzieht. Alles beeinflusst sich mit Sicherheit. Landet auf einer Brücke eine Fliege, dann kann man da was messen können. Ich mache immer das Reso-Fell als erstes drauf und stimme es auf das was ich haben will. Nachstimmen muss ich da noch nie etwas-aber als Drummer ist man Perfektionist und kontrolliert immer alles mindestens ein zweites Mal. Dank des Tune-Bot kann ich mich aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass sich nach dem Aufziehen des Schlagfelles sich an den Werten und am Gehörten nichts ändert. Unter laborbedingungen tut sich da bestimmt etwas. Ich messe auch gerne mit der Schieblehre nach. Vor und nach dem Anziehen sind die Werte immer noch gleich.

    Bin aber ehrlich. Die Spannböckchen haben manchmal etwas spiel in der Bohrung-ich schiebe es dann in Richtung aus der ich den meisten Zug erwarte-in meinem Fall in Richtung Reso. Man muss auch mal schauen mit was man die Spannschrauben anzieht. Der Stimmschlüssel hat keinen großen Hebel, wie z.B. bei eine Knarre. Wieviel Nm kann man zwischen Daumen und Zeigefinger aufbringen? Und wieviel Nm steck man in eine Spanschraube rein? Hat das jemand schon mal gemessen?

    Wie sehen eigentlich die Kräfteverhältnisse zwischen dem was eine Spannschraube ziehen muss und was oben drauf das Fell zeiht? Und wenn man etwas weiter denkt-Wieviel Kraft lastet auf so einem Lug/Spannböckchen wirklich?


    Einen lockeren Lug bemerkt man im übrigen sofort-so war es zumindest bei meiner Metall-Snare. An der Spannschraube hört sich das Fell beim Stimmen am Anfang anders an. Ich musste die Stimmschraube gegenüber den anderen ein bisschen mehr drehen. Wenn man es jedoch fester anzieht kann man das umgehen. Wenn man jedoch dann die Gegenseite stimmt verändert sich hörbar auch die andere Seite wieder. Aber auch nur minimal, aber hörbar. Beim spielen dann war nichts festzustellen. Habe dann mal an der Stelle am Böckchen gewackelt und siehe da- ich hatte das Böckchen nicht festgeschraubt.

    Was nun kam kann sich jeder denken. Alles nochmal losmachen>Böckchen ausrichten>Felle wieder neu stimmen.

  • Theoretisch ist es ja beim Stimmen von Gitarrensaiten auch so, dass diese den Zug auf den Hals erhöhen und die Stimmung der anderen Saiten auch etwas beeinflusst. Und auch das Herunterdrücken der Saiten auf das Griffbrett verändert ja die Stimmung ein wenig.

    Aber hört man das?

    Praktisch hört man es im ersten Fall deutlich, das kennt jeder, der gelegentlich Gitarren oder Bässe neu besaitet. Das Feintuning der einzelnen Saiten macht man daher erst, wenn alle Saiten grob auf dem richtigen Ton sind. Im zweiten Fall habe zumindest ich das noch nicht gehört, dazu sind meine Ohren wohl zu unerfahren.


    Bei Einzelböckchen müssen wir wohl einfach zur Kenntnis nehmen, dass es Unterschiede zwischen der theoretischen Funktionsweise (gegenseitige Beeinflussung sollte nicht nennenswert stattfinden) und der praktischen Umsetzung (je nach Hersteller und Modell findet man teils deutliche Abweichungen) gibt. Insofern wollte vermutlich niemand Danny Carey 's praktische Erfahrungen mit seiner Snare in Frage stellen, man sollte halt wie so oft nur nicht verallgemeinern.

  • Praktisch hört man es im ersten Fall deutlich, das kennt jeder, der gelegentlich Gitarren oder Bässe neu besaitet.

    Wobei hier ja auch stark mitspielt, dass sich die Saiten zu Beginn erst noch selbst deutlich dehnen, bis sie mal richtig gespannt sind.

    Bei Westerngitarrensaiten passiert das nie so arg wie bei Konzertgitarrensaiten.

    Erstere sind ja viel stabiler durch den Stahlkern, letztere haben einen Kern aus Nylon.

    Der lässt sich noch ordentlich in die Länge ziehen, wodurch der Ton wieder tiefer wird, weil die Spannung nachlässt.

    Das merkt man vor allem dann, wenn man eine einzelne Saite neu aufzieht, diese muss man dann erstmal ständig nachstimmen, die anderen Saiten verstimmen sich aber dadurch nicht.


    Deswegen glaube ich nicht, dass man das aus diesem (oben genannten) Grund deutlich hört, sondern das liegt an den Saiten selber.

  • Deswegen glaube ich nicht, dass man das aus diesem (oben genannten) Grund deutlich hört, sondern das liegt an den Saiten selber.

    Beides zusammen, denn den Effekt beobachtest du auch, wenn eine Gitarre länger nicht bespielt wurde und "leicht" verstimmt im Koffer liegt, oder du bespielte Saiten aus welchen Gründen auch immer runter- und wieder raufmachst. Da ist die Saitendehnung mit Sicherheit nicht mehr dran schuld. Früher habe ich, wie man es damals eben so machte, Basssaiten ausgekocht, um sie vom Schmodder zu reinigen, da konnte ich den Effekt jedesmal deutlich beobachten.

  • den Effekt beobachtest du auch, wenn eine Gitarre länger nicht bespielt wurde und "leicht" verstimmt im Koffer liegt

    Was ich an dieser Stelle interessant finde:

    Ich habe vor über 20 Jahren in Spanien eine alte Flamencogitarre geschenkt bekommen, die ich heute noch oft spiele (ca. einmal pro Woche).

    Sie ist baugleich wie eine Konzertgitarre, nur ist die Saitenlage etwas tiefer und der Hals etwas flacher (sehr spielfreundlich!).

    Die drei oberen (höheren) Saiten sind noch vom Vorbesitzer: Schwarze Nylonsaiten, die ich aus nostalgischen und optischen Gründen bis heute draufgelassen habe.

    Diese drei Saiten sind so gut wie nie verstimmt, während ich die unteren (tieferen) Saiten, die zwar mit Stahl umwickelt sind aber eben diesen Nylonkern haben, regelmäßig nachstimmen muss.

    Ich persönlich führe das darauf zurück, dass die hohen Saiten einfach genug gedehnt wurden.

    Und: Sie klingen gut! Deswegen habe ich auch nicht vor, sie zu tauschen.

    (Erst, wenn sie mal wirklich schlecht klingen oder reißen sollten.)

  • Alle Lugs sind da Single und Gummigelagert. Das Gummi ist sehr hart, das tut sich nicht viel, wenn man die Schrauben anzieht.

    Aha, also sind die Stimmhülsen bei den Sonor-Trommeln mit einem "Böckchen" garnicht mit dem Halteböckchen verschraubt, sondern werden quasi nur durch die Spannung des Gummis gehalten - dann ergibt das Sinn mit der Stimmschwierigkeit. Und Gummi läßt ja auch noch im Laufe der Jahre in der Elastizität nach und wird dann irgendwann bröselig (wenn die Weichmacher verdunstet sind).

    Kein schönes, dauerhaftes System, finde ich. Aber gut zu wissen bei Gebrauchtkauf.

  • Ich kann mir schon vorstellen, dass sich das Stimmen auf der einen Seite auf die Fellspannung auf der anderen Seite auswirkt.

    Allein physikalisch ist hier ja ein großer Zug im Spiel.

    Aber wirkt es sich so hörbar aus?

    Das weiß ich nicht.

    Wenn das Ding einmal gestimmt ist, ist es gestimmt, dann gibt es keinen hörbaren Unterschied (logisch). Und wenn ich spaßeshalber mal das Schlagfell anziehe oder löse, verhält sich das sehr unaufällig. Wirklich merklich wird es, wenn man die Snare komplett neu stimmt, dann muss man eben schon im Hinterkopf behalten, etwas Luft nach oben zu lassen.

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