Erfahrungen mit der Motivation von Hobbyband-mitmusikern

  • Manchmal ist es schon hart, nach einem langen Arbeitstag die Motivation zu finden. Aber meist ist es wie mit dem Sport: wenn man dann erstmal dabei ist, macht es großen Spaß.

    Mir geht es ganz genauso.

    Egal, wie müde, erschöpft oder sonstwas ich bin, ich gehe zur Probe oder zum Training.

    Ich habe schon vor Jahren die Erfahrung gemacht, dass es mir währenddessen und auch hinterher besser geht als vorher, sollte ich einmal körperlich lediert sein.

    Ich war auch schon oft im Proberaum, obwohl die Probe abgesagt wurde.

    Für mich ist es kein Grund nicht zu proben, nur weil einer oder zwei fehlen (bei vier Musikern in der Band).

    Die anderen sahen das leider nicht immer so, also ging ich dann eben alleine in den Proberaum und habe meine Sachen geübt.


    Aber jeder tickt da ein bisschen anders.

    Und es gibt auch spezielle Situationen.

    Als unser Orgler eine Zeitlang damit verbrachte, das von der Oma geerbte Haus zu renovieren, da konnte es schon mal sein, dass er nicht ganz so lange bei der Probe anwesend war, vor allem weil er am nächsten Morgen wieder früh aufstehen und zur Arbeit fahren musste.

    Aber immerhin ist er meistens zur Probe erschienen! :)


    Dany, ich wünsche Dir viel Erfolg beim Gespräch mit Deiner Band!

  • danke für eure Inputs, allerdings wollt ich eher eure Erfahrungen als eure Lösungsvorschläge hören, also eher "wie oft kommt sowas vor" als "was kann ich dagegen tun"
    Ich wollte einfach wissen, ob ich für eine Hobbyband zu viel verlange, ob statistisch gesehen in Hobbybands generell eher die Band eine niedrige Priorität hat.

    Was würde dir das denn bringen? Für sinnvoller halte ich, wenn du versuchst herauszufinden ob ihr da noch eine Lösung finden könnt, mit der alle halbwegs zufrieden sind. Wenn nicht, musst du dir halt andere Leute suchen, mit denen es besser passt. Mir geht's da z.Z. nicht anders. Es ist u.U. nicht so einfach, Leute zu finden, mit denen es passt. Bei dir in Wien sollte es aber eigentlich eine ausreichend große Szene dafür geben.


    hm, ich teile das eigentlich nur in 2 Kategorien ein: Hobbyband=Amateurband=Musiker, die nicht davon leben bzw. die es nicht beruflich machen. Auch Hobbybands haben Gigs.

    Alles andere sind professionelle Bands, für mich. Auch wenn sie nicht davon leben können, sich aber als Berufsmusiker sehen und vielleicht noch einen zweiten Job haben, damit sie überleben können.

    Diese Unterscheidungen halte ich für irreführend. Zum einen, weil die Übergänge fließend sind. Gagen können unterschiedlich hoch sein.

    Aber auch die musikalische Qualität, das Bandklima und die (Professionalität der) Zusammenarbeit können ganz unabhängig von finanziellen Aspekten sehr unterschiedlich sein.

  • Isses für mich okay oder nicht?


    Ich sehe das ganz pragmatisch. Und in Beantwortung

    obiger Frage entscheide ich, ob ich das mitmache oder

    nicht. Ich werde Menschen oder deren Einstellung

    nicht ändern. Ich will das auch gar nicht. Seit drei Jahren

    haben wie eine "neue" Band mit acht Mitgliedern. Wir

    proben eh nur alle 14 Tage und das auch fast nie

    komplett. Da wir eigenes Material spielen wollen, dauert

    es natürlich elend lange, bis was im Kasten ist. An live

    spielen brauche ich gar nicht zu denken. Bei dem

    Arbeitstempo brauchen wir noch viele Jahre, bis wir ein

    komplettes Programm beisammen haben. So what!

    Dann schreiben wir halt Stücke, nehmen die auf, machen

    Videos dazu und gut ist's. Immerhin kommt irgendwas

    bei rum. Und es macht mir Spaß! Das ist das Wichtigste.

    Außerdem sind die Mitmusikanten ausnahmslos nette

    Mitmenschen. Das ist absolut entscheidend für mich.

    Als Hobbyist kann ich mir den Luxus erlauben, auf das

    Musizieren mit Arschlöchern zu verzichten.


    Vor gaaanz langen Jahren wurde nur geprobt, wenn die

    Band komplett war. Inzwischen wird geprobt, sobald man

    irgendwas Produktives machen kann. So wie der Trommeltom

    das schon beschrieben hat. Das geht dann doch schon sehr oft. :)


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause


  • Was Chuck Boom sagt. Unabhängig davon, ob es eine Amateur, Semi-Pro oder Pro Band ist.

    Eine Band ist ein komplexes Sozialgefüge, in dem es die unterschiedlichsten Interessenkonflikte zu managen gilt. Menschen verändern sich. Und Lebensumstände verändern sich.


    Wie in der Fußballmannschaft gibts die Offensivkräfte, den Torwart und bei Entscheidungen auch immer wieder die Schweiz.


    Am Ende muss man sich halt fragen, welche eigene Motivation dahinter steckt. Von Jojo Mayer habe ich mal die "2/3" Regel aufgeschnappt. Jojo hat gesagt, dass er nach folgenden Kriterien entscheidet, ob er an einem Projekt mitwirkt:


    Musik ( Geschmacklich und Handwerklich )

    Menschen

    Geld


    2 von 3 müssen gut sein, dass er "Ja" sagt.

    Nun gut: Jojo ist Pro, für die meisten Amateure ist Geld nicht das wichtige Kriterium. Aber mit so einem Denkmodell kann man sich ja mal überlegen, was einem wichtig ist in der Band und mal schauen, ob die ( emotionale ) Bilanz stimmt.

  • Die meisten können meiner Erfahrung nach gar nicht "MITEINANDER" Musik machen, Amateure UND Profis.


    Entweder sind sie am rumwixen auf IHREM Instrument oder sie sind ZU beschäftigt mit IHREM Instrument - oder sie achten und respektieren ihre Mitmusiker nicht, indem sie zu spät kommen, auf Müde machen oder rumquaken über Private Shit! Wenn man sich lange kennt ausgenommen.


    Ich habe wenige tolle Musiker getroffen, die mit mir zusammen die Kuh haben fliegen lassen - es wurde Magie erzeugt, durch mehr als die Summe des Einzelnen. Teilweise war auch ich Schuld, wenn es auseinanderging - soviel Erkenntnis muß sein.


    Ich suche sie weiter, bis zum Schluß...denn NUR DAS zählt für mich.

    "Kaffee, schwarz?"

  • Ich habe wenige tolle Musiker getroffen, die mit mir zusammen die Kuh haben fliegen lassen - es wurde Magie erzeugt, durch mehr als die Summe des Einzelnen. Teilweise war auch ich Schuld, wenn es auseinanderging - soviel Erkenntnis muß sein.

    Ein paar wenige Male hatte ich das auch schon. Ist sehr selten und dafür müssen nicht nur die Leute zusammenpassen, sondern auch deren aktuelle Lebensphase / Sinnfindung. Oft habe ich es auch erlebt, dass manche Leute dann nach und nach zu ziemlichen Egomanen geworden sind.


    Genau das ist auch ein zentrales Thema. Also die Egomanie. Und es gibt ja durchaus Personen-bezogene Bandgefüge. Oft z.B. auch Blues-Musiker. Spätestens wenn die Band dann schon nach dem Frontmann benannt ist, sollte klar sein wie der Hase läuft. Ich persönlich hab auf sowas mittlerweile immer weniger Bock.


    Allerdings haben wir alle unser Päckchen zu tragen und mehr oder weniger ein Bedürfnis, sich mal zu zeigen. Ich tobe mich derzeit z.B. auf Youtube ein bisschen aus, wo ich einfach mal mein eigenes Ding mache. Auch mit drums only Sachen. So wirklich erfüllt mich das allerdings auch nicht und ich betrachte es eher als Referenzmaterial und eine Art Brücke für künftige Zusammenarbeiten. Die Möglichkeiten ein bisschen erweitern.

  • Ich suche sie weiter, bis zum Schluß...denn NUR DAS zählt für mich.

    Das ist das schwierigste, eine Band zu finden, wo alle ähnlich ticken.


    Andererseits, nichts ist für die Ewigkeit.


    Ich hab in den letzten 12 Jahren 3 Bands verschlissen.

    Die erste hielt 7 Jahre davon waren die ersten 4 richtig genial, scheiterten aber an der Egomanie des bandleaders.

    Die zweite Band hielt 3 Jahre, scheiterten an der Egomanie des Komponisten.


    Die dritte Band hielt 3 Jahre und scheiterte an Corona, an einem basser der eigentlich ganz andere Musik machen wollte und an gittaristen der gar keine Erfahrung mit Bands hatte und jede Kritik bis zum Exzess als persönliche Beleidigung auffasste.


    Bei meiner momentanen Band bin ich gaaaaanz vorsichtig und bis jetzt ist es ok.

  • Auch wenn es ein bisschen am Thema vorbei geht und deine Frage nicht beantwortet, juckt es mich doch schon die ganze zeit in den Fingern kurz mal was zu schreiben.


    Mir ist an mir aufgefallenen, dass sich die Ambitionen der Bandmitglieder auf mich übertragen. Ich hatte ja schon Kombinationen, wo die Leute ehr lustlos waren oder einfach aus anderen Gründen nicht richtig dabei waren (dem einem Bassisten hing immer seine Frau im Nacken, rief während der Probe tausendmal an... "Wann kommst du nach Hause?", etc...)

    Da hatte ich auch nicht so richtig Bock was rein zu stecken.

    Das merke ich aber erst jetzt, wo ich tatsächlich mal mit ambitionierten Leuten zusammen bin. Auch wenn wir mal nicht proben... na dann machen wir eben was anderes... Videos oder planen einfach irgendwas. Da macht es mir richtig Spass (obwohl das Proben noch am meisten Bock macht). Die Kombination passt einfach: Es wird ernst an den Sachen gearbeitet, aber nicht verbissen. Also in der echten Arbeit steckt trotz allem immer sehr viel Humor, Spass und Neckereien.

    (Ich kann mir das auch erlauben, ist ja nicht mein Job, sondern ein Hobby)


    Für die Band bereite ich gerne was vor, aber wenn ich was hab, wo eben merke, es geht nicht vorran, dann verliere ich selber die Lust und mache dann zu Hause deutlich weniger.


    Ich hab ja noch das zweite Projekt... da lief es bisher zwar ersthaft zu, also wir Proben auch die ganze Zeit vernünftig, aber da ists eben schon anders. Einerseits vom Sänger/ Gitarristen "verbissen" (weiss nicht, wie ich es richtig benennen soll), also ihm dürfen keine Fehler passieren, aber es passieren sehr viele Fehler. Er ist sagen wir mal recht unentspannt sich und manchmal auch mir gegenüber (als Beispiel: Er fängt einen Song an und ich steige später ein... nach dem Durchgang sagt er mir, dass ich ganz schön langsam / schnell gespielt habe. Auf den Aufnahmen später stelle ich aber fest, dass sich das Tempo nicht geändert hat.) Also ein Zeichen für mich, dass er vllt auch zu Hause mehr an seinen Sachen arbeiten muss, damit er es besser hin bekommt. Von meiner Seite aus müsste er das nicht unbedingt, aber wenn er sich ärgert, sind es eigene Fehler. Naja, kompliziert... ich frag mich grade ob ich es verständlich geschrieben habe^^


    Ich selber ärgere mich auch manchmal über Fehler, aber dann arbeite ich zu Hause dran. Hat bisher immer ganz gut geholfen^^


    Also will sagen, da ist die Kombi "ambitioniert und unentspannt".

    Das Ambitionierte (der ist immer bei den Proben und will die Zeit auch nutzen) ist ansich toll, aber die Unentspanntheit machts dann auch wieder kaputt. Da wir aber jetzt einen entspannten Bassisten haben... will ich mal schauen, wie sich das entwickelt.

    Bleibt es weiter zu unentspannt, muss ich mich wohl auch verabschieden.

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • Miss_Mieze also mit deiner "neuen" bzw. aktuellen (Haupt-)Band, den Ruhrpottrockern :Q, da hast du schon wirklich Glück! Die musst du dir warmhalten, das klingt soooo toll! Videos planen, und die macht ihr ja dann auch... die kreativen Interviews... ich find das echt super lässig und ambitioniert, aber eben nicht verbissen. So würd ich mir das auch wünschen!


    Den ehrgeizigen aber etwas unentspannten Typen hab ich auch, in der Coverband.... da überleg ich ja auch schon immer wieder mal auszusteigen, aber ich lern halt immer noch dazu dort, insofern seh ich es nicht als Band im eigentlichen Sinn, sondern als Fortbildung, und das ist ja auch nicht immer was, was immer Spaß macht, also bleib ich jetzt doch vorerst mal dabei.


    2 von 3 müssen gut sein, dass er "Ja" sagt.

    das find ich auch einen guten Ansatz. Es gibt ja auch bei meinen Bands immer wieder Gründe, wo ich mir denk, na, jetzt reichts, jetzt steig ich aus, aber sie haben allesamt auch Vorteile, die mich zum bleiben bewegen. Gar nicht so einfach, diese Entscheidungen, und wie Seelanne auch schon richtig schrieb

    ist es zunehmend schwerer, in dem Alter wieder neue Leute zu finden

    da ist was dran, man weiß ja nie, ob wirklich was besseres nachkommt, oder überhaupt was nachkommt. Ja, in Wien ist die Bandauswahl schon ziemlich groß, aber sind da DIE richtigen dabei, wo nicht auch wieder irgendwas nicht passt? hmmmm....

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Den ehrgeizigen aber etwas unentspannten Typen hab ich auch, in der Coverband.... da überleg ich ja auch schon immer wieder mal auszusteigen, aber ich lern halt immer noch dazu dort, insofern seh ich es nicht als Band im eigentlichen Sinn, sondern als Fortbildung, und das ist ja auch nicht immer was, was immer Spaß macht, also bleib ich jetzt doch vorerst mal dabei.

    Das wäre tatsächlich ja in deinem Falle (und wäre in meinem absolut genauso!) etwas, was zu der Drittelregel gehören würde. Einfach das Thema Geld streichen und durch dieses ersetzen- oder meinetwegen mach ne Viererregel draus.


    Das wäre für mich eben auch ein wichtiger Punkt. Grade wenn man noch sehr lernfreudig ist, das scheint bei dir Dany ja ähnlich zu sein, wie bei mir. Und ja wir (ich mehr wie Du) sind ja noch recht am Anfang... jemand der schon ewig sehr regelmäßig spielt und somit weniger "Lernnutzen" hätte, bei dem wäre das sicher wieder anders zu bewerten.

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • Genau so isses!


    Ich glaube ich spiele jetzt seit über 40 Jahren in Bands - Motivation aller Bandmitglieder war eigentlich nie das Problem. Im Gegenteil - in meinen Zwanzigern bis in die Vierziger war 2 bis 4x in der Woche Schub im Proberaum geben kein Thema - es war neben viel Spaß, harter Arbeit, stressige Familie und dem sonstigen Schrott des Lebens immer ein soziales Happening, gerne auch mal Therapie, aus denen bis heute bestehende sehr gute Freundschaften entstanden sind.


    Klar ist aber auch - mit fortschreitendem Alter leidet weniger die Motivation, aber die Probe-Frequenz nimmt ab, oder man organisiert sich anders, z.B. mit mehr Heimarbeit bezüglich Vorbereitung. Das kann auch sehr gut funktionieren. Setzt aber voraus das jeder seine Hausaufgaben macht!

    Diesem "Bolz von früher, als man jünger war" trauere ich manchmal durchaus nach. Andererseits ist das inzwischen, mit wachsenden Verpflichtungen, leider auch nicht immer so alltagskompatibel wie gewünscht.


    In den Bands/Konstellationen mit Bestand ist das alles kein Problem - jeder ist mit Energie dabei.

    In den Bands wo es zum Problem wird bin ich ganz bei HOHK: Da bin ich raus. Meine Zeit ist inzwischen zu kostbar um sie an Menschen zu "verschwenden", deren Prioritäten dann ehrlicherweise anders gesetzt sind. Unabhängig/egal bezüglich gesetzter Ziele sind solche Leute immer die Steine im Weg - das möchte ich bei meinem Hobby Nr. One schlicht nicht mehr haben.


    LG

    Toddy

  • Meine Zeit ist inzwischen zu kostbar um sie an Menschen zu "verschwenden", deren Prioritäten dann ehrlicherweise anders gesetzt sind.

    Diesen Satz werd ich mir ganz groß ausdrucken und aufhängen

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Meine Zeit ist inzwischen zu kostbar um sie an Menschen zu "verschwenden", deren Prioritäten dann ehrlicherweise anders gesetzt sind.

    Diesen Satz werd ich mir ganz groß ausdrucken und aufhängen

    :D
    Also - bei den Bands/Mitgliedern, bei denen Wunsch und Wirklichkeit stark auseinander lagen, MUSS man leider irgendwann die Konsequenzen ziehen. Das kann man aber völlig freundlich, würde- und respektvoll vollziehen. Auch einen "Rauswurf"!!!

  • In dem was Seelanne über Alter/Motivation geschrieben hat, erkenne ich mich leider wieder:

    Bei uns sind alle Bandmitglieder 50+ und wir sind halt ne reine Amateurband Coverband mit 2-3 Auftritten im Jahr.

    Wir proben regelmäßig jeden Mittwoch und häufig ist es so, dass ich vor der Probe denke: oh, keinen Bock.

    Das liegt aber gar nicht an der Probe an sich, sondern auch daran, dass wir viele Stück immer wieder durchnudeln.

    Und: wir spielen selten mal frei oder improvisieren.


    Normalerweise bin ich nach der Probe aber immer besser gelaunt als vorher....

    Auch interessant: das Bandmember was eigentlich am meisten auf die Proben drängt und sich am meisten drauf freut,
    ist das Member, was regelmäßig am wenigsten vorbereitet ist.....


    On the other hand: das Projekt mit der Bigband war schon motivierender, denn neue Mitmusiker und neuer Kontext.

    Hier war es eher so, dass ich einer derjenigen war, der auf die Proben gedrängt hat, während andere Member das Projekt
    eher etwas locker nahmen.

  • ne reine Amateurband Coverband mit 2-3 Auftritten im Jahr.

    Wir proben regelmäßig jeden Mittwoch

    Da visualisiert sich vor meinem inneren Auge gerade noch eins meiner Kriterien. Wie ist das Verhältnis von Proben zu Auftritten?

    Ich habe keine Lust auf Bands, bei denen eine "Proben-zu-Konzert-Ratio" von :1 vorherrscht. Wäre mein 4. Punkt von Jojos 2/3-Liste.


    Ohne jetzt ein exaktes Verhältnis definieren zu wollen, sind Konzerte für mich ein entscheidender Aspekt, getreu dem Motto "so wenig Proben wie möglich, aber so viel wie nötig". Zusammen mit meiner eher etwas perfektionistischen Grundhaltung bin ich dadurch am Ende trotzdem einer von denen, die im Zweifel lieber eine Probe mehr einrichten und sich darauf natürlich gut vorbereiten. Aber jede Woche proben für 3 Auftritte im Jahr ist bei mir nicht, dafür muss ich zu viele verschiedene Bands bedienen.

  • Aus ähnlichen Gründen habe ich gerade meine beiden Cover-Bands "beerdigt":


    Die eine Band wollte zwingend weiter jede Woche proben, obwohl wir das Programm schon seit 3 Jahren spielen und ich schon seit längerem nur noch Generalproben für Gigs bräuchte. Einigung war nicht möglich: Dienst quittiert.


    Die andere Band hat ein Programm von fast 50 Stücken, viele Arrangement-Finessen dabei, ist auch ne wirklich gute Truppe, bekommt aber wegen post-corona-bedingtem Verlust der Gig-Agentur und damit einhergehend Einbussen von rund 6 Gigs nur ganze 3 Gigs dieses Jahr hin. Ich müsste noch rund 30 Stücke erarbeiten ( 20 waren fertig, als die Nachricht von der Agentur kam) - da steht dann Aufwand und Ertrag in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zueinander: Dienst quittiert.


    Kann mich jetzt endlich den Sachen in Ruhe widmen, die ich schon seit längerer Zeit machen wollte.

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

    Einmal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • Ich hab für mich eine Pi-mal-Daumen-80%-Regel, da es einfach viel zu viele Parameter und Aspekte gibt. Und deren Wichtigkeit bzw. Gewichtung muss ja auch noch bedacht werden. Da sind mir 2 von 3 viel zu grobkörnig.

    Z. B. selbst wenn die Kohle stimmt und die Musik auch, aber leider ein Arschloch mit an Bord ist, nutzen mir die 2 von 3 nix. Das Arschloch kann dann für mich je nach Größe schon einen Abschlag von 30-99% machen, womit meine 80% ausgeknockt wären.

  • Ich habe momentan einen etwas anderen Knoten aufzulösen zum Thema Mitmusiker und Proberaum. Kurze Vorgeschichte: Das Gebäude, in dem unser Proberaum ist, hat vor anderthalb Jahren den Besitzer gewechselt. Nun kam der neue Besitzer vor Weihnachten an und hat jede Band zum nächstmöglichen Zeitpunkt gekündigt, um ihnen aber die Fortführung des Mietvertrags gegen eine zusätzliche Nebenkostenpauschale von 75 EUR anzubieten. Leider nur in einem Pamphlet von Zweizeiler mit den Antwortmöglichkeiten ja/nein. Mein erster Instinkt war, direkt zuzustimmen, um den Proberaum erst mal bis auf Weiteres entsprechend weiternutzen zu können. Aufgrund meiner Eigenschaft als Hauptmieter und Abmachung mit der Band, dass ich deswegen auch die Hälfte der Proberaumkosten auf meine Kappe nehme und die anderen sich nur die verbleibende Hälfte teilen müssen, eigentlich kein großes Problem. Das hätte für die anderen Bandmitglieder also Mehrkosten von 12,50 EUR im Monat bedeutet.


    So dachte ich. Nun hat aber unser Rhythmusgitarrist/Sänger, der allerdings auch Hauptsongwriter ist, ein Verkäuferherz und ist finanziell ganz allgemein eher auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Diese 12,50 EUR Mehrkosten für ihn sind ihm viel zu viel, dafür dass er den Raum ja quasi außer 1-2x im Monat zur Probe nicht nutzt. Aus diesem Grund habe ich mich dummerweise mit dem Vermieter in den Ring begeben und wollte an den Nebenkosten was machen, bzw. eine ordentliche Aufschlüsselung der Vorauszahlung mit entsprechendem Mietvertrag. Dumm gelaufen, der Vermieter hatte da keinen Bock drauf und meinte dann, es gibt keinen neuen Vertrag mit Aufschlüsselung abseits des Zweizeilers von vor Weihnachten und da ich jetzt hier rumdiskutieren wollte, gilt die Kündigung entsprechend zum Ende des Jahres 2023 und es gibt keine Fortführung des Mietvertrags. Ende des Jahres muss ich also aus meinem Raum raus. Alles ein bisschen doof gelaufen. Ein neuer Raum ist bisher nicht in Sicht und wenn doch, wird er tendenziell locker 30 % teurer als der bisherige, weil der Mietvertrag doch schon was älter ist.


    Da haben wir aber das Problem. Dadurch, dass ein neuer Raum noch teurer würde, weigert sich besagter Gitarrist erst recht, dafür Geld auszugeben (weil er ist da ja nur 1-2x im Monat zur Probe drin). Wir könnten ja stattdessen auch bei ihm zu Hause im Keller proben. Ja, könnten wir. Aber da kann ich nicht jederzeit rein, um selbst an meinem Kit zu üben. Ich brauche weiterhin einen extra Proberaum, weil ich bei mir zu Hause leider auch keine Möglichkeit habe, das Kit aufzustellen. Ich bin also durch die Aktion erstens meinen langjährigen Proberaum los und wenn ich einen neuen finden sollte, muss ich direkt nochmal mehr zahlen als bisher, weil der natürlich dann nach dem Willen des besagten Gitarristen dann nur mein persönlicher Übungsraum wäre.


    Die anderen beiden Jungs (Bassist und Leadgitarrist) sind da eher auf meiner Seite und sprechen sich auch weiterhin für einen zentralen Proberaum aus und wären auch mit dem bisherigen Arrangement (ich zahle als Hauptnutzer die eine Hälfte und die anderen drei teilen sich die zweite Hälfte) absolut einverstanden. Jetzt könnten wir natürlich sagen, dass wir uns nur zu dritt die Kosten teilen, und der vierte im Bunde gar nichts zahlen braucht, weil er ja seinen Keller zum kostenlosen Proben angeboten hat, aber das scheint mir auf Dauer auch nicht zielführend und so schwelt der Konflikt jetzt schon einige Wochen...


    Evtl. hat der eine oder andere von euch ja einen Tipp oder Erfahrungen aus der Vergangenheit, wie ihr mit solchen Situationen umgegangen seid.

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