Erfahrungen mit der Motivation von Hobbyband-mitmusikern

  • Angenehm günstige 120 € im Monat. Davon zahle ich wie gesagt die Hälfte aus meiner Tasche und die anderen teilen sich die zweite Hälfte. Neu mit der Nebenkostenvorauszahlung wären das dann also 195 € im Monat gewesen.


    Da ging aber die Diskussion schon los, der erste Instinkt von uns anderen dreien war, die Mehrkosten halt erst mal zu schlucken, aber Herr Gitarrero hat dann ein riesiges Fass deswegen aufgemacht, dass das ja ein unabsehbares Geldgrab werden könnte, wenn wir keine ordentliche Aufschlüsselung der Betriebs- und Heizkosten vom Vermieter bekommen und er deswegen sich von Anfang schon mehr oder weniger kategorisch geweigert hat, irgendwelchen Mehrkosten zuzustimmen.


    Daraufhin ging ganze hin und her mit dem Vermieter überhaupt erst los, weil der wiederum zu Aufschlüsselung und Abrechnung der Nebenkosten keinerlei Aussagen treffen wollte und am Ende gesagt hat, die Kündigung bleibt dann jetzt.

  • Ach verdammt, das ist echt ärgerlich. Klingt tatsächlich, als ob der Gitarrist nicht nur für Zwölfeurofuffzich Probleme macht und man auf ihn eigentlich verzichten sollte. Aber dass der Raum weg ist, scheint doch ein wenig auch deinem "Verhandlungsgeschick" geschuldet. Ich glaube nicht, dass ich mich von nem Mitmusiker so hätte beeindrucken lassen, dass ich mich als Hauptmieter 1:1 mit seiner Position in die Verhandlungen begeben hätte. Müßig, drüber zu spekulieren, aber ne Lektion für die Zukunft.

  • Ja, leider. Lektion gelernt. Bei einem neuen Proberaum werde ich solche Sperenzchen nicht mehr mitmachen, ich will auf jeden Fall wieder einen ordentlichen Raum, den ich auch langfristig für mich einrichten kann.


    Wenn dann wirklich nochmal die Wahl zwischen Raum und Band aufkommen sollte, werde ich den Raum wählen, egal, ob mir das von anderer Seite wieder als “Drohung” ausgelegt wird. Von einem ordentlichen Übungsraum habe ich langfristig mehr als von einer Band, in der immerzu ein Schwelbrand zwischen den Mitgliedern herrscht.

  • Zum Thema des Mitmusikers wurde eigentlich schon alles gesagt, was ich jetzt auch beisteuern würde. Was mir aber echt die Nackenhaare aufstellt ist das Verhalten des Vermieters. Ich weiss gar nicht, ob in so einem Fall ein Mieterbund oder sogar Rechtsschutz greifen würde, falls du da Mitglied bist.


    Aber sowas ist für mich immer ein rotes Tuch, vielleicht hat er ja auch Grund, die Aufschlüsselung zu verbergen, weil sie zu deinem Nachteil ist.


    Hatte sowas mal in einer Wohnung, in die ich neu eingezogen war, nach sechs Wochen sollte ich fast 400 € Nebenkosten nachzahlen. Habe ich von meinen Mieterbund prüfen lassen und musste am Ende gar nichts zahlen. Das hat der Vermieter mit allen im Haus gemacht, eine Mieterin wusste es leider nicht besser und hat 700 € nachgezahlt. Ich weiss nicht, ob du das Fass jetzt noch aufmachen willst, aber irgendwas scheint mir da nicht ganz koscher zu sein.


    Bin übrigens in der gleichen Situation als Hauptmieter, in der ich die Hälfte der Miete selbst trage und den Rest auf Bandkollegen verteile. Da hatte ich zum Glück noch nie das Problem wie mit deinem Gitarristen.

    Besten Dank und ebensolche Grüße!

  • In diesem Zusammenhang kann ich den Gitarristen aber schon etwas verstehen:

    er soll sich hier an einem Proberaum beteiligen im Hinblick auf Nebenkosten, von denen er gar nicht weiß, wie hoch die am Ende ausfallen werden und auf die er auch überhaupt keinerlei Einfluss hat.

    Denn weder weiß man offensichtlich, wie die Nebenkosten abgerechnet werden sollen, noch wie sie erhoben werden sollen, noch hätte man (er) eine Kontrolle darüber, wie viele Kosten überhaupt entstehen, da er an der Nutzung des Raumes ja offensichtlich kaum beteiligt ist.


    (Angesichts der heutigen Strom- und Heizungspreise kann es ja auch locker sein, dass die Nebenkosten die eigentliche Raummiete um ein vielfaches übersteigen.)


    Die ganze Thematik wäre allerdings ohnehin höchst wahrscheinlich auf die Band zu gekommen, da ja wohl auch schon vorher die Vereinbarung bestand, dass über Nebenkosten abgerechnet wird. Warum daher jetzt lediglich die Erhöhung um 12,50 € entscheidend sein soll, will sich nicht recht erschließen.


    Ich denke daher eher, dass der Gitarrist der ganzen Kostenfalle aus dem Weg gehen wollte und daher die jetzige Erhöhung als gelungenen Anlass dazu nahm, aus der Proberaum-Nutzungs-Gebühr etwaig auszusteigen.

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  • Naja, es ist ein bisschen komisch alles. Ja, das mit den undurchsichtigen Nebenkosten ist durchaus unschön - bisher hatten wir noch keine gezahlt, sondern eine Pauschalmiete. Der Vermieter hat dann allen Bands fristgerecht gekündigt und ihnen die Fortführung unter der Voraussetzung einer zusätzlichen Nebenkostenvorauszahlung angeboten. Sich aber eben gleichzeitig geweigert, irgendeine Aufschlüsselung der Nebenkosten rauszurücken. Obwohl das Gebäude seit 40 Jahren dort steht und der vergangene Verbrauch durchaus bekannt sein müsste, war die Aussage, dass es eben zur Abrechnung keine Aussage gibt, erst im kommenden Jahr dann irgendwann vielleicht mal. Auch keine vertrauensvolle Basis für einen Mietvertrag.


    Die andere Seite ist die, dass wir zwar eine Hobbyband sind, aber der Gitarrist laut eigener Aussage es gewohnt ist, dass sich solche Dinge über die Zeit amortisieren. Sprich - bei allem, was mit Gemeinschaftsausgaben für die Band zu hat, erwartet er am Ende auf 0 rauszukommen. Und da wird über jede Ausgabe, bei der er nicht direkt ein "Return on Investment" für seine eigenen Finanzen sieht, teilweise stundenlang diskutiert.


    Sein privates Equipment nimmt er aber explizit davon aus, seine Amps und Gitarren, die er im Grunde auch nur einige Stunden in der Woche bespielt, haben in Summe auch mittlere bis hohe 5-stellige Beträge gekostet.


    Mir ist mittlerweile auch reichlich klar geworden, dass es menschlich auch einfach ziemlich kompliziert ist zwischen uns beiden ist. Auf privater Ebene verbindet uns außerhalb der Band gar nichts und das darf auch gerne so bleiben. Die Frage ist - wie sehr hält das die Band als ganzes auf und wann ist einfach eine Grenze erreicht, bei der jemand sagt, dass es nun wirklich keinen Wert mehr hat?

  • Habe ich das richtig gelesen, dass das "Problem" bei der neuen Geschichte hier ein Gitarrist ist? :D


    Es gibt positive Ausnahmen, aber die sind bei bestimmten Leuten leider rar gesät.


    Ich würde den einfach rausschmeißen. Viel zu viel Wind wegen eines einzigen Egos. Allein hier ...

  • “Einfach Rausschmeißen” ist eher nicht drin. Wir hatten vor einigen Jahren schon mal eine ähnliche Situation wegen einem anderen Thema, bei der seine Ansage war, dass wenn die Band in irgendeiner Weise in der Besetzung aufhören sollte, dass er als Hauptsongwriter uns anderen dann in der Konsequenz die weitere Verwendung seiner Songs und des Bandnamens untersagen würde.


    Woraufhin wir anderen uns hingesetzt haben und uns doch nochmal mit ihm zusammengerauft haben. Die Aussicht, dass es dann erst mal mit seiner Band aus wäre, hatte ihn wohl doch zum umdenken bewegt, wir sind nach der Aussprache damals dann eine ganze Zeit lang wieder ziemlich gut miteinander klar gekommen.


    Nur nehmen eben jene Spannungen die letzten Monate aus meiner Sicht wieder stark zu, vor allem halt zum Thema Proberaum, aber auch was das Songwriting betrifft… Das Ende vom Lied wäre dann aber das Ende der Band und ein Neustart bei fast null.

  • unter der Voraussetzung einer zusätzlichen Nebenkostenvorauszahlung

    Wenn es eine Vorauszahlung, also ein Abschlag ist, sollte es doch irgendwann eine Jahresabrechnung geben, in der dann die tatsächlich angefallenen Kosten aufgeschlüsselt werden. Eine Nebenkostenpauschale ist mit dem Zeitpunkt der Zahlung hingegen futsch. Die einzig wirklich relevante Frage ist für mich, ob auch der Stromverbrauch damit abgegolten wird. Bei der Entwicklung der Stromkosten und dem, was eine durchschnittliche Rockband mit Amps, PA und Kühlschrank so verbraucht, würde ich 75 Euro nicht als unseriös betrachten.


    Über die beiden folgemden Punkte kann man durchaus geteilter Meinung sein, ob nun Hobby oder Beruf. Tatsächlich bin ich auch nicht an Bands interessiert, die monatlich relevante Summen zahlen, um Musik machen zu "dürfen". Nicht weil ich ein A*** bin, sondern weil meine Prioritäten als alleinlebender und -erziehender Papa einfach anders sind.

    Und Mitmusiker sind in erster Linie Menschen mit einem gemeinsamen Hobby, wie z.B. auch andere Mitglieder meines Segelvereins nur in einem Punkt für mich interessant sind. Nur weil wir gelegentlich gemeinsam segeln, sind wir noch lange nicht privat befreundet.

    Auf privater Ebene verbindet uns außerhalb der Band gar nichts und das darf auch gerne so bleiben.


    aber der Gitarrist laut eigener Aussage es gewohnt ist, dass sich solche Dinge über die Zeit amortisieren. Sprich - bei allem, was mit Gemeinschaftsausgaben für die Band zu hat, erwartet er am Ende auf 0 rauszukommen.

  • “Einfach Rausschmeißen” ist eher nicht drin. Wir hatten vor einigen Jahren schon mal eine ähnliche Situation wegen einem anderen Thema, bei der seine Ansage war, dass wenn die Band in irgendeiner Weise in der Besetzung aufhören sollte, dass er als Hauptsongwriter uns anderen dann in der Konsequenz die weitere Verwendung seiner Songs und des Bandnamens untersagen würde.


    Woraufhin wir anderen uns hingesetzt haben und uns doch nochmal mit ihm zusammengerauft haben. Die Aussicht, dass es dann erst mal mit seiner Band aus wäre, hatte ihn wohl doch zum umdenken bewegt, wir sind nach der Aussprache damals dann eine ganze Zeit lang wieder ziemlich gut miteinander klar gekommen.


    Nur nehmen eben jene Spannungen die letzten Monate aus meiner Sicht wieder stark zu, vor allem halt zum Thema Proberaum, aber auch was das Songwriting betrifft… Das Ende vom Lied wäre dann aber das Ende der Band und ein Neustart bei fast null.

    Solche "Bands" kenne ich. Eine saubere Sache bei sowas ist, wenn die Band nach dem Bandleader benannt wird. Das ist wenigstens eine klare Angelegenheit.


    Ansonsten würde ich mir fürs Schlagzeug einfach einen eigenen Raum suchen. Da kannst du so oft üben wie du willst und du kannst die Band zu dir zum Proben einladen. Es hat nach meiner Erfahrung einen riesigen Vorteil, wenn man eine eigene Basis hat. Wo man selbst der Chef ist.


    Hat man es mit Arschlöchern zu tun, ist man immer gut damit beraten, nicht zu viele Abhängigkeiten entstehen zu lassen. Und da sehe ich bei dir / euch definitiv zu viele.

  • “Einfach Rausschmeißen” ist eher nicht drin. Wir hatten vor einigen Jahren schon mal eine ähnliche Situation wegen einem anderen Thema, bei der seine Ansage war, dass wenn die Band in irgendeiner Weise in der Besetzung aufhören sollte, dass er als Hauptsongwriter uns anderen dann in der Konsequenz die weitere Verwendung seiner Songs und des Bandnamens untersagen würde.

    Also ganz im Ernst, wenn der so daherkommt wäre meine Reaktion, dass er sein Zeug selbst allein spielen soll und mir nicht mehr unter die Augen treten soll. Quasi "Machs gut und viel Glück bei der Suche nach anderen Mitmusikern".

  • Zumal erst mal der Beweis erbracht werden müsste, dass die Songs so gut sind, dass man nicht drauf verzichten kann. Wirklich gute Songs wachsen nicht auf Bäumen, und gerade bei Amateurbands mit eigenem Programm empfinde ich leider oft "den Song" als den mit Abstand schlechtesten Mitspieler.


    Auf die Untersagung aller Verwertungsrechte würde ich es ganz entspannt ankommen lassen, sofern ihr keine megaerfolgreichen Chartstürmer seid. Erstens müsste der Kollege seine "Ansprüche" erst mal per Anwalt geltend machen (weit teuer als der Wert der Stücke vermutlich) und dann noch die alleinige Urheberschaft belegen. Wie soll das gehen?

    Solche Aktionen sind im Hobbybereich m.E. völlig abwegig und dauern ewig.

  • Langsam verliere ich aber auch echt die Lust... im FOH-Thread habe ich dazu (weil es das Thema Veranstaltungstechnik angeschnitten hat) über ein weiteres, ganz aktuell neben der Proberaumthematik, diskutiertes Thema, gepostet, das kopier ich hier einfach mal rein:


    Als Band ist man ja immer auf der Suche nach Auftrittsmöglichkeiten und so haben der zweite Gitarrist und ich mich aufgemacht und mit dem Betreiber vom lokalen Rock-Club (eigentlich ein Vereinsheim von einem Fußballverein, aber mehrmals im Jahr werden da Rock- und Metalkonzerte veranstaltet), in dem wir letztes Jahr einen Slot als Vorband hatten, gesprochen, ob dieses Jahr auch wieder irgendwo ein Slot für uns abfällt.


    Wir haben auch direkt ein Datum bekommen, an dem wir spielen können und den “Deal” erklärt bekommen. Im Grunde ist es dort immer so, dass der Verein die Räumlichkeiten bereitstellt, sowie den Getränkeausschank macht. Die Bands wiederum kümmern sich für den Abend in eigener Verantwortung um Technik und Kassenpersonal. Die Getränkeeinnahmen bleiben beim Verein, die Einnahmen der Abendkasse gehen dafür komplett an die Bands.


    Mit meiner alten Band habe ich das früher mehrfach so zelebriert. Wir wurden für einen ganzen Abend gebucht (allerdings für eine fixe Gage) und haben alles mitgebracht und uns auch selber gemischt. Das hat immer gut geklappt, daher haben der zweite Gitarrist und ich uns gedacht, dass das für den anvisierten Abend wohl auch kein allzu großes Problem darstellen dürfte. Die PA meiner alten Band (die offiziell nur ruht) ist weiterhin im Proberaum vorhanden und die kann ich in Absprache mit meinen damaligen Jungs auch jederzeit verwenden.


    Nun ist aber in meiner jetzigen Band besagter "Mecker"-Gitarrist/Sänger hochentsetzt über die Idee, dass wir uns um die Technik selber kümmern müssten. Einer der Gründe, warum wir das nicht machen könnten, sei eben das Problem, dass der "prähistorische" Kram in den letzten Jahren keine VDE-Prüfung erfahren hat und wir deswegen keine öffentliche Veranstaltung damit beschallen könnten und warum wir uns da überhaupt kümmern sollten. Er hat auch direkt vorgeschlagen, dass doch stattdessen auch einfach eine der anderen Bands, mit denen wir für den Abend im Gespräch sind, die Backline und PA übernehmen könnten und wir einfach nur als Vorband auftreten. (Das war aber bei vergangenen Gigs schon immer ein Problem, dass er partout nie den "Headliner"-Slot wollte und alle immer so lange bequatscht hat, bis die anderen Bands uns einen Slot weiter vorne gegeben haben).


    Kommenden Sonntag ist die nächste Probe, wo wir uns nochmal in persönlicher Runde zu dem Thema austauschen, aber irgendwie vergeht mir gerade die Lust auf die Probe...

  • Ich bin entsetzt über die menschlichen Abgründe, die sich in vielen Beiträgen auftun. Eine Band hat Ähnlichkeiten mit einer Paarbeziehung, nur dass mehr Menschen beteiligt sind. So entspannt und gemeinsam, wie es in meiner eigenen Band läuft, darf ich mich wirklich glücklich schätzen. Was ich auch tue und meinen Mitmusikern auch genau so sage.

  • “Einfach Rausschmeißen” ist eher nicht drin. Wir hatten vor einigen Jahren schon mal eine ähnliche Situation wegen einem anderen Thema, bei der seine Ansage war, dass wenn die Band in irgendeiner Weise in der Besetzung aufhören sollte, dass er als Hauptsongwriter uns anderen dann in der Konsequenz die weitere Verwendung seiner Songs und des Bandnamens untersagen würde.


    Woraufhin wir anderen uns hingesetzt haben und uns doch nochmal mit ihm zusammengerauft haben. Die Aussicht, dass es dann erst mal mit seiner Band aus wäre, hatte ihn wohl doch zum umdenken bewegt, wir sind nach der Aussprache damals dann eine ganze Zeit lang wieder ziemlich gut miteinander klar gekommen.


    Nur nehmen eben jene Spannungen die letzten Monate aus meiner Sicht wieder stark zu, vor allem halt zum Thema Proberaum, aber auch was das Songwriting betrifft… Das Ende vom Lied wäre dann aber das Ende der Band und ein Neustart bei fast null.

    Kann er die Verwendung der Songs untersagen?

    Wenn die Songs schon einmal "öffentlich aufgeführt wurden" gelten sie als veröffentlicht.

    Sie 1:1 zu spielen (also covern), kann er euch nicht verbieten. Jedoch hat er Anspruch auf ein Honorar (welches er aber bei euch einfordern und eintreiben muss, wenn die Songs nicht bei der GEMA geschützt sind)

    Beim Bandnamen könnte es anders aussehen, aber mit solch einem Typen hätte ich schon keine Lust Musik zu machen

  • Nun ist aber in meiner jetzigen Band besagter "Mecker"-Gitarrist/Sänger hochentsetzt über die Idee, dass wir uns um die Technik selber kümmern müssten. Einer der Gründe, warum wir das nicht machen könnten, sei eben das Problem, dass der "prähistorische" Kram in den letzten Jahren keine VDE-Prüfung erfahren hat und wir deswegen keine öffentliche Veranstaltung damit beschallen könnten und warum wir uns da überhaupt kümmern sollten. Er hat auch direkt vorgeschlagen, dass doch stattdessen auch einfach eine der anderen Bands, mit denen wir für den Abend im Gespräch sind, die Backline und PA übernehmen könnten und wir einfach nur als Vorband auftreten. (Das war aber bei vergangenen Gigs schon immer ein Problem, dass er partout nie den "Headliner"-Slot wollte und alle immer so lange bequatscht hat, bis die anderen Bands uns einen Slot weiter vorne gegeben haben).

    Diesen Verweis auf irgendwelche Prüfungen kann ich aus rechtlicher Sicht verstehen, bedauere aber die mittlerweile dominierende Korintenkackerei in so manchen Köpfen. Wann ist denn bitteschön mal eine Veranstaltung schief gegangen, weil eine nicht geprüfte Endstufe abgeraucht ist??? Alles hinter dem Netzteil wird bei der PA doch auf unkritische Spannungen runtertransformiert, und zumindest kaputte passive Boxen gefährden niemand, die klingen halt dann scheiße oder gar nicht mehr. Und wenn wirklich mal ein Kriechstrom irgendwo hinkriecht, wo er nicht sein sollte, hab ich bisher nur erlebt, dass ein Mitmusiker halt ein leichtes Kribbeln gemerkt hat. Fälle von schwereren gesundheitlichen Auswirkungen kenne ich nur von unsachgemäßem Umgang mit Licht oder stromführenden Leitungen. Und da lag es vermutlich nicht an fehlenden Prüfsiegeln, sondern an unsachgemäßem Umgang/Gewalt o.ä. Letztendlich wünschte ich mir etwas mehr gesunden Menschenverstand und weniger Angst vor dem 0,0001 Promille aller Veranstaltungen, wo mal was schiefgeht und man zumindest mit dem Vorwurf grober Fahrlässigkeit konfrontiert werden KÖNNTE.


    Ansonsten finde ich es ehrlich gesagt nachvollziehbar, eine solche VA nicht machen zu wollen, ich wäre auch nicht begeistert. Weder hab ich Lust auf die ganze Organisation und Schlepperei, noch möchte ich eigenes Equipment fremden Bands zur Verfügung stellen. Bestenfalls gibt es nachher nichts zu bemängeln, wenn doch was ist, hab ich es leider noch nie erlebt, dass es nicht lästige Diskussionen gegeben hätte. Anders sähe es aus, wenn man über eine größere private Feier nachdenkt, denn da hätte ich das Gefühl, selbst eine Art Nutzen davon zu haben. Aber auf irgendeiner Bühne stehen zu dürfen, ist für mich kein ausreichender Nutzen. Das tu ich genug zu besseren Bedingungen und ohne Stress.


    Wenn ein Großteil der Band dieses Ding machen will, gibt es m.E. zwei Herangehensweisen. Entweder es gilt Einstimmigkeitsprinzip (so ist das bei meinen Bands eigentlich durchgehend), oder man sucht sich nen Ersatzmann/ne Ersatzfrau für den Gig. Wenn ein Bandmitglied keine Lust auf irgend einen Job hat, sollte man das respektieren!!!

  • Wenn ein Großteil der Band dieses Ding machen will, gibt es m.E. zwei Herangehensweisen. Entweder es gilt Einstimmigkeitsprinzip (so ist das bei meinen Bands eigentlich durchgehend), oder man sucht sich nen Ersatzmann/ne Ersatzfrau für den Gig. Wenn ein Bandmitglied keine Lust auf irgend einen Job hat, sollte man das respektieren!!!

    Die dritte Möglichkeit wäre noch: Wir anderen kümmern uns um die ganze Orga und er hält sich da einfach raus. Er kommt, stöpselt seinen Kram ein, spielt mit uns und geht danach wieder. So dass für ihn persönlich der Aufwand genauso gering ist, als würden wir auf einer fremden Veranstaltung spielen.

  • So dass für ihn persönlich der Aufwand genauso gering ist, als würden wir auf einer fremden Veranstaltung spielen.

    Sehr guter Plan, und dann bietet ihr ihm noch gleich ne Festgage an ;)

    Mal ehrlich, das mag formal ne Option sein, aber dem Bandgefühl ist das sicher nicht zuträglich. Alleine der Gedanke legt imho die Vermutung nahe, dass die Band bereits tot ist.

  • Diesen Verweis auf irgendwelche Prüfungen kann ich aus rechtlicher Sicht verstehen, bedauere aber die mittlerweile dominierende Korintenkackerei in so manchen Köpfen.

    In dem Falle scheint es aber ehr ein Symptom von "keine Lust" zu sein.

    Nur dann sollte man den Arsch in der Hose haben und es einfach sagen.


    Es kommt ja sicher auch immer auf den Bekanntheitsgrad der Band an, aber in bestimmten (und wahrscheinlich den häufigsten) Fällen kann man ja auch froh sein, dass man überhaupt spielen darf.


    Als Profi ist das was anderes, aber unsere kleine unbekannte Band ist froh, überhaupt nen Gig zu bekommen. Wir haben das jetzt auch, wo wir im Juli die Technik selbst machen müssen. Es wurde zwar auch gestern gesagt, dass das doof ist, aber man eben auch froh sein kann, einfach mal auftreten darf.

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • Wir haben das jetzt auch, wo wir im Juli die Technik selbst machen müssen.

    Ich bin eigentlich meistens recht froh, wenn ich die Technik selbst machen kann. Bei kleinen Gigs bis etwa 50 Zuhörer drinnen oder 30 draußen beschallen wir mit der eigenen Backline, bei bis zu 100 drinnen oder ab 30 draußen nehmen wir zusätzlich einen kleinen Powermixer und eine Box mit, um die Bassdrum untenrum ein wenig zu stützen.

    Die Vorteile liegen klar auf der Hand:

    - wenig Geschleppe

    - schneller Aufbau

    - schneller Soundcheck

    - wir klingen genau so, wie wir das wollen


    PA brauchen wir erst, wenn es größer wird.

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