Erfahrungen mit der Motivation von Hobbyband-mitmusikern

  • Ich würde gerne so eure Erfahrungen hören bzw. lesen, wie das mit der Motivation eurer mitmusiker in Hobbybands ist.

    Hintergrund ist der, dass ich bei einer meiner Bands manchmal das Gefühl habe, für manche ist es eine Art Pflichtakt zu proben und nicht etwas, das einen puscht und den anstrengenden Alltag kurz vergessen lässt.

    Für mich ist es optimalerweise so, dass ein Hobby etwas ist, das ich gerne mache, egal wie anstrengend mein Tag war, und mich nicht zusätzlich belastet, im Gegenteil, es geht mir bei der Probe besser. Bei manchen meiner mitmusikerInnen hör ich aber öfter ein „ich bleib heute nicht lange, ich bin so fertig, mein Tag war so anstrengend.“ (klar, wenn man krank ist, ist das was anderes , aber ich rede jetzt von Situationen, wo ich nur müde/erledigt bin vom Arbeitstag)

    Bin ich da die einzige, die sich denkt „dann muss man sich aber mal überlegen, ob man wirklich richtig ist in einer Band“?

    Bin ich da zu „streng“?

    Wie ist das bei euch so?


    Wir müssen uns eh demnächst mal zusammensetzen und über dieses und andere Probleme reden, aber ich würde trotzdem gerne wissen, wie das bei den meisten so ist.

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Also wenn ich am Donnerstag nach der Arbeit am Sack bin, dann freue ich mich auf die 3 Stunden Probe mit der Band. Dadurch komme ich runter, weil ich nichts anderes mache als Musik. Es sind auch erst 16 Proben gewesen und jeder muss an sich noch arbeiten, vielleicht kommt deswegen nichts an unpassender Stimmung auf.

    Wenn man alles schon im Schlaf kann, mag das möglicherweise was anderes sein.

    Für mich zählt das Team und da sollte jeder entsprechend mitarbeiten und nicht die Stimmung “killen“.

    Und ja, man kann mal schlecht drauf sein, aber auch das kann/sollte man zumindest ansprechen, damit der Rest weiß was sich da so komisch anfühlt.

    Tama Royalstar mit Zola Coat Beschichtung (BD, HT, FT), Tama Imperialstar (BD, HT, FT), E-Drum 2box 5 MK2 mit umgebauten Kesseln

    Mein Vorstellungsthread

  • Manchmal ist es schon hart, nach einem langen Arbeitstag die Motivation zu finden. Aber meist ist es wie mit dem Sport: wenn man dann erstmal dabei ist, macht es großen Spaß.

    Wenn jemand in meiner Band ständig unmotiviert wäre, würde ich den-/diejenigen ansprechen. Manchmal sind auch andere Dinge im Argen, die nicht offensichtlich sind. Wenn es aber langfristige Unlust ohne ernsthaften Grund ist, dann muss man sich gemeinsam die Frage stellen, ob man für die Zukunft zusammenpasst. Sonst wird eine Seite immer unzufriedener und es funktioniert nicht auf Dauer.

  • Für mich war und ist musizieren immer reine Freude, zu der ich mich nie extra motovieren musste.


    Daher kann ich danyvets Gedanken ganz gut nachempfinden...


    Letztendlich haben mich solche unmotiverten Kandidaten, denen keine Ausrede zu blöd war, um eine Probe abzusagen (auf den letzten Drücker selbstverständlich...) immer dazu veranlasst, die Kapellen zu verlassen. Meiner Erfahrung nach kann man das Problem mit "ansprechen" nicht lösen. Da kann man nur Konsequenzen androhen oder eben selber ziehen.


    Stress bei der Arbeit? Logisch - hat jeder.

    Stress beim Hobby? No way!


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Vielleicht muß man da unterscheiden ob es eine reine Hobbyband ist, die sich nur zum gemeinsamen Musizieren trifft ohne die Absicht jemals den Proberaum zu verlassen, oder um ambitionierte Musiker die möglichst oft und erfolgreich auf die Bühne wollen und/oder Platten produzieren.


    Hängt sicher auch stark von den Skills der Musiker ab.

    Nach meiner Erfahrung ist bei solchen reinen Hobbybands die Motivation für Bandarbeit eher gering.

    Die Musiker befinden sich meist im Bereich des Anfängerstadiums

    Da trifft man sich dann eher zum Spass, mit der Option sich bestenfalls zu verbessern. Aber Hauptsächlich zum Spass ohne Ziele.

    Das man da schon mal keine Lust hat, weil es ja auch um nix geht kann ich mir vorstellen.

    Bei sowas habe ich mal einige Wochen durchgehalten, obwohl die Musiker schon auf höherem Level unterwegs waren.

    don´t panic

  • Diese Erfahrung macht vermutlich jeder ambitionierte Musiker nicht nur einmal im Leben. So frustrierend das sein kann, ich denke man muss es als Phänomen akzeptieren. Gründe zur Ausübung eines Hobbies gibt es schließlich viele, und nicht jeder ist dabei besonders ehrgeizig. Je nachdem, welches "Ambitionslevel" in der Band dominiert, wird sich das irgendwo einpendeln. Wenn du als recht engagiertes Bandmitglied eher einen Randbereich markierst, kannst du zwar deine Band durchaus pushen, deine Band wird dir aber nie so weit folgen, wie es deinen persönlichen Zielen entspräche.


    Wenn deine Grundhaltung hingegen innerhalb der Band eher der "Mainstream" ist und nur einzelne Musiker bremsen, könntest du die Themen zumindest ansprechen und hoffen, dass dein Anliegen auf offene Ohren stößt. Meiner persönlichen Erfahrung nach führt das aber selten dazu, dass die "faulen Eier" die Band verlassen (müssen?), es bringt aber vielleicht Besserung z.B. bei der Einhaltung vereinbarter Probentermine, wenn da eins der Probleme liegt.


    Dass einzelne Bandmitglieder tatsächlich rausgeschmissen wurden, habe ich noch NIE erlebt, wenn sie nicht vor allem menschlich ein Störfaktor waren und alle anderen massiv genervt haben. Zumal eine Amateurband häufig noch von anderen, eher zwischenmenschlichen Dingen geprägt wird, die mit Musik gar nix zu tun haben. Kennt man ja auch aus Vereinen, dass da ganz unterschiedliche Erwartungen zusammentreffen.



    Wenn ich selbst dauerhaft von zu geringen Ambitionen oder Skills genervt war und einer Band nichts positives mehr abgewinnen konnte, habe allerdings ich schon das eine oder andere Mal die Konsequenz gezogen und bin gegangen, habs auch eigentlich nie bereut.

  • Vielleicht muß man da unterscheiden ob es eine reine Hobbyband ist, die sich nur zum gemeinsamen Musizieren trifft ohne die Absicht jemals den Proberaum zu verlassen, oder um ambitionierte Musiker die möglichst oft und erfolgreich auf die Bühne wollen und/oder Platten produzieren.

    Ich glaube das ist sogar der Knackpunkt an dem Ganzen. Wenn einer das soweit pushen möchte um damit vielleicht einen Durchbruch zu erzielen (nicht der Blinddarm), und für die anderen das eher ein reines Hobby ist, kann das schon zu Differenzen führen. Vice versa ebenso. Wichtig ist meiner Meinung zu Beginn eine Aussprache was möchte man und gemeinsam in die gleiche Richtung zu gehen. Beim anderen Extrema hab ich auch schon mal die Reißleine gezogen, weil ich es zunehmend als belastend empfand.


    lg

  • Man kann sich auch fragen, wo die Motivation der einzelnen Bandmitglieder überhaupt ihren Ursprung hat. Natürlich spielen immer mehrere Faktoren mit ein, ich spreche da eher von der Gewichtung. Z.B., ob man eher zur Probe geht, weil man grundsätzlich gerne Musik macht und die Probe selbst geneißt. Oder ob man eher zur Probe geht, weil diese das Mittel zum Zweck für weitere Sachen ist. Z.B. Gigs.


    Im "professionellen" Bereich - was ein sehr dehnbarer Begriff ist (grundsätzlich heißt das nur, dass es 'ne Gage gibt) - kenne ich es so, dass Proben eher reines Mittel zum Zweck sind. Gerne wird auch gar nicht geprobt. Oder so 1-2 mal, um neue Musiker einzuarbeiten. Dann werden weiter Gigs gespielt.


    Ich persönlich weiß nicht, ob und wann ich wieder in einer Band spielen werde, die regelmäßig und oft probt, um an Alben zu arbeiten usw. ... da muss ich schon echt die passenden Leute finden und voll Bock drauf haben.


    In jedem Fall hilft, möglichst offen und ehrlich miteinander zu reden. Ist nicht einfach, aber die einzige Möglichkeit, da weiter zu kommen. Kann u.U. halt auch dazu führen, dass die Zusammenarbeit (zum Teil) endet.

  • Die Frage kannst du auch so stellen: "Wie sind eure Erfahrungen mit Menschen?". Und entsprechend viele und "richtige" Antworten aller Couleur gibt es darauf. Das macht die Sache allerdings beliebig. Was für den einen gilt, ist beim andern völlig anders. Kommt halt auf die Menschen an, mit denen du Musik machst und eure individuellen sonstigen Lebensumstände und Einstellungen. Was sollen wir dir zu deinen Menschen sagen (können)? ;)


    (Nicht böse gemeint!)


    Nachtrag: Meine Erfahrungen waren (dementsprechend) ein buntes Pottpüree aus Allerlei, ein 360°-Rundumblick. Von "motiviert bis in die Haarspitzen ich will 24/7 proben und fahre für einen Gig ohne Gage von Hamburg nach München" bis "oooochhjooh schnarch hoffentlich simmer bald durch ich will Sportschau gucken".

    Was für Schlüsse man daraus dann aber für sich selbst zieht, hängt wiederum von 100 individuellen Umständen ab. In Bands kommt es mitunter zu komplizierten Fallgestaltungen und die sich daraus ergebenden Fragestellungen sind dann oft komplex.

  • Ich sage es seit vielen Jahren so:

    "Es ist schon schwierig eine Gruppe (selbst wenn sie nur aus drei oder vier Leuten besteht), zu finden in der alle das Seil in die gleiche! Richtung ziehen. Noch viel schwerer ist es eine Gruppe zu finden, in der es alle auch mit der selben Motivation/Kraft ziehen."

  • Meine Erfahrung: Es gibt halt diesen Unterschied zwischen Musikern und Menschen, die Musik machen. Hat nichts mit dem Level zu tun: aber nicht jeder, der eine Instrument bedient, ist Musiker.


    Und dieser Unterschied prägt dann auch im Amateur- und Semiprofessionellen Bereich die Probenarbeit: die einen brennen fürs Spielen, brauchen dafür auch keinen gesonderten äusseren Reiz oder Motivation, bei denen anderen ist das Ganze mehr oder weniger ein "nice to have", geboren aus einer Motivation, die mit Musik im engeren Sinne oftmals gar nicht so viel zu tun hat, und dann in der Ausübung stets mit anderen Prioritäten konkurrieren muss - und da oftmals eben das Nachsehen hat.


    Aber es gibt sie natürlich auch: diese Zeiten, in denen vor lauter beruflichem Stress, familiärer Einbindung oder aber Gesundheit einfach keine Power bleibt für Musik bleibt, so sehr man auch für die Sache brennt. (Wobei man aber auch den Unterschied zwischen echtem Probenausfall-Grund und blossen Ausreden eigentlich relativ schnell spitz bekommt).


    Aber egal wie (auch ernsthafte dauerhafte Ausfall-Gründe können ja schliesslich ab einem bestimmten Maß das Ganze ad absurdum führen): ich würde bei solchen Problemen wie oftmaligem Probenausfall etc. vollkommen egoistisch, aber eben auch zugleich in Sachen Kommunikation vollkommen offen sein:


    Am besten, man spricht die Probleme ganz klar an:


    Wobei es dabei keinen Grund gibt und für eine Lösung es we ig hilfreich ist, die Sache "persönlich zu nehmen" und Vorwürfe zu formulieren: Motivationen, Geschmäcker und Vorlieben sind vollkommen subjektiv und schlecht bis gar nicht diskutabel.


    Deswegen sich auch nicht damit aufhalten, über das Verhalten von anderen Bandmitgliedern zu debattieren oder über das Problem im Allgemeinen zu diskutieren, sondern einfach nur seine eigenen Sichtweise ins Zentrum stellen und nüchtern feststellen, dass die eigenen Ziele in der Band offensichtlich nicht realisierbar sind und man hier unzufrieden ist.


    Diese Ansprache macht letztlich aber nur dann Sinn, wenn man gleichzeitig auch vorher für sich geklärte Lösungsmöglichkeiten anbietet:


    Dass man bsp. allgemein die Probenintervalle minimiert, damit alle Zeit haben für andere Dinge, oder dass man nur die persönliche Probenarbeit auf ein Minimum reduziert (oftmals ist es ja auch so, dass diejenigen die Proben ausfallen lassen, die es am nötigsten hätten und man mehr oder weniger auf Proben ohnehin den anderen beim üben zusieht), oder dass man ankündigt, sich weitere Bands zu suchen und für dieses Band-Projekt nur noch bei Auftritten zur Verfügung steht etc.pp.


    Wichtig ist, dass die anderen Band-Mitglieder checken, dass - wenn sich nichts ändert - Du definitiv etwas ändern wirst.


    Man kann dannzumeist auch relativ schnell an der Reaktion ablesen, ob das Band-Projekt tatsächlich weiterhin Sinn macht oder nicht. Im ersten Fall werden die Leute "aufwachen" und man kann nüchtern und konstruktiv die unterschiedlichen Vorstellungen besprechen - manchmal ist es ja sogar so, dassdabei herauskommt, dass andere es genauso sehen und nur keiner gewagt hat, es anzusprechen.


    Andernfalls reagieren die Leute pikiert und angefressen bzw. Verständnislos. In diesem Fall sollte man sofort die Zelte abbrechen und sich was anderes suchen, dann ist das Projekt zum Scheitern verurteilt und die Tatsache, dass es überhaupt jemals existiert hat, ist mehr oder weniger glücklichen Zufällen zu verdanken.

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


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  • Wenn man Spaß am Proben und Auftreten hat, sollte man sich nicht nur eine Band suchen, sondern so viele, wie man noch bewältigt, auch wenn alle Termine stattfinden (was oft nicht der Fall ist). Und wenn es in einer Band an der Motivation fehlt und häufig Termine ausfallen, sollte man dies ansprechen und klarstellen, dass man ein totes Pferd nicht reiten will und kann. Wenn sich dann nichts ändert, sollte man sich etwas Neues suchen. Sonst verbringt man seine Zeit mit dieser Band damit, sich Gedanken zu machen, ob der nächste Termin schon wieder ausfällt, und sich dann zu ärgern, wenn dies der Fall ist. Das verdirbt die Freude an der Musik, und dann muss man die Reißleine ziehen.

    Es gibt eine Ausnahme: wenn die Glücksmomente beim Musizieren so groß sind, dass sie die ärgerlichen Seiten deutlich überstrahlen, dann muss man innerlich akzeptieren, dass es mit den gemeinsamen Terminen klappt oder eben nicht, und sich an dem Gelingenden freuen.

  • Hallo,


    Chuck Boom und Drumstudio1 haben die (menschlichen) "Hintergründe" sehr kompakt und einleuchtend "erklärt" :)


    Und ja, es gibt Tage da fällt einem das "in die Probe gehen" schwer, aber wenn man dann dort ist .....alles wieder gut.


    Außer wenn sich kurz davor 1-2 (meistens die Gleichen) abgemeldet haben, mit "fadenscheinigsten" Ausreden.


    Wenn das Überhand nimmt sollte/muss man es ansprechen, da man selbst vielleicht irgendwann die Motivation verliert und zu "fadenscheinigen" Ausreden greif. Spätestens dann ist auch der Punkt gekommen an dem auch musikalisch nicht mehr viel läuft (weil ja keine vollständigen Proben mehr zusammen kommen).


    Und wenn alles reden etc. nichts bring muss man ggf. auch die Reißleine ziehen.....


    Ein Patentrezept oder "den Königsweg" gibt es leider auch hier nicht :(


    Gruß

    Ralf

    Bier und die Pfalz, Gott erhalt's ;)

  • danke für eure Inputs, allerdings wollt ich eher eure Erfahrungen als eure Lösungsvorschläge hören, also eher "wie oft kommt sowas vor" als "was kann ich dagegen tun"
    Ich wollte einfach wissen, ob ich für eine Hobbyband zu viel verlange, ob statistisch gesehen in Hobbybands generell eher die Band eine niedrige Priorität hat.

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  • Hängt wie alles ein wenig von dem Alter der Protagonisten ab:


    1. Den größten Biss haben Musiker im Alter von 15-30 Jahren. Wenn in diesen Jahren Bands auseinandergehen, liegt es da sodenn auch meistens nicht daran, dass jemand zu wenig Proben will oder andere vorrangige Hobbys hat, sondern Bands gehen eher aus persönlichen Gründen auseinander (Egomanie, unterschiedliche Musik-Vorstellungen etc. PP.) oder aus völlig anderen Gründen, beispielsweise Wohnortwechsel etc. Meist aber ist einfach zu viel Testosteron im Spiel.


    2. In den dreißiger Jahren so bis um 45 Jahre gehts ja dann im Leben vorrangig eher um Familie und Beruf, die Musik spielt da zunehmend die dritte oder vierte Geige. Die Frequenz der Bandauflösungen aus mangelnder Zeit oder vorrangigkeit anderer Prioritäten ist in der Zeit extrem hoch.


    3. Ab da geht's dann allmählich schon fast wieder. Leute, die ohnehin keine Musik mehr machen wollten, haben zu dem Zeitpunkt ja eh schon längst die Segel gestrichen, die aber, die dabei geblieben sind, haben endlich etwas mehr Zeit und es gibt ja auch einige, die in dem Alter noch mal richtig wieder anfangen, nachdem sie die ganze Zeit pausiert haben oder endlich überhaupt einmal Zeit haben, Musik zu machen.


    4. Allerdings wird die Euphorie dann oftmals trotzdem zunehmend wieder arg gebremst:


    Menschen werden zunehmend kränkelnder und/oder fauler, dies auch in Sachen Musik: die Lust und die Fähigkeit, Neues zu erlernen, lässt spürbar nach, was wiederum die Musik öde macht, weil dass sich-suhlen im eigenen altbekannten musikalischen Morast langweilig wird; das Bestreiten von Konzerten wird zunehmend beschwerlicher, -Schlepperei ist hier das Stichwort- und nicht zuletzt werden die Auftrittsmöglichkeiten weniger, da bestimmte Musikstile auch zunehmend immer weniger nachgefragt, sind (von dem allgemeinen Rückgang an Auftrittsmöglichkeiten ganz zu schweigen).


    Alles in allem wird für einige Musikmachen beschwerlicher und dann schieben sich automatisch andere Prioritäten in den Vordergrund - Und wenn es nur das entspannte Bier auf dem Sofa abends vor dem Fernseher ist.


    Und insbesondere: geht eine Band auseinander, ist es zunehmend schwerer, in dem Alter wieder neue Leute zu finden, da die Anzahl derer, die in solchem Alter Musik machen, einfach absolut sehr gering ist. Aus dem Grund sterben auch schon viele Bands, die dann eventuell sogar nur ein oder zwei Mitglieder verlieren, den relativ schnellen Band-Tod schlicht wegen mangelndem Ersatzpersonal.


    5. Nach 40 Jahren Band-Erfahrung würde ich daher sagen, dass die meisten Bands, so sie denn überhaupt das erste Jahr überstehen, zu 80 % eine Halbwertszeit von circa vier Jahren haben. 20 % halten länger durch, ein Viertel davon, also nur 5 % in toto existieren länger als 10 Jahre (ohne dabei als Proberaum-Leichen vor sich hin zu verwesen).

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  • ob statistisch gesehen in Hobbybands generell eher die Band eine niedrige Priorität hat.

    das würde ich mal völlig unwissenschaftlich und klischehaft mit einem Ja beantworten.

    "Hobbyband" ist nach deiner Definition noch unter Amateurband?

    Wobei sich das wohl eher auf Leistung und Anspruch bezieht, als am Profit?


    Wie definiert man das?

    Hobby = wenig Anspruch, keine Gigs, keine Kohle?

    Amateu r = keine bis hohe Ansprüche, Gigs aber kein Geld?

    SemiPro = hohe Ansprüche, Bezahlung ,aber immer noch nur ein Nebenjob?

    Profi = hohe Ansprüche, Bestreitung des Lebensunterhalts, Band als profitorientiertes Unternehmen?


    wie ich schon schrub, kann ich aus meiner Erfahrung und "Bands" im Umfeld nur bestätigen das die Band da eine niedrige Priorität hat.


    Mindestens genauso schlimm finde ich es wenn man ständig Gigs absagt weil Oma Käthchen zum Geburstagskaffe einläd.

    don´t panic

  • hm, ich teile das eigentlich nur in 2 Kategorien ein: Hobbyband=Amateurband=Musiker, die nicht davon leben bzw. die es nicht beruflich machen. Auch Hobbybands haben Gigs.

    Alles andere sind professionelle Bands, für mich. Auch wenn sie nicht davon leben können, sich aber als Berufsmusiker sehen und vielleicht noch einen zweiten Job haben, damit sie überleben können.


    Und ja, Oma Käthe's Geburtstag hätte für mich als Hobbymusiker auch weniger Prio als die fixe/wöchentliche, an einem bestimmten immerwiederkehrenden Wochentag ausgemachte Probe. Aber da stehen wir wohl eher als Minderheit da :rolleyes:

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  • danke für eure Inputs, allerdings wollt ich eher eure Erfahrungen als eure Lösungsvorschläge hören, also eher "wie oft kommt sowas vor" als "was kann ich dagegen tun"

    Ich mache ständig Erfahrungen damit. Allerdings mehr auf einem anderen Gebiet-daher weiß ich nicht, ob da meiner Erfahrungen von Interesse sind.


    Ich trainiere eine kleine gemischte Truppe-Mädels und Jungs-im alter von 6-35 Jahren. Die meisten sind im Jungendalter(14-18). 35 auch nur deshalb, weil ich manchmal ein Papa eines Kindes mit einbeziehe. Laut Papier bin ich auch nur Jugendtrainer.

    Problem ist dabei immer, dass ich alle unter einen Hut bringen muss. Das Leistungsniveau reicht von Anfänger bis zu Experten.

    Hinzu kommt der "gewaltig" Altersunterschied. Der nicht gleichbedeutend ist, dass "älter" etwas mit dem Leistungsniveau zu tun hat.

    Jeder ist anders. Der eine braucht keinerlei zusätzlich Motivation, da muss ich eher schon die Handbremse ziehen. Andere hängen schon zu Beginn augenscheinlich lustlos am Lenker oder allgemein in den Seilen. Wie begegnet man dieser Situation? Den einen festhaltend, damit dieser nicht ein Salto nachdem anderen dreht, ein weiteren vor mir herschiebet damit es vorwärts geht und nicht zurück, ein Dritten an der Leine hinter mir herziehend damit sich überhaupt was bewegt.

    Sei selbst die Motivation. Sei so wie du die Sachen angehst. Übertreib dabei ein bisschen, damit es die anderen es bemerken. Die dürfen ruhig merken, dass du nicht nur Lust hast, sondern lichterloh brennst. Was den Hobbystatus oder gar Profi-Niveau anbelangt sollte eigentlich kein Unterschied machen.

    Bei Letzteren könnte man noch so ansetzen: "Wir verdienen verdammt nochmal unser Geld damit-also kommt aus den Hufen!!"

    Wie könnte es nun aussehen, wenn ihr zusammen kommt? Setzt dich an dein Schlagzeug und frag euphorisch: "Hey Leute-alles klar bei euch-was machen wir den heute?" Dann dreht sich die Gedankenmaschine bei den anderen schon mal ein paar Umdrehungen schneller. Du reißt sie dadurch etwas aus den Alltag heraus und fokussiert die Situation auf das weswegen ihr da seit. Halte den Anderen meinetwegen deine Noten unter die Nase. "Spiel mir diesen Part mal vor-das hast du Letztes Mal so gut gemacht-das ist mir so im Ohr geblieben, so dass mir daheim einiges zu eingefallen ist."

    Ich greife jetzt mal etwas voraus oder besser gesagt in die Vergangenheit reisend. Es ist immer wichtig, dass man positiv geladen die Probe verlässt. Wie man geht, so kommt man meist auch wieder. Der Schluss bleibt eher in Erinnerung.

    Wenn sich keiner rührt, dann schnapp die eine Gitarre-vorausgesetzt es gelingt dir-und klimpere etwas drauf rum. Da haste auf jeden Fall schon mal die Aufmerksamkeit. Lass dir was auf der Gitarre zeigen oder wenn du kannst leg nen Riff hin. Drück dem Gitarristen deine Sticks in die Hand und vordere diesen auf mal ein Beat auf deinem Schlagzeug zu spielen. Brauch auch nur z.B. Four-on-the-Floor sein.

    Ich habe selbst zwar ein eigenes Motorrad dabei, aber ich leihe mir einfach mal ein anderes aus.

    Ein Spruch den ich sehr gerne verwende: "Schau mal!!Dein Motorrad kann es schon." Hierbei ist es allerdings wichtig, dass ich meine schauspielerischen Fähigkeiten auspacke. Ich fahre so, dass jeder sich damit identifizieren kann. Zeigen, wo der Frosch die Locken hat-ist klar ein Schuss nach hinten.

    Also nie den Gitarristen übertrumpfen oder gar an die Wand spielen ;)

    Rituale können auch ein guter Einstieg sein-direkt mit der Probe loslegen ist manchmal müßig in die Gänge zu kommen.

    Auch die Verabschiedung ist wichtig. Will man sich wiedersehen oder die Pest an den Hals wünschen?

  • Nein.

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  • Meine Band ist dann wohl eine Amateurtruppe. Wir haben Gigs, wir proben einmal die Woche, dann auch konzentriert. Wir wollen alle besser werden, wir daddeln nicht nur unsere Songs runter, sondern haben alle die Einstellung, das gut machen zu wollen. Unser ehemaliger Sänger hatte das nicht, der konnte seine Texte nicht, manchmal kam er nicht zur Probe, bei Gigs ist ihm nach drei Songs die Stimme weggeblieben. Als das mit dem einfach nicht besser werden wollte, habe ich überlegt auszusteigen. Weil ich mich jedes Mal auf die Proben und Gigs gefreut hatte, und am Ende ging ich gefrustet nach Hause. Und wenn das so ist, muss man je nach Toleranzlevel dann auch die Reissleine ziehen. Mit meinen Bandkollegen verbindet mich mittlerweile echte Freundschaft, wir hängen gern miteinander rum, und spielen natürlich auch gern Musik zusammen. Jetzt gehe ich nach der Probe eigentlich immer nach Hause mit dem Gefühl, dass es wieder Spaß gemacht hat. Sollte ich das nachhaltig nicht haben, wäre ich raus.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

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