Linkshänder: gespiegelter Aufbau oder Open-Handed?

  • Ich bin Linkshänder [...]

    Nach etwa einem halben Jahr habe ich aus Spaß begonnen, meinen Arme nicht mehr zu kreuzen. Ich habe ab diesem Zeitpunkt viel schneller Fortschritte gemacht, so dass das für mich ein Schlüsselmoment war. Bei meinen Füßen habe ich für mich nie einen Nachteil festgestellt. Das Ride wanderte daheim nach links, im Unterricht spielte ich es im Gegensatz zur Hihat mit rechts.

    Diese Info ist Gold wert - danke!


    Bei der Musikschule sind die Schlagzeuge (zwei pro Raum) alle Standardmäßig aufgebaut und man hat da auch gar keine Zeit für einen Umbau (steht nicht zur Diskussion). Privat habe ich z.Z. nur ein Schülerset und auch nur Platz für eins. Das kann sich natürlich noch ändern.

  • Zu dem Thema hat unser Foren-Mitglied "BummBummTschak" vor etwa 5 Jahren ein Buch geschrieben, das man immer noch via Amazon bekommen kann:


    Thomas Bittner: "LInkshänder am Schlagzeug: Ein Ratgeber für Drummer und Schlagzeuglehrer"


    Ich hab es damals zwecks Rezension gelesen und mir hinterher auch nochmal bestellt und fand es SEHR gründlich und ausführlich beleuchtend - mit vielen Pros und Cons zu den damit verbundenen Fragestellungen und auf eher nicht-wissenschaftlichen, erfahrungsbasierten Überlegungen basierend. In jedem Fall sehr lesenswert.


    Thomas ist natürlich selbst Linkshänder, wie ich übrigens auch: Ich selbst habe open-handed angefangen, weil ich zunächst auf geliehenen Rechtshänder-Sets gelernt hatte. Später - nach Lesen des Buchs - habe ich auch einen komplett spiegelverkehrten Aufbau probiert, war da aber schon über ewige Jahre mit Rechtshänder-Set unterwegs und konnte dann zeitmäßig die Energie nicht mehr aufbringen, noch einmal komplett umzulernen. So habe ich letztlich mit Open-handed-Spielweise und dem Rechtsaufbau (Ride allerdings links) meinen Frieden gefunden, so, wie ich inzwischen auch keine Linkshänder-Scheren mehr anfassen mag... Man gewöhnt sich eben doch an vieles.... und manchmal sind Einschränkungen auch das Salz und Pfeffer zu einem ganz individuellen Umgang mit dem Instrument und damit auch Grundlage für einen eigenen Stil.

    Grundsätzlich denke ich aber, dass es schön wäre, wenn man als Linkshänder ganz am Anfang auch einen spiegelverkehrten Aufbau zur Verfügung hätte, weil es einfach vieles erleichtert und der Angang u.U. nicht ganz so schwer ist. Ein Anfänger möchte ja auch möglichst viel Motivation spüren - und da sehe ich bei einem Linkshänder am Rechtshänder-Set einfach eine zusätzliche Hürde.

  • Also ich meine, dass OPH gewichtige Vorteile, aber auch nicht zu leugnende Nachteile hat, so dass ich diese im übrigen am Anfang eines Drummerlebens ja sehr einschneidende Entscheidung im Sinne des OPH tatsächlich nur dem Drum-Schüler angedeihen lassen würde, der tatsächlich ein Natürliches Faible dafür hat.


    I. Ob dass der Fall ist, kann man eigentlich nur rausbekommen, indem man den Schülern anfänglich Aufgaben so stellt, dass sie diese sowohl klassisch als auch mit open hand lösen beziehungsweise bearbeiten muss und man dann beobachten kann, wie die Schüler reagieren.


    (Das ist meines Erachtens viel wichtiger, als die Frage, ob er klassisch Linkshänder oder Rechtshänder ist, was ja ohnehin bei vielen oft auch nur eine kurzfristig antrainierte Eigenschaft ist, die - weil die stärkere Hand tatsächlich auch physisch stärker wird durch ständige Benutzung – im übrigen oftmals nur eine sich selbst erfüllende Prophezeiung ist.)


    Dann Wird man zusammen mit dem Schüler ja sehen, ob er instinktiv in die eine Richtung neigt oder in die andere oder ob es eventuell tatsächlich nur eine anfängliche Gestimmtheit aus Gewohnheit ist.


    In jedem Fall aber würde ich mich, bevor ich als Lehrer open Handed unterrichte, mich intensiv mit OPH beschäftigen und mich insbesondere bei anderen Lehrern umhören, die selber Open Handed Player sind. Denn eins ist ganz klar: das OPH-Play ist anfänglich in Sachen Koordination die deutlich schwierigere uns anspruchsvollere Herangehensweise und so richtig profunde Aussagen Können schließlich nur diejenigen geben, die tatsächlich auch selber jahrzehntelang OPH spielen und sich mit allen vor- und Nachteilen auskennen.


    II. Klarmachen sollte man sich vielleicht auch dabei, dass die Über-Kreuz-Spielweise letztlich auch ein historisches Produkt der zu spielenden Musikstile ist und Anfänglich auch gar nicht so sehr über-kreuz war:


    Bis weit in die Fünfzigerjahre des letzten Jahrhunderts hinein war vorherrschend schließlich der Jazz beziehungsweise Swing, dessen Hauptinstrument das Ride-Becken war . Es lag natürlich extrem nahe, dieses Instrument dann auch mit der Hand zu spielen, die physisch im Regel-Fall bei den meisten Menschen die stärkere ist, nämlich die rechte. Mit der Hand dann beim Spielen der HH ab und an auf die linke Seite zu wechseln, war dann auch mehr eine Notlösung, weil der rechte Fuß bereits mit dem BassDrumPedal belegt war.

    Und dass der rechte Fuß die Bass bediente, hatte wieder seine eigene Logik: schließlich war sie wichtiger als die Hihat, setzte sie doch die massigen Betonungen, da brauchte man den kräftigen rechten Fuss. Ausserdem ist es selbstverständlich einfacher, rechte Hand und rechten Fuß zu koordinieren, als rechte Hand und linken Fuß.


    Die HH war im übrigen anfänglich ja auch noch nicht einmal eine "High"-Hat sondern eine LowHat und wurde überhaupt nicht mit der Hand/Stick gespielt, Sodass sich eine über-kreuz-Problematik anfänglich ja sogar nie stellte.


    Über großartige Koordination brauchte man sich sodenn auch keine großartigen Gedanken zu machen: Der Rhythmus wurde vorwiegend komplett von der rechten Körperhälfte gestaltet, die linke Körperhälfte war mehr oder weniger untergeordnetes Beiwerk, da selbst die linke Hand keine lauten Back-Beats spielte, sondern nur die Zwischenräume füllte.


    Als Beat und Rock auf kam, wurde diese Körperhaltung dann einfach zunächst adaptiert und übernommen, die ersten Beat- und Rock-Schlagzeuger waren sogar Schlagzeuger, die in ihrer früheren Zeit in Jazzbands gespielt haben.

    Auch stilistisch fand sich das swingende Ridebecken selbst bei den neuerlichen Schlagzeuger-Generationen wieder:ein Ringo Starr konnte sich über weite Teile seines Spiels bei den Beatles nicht zwischen Swing-Ternär oder Binär-Beat entscheiden, auch Mitch Michell bei Jimi Hendrix swingte. Erst Ginger Baker verlagerte dann das Haupt Augenmerk auf die Toms, aberselbst bei einem John Bonham

    Meint man selbst bei seinen schwersten Beats irgendwo das swingende zu empfinden.


    Erst mit Veränderung des Musikstils generell verschoben sich dann auch die Schwerpunkte des Schlagzeugspiels. Nicht mehr das Swingende Ridebecken stand im Vordergrund, nun auf einmal wars der Backbeat von Bass und Snare. Zudem musste der Backbeat heavy sein. Das Ride trat hingegen in die zweite Reihe, stattdessen wurde das dezentere HH nun zum TimeGeber und damit war überhaupt erstmalig das über-kreuz-Problem so richtig gegeben.


    Wir sehen also, dass das Ride-Spiel mit der rechten Hand zwar eine alte Tradition ist, dass über-Kreuz-spielen auf der HH jedoch eigentlich eine relativ junge Erfindung beziehungsweise Notlösung ist, die in dieser Form sich eigentlich erst seit den späten sechziger Jahren als Ergebnis von verschiedenen Entwicklungen darstellt.


    Es war insofern eigentlich auch nur eine Frage der Zeit, bis man auf den Gedanken kam, bewusst oder durch Zufall einfach mal die Dinge zu ändern.


    III. Lange Rede, kurzer Sinn: was uns heute als traditionelle und maßgebliche Regel und Norm vorkommt, ist selber nur eine mehr oder weniger zufällige und eben auch relativ junge Entwicklung und stellt wieder eine Gesetzmäßigkeit dar noch eine sonstige Norm, die irgendwie den Anspruch auf Richtigkeit naturgemäss in sich trägt.


    Ich würde daher tatsächlich den Schüler entscheiden lassen, wie er spielen möchte, diese Entscheidung aber fachlich beobachten und begleiten. Mach den Schülern das Angebot, dass sie die Auswahl kennen lernen und sich mit den Alternativen vertraut machen und leite dann den Schüler dorthin, wo er sich offensichtlich am wohlsten fühlt.


    (aber noch mal gesagt: dies würde ich nur dann machen, wenn ich dann auch exakt weiß, was dann weiter geschehen soll, beispielsweise, ob der Schüler trotz OPH die Fills mit rechts führen will oder eben mit links, wie dementsprechend der Aufbau des Sers ist etc. PP. All das muss natürlich wohl überlegt sein.)

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

    2 Mal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • Zu dem Thema hat unser Foren-Mitglied "BummBummTschak" vor etwa 5 Jahren ein Buch geschrieben, das man immer noch via Amazon bekommen kann:


    Thomas Bittner: "LInkshänder am Schlagzeug: Ein Ratgeber für Drummer und Schlagzeuglehrer"


    Ich hab es damals zwecks Rezension gelesen und mir hinterher auch nochmal bestellt und fand es SEHR gründlich und ausführlich beleuchtend - mit vielen Pros und Cons zu den damit verbundenen Fragestellungen und auf eher wissenschaftlichen Überlegungen basierend. In jedem Fall sehr lesenswert.

    ich finde es auch lesenswert, hatte mir das Buch damals auch bestellt, es sollte sogar noch ein Thread zu dem Buch im Forum existieren.


    @ Seelanne


    Danke vor allem für den geschichtlichen Abriss und zur Entwicklung und Wandel der Zeit.


    Meine Überlegungen und Schlüsse dazu.


    Gerade das lässt mich persönlich letztendlich zum Schluss tendieren, das die Grosse Trommel, die heutige Kickdrum mit Fuss bedient.

    Vor allem anderen beim Aufbau Steht und somit Füssigkeit. - der Kickdrumfuss.

    Rechtfertigt auch wieder den Begriff Basedrum - die Basis Allem. ;)


    Selbst geschichtlich zuvor beim Doubledrumming, Also eine Person bedient zwei Trommeln,

    die Grosse und Kleine Trommel gleichzeitig, mit der Hand, da würde war keine Überkreuzung gegeben.


    mal im Ernst zurück reflektiert, so begann man doch selbst meist, in der Kindheit oder Jugend,

    auf zwei unterschiedlichen Oberflächen, Kissen o. ö., aber auch da ja nicht überkreuz.

    erst mal ohne Einbezug der Beine.


    Als der Low Boy, bzw. vorher noch der einfachere Snow Shoe, den Back Beat gen die bereits vorher Fussbediente Grosse Trommel, bediente,

    während oben rum mehr Rudimentär gehandwerkt wurde, unter teilw. einbezug Percussiven Kleinkrams, wo später Toms folgten,

    es war also auch keine Überkreuzung nötig/gegeben.


    Als die hohe Charlestonmaschine, dann zum Timekeeper wurde, geschah dass Vermehrt/meist durch den Fuss.

    Was ja auch heute teils noch gemacht wird. Die wird durchlaufend mitgetreten


    Erst durch "Wegfall" bzw. sparsameren Umgang mit einer untern Extremität (Bein Fuss) und der Bedienung und der High Head mit der Hand wurde Überkreuz

    zum Thema. Warum nicht Mit laufen lassen obenrum bei bedarf Open Handed das Ride Bedienen.


    Die gesammte Spanne der Überkreuzung, in der Entwicklung und auch Notwendigkeit, nimmt eigentlich einen imho sehr geringen Teil ein.


    Vor allem wenn, da auch die Handbediente kleine das A+O, oben rum darstellt


    Ich tendiere daher auch oben rum zum Open Handed generell. Und selbst bei Tomläufen, Fills, das wird doch nicht idr. überkreuz angeschlagen


    Fuss und Handkombis über Kreuz, da bin ich noch unschlüssig, auch wegen den Gleichgewicht, mitunter auch sitzen am Set.

    Beim Gehen geschieht das Gegenläufig über Kreuz , gesehen.


    Kraft, Sensibilität Beine Füsse, da denke ich oft auch an die Bedienung der Pedalerie beim Auto, die Tendenz geht da ja zu Automatik,

    beim E- Auto hat man sowieso keine Wahl.


    Also zusammengefasst. Imho, Bedienung Bassdrumfuss stellt das A+O dar, dann darüber Open Handed.


    Edith: bezüglich der Entscheidung was geschehen soll, das ist denke ich auch nicht verkehrt.

    Vielleicht, ich bin mir da auch nicht sicher, vielleicht auch sogar Genre Abhängig. :/


    da reicht manchmal ne Geschlossene HH oder X-Hat, und die Beide Füsse bedienen die Kickdrums, oder auch der Jazzer hat wieder etwas Andere Ansprüche.


    Im Kindesalter oder da wo man nicht weiss, wie man sich evtl. schwerpunktmässig hin entwickeln will und wird, da evtl. noch nicht.

    Nicht das da mehr was "verbaut" wird.

    Aber manche Steigen ja später mit defienierter Vorstellung ein, wissen Wohin die Reise in etwa hin gehen soll.

    Da dann evtl. die Punkte Ansprechen, und Vor und Nachteile abwägen bzw. einbeziehen.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    4 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Vielen Dank für den weiteren Input! Das ist alles sehr aufschlussreich. Das Buch werde ich mir wohl noch besorgen.


    Einer meiner ersten Schüler letztes Jahr war auch ein Linkshänder - schon älter, aber Anfänger. Da war meine erste Überlegung auch "OHP". Und tatsächlich konnte er einen 4/4 "Bumm-Tschack" mit Achtel-HiHat deutlich besser open handed als überkreuz spielen. Also da deckte sich sein Spielgefühl auch mit meiner Wahrnehmung.


    Die jeweils individuelle Betrachtung und letztendlich den Schüler entscheiden zu lassen sind wohl wirklich die wichtigsten Sachen.


    Ein bisschen open handed kann ich übrigens schon spielen. Aber halt nicht auf meinem üblichen Level und mit meiner eingegroovten "Handschrift".

    Mir kommt aber gerade die Idee, meine Aufnahme für die "Bumm-Tschack"-Challenge open handed zu machen ^^

  • Mir kommt aber gerade die Idee, meine Aufnahme für die "Bumm-Tschack"-Challenge open handed zu machen ^^

    :thumbup:

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • @ zwaengo

    ..... :thumbup:

    Danke, und schön auch zu lesen, was Jahre danach aus dir, in sachen Set - aufbau oder Umgestaltung letztendlich zum tragen kam.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Einer meiner ersten Schüler letztes Jahr war auch ein Linkshänder - schon älter, aber Anfänger. Da war meine erste Überlegung auch "OHP". Und tatsächlich konnte er einen 4/4 "Bumm-Tschack" mit Achtel-HiHat deutlich besser open handed als überkreuz spielen. Also da deckte sich sein Spielgefühl auch mit meiner Wahrnehmung.

    Vorweg ein Artikel, der zeigen soll worum es mir geht.

    Sind Linkshänder auch linksfüßig?


    Ich stelle hier natürlich meine Sichtweise dar und betrachte die Dinge nicht aus den Augen eines Schlagzeuglehrers, sondern durch die eines Schülers.


    Ich denkt, dass eigentlich "Problem" könnte viel liegen.

    Wie sieht es mit den Füßen aus? Vielleicht ist es sinnvoll auch dort mal ein Blick drauf zuwerfen.

    Das A und O ist natürlich immer beobachten. Entweder sich selbst beobachten-fängt man etwas Neues an, dann weiß man unter Umstanden noch nicht wie man tickt. Unterricht ist da Goldwert-da liegt das genaue Beobachten erstmal bei dem Lehrer. Seine Aufgabe könnte dann darin bestehen den Schüler/die Schülerin dahingehen zu sensibilisieren, in sich hinein zuhorchen, wie es bei Einem selbst aussieht.

    Der Erste und Leichteste Weg zu lernen ist die "Nachahmung? Kein Anfänger wird die Bassdrum auf die linke Seite stellen, wenn sie rechts steht.

    Daher wird jeder erstmal so anfangen.

    Die Füße sind, im Gegensatz zu den Händen, in Bezug auf ihren Arbeitsplatz, auf die Fußmaschinen beschränkt. Ich meine auch, dass es erstmal egal ist worauf der jeweilige Fuß spielt. Übungen machen, die beide Füße gleichermaßen fordern. Dabei ist es egal, ob man auf der HiHat oder Bassdrum werkelt.

    Ist eine Tendenz zu beobachten, dann bekommt der sensiblere Fuß die Bassdrum und der Andere die Olle HiHat-Fuma.

    An dieser Stelle kann es dann sinnvoll sein die Seiten zu wechseln. Ein krasser Einschnitt, Auch hier schauen, wie sich das anfühlt. Zusammen mit einem Lehrer kann man daran arbeiten. Auch ein zurück könnte sinnvoll sein. Nur um zu schauen-was hat sich geändert?


    Ich selbst stand mal vor einem Problem, was mich mich bis heute noch verfolgt.

    Ich kann "Four on the floor" einfach nicht (gut) mit Rechts spielen. Immer in Verbindung mit einem ganzen Groove-alleine kein Problem.

    Ich fühle mich einfach nicht gut dabei. Ich spiele es so mies, wie es sich anfühlt.

    Da es sich jetzt nicht mehr ganz so schlecht anfühlt, spiele ich nicht mehr ganz so mies, aber gehemmt. Und das wurmt mich.

    "Four on the Floor" könnte ich wirklich besser auf einem Linkshänder-Aufbau spielen>>>natürlich dann OH. Das ist aber auch der einzige Grund.

    Obwohl es Einem neue Türen öffnet mal anders zu spielen-zusätzlich. Da wäre jedoch die Frage zu stellen: "Ist die getretene HiHat separat als eigenständiges gespieltes Instrument zu sehen?" Reicht dies aber aus das Set umzubauen oder reicht da vielleicht eine Closed-HiHat auf der rechten Seite?

    Da ich darüber hinaus alles andere mit dem rechten Fuß spiele und ich mich sauwohl dabei fühle, ist ein Umbau auf Links nicht das Richtige für mich.

    Die Bassdrum gehört für mich persönlich ganz klar unter den rechten Fuß und die HiHat nach links. Mag es in dem einen klitzekleinen Moment gerne andersrum. Das hat mir mein damaliger Lehrer auch so vermittelt. Es hat sich aber dennoch geringfügig etwas geändert. Klar, ich habe mir eine Doppel-Fima gekauft und alles was mit der "Vier" zu tun hat, einfach mit Links gespielt. Die getretene HiHat (links) wurde immer mehr eingebracht. Unabhängig vom eigentlichen Lehrplan kamen Sachen aus unterschiedlichen Genres hinzu. Dies hatte auch Auswirkung auf mein Musikgeschmack.

    Auch polyrhythmische Sachen kamen immer wieder mal vor. Nur habe ich die Zusammenhänge da noch nicht kapiert. Kam dann viel, viel später.

    Man könnte den "BummTschack nehmen und verschiedene Aufbauten ausprobieren.

    Ich habe den nahezu "gespiegelten" Aufbau-OHP gespielt richtig intensiv gespielt. Bin aber immer wieder zurück zu dem vorherigen Aufbau zurückgekehrt. Geschadet hat es mir nicht-eher im Gegenteil. Damals habe ich es nicht richtig wertschätzen können-Heute umso mehr.

    Ein Set, auf dem mal alle mögliche Konstellationen spielen könnte-Wie sehe das aus?


    Eins noch zu Abschluss. Habe ich bestimmt an anderer Stelle schon mal erzählt.

    Habe ich etwas Neues auf dem Schirm, dann spiele ich es erstmal auf meiner rechten HiHat. War bei mir schon immer so und funktioniert einfach gut, um mir neue Dinge zu erarbeiten. Möglicherweise bin ich mir beim über kreuzspielen zuerst ein wenig selbst im Weg.

    Ich kenne mich dafür aber gut genug-ich weiß-das ist nur ein flüchtiger Moment.

    Ich spiele nun mal meine Bassdrum mit dem rechten Fuß-da passt eine HiHat-Fuma rechts nicht recht ins Bild.

    Man könnte jetzt natürlich Fragen:" Warum nimmst du keine Remote-oder Kabel-HiHat?"

    Naja-Ich spiele wahnsinnig gerne Cross-Handed.


    Eigentlich macht man erstmal grundsätzlich nichts falsch. Anfangen und Bewegung reinbringen. Hände und Füße gleichermaßen fordern. Beobachten wie es sich entwickelt.

    Ist man einem Punkt wo man sich für eins entscheiden muss, dann kann man ohne schlechtes Gewissen mal was verändern.

    Es kann ja sein, dass ein Linkshänder die HiHat gerne auf Links mit Links spielt. Gleichzeitig aber auch die Bassdrum mit Links spielt.

    Eben so wie ich, nur gespiegelt.

    Manche Veränderungen fühlen sich möglicherweise auch erstmal komisch an und bedeuten, dass man intensiv an sich arbeiten muss.

    Führen schlussendlich aber zum gewünschten Erfolg.

    Fühlt sich OH dann gut an (links oder rechts), dann kann man dazu übergehen. Aber immer wieder mal zurück switchen, damit man "Das Alte" nicht "vergisst".


    Ich habe einiges interessantes gefunden


    Zitat:

    Code
    Cross-Dominanz wird auch als Mixed-Handedness bezeichnet und tritt auf, wenn eine Person eine Hand für bestimmte Aufgaben und die andere Hand für andere Dinge bevorzugt.
    Zum Beispiel könnte eine Person mit gemischten Händen mit der rechten Hand schreiben und alles andere mit
    der Linken tun.

    Andersrum


    Left Handers World

  • Vorweg ein Artikel, der zeigen soll worum es mir geht.

    Sind Linkshänder auch linksfüßig?

    Mal ganz blöde Offtopic- Zwischenfrage: In dem Artikel steht, dass man das (auch als Erwachsener) testen lassen kann. Weiss jemand, wo man das macht?


    Durch den Artikel sind mir nochmal gefühlt tausend Sachen eingefallen, die ich mit links mache und gar nicht mehr auf dem Schirm hatte. Dass ich irgendwie gemischt bin, hatte ich schon auf dem Zettel, aber da sind ja noch deutlich mehr bevorzugte Dinge mit links. Ich weiss nur, dass ich als Kind mit meinen Eltern immer Stress hatte, weil ich Dinge mit der falschen Hand getan hab. Mich würde mal das Ausmaß an Linkshändigkeit bei mir interessieren.




    Edith hat grade einen Wink mit dem Zaunpfahl bekommen :D

    Die Frage hat sich somit erledigt.

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

    Einmal editiert, zuletzt von Miss_Mieze ()

  • lexi

    Danke, interessante Geschichte und Gesichtspunkte. :thumbup:

    Und auch Test`s die ich noch nicht kannte.


    Zur Frage ,sind Linkshänder auch Linksfüßig? Vorweg gegriffen ich persönlich glaube nicht. (Das muss aber nix Heissen)

    Da müssten einige Test bei mir, anders verlaufen.

    Bitte melde dich an, um diesen Inhalt zu sehen.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    8 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • evtl. auch gar keine HH, hinstellen

    mal im ernst Früher gabs die nicht, und als reiner absoluter Anfänger, bedienen doch die wenigsten Das HH gleich Anfangs mit dem Fuss.

    Durchlaufen lassen und oder Akzente Setzen mit der HH, macht man doch i.d.r. nicht gleich zu Anfang. :/

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • .... Ob man für einen einzigen LH Schüler tatsächlich ein ganzes Set auf links dreht, kann man diskutieren, schließlich hat kein Lehrer unbedingt Bock, ne halbe Unterrichtsstunde mit Umbau zu verplempern.


    Über diese Aussage stolpere ich jetzt gerade...Wer für teuer Geld "amtlichen" Unterricht anbietet, hat gefälligst die entsprechenden Möglichkeiten anzubieten oder diese Problematik verständlich zu kommunizieren. PUNKT

  • Über diese Aussage stolpere ich jetzt gerade...Wer für teuer Geld "amtlichen" Unterricht anbietet, hat gefälligst die entsprechenden Möglichkeiten anzubieten oder diese Problematik verständlich zu kommunizieren. PUNKT

    Bin gespannt, wann ich mal einen Linkshänder dazu kriege, für den ich so eine Extrawurst machen muss. An Musikschulen ist das übrigens im Regelfall nicht mal im Ansatz auch nur diskutabel. Wenn man z.B. 6 Schüler innerhalb von 3 Stunden ohne Pause durch ballert. Und zwei Schlagzeuge (eins für den Schüler, eins für den Lehrer) sind da schon Luxus.


    Ansonsten ist dein Tonfall wieder mal typisch ...

  • Über diese Aussage stolpere ich jetzt gerade...Wer für teuer Geld "amtlichen" Unterricht anbietet, hat gefälligst die entsprechenden Möglichkeiten anzubieten oder diese Problematik verständlich zu kommunizieren. PUNKT

    Bin gespannt, wann ich mal einen Linkshänder dazu kriege, für den ich so eine Extrawurst machen muss. An Musikschulen ist das übrigens im Regelfall nicht mal im Ansatz auch nur diskutabel. Wenn man z.B. 6 Schüler innerhalb von 3 Stunden ohne Pause durch ballert. Und zwei Schlagzeuge (eins für den Schüler, eins für den Lehrer) sind da schon Luxus.


    Ansonsten ist dein Tonfall wieder mal typisch ...

    Du darfst gerne versuchen, mich zu provozieren...Ich habe jedenfalls in den letzten mindestens 30 Jahren zu exakt diesen Bedingungen Unterricht an jeweiligen Orten so angeboten und empfinde es daher als Selbstverständlichkeit, das auch bitte an unerfahrene Menschen als notwendige Grundvoraussetzung hier so weitergeben zu dürfen.

    PS:Man darf doch gerne vermitteln, dass man für Linkshänder nicht wirklich ausgestattet ist.

  • Du darfst gerne versuchen, mich zu provozieren

    Allein dieser Satz schon wieder ...


    Ich habe jedenfalls in den letzten mindestens 30 Jahren zu exakt diesen Bedingungen Unterricht an jeweiligen Orten so angeboten und empfinde es daher als Selbstverständlichkeit, das auch bitte an unerfahrene Menschen als notwendige Grundvoraussetzung hier so weitergeben zu dürfen.

    Wirklich?


    PS:Man darf doch gerne vermitteln, dass man für Linkshänder nicht wirklich ausgestattet ist.

    Soll ich's auf meine Website schreiben, oder was? Und jedem Chef an Musikschulen sagen, dass er/sie das auch machen soll? :D

  • Jeder, der Unterricht anbietet, sollte das VORHER in seine Planung einbeziehen. mM.

    Ansonsten würde ich die Qualität des Unterrichts von Anfang an in Zweifel ziehen.

  • Im übrigen halte ich Linkshänder-Aufbauten auch ganz unabhängig von Unterricht für nicht Alltagstauglich. Dass ich jedem Linkshänder, der anfängt zu spielen, davon abraten würde bzw. auch tatsächlich abrate, hat nichts mit meiner aktuellen Situation in meinem privaten Unterrichtsraum zu tun (von Musikschulen mal ganz abgesehen).


    Ich erinnere mich da noch mal an eine Session im letzten Jahr, wo ein Linkshänder dabei war, der nur auf einem gespiegelten Aufbau spielen konnte. Ich hatte mich an dem Abend um's Schlagzeug gekümmert und konnte noch durchdrücken, dass seine Band als letzte (von drei Bands) spielt. Und allein der Umbau war mit Mikrofonierung schon ätzend. Wenn ich da nicht mit angepackt hätte, hätten die noch 'ne halbe Stunde länger dafür gebraucht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!