Hallo liebe Drummergemeinde,
ich bin der Schorsch, 32 Jahre jung und komme aus der Südpfalz. Im Moment spiele ich hauptsächlich auf meinem TD30KV, möchte das aber wieder ändern. Dazu möchte ich euch um eure Hilfe bitten.
Die SuFu hilft mir leider nur am Rande. Wenn ihr lesefreudig seid, werdet ihr bald herausfinden, wieso. Ich nutze den Thread jetzt auch gleich mal, mich ein bisschen vorzustellen und hoffe auf ein wertschätzendes Miteinander
Im Grunde habe ich nicht vor, mir in mittlerer Zukunft noch einmal ein Set zuzulegen, daher möchte ich jetzt eine möglichst gute Wahl treffen. Deshalb entschuldige ich mich jetzt schon mal, sollte ich euch mit meinem Detailgrad mehr auf die Nerven fallen als herausfordern Ich versuche, alles möglichst übersichtlich zu gestalten. Meine eigentlichen Fragen habe ich alle unterstrichen.
Die Origin-Story:
Anlass für den Kauf ist, dass ich gerade wieder festgestellt habe, wie anders und schön sich ein Akustikset anfühlt. Die Tochter lernt gerade auf einem Export und wir üben manchmal zusammen auf den akustischen Sets Allerdings fällt mir dabei auch ständig der Klang meines Sets auf und das leider nicht gerade positiv. Ich wurde damals (also etwa -15 Jahre) pubertätsgesteuert Marketingopfer von Pearl und habe das Joey Jordison Signature Double-Bass Set (Pappel) bei mir stehen. Felle und Stimmung habe ich durch, es klingt einfach nicht so schön (auch wenn ich es optisch nach wie vor echt cool finde) und deshalb möchte ich mir etwas Neues gönnen. Ich möchte euch kurz einen eindringlichen Eindruck schildern, den ich damals bei der Suche nach einer neuen Fußmaschine gewonnen habe. Das ist einige Jahre her, damals gab es noch die Paiste Alphas. Besser kann ich das Datum leider nicht beziffern.
Im Laden meiner Wahl stand eine Speedcobra an einem Set und der Berater ermutigte mich, die zu testen. Ich tat wie gehießen. Der erste Tritt hat mich damals sofort dazu veranlasst aufzuspringen, nach vorne zu rennen und das Preisschild vom Set zu suchen. Mann ey. Wäre da gerade einer mit Toupet vor der BD gestanden, hätte es das gerantiert an die gegenüberliegende Wand geföhnt, da war ich der festen Überzeugung! Was ein Bumms. Auf der BD stand TAMA und auf dem Schild ein Wort, welches mir bis dato nicht untergekommen war und was dann Google im Anschluss für mich in den Gattungsnamen eines Baums übersetzt hat. Ich hatte gerade eine Bubinga-BD gehört. Das war also ein völliger Blindtest und der hat mich seither nicht mehr losgelassen. Das war das geilste, was ich bis dahin von einer BD gehört hatte. Das hat mich völlig unvorbereitet getroffen. Mein Drumset war damals noch recht frisch (wie ich selbst ) und entprechend kam ein Kauf finanziell überhaupt nicht in Frage. Zwischenzeitlich musste ich aber immer wieder nach den Sets gucken und war zunehmend frustriert vom Preis.
Jetzt habe ich Geld angespart und ein neues Set ist in den Rahmen des Möglichen gerückt. Da ich die Preisregion von TAMAs Star Bubinga von meinen Recherchen kannte, war das nicht unbedingt meine erste Wahl beim Antesten. Allerdings ist zwischenzeitlich leider alles andere, was ich mir an Alternativen angehört habe, so rein vom Klangcharakter, ziemlich raus (da war Mapex, Yamaha, Pearl und Sonor dabei). Schlicht und ergreifend, weil das Bubinga-Set (auch, wenn es sicherlich anders als damals klingt) schon wieder einen Blindtest gewonnen hat, bei dem ich es optisch aufgrund einer Sonderfarbe zunächst mit dem Star Walnut verwechselte, welches ich bis dahin favorisierte. Deshalb will ich mir auch nicht weiter etwas vormachen. Es wird, wie es aussieht, wohl ein Star Bubinga werden, auch wenn es mir finanziell nahezu physische Schmerzen bereitet
Ganz grundsätzlich:
An der Stelle gleich die erste Frage: man kann an meinem alten JJ-Signature-Set unschwer meine favorisierte Musikrichtung festmachen. Spricht dahingehend eurer Meinung nach irgendetwas grob gegen das Star Bubinga? Das neue Set wird weder in einen Proberaum, noch auf eine Bühne gestellt (dafür ist es mir bei dem Preis einfach zu schade), noch soll es mit Mikros abgenommen werden. Es soll einfach nur schön klingen, so wie es ist! Das wird sozusagen einfach mein Genießerset Entsprechend spielt akustische Durchsetzungskraft gegen andere Instrumente, Gewicht, Mobilität etc. in dem Entscheidungsprozess so gar keine Rolle für mich. Sollte es irgendwann wieder relevant werden, gibts halt noch ein Set.
Zur Konfiguration:
Jetzt habe ich ja das Glück, mir meine Trommelgrößen und -konfiguration völlig frei aussuchen zu können. Und da liegt für mich ein ziemlich fetter Hase im Pfeffer.
Ich fange mal mit der reinen Konzeption an: prinzipiell ist mir die Tom-Konfiguration meines aktuellen Sets recht symphatisch (3 up, 2 down). Die würde ich gerne beibehalten. Die zweite Bassdrum soll nach meinem Gefühl aber gerne weg (Platz, Flexibilität beim Aufbau, Stimmaufwand zwischen den beiden BDs, Preis). Dazu die nächste Frage: haltet ihr den Wechsel zu einer BD irgendwie für ungünstig? Mir fällt da Folgendes zu ein: Klangmatsch bei Double-Bass-Tiraden, weil das Fell noch stark schwingt, während es schon wieder einen Hit abbekommt. Was meint ihr? Wie wild ist sowas, wenn das Set rein akustisch betrieben wird?
Die Tom-Größen:
Aktuell habe ich:
10x08
12x09
13x10
14x14
16x16
22x18 (2x)
Aufbautechnisch ist das in Verbindung mit der Pearl Hardware in gebohrten BDs ein ziemliches Desaster für mich. Deshalb tendiere ich zu flacheren TomToms. An sich stehe ich auf tiefe Frequenzen, was für mich aber am ehesten für FTs und BD eine Rolle spielt. Die TomToms dürfen dagegen gerne für mich singen. Deshalb habe ich das Pearl Reference an sich für eine gute Idee für mich gehalten, weil das konzeptionell diesem Gedanken folgt. Klanglich hat es mir aber entgegen meiner Erwartung gar nicht zugesagt.
Da ich mit meiner 13er klanglich wenig anfangen kann, aber die vergleichsweise "hellen" Akzente der 10er aktuell sehr schätze, würde ich die 13er gerne durch eine 8er ersetzen. Bei den Floor Toms bin ich mir einfach unschlüssig, ob ich 14&16 oder 16&18 nehmen soll. Fetter, dunkler, tiefer ist natürlich immer gut, aber ob da der Sprung von 12 zu 16 nicht gleich etwas krass ist?
Mit den Überlegungen ergibt sich meinem Hirn gerade diese Konfigurationsidee für die Toms:
08x06
10x07
12x08
(14x14)
16x16
(18x16)
Die flachen TomToms sollten ja meiner "hellen" Klangvorliebe für ebendiese nahekommen, während die so quadratisch-wie-möglich-en FTs die Wände zittern lassen. Zumindest stelle ich mir das so vor. Hab ich da irgendwo einen Denkfehler oder ist irgendwas davon hinderlich für meinen musikalischen Stil?
Bass-Drum:
Der Grund für mein Bubinga-Trauma. Entsprechend ist mir die BD nahezu am Wichtigsten bei dem Ganzen.
Tief, Fett. Ja, gerne und viel davon. Toupetbläsercharakter bitte.
Da ich nicht der größte Zeitgenosse bin, mache ich mir beim Durchmesser vor allem Gedanken zum Aufbau. Eigentlich müsste ich den Durchmesser ja maximieren, um mein Ziel zu erreichen. Dann habe ich aber mit 3 Toms sicher ein Problem. 22 Zoll sollte mit den flacheren Toms auf jeden Fall klar gehen. Aber das habe ich ja jetzt auch schon. 24? 26? Ich weiß es gerade überhaupt nicht.
Bei der Tiefe bin ich noch ratloser. Schnelles BD-Spiel spricht ja bei rein akustischer Nutzung nicht gerade für extra-tiefe BDs. Sonst hört es sich nachher wahrscheinlich mehr nach Dackelgetrappel statt nach Büffelgestampfe an. Aber dann eine flache und außerhalb der Double-Bass-Passagen immer Klang einbüßen? Wie gesagt: da bin ich noch ratloser.
Zum Schluss daher die wichtigste Frage: wie kriege ich bei der BD, was ich will?
So, für "nur" 4 Fragen ist das jetzt leider etwas ausgeartet. Wie ihr seht, mache ich mir arg viele Gedanken. Wahrscheinlich sind sie auch teilweise unnötig, aber ich habs einfach nicht so dicke und muss meine Kaufentscheidungen daher sehr genau bedenken. Gerade was die BD angeht, komme ich im Moment leider selbst nicht weiter. Ich hoffe, ihr könnt mir den ein oder anderen Tipp oder Denkanstoß geben. Dafür wäre ich euch sehr dankbar
Liebe Grüße
DerSchorsch