Ludwig Legacy Maple und Sonor SQ1

  • Hallo zusammen,


    gestern habe ich ein Legacy Maple in Green Sparkle (22x14, 13x9, 16x16 und 18x16) für einen Kunden neu befellt und gestimmt. Das Grundkonzept mit dünnen Kesseln und Verstärkungsringen, dazu eine sehr runde Gratung, gibt die Richtung "vintage" deutlich vor und ist aus meiner Sicht viel näher am Original, als die Sonor Vintage Serie, die leider moderne schwere Kessel hat. Also klanglich und optisch alles im grünen Bereich :D


    ABER, was mich wirklich irritiert hat, sind mehrere Dinge, die nicht in Ordnung sind:

    - Die Memory-Clamps an den Floortom-Beinen kann man nur mit extremem Kraftaufwand über den gerändelten Bereich schieben (=> Designfehler)

    - Die Spannschrauben an der Schlagfellseite der Bassdrum sind zu lang. Das EMAD konnte nicht gespannt werden, weil die Schrauben in den Böckchen an den Anschlag geraten sind (=> Produktionsfehler, vermutlich wurden die Böckchen zu nah an der Gratung montiert) Ich habe dann das alte Fell mit etwas kürzerem Kragen wieder montiert, das konnte man gerade so genug spannen

    - Das 16er Tom ist nicht rund, insbesondere die Resoseite ist eher kartoffelförmig, Abweichungen im Durchmesser bis zu 2,5mm (=> Produktionsfehler)


    Hat jemand von euch mal so ein Set näher betrachtet? Gabs da auch solche Fehler? Der Preis ist ja ganz schön happig, da habe ich andere Erwartungen.


    Viele Grüße, Nils

  • So was sind hochinteressante Rückmeldungen an die Drumcommunity.Vielen Dank Nils.

    Ich hab noch so einen.


    Das Sonor SQ1 hat eine Tomrosette mit einem sog "Sound Sustainer", der eigentlich eine Art Freischwingaufhängung sein soll, also ein Element, das die Trommel von Halter und Stativ entkoppelt. Ich hab's im Studio für einen Kunden befellt und gestimmt und hatte leider dieselben Probleme mit dem Sustain, wie bei Schlagzeugen ohne Entkopplungselement:


    => in der Hand gehalten klang die Trommel schön und bei Bedarf mit langem Sustain - sobald man sie auf den Halter steckte, war der Ton weg und das Sustain kurz, Ich hab dann eine Weile nach einer Position auf dem Haltearm gesucht, bei der dieser Effekt möglichst gering war. Das hat geklappt, aber dadurch musste das Becken/Tomstativ neu positioniert werden.


    Nun ist das SQ1 preislich in einer niedrigeren Kategorie als das oben genannte Ludwig, aber trotzdem immer noch teuer genug. Die Halterung wird von Sonor so beschrieben:

    "Hear the difference

    As a next step we wanted to find a drum mounting solution that would affect the resonance and sustain of a drum as little as possible while having a small footprint and great stability. Inspiration came from the automotive industry where vibration-control technology is used for engine mounting systems among others. What we developed was a unique concept of mounting toms and floor toms that ­integrates rubber insulation within the mount to avoid any shell-to-mount contact. Scientific re­search shows the considerable ­improvement in extended sustain compared to traditional mounting methods."


    Das schürt Erwartungen, die nach meiner Einschätzung nicht erfüllt werden.

  • nils

    Hat den Titel des Themas von „Ludwig Legacy Maple“ zu „Ludwig Legacy Maple und Sonor SQ1“ geändert.
  • Vielen Dank Nils, für die hochinteressanten Einblicke.


    Das Legacy kenne ich nicht.

    Allerdings sind die Amis wohl eher großzügig in den Endkontrollen. Gerade viele Gretsch USA Sets haben Badges schief angebracht, schlecht verklebte Folien.

    Ist wohl das Pendant zu Spaltmaßen bei amerikanischen Autos ^^

    Ich habe immer den Eindruck, dass das Firmen wie Ludwig, Gretsch und Co. auf Grund ihres „legendären“ Status verziehen wird und die sich auch von der jeweiligen Firmenphilosophie genau darauf berufen.

    Es hielten sich gerade bei Gretsch ja hartnäckig die Meinungen, dass Renown sei das bessere USA Custom, obwohl es aus fernöstlicher Fertigung kommt.


    Zum SQ1 kann ich sagen, dass mir das abgewürgte Sustain bei einem befreundeten Drummer auch aufgefallen ist. Der hat das Set recht schnell verkauft.

    Wir waren beide der Meinung, dass das Gummi, trotz Waben, zu hart und eben nicht flexibel genug ist, um eine Entkoppelung zu erwirken.


    Nach der gebröselten SQ2 Schraube eines Members im „was ist mit Sonor los“-Thread, bezweifle ich auch, dass das Gummi nicht weiter härtet mit der Zeit und porös wird.


    Edit:



    Anbei mal eine Darstellung des Aufbaus des Sound Sustainers, die ich im Netz gefunden habe.


    Man sieht ja deutlich, dass die Schrauben den Kessel durchdringen und der sog. Insulator das Bett des eigentlichen Brackets bildet.

    Ich behaupte mal, man könnte diesen auch sparen, das Bracket direkt am Kessel befestigen und bekäme soundmäßig zumindest ein sehr ähnliches Ergebnis.

  • Zum Ludwig Legacy Maple und Sonor SQ1 kann ich jetzt nichts sagen. Ich persönlich mag dünne Kessel mit Verstärkungsringen einfach nicht mehr und bevorzuge die dickeren Kesselwandungen ohne zusätzliche Versteifungen. Die sind schlicht steifer und bleiben eher in der runden Form. Irgendwie bilde ich mir ein, das diese Kessel auch eine größere Dynamik haben und mehr "singen" - also "resonanter" sind.


    Das "Choken" der Toms bei Montage auf Tom-Mount habe ich bei Yamaha auch. Das YESS II funktioniert nur mit dem alten und langen Hex-Rod Tom-Arm relativ schwingungsneutral - und da auch nur am Anfang des Rods. Die eigentlich dafür vorgesehenen kurzen Hex-Rods sind nicht zu gebrauchen.


    Wirklich schwingungsneutral war bei mir nur RIMS oder Pearl Optimount - und selbst bei letzterem gibt es Unterschiede, ob der Tom-Arm lang oder kurz ist.

  • NoStyle ähnliche Erfahrungen hab ich mit dem SQ1 gehabt. Wir haben da etwas experimentiert.

    Das 12x08 Tom klang länger, wenn man es am oberen Ende des 600er L-Arms befestigte. Aber schon ein paar Zentimeter weiter darunter wurde es merklich abgewürgter vom Sound.


    nils was mir da gerade einfällt, wäre es keine Möglichkeit mal das entsprechende SQ1 Tom an einem RIMS Mount aufzuhängen, falls nochmal ein Auftrag mit gleichem Set reinkommt?

  • was mir da gerade einfällt, wäre es keine Möglichkeit mal das entsprechende SQ1 Tom an einem RIMS Mount aufzuhängen, falls nochmal ein Auftrag mit gleichem Set reinkommt?

    Ja, das könnte man sicher machen, kostet halt ein paar Euronen und Zeit zum Umbau. Ich frage mich, wie man sowas so bewerben kann, wenn es ganz objektiv nicht wie beschrieben funktioniert. Von allen Systemen, die ich in der Hand hatte, sind die originalen RIMS immer noch das Nonplusultra in Sachen Entkopplung.

  • Ich hatte 2 Legacy‘s, beide mit Maple/Poplar/Maple Kesseln. Beide waren ohne Fehler, zwar jetzt keine Highend Verarbeitung aber dafür mit einem unglaublichen Sound gesegnet. Keinerlei Schwächen (offener Sound, ausgewogene Bässe/Mitten/Höhen, extrem leicht stimmbar und klanglich schnell in eine Richtung zu schieben.

    Das mit dem dem Böckchen Abstand bei der Bassdrum lässt leicht überprüfen indem man den Abstand auf der Schlagfellseite vergleicht.

    Beim Standtom tippe ich auf falsche Lagerung (unisolierter Dachboden oder Im Auto), durch Temperaturschwankungen zieht der Kessel Kodenswasser, welches in das Holz eindringt und der Kessel sich dadurch verzieht. Genau das Phänomen hatte ich bei einem Phonic Plus Standtom, leider ein Totalschaden.

    Zum SQ1 kann ich leider nichts sagen.

  • Zitat von nils


    Ich frage mich, wie man sowas so bewerben kann, wenn es ganz objektiv nicht wie beschrieben funktioniert.

    Bewerben darf man ja grundsätzlich alles.

    Gerade bei Schlagzeug und insbesondere bei Aufhängungen für Toms oder Kesselherstellung, hab ich oft das Gefühl, die Werbeabteilung sitzt in Wolkenkuckucksheim. Vor allem, weil da mit seltsamen Superlativen und fragwürdigen Wissenschaften um sich geworfen wird. Raumfahrt, Autoindustrie, so Schlagwörter fallen da…


    Es sollte auch nicht Ziel sein, ein Schlagzeug in der Preisklasse eines SQ1 mit alternativen Halterungen auszustatten, weil die gelieferten nicht funktionieren.

    Aber scheinbar muss man so eine Alternative in Erwägung ziehen.


    Beim Ludwig und den vielen Design- und Produktionsfehlern, bin ich einfach sprachlos.

    Man kann zwar nur hoffen, dass das ein Ausreißer ist, vorkommen dürfen solche Mängel aber keinesfalls.

  • Ein Legacy hatte ich noch nie unter den Sticks, insofern bin ich überrascht und etwas schockiert über solche Erfahrungsberichte. Das Legacy gehört ja nun auch in eine "Gewichtsklasse", die sich mancher trommelverrückte Mensch als großen, fernen Traum ewiger Glückseligkeit ausmalt. Wenn sich so eine Investition dann als Alptraum herausstellt, ist ordentlich Geld verbrannt und der Frust vermutlich riesig.


    Was dysfunktionale Freischwinger betrifft, habe ich beim SQ1 schon mehrfach ähnliche Erfahrungsberichte gelesen. Allerdings scheint mir bei Freischwingern schon lange das Konzept zu herrschen, einfach irgendwas am Computer zu zeichnen, was in erster Linie theoretisch und optisch Neuerungen verspricht, ohne aber dann die Versprechen zu halten. Jedenfalls erinnere ich mich an diverse Konstruktionen, die ich selbst als suboptimal empfand oder die in der Fachpresse als "nicht ganz optimale" Lösungen beschrieben wurden. Klar, Prototypen zu bauen fällt vermutlich in der Entwicklung dem Kostendruck zum Opfer, da kaum ein (kein?) Hersteller seine Kesselhardware noch selbst fertigt und Zulieferer sicher erst ab einer garantierten Mindestabnahme die Maschinen anwerfen. Andererseits muss man einen Markt bedienen, der im Grunde seit Jahrzehnten ausdifferenziert ist, und auf dem Kaufanreize im Wesentlichen durch optischer Neuerungen gesetzt werden. Und irgendwie bezahlbar soll's ja trotzdem bleiben.


    Andererseits hatte ich schon seit den späten 80ern bei meinem Sonor Lite den Fust, dass die Aufhängung die Toms ziemlich abgewürgt hat, was man durch die Eindringtiefe der Tomhalter zwar beeinflussen, nicht aber komplett vermeiden konnte. Und da waren noch keine Werbegrafiker in der Konstruktionsabteilung beschäftigt.


    So lange wir nach jedem Stöckchen rennen, das uns die Schlagzeugindustrie hinwirft, und so lange die Industrie nur dadurch noch am Leben zu halten ist, dass wir rennen, werden wir m.E. mit solchen "Rohrkrepierern" leben müssen. Ärgerlich wie so manches, aber unausweichlich. Btw mit einer der Gründe, weshalb ich schon lange kein Interesse mehr an hochpreisigen Luxussets mehr habe. Aus günstigeren Drums lässt sich nämlich genauso ein geiler Sound rausholen, gleichzeitig reduziere ich den Frust, erst noch ein wenig tweaken zu müssen, ehe ich komplett zufrieden bin. Dass mir die Trommelei nicht langweilig wird, erreiche ich statt über neues Gerät lieber durch die Musik an sich. Es gibt nämlich immer noch so viele Dinge, die ich besser spielen können möchte, dass mir dieses eine Leben wahrscheinlich gar nicht ausreicht. :D

  • in der Hand gehalten klang die Trommel schön und bei Bedarf mit langem Sustain - sobald man sie auf den Halter steckte, war der Ton weg und das Sustain kurz

    Von allen Systemen, die ich in der Hand hatte, sind die originalen RIMS immer noch das Nonplusultra in Sachen Entkopplung.

    Was noch was bringt: das RIMS an die Resoseitse montieren. Dann liegt das Tom quasi frei auf und hat durch die "Luft" in der RIMS-Aufhängung (sie presst ja nirgends, liegt nicht richtig fest an) noch mehr Freiraum als hängend (wo die Schwerkraft Tom und RIMS mehr koppelt). Ich hatte es vorher auch mal "richtig" montiert und meine einen Unterschied ein gutes Stück oberhalb der Esoterikschwelle wahrzunehmen. Könnt ihr ja mal testen.


    (Noch zum Threadthema: Ein Legacy hatte ich nie, aber Ludwig ist ja durchaus schon öfter durch nicht gerade die allerhöchste Handwerkskunst aufgefallen, man denke z. B. nur an die Verchromung und Abheben bei Supras / Sensis. Der Herr Wahan hat auch schon einige Ludwig Sets nachgegratet und war über die "Qualität" der Kessel not amused.)

  • Mal wieder sehr interessant, Danke dafür!


    Ich durfte am Anfang dieses Jahrtausend, damals war ich noch Gitarrist ohne Trommel-Ambitionen, beim Vater einer Ex-Freundin mal ein damals schon altes Ludwig erleben. Keine Ahnung welches Modell, ein klassisches 3 Piece, Ende 60er oder Anfang 70er. Optik und Sound hatten mich stark beeindruckt, seitdem steht der Name Ludwig für mich immer für Qualität. Der Mann konnte aber auch was.

    Ab da hatte ich begonnen mehr auf Drumsound zu achten, vielleicht der Grundstein selbst mit dem Trommeln zu beginnen.

    Der Besitz eines Ludwig Kits bedeutet für mich so einen mehr oder weniger unerreichbaren Traum.


    Hilft jetzt keinem weiter, musste ich aber einfach loswerden.


    ;)

  • Von allen Systemen, die ich in der Hand hatte, sind die originalen RIMS immer noch das Nonplusultra in Sachen Entkopplung.

    Meinst du damit tatsächlich nur die Gauger RIMS, oder beziehst du alle Clones wie z.B. von Stegner mit ein? Kann mir nur schwer vorstellen, dass Gauger bei gleichem Funktionsprinzip noch bessere Resultate erzielt. Zumindest funktionieren die Stegner-Rims bei mir ohne Einschränkung.

    das RIMS an die Resoseitse montieren.

    Call me altmodisch, aber an einem so aufgebauten Set könnte ich nicht spielen, ohne mich dauernd zu übergeben. Das sieht wirklich erbärmlich aus und ist für mich ein totales NoGo. Beinahe der einzige Grund, weshalb ich mir diese angeblich hervorragenden Drumsets von Sakae nie aus der Nähe angesehen habe. Es gibt immer noch eine andere gute Lösung, um ein Tom zum klingen zu bringen !!!

  • Meinst du damit tatsächlich nur die Gauger RIMS, oder beziehst du alle Clones wie z.B. von Stegner mit ein?

    Die Klone funktionieren natürlich genau so gut, zumindest, wenn sie exakt gefertigt sind. Sofern das Tom spannungsfrei hängt, ist alles gut. Ich hatte schon welche in der Hand, bei denen der Radius nicht ganz stimmte und die deshalb nicht so gut funktioniert haben.

  • Ob RIMS oder was für ein Haltesytem auch immer, es gilt: Versuch macht kluch!


    Das ist für nils als Tech sicher eine Alternative.

    Aus Kundensicht wäre das für mich bei einem Set mit einem aktuellen Neupreis von gut 2.600€ für einen Dreiteiler, ein absolutes No Go!


    Für den Preis erwarte ich als Kunde ein Set das einwandfrei funktioniert.

    Ich finde es beim SQ2 beispielsweise schon frech, dass da keine Memorylocks an den Floortombeinen mitgeliefert werden. Das sind Centartikel, die bei einem Premiumprodukt weggespart werden. Ein Pearl Session für wesentlich weniger Knete, hat sowas ab Werk an Bord, als Beispiel.


    Beim Ludwig bin ich immer noch geschockt.

    Das ist für mich ein Grund mir niemals eines anzuschaffen.

    Finde es immer wieder interessant, dass bei Ludwig, Gretsch und Co. Sätze fallen wie: „…ja, aber der Sound ist Klasse.“

    Total ok, dass der Sound klasse ist.

    Können andere aber auch, bei besserer Verarbeitung.

    Früher waren Sets aus China pfui. Mittlerweile liefern die scheinbar bessere Qualität.

    Bei einem Set im Preisbereich eines Legacy darf es für mich einfach kein „aber“ geben.


    Ein ehem. Lehrer von mir hatte an seinem Set eine Supra. Der Kessel war ab Werk leicht verzogen, das Ding hat recht schnell Pitting angesetzt und die Abhebung war billig und schlecht.

    Der Sound war super, keine Frage.

    Aber möchte man als Kunde all diese Einschränkungen und Mängel in Kauf nehmen?

    Ich nicht.

    Möchte niemandem sein Ludwig Set schlecht reden, versteht mich da bitte nicht falsch.

    Die Dinger haben auch einen geilen Vibe.

    Allerdings meine ich, dass sich eine so etablierte Firma, mit einem so großen Namen, sich nicht auf diesen Ja-aber-Vibe ausruhen darf.

    It‘s not a bug, it‘s a Feature….. nee, danke.

  • Call me altmodisch, aber an einem so aufgebauten Set könnte ich nicht spielen, ohne mich dauernd zu übergeben.

    Schulliung! :Q


    Das Set habe ich aus ergonomischen Aspekten so gestaltet. Spart was an Gewicht und - was sich schon oft als "überlebens"wichtig herausstellte, besonders auf Podesten: Bodenplatz.


    Dass du kotzen musst, liegt vllt. auch an der Perspektive. Hier noch mal eine andere (identischer Aufbau). Gute Besserung!

  • Aus Kundensicht wäre das für mich bei einem Set mit einem aktuellen Neupreis von gut 2.600€ für einen Dreiteiler, ein absolutes No Go!


    Für den Preis erwarte ich als Kunde ein Set das einwandfrei funktioniert.

    Das steht dir natürlich frei, und glücklicherweise zwingt dir ja niemand ein bestimmtes Produkt auf. Dennoch ist es angesichts der heutigen Marktsituation m.E. eine Erwartung, die nicht jeder Hersteller erfüllen wird. Am Ende muss jedes Unternehmen selbst kalkulieren, wo es nötige Einsparungen vornimmt, um langfristig am Markt bestehen zu können. Über den Erfolg entscheidet am Ende der Kunde durch sein Kaufverhalten. Dass Ludwig, Gretsch und sicher auch Sonor sich (noch) behaupten können, liegt sicher auch an der großen Vergangenheit dieser Unternehmen. Gerade in den USA hat Sonor ja nach wie vor einen herausragenden Ruf wie die US-Firmen bei uns.


    Dass Länder, in denen die Personalkosten deutlich niedriger sind als bei uns oder in den USA, am Ende Wettbewerbsvorteile haben und bei gleichem Preis u.U. höhere und konstantere Qualität bieten, erscheint mir absolut erwartbar. Da es sich aber die meisten Endkunden hierzulande nicht mehr leisten können oder wollen, deutliche Mehrpreise für Waren made in Germany zu zahlen, muss man wohl damit leben, dass Sonor nicht mehr wie ehedem der leuchtende Stern am Firmament des Trommelbaus ist.


    Und wenn die USA die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Schlüsselindustrien durch Subventionen stützt, wird der Instrumentenbau vermutlich auch nicht als erstes in den Fokus rücken.


    Um aber mal die Preise etwas zu relativieren, empfinde ich ein Drumset für 2600 Euro nicht als übermäßig teuer, im Vergleich zu anderen Instrumentengattungen, wo man für gute Instrumente ein Vielfaches zahlen kann.

  • Mir sind bislang drei alte Ludwig-Sets aus den 1960-er, 1970-er Jahren zum Überholen untergekommen, weil die Besitzer mit dem Sound unzufrieden waren (und die Besitzer beim Kauf viel Geld ausgegeben hatten). In allen Fällen waren die Kessel weit weg davon, plan zu sein, es waren mehrere Millimeter Unterschied vom höchsten zum tiefsten Punkt. Grauslig schlecht! Nachdem dies behoben war, war der Sound dann aber wirklich top.

  • Da habe ich ja Glück gehabt mit meinem 6ply Crome over wood von 1982. Alt und sichtbar gebraucht. Rockt wie es sein soll. Ob jetzt die Gratungen auf das letzte µm plan sind habe ich allerdings noch nicht nachgemessen. Das gilt auch für meine Supras. Da hakt nix und klingen tun die eh.

    So gehts doch auch :)

  • Wollte hier kein Ludwig Bashing betreiben.

    Das liegt mir fern.


    Mal zum Ausgangspunkt zurück:


    Hat jemand sonst noch Erfahrungen mit einem SQ1 gemacht?


    Oder zum Ausweiten:


    Hat jemand mit anderen Marken schon solche Erfahrungen gemacht?

    Unrunde Kessel, unsaubere Gratungen, schiefe Hardware, etc. ?

    Und wenn ja, was war eure Lösung?

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