Homestudio- Einrichtung: Akustik- Optimierung mit schräger Wand

  • Moin,


    Ich richte mir bald ein Homestudio in einem Raum ein, der 4x6m mit 3m Höhe misst. Die 6 meter lange Wand ist auf einer Seite ab 1,5m Höhe 45° abgeschrägt.

    Ich möchte hier das mikrofonierte Schlagzeug und die Workstation mit Abhörmonitoren reinstellen. Auf jeden Fall einen Yamaha HS8S, und entwieder ein paar HS7 oder HS8, hier müssten eigentlich die 7er reichen, wenn die Bassfrequenzen in den Subwoofer gehen? Die Workstation wird wohl an der 4m Wand aufgestellt (wenn nichts dagegen spricht), gegenüber ist ein großes Fenster das ich mit Vorhängen dicht mache. Da Laminat verlegt ist, kommt auch einiges an Teppich rein. Worauf muss ich jetzt noch mit der schrägen Wand achten? Sind hier spezielle Akustikelemente nötig um gute Recordingergebnisse zu erzielen? Oder macht es evtl sogar mehr Sinn die gegenüberliegende, gerade wand zu behandeln? Wo steht das Schlagzeug am besten im Raum?


    Vielen Dank im Vorraus für eure Erfahrungen und Expertiesen.


    vG

  • Das ist echt schwierig! Also ich würde dir raten, dass mal zu messen oder messen zu lassen - da gibt's im Homerecording-Forum massig Beiträge und auch Leute, die das gerne & günstig machen.

    "Geduld und Zeit bringen mehr als Gewalt und Streit"

    Jesses' Drummergalerie wird bei Gelegenheit mal aktualisiert und neu verlinkt ;)

  • Wenn Du es wirklich richtig machen willst vielleicht einen Profi (Akustikbauer) fragen. Die kosten gar nicht so viel und machen alles wenn s günstig sein soll auch von zu Hause aus mit Fotos und Plänen. Anfahrt brauch es keine.

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  • Einen Raum zu Hause quasi aus dem Stand akustisch optimal einzurichten grenzt schon fast an ein Glücksspiel. Ich würde mich mittels "Versuch macht kluch" herantasten. Grundsätzlich würde ich aber auf (akustische) Symmetrie achten, soweit dies möglich ist.

    Für Aufnahmen des Schlagzeugs wurde ich auch eine recht freie Aufstellung im Raum versuchen und den Raum auch nicht ganz tot dämpfen. Wenn etwas Raumakustik auf den Aufnahmen enthalten ist, muss da ja nicht unbedingt schlecht sein.

    Wenn man es ganz genau nehmen möchte, spielt bestimmt das Baumaterial deines Raumes auch mit hinein. Mindestens die Dachschräge ist bestimmt nicht massiv und wird theoretisch von tieferen Frequenzen zum Schwingen angeregt. Dachgeschosse werden ja gerne mal nachträglich insgesamt mittels Leuchtbauwänden ausgebaut.

    Ich bin in einem Fertighaus Baujahr 1975 aufgewachsen und fand es frustrierend, dass ich in meinem Zimmer keinen HighEnd-Klang hin bekam. Aber groß geworden bin ich trotzdem und aus mir ist auch etwas geworden. ;)

    Fragen und Beiträge zu E-Drums können zu heftigen Reaktionen und Nebenwirkungen führen.

  • Eine Studioregie bzw. eine Abhörumgebung und ein Aufnahmeraum für akustische Instrumente, besonders Schlagzeug, haben unterschiedliche Anforderungen an die Akustik. Grundsätzlich gilt jedoch: je größer und höher der Raum, desto unkomplizierter bzw. besser die Klangeigenschaften bei weniger akustischer Optimierung.


    Für Schlagzeug muss der Raum nicht besonders trocken sein. Im Gegenteil: je größer der Raum und höher der Raum ist und je länger die Nachhallzeit, desto größer klingt auch das Schlagzeug. Raummikrofone lohnen sich dann besonders.


    Für die Regie ist neben dem Abhördreieck grundsätzlich zu beachten, die Boxen (auch rückseitig) nicht zu nah an Wände zu stellen und auch nicht direkt auf den Tisch oder aufs Pult. Es geht um die Reflektionen.


    3 Meter Raumhöhe sind schon mal ganz gut und besser als alles darunter.

    Grundsätzlich würde ich das Schlagzeug in den Teil des Raums ohne Schräge stellen. Für die Overheads sind hohe Decken grundsätzlich gut.

    Den Bereich, in dem das Schlagzeug steht, mit Diffusoren bestücken. (Breitband-)Absorber in dem Teil, in dem die Regie steht. Bassfallen (geht auch mit Steinwolle) in 2-4 Raumecken (je höher, desto besser), wo Platz ist.

    Breitbandabsorber machen sich auch gut an der Decke.


    In meinem derzeitigen Raum (18m² mit 2,4m Deckenhöhe) bin ich ähnlich vorgegangen. Die Diffusoren taugen aber nix und ich hab da auch keine richtige Abhörumgebung. Die Nachbearbeitung mach ich daheim mit Kopfhörern. Das soll auch kein Dauerzustand bleiben ...

  • Die Workstation wird wohl an der 4m Wand aufgestellt (wenn nichts dagegen spricht),

    ja in der Regel würde das Sinn machen die Abhöre an die kürzeren Wände zu stellen.

    Was aber dagegen spricht:

    Nachdem du aber nur eine Dachschräge an der Langen 6m Seite hast. (also ne Art halbes Satteldach)

    Dann hast du an den kurzen 4m Seiten eine Asymmetrische Situation (nur auf einer Seite hats eben eine Schräge).


    daher würde ich die Anhöre unter die lange Seite unter der Schräge platzieren.


    ich nehme an du willst den Raum nicht nochmals Teilen in zwei kleine Räume - oder an , imho lieber einen Grossen lassen.


    Mit viel Teppich, oder ganzflächige Belegung am Boden würde ich erst mal zu keinem Schnellschuss raten.

    Der unterm Set ist obligatorisch, lieber notfalls noch Einzelteile dazu Gesellen.


    Fenster sollte zum Lüften und rausgucken nicht unbedingt verhangen werden, bzw. muss nicht unbedingt verhangen werden.


    Und willst du nur dich und dein Schlagzeug aufnehmen oder evtl. auch Band und andere Instrumente.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Ganz vergessen: Ja, den Raum in der Länge teilen - nicht in der Breite. D.h. das Schlagzeug bei der einen 4m-Wand und die Abhöre mit Workstation bei der anderen 4m-Wand. Die eine Hälfte der 6m-Wände akustisch optimiert fürs Schlagzeug, die andere für die Abhörumgebung.

  • daher würde ich die Anhöre unter die lange Seite unter der Schräge platzieren.

    Aber auch nicht direkt. Ein vornehmer Abstand zu Rückwand (wie bei einer senkrechten Wand) sollte auch unter einer Schräge eingehalten werden. Aber das kann man ja in der Praxis noch schnell nach Gehör korrigieren (Abstand variieren), so dass der Tieftonbereich nicht zu aufgeblasen daher kommt. Dazu muss man ja nicht das ganze Zimmer umstellen.

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  • Super wertvolle Informationen hier, danke!


    Es geht erstmal rein um Drum Recording und auch optimale Abhöre da darüber auch ein Midi- Keyboard spielen möchte.

    Dann am besten noch einen Laptop oder ein Tablet beim Schlagzeug zur Fernsteuerung der Workstation einplanen. Um mir das zu sparen habe ich den Tisch mit Recording-PC und Boxen z.Z. auch hinter dem Schlagzeug stehen.

    Und nicht vergessen die Boxen zu muten bei Aufnahmen. Damit kein Klick u.ä. über die Boxen läuft.

  • Aber das rumgedappe vom drumset zum pc hat mich tatsächlich genervt.. (andere Situation als im Video)

    Ja, das nervt ziemlich. Erst recht wenn man noch verkabelt ist (In-Ears).

    Den Studiorechner am Schlagzeug bzw. im Aufnahmeraum fernzusteuern will ich tatsächlich machen. Das ist über Netzwerk (normales LAN oder W-LAN) ja kein größeres Problem. Wenn ich mal Räumlichkeiten habe, in denen sich das lohnt.


    Ich habe aber tatsächlich mal was aufgenommen wo ich nur die BD während der Aufnahme nochmal über die Monitore verstärkt hatte, für eine 18er BD fand ich den entstandenen Sound ordentlich!

    Kenne das Video. Ich meinte eher, dass die Boxen dann nichts in die Mikrofone einstreuen. Wie eben z.B. den Klick oder Guidespuren. Auch kein Monitoring.

  • Für die Position des Schlagzeugs einfach mal mit Floortom und Bassdrum im sonst noch leeren Raum verschiedene Positionen ausprobieren und den eigenen Ohren vertrauen.


    In meiner kleinen Bude (3,85x5,30) macht es einen gewaltigen Unterschied. Ich hatte das Set erst an der kurzen Wand aufgestellt. Das tiefe Grummeln der Floortom war kaum in den Griff zu bekommen, angeregt durch die Bassdrum hat die immer weiter gedröhnt.

    Mittlerweile steht das Set an der langen Wand, leicht schräg, Floortom möglichst weit raus aus der Ecke. Dabei musste ich aufpassen, das die Bassdrum nicht genau in der Mitte der Kammer landet, das dröhnt sonst auch ganz gewaltig.


    Was die Abhören betrifft: Was hast du denn vor?

    Die eigenen Aufnahmen abmischen geht auch in einem unbehandelten Raum. Ich denke die Anschaffung eines sehr guten Kopfhörer für die Endkontrolle macht mehr Sinn als in akustische Maßnahmen zu investieren.

  • Eigentlich wird nur der erste Punkt (Abhören) darüber entscheiden, wie optimiert deine Abhörsituation wirklich sein muss. Geht es dabei um Mixing und Mastering? Wenn ja, geht es nur um deine eigenen Sachen und wenn ja, für welche Veröffentlichungen? Oder geht's um Kundenaufträge, also Fremdproduktionen für Tonträger, Streaming, Radio ...?


    Ein guter (ausgewogener / nicht zu schön färbender) Kopfhörer kann eine gute Kontrollinstanz sein. Daheim nutze ich z.Z. einen AKG K-712 und AKG K-240. Mittlerweile nutz ich ersteren eher nur noch zur Kontrolle für den Bassbereich und chirurgisches Hören.


    Wenn man da ein paar Sachen beachtet (Aufstellung, Abstand zu Wänden und Tisch, Absorber an kritischen Stellen) ist die Optimierung gar nicht so schwierig. Der Raum setzt oft auch natürliche Grenzen. Raummoden sind in rechteckigen und kleinen Räumen grundsätzlich problematischer.

    Sowohl zum Optimieren als auch für die Kenntnis über die eigene Abhörsituation empfehle ich, das mit einem Messmikrofon (das günstige von Behringer reicht) und REW auszumessen. Interessant sind dabei vor allem die Frequenz-abhängige Lautstärke und Nachhallzeit (aus der man auch Raummoden ermitteln kann).


    Für die Position des Schlagzeugs einfach mal mit Floortom und Bassdrum im sonst noch leeren Raum verschiedene Positionen ausprobieren und den eigenen Ohren vertrauen.


    In meiner kleinen Bude (3,85x5,30) macht es einen gewaltigen Unterschied. Ich hatte das Set erst an der kurzen Wand aufgestellt. Das tiefe Grummeln der Floortom war kaum in den Griff zu bekommen, angeregt durch die Bassdrum hat die immer weiter gedröhnt.

    Mittlerweile steht das Set an der langen Wand, leicht schräg, Floortom möglichst weit raus aus der Ecke. Dabei musste ich aufpassen, das die Bassdrum nicht genau in der Mitte der Kammer landet, das dröhnt sonst auch ganz gewaltig.

    Der Raumklang der Snare wäre mir persönlich wichtiger.


    Ansonsten kommt es auch sehr auf den grundsätzlichen Klang der Trommeln an. Davon abgesehen, dass die sich sowieso gegenseitig zum Schwingen anregen, eben vor allem bzgl. Befellung, Stimmung und Dämpfung.

    Und vor allem in Raumecken klingt z.B. die Bassdrum grundsätzlich wuchtiger. Das muss auch nicht schlecht sein. Ist eher Geschmackssache.


    Nils (der Trommelstimmer) hier aus dem Forum stimmt die Bassdrum sogar individuell gezielt auf Raummoden, damit sie größer und wuchtiger klingt.

    Mir wäre das zu aufwändig.

    Das zeigt auch, wie viel Einfluss die Stimmung hat.


    Ich würde das Schlagzeug weder mittig im Raum aufstellen noch in Raumecken. Rückseitig (Hocker) mit einem geringeren Abstand zur Wand und vorderseitig (Bassdrum) mit einem größeren. In diesem Bereich dann auch Raummikrofone aufstellen ... so, wie man es fast überall sieht. ;)

  • Aber das rumgedappe vom drumset zum pc hat mich tatsächlich genervt..

    Verstehe. ;)

    Ich habe mir eine Logitech Funktastatur gegönnt. Die Tastatur hat ein integriertes "Mauspad" (keine Ahnung wie es sich nennt. Gemeint ist so ein Pad, wo du mit den Fingern den Cursor steuerst).

    Dazu habe ich den PC mit zwei Monitoren versehen. Einer in der Regie ;) , einer am Drumset.


    Auch mein Raum ist recht klein und daher genügt die Reichweite der Tastatur locker überall im Raum.

    Die Monitorkabel müssen auch nicht lang sein.


    Oder du erledigst das mit einem Laptop. Dazu hast du dann 2x USB Anschluss. Einer in der Regie und einer am Set. Da musst du allerdings umstecken, wenn du den Arbeitsplatz 8) wechseln möchtest. Und das ist im Betrieb (USB Konektivität) nicht so pralle oder empfehlenswert. :thumbdown:

  • Wegen Absorbern würd ich mir erst mal weniger Gedanken machen.


    Vermutlich hast Rund herum "nur" Absorber, darum auch erst mal wenig Teppich.


    In der Regel sind Dachgeschosse zwischen den Sparren mit Wollgeschichten gedämmt, somit hast vermutlich

    in der Schräge, evtl. dem Stück waagrechter Decke Wolle (Absorber/Fallen)

    Im 1,50m Kniestock vermutlich ein Altbau (schätze ein Mansarddach)

    weil 1,50 Kniestock wird heutzutage eher seltenst Genehmigt. Und so viel Grundfläche im Bereich der Traufe

    zu verschenken für einen 1,50 m Kleiderschrank oder

    sonstigen Bevorratungsraum kann ich mir auch nicht vorstellen.

    Also ist der Kniestock vor dem steileren Dachteil vermutlich ne Plattenkonstruktion, ein Plattenabsorber, wahrscheinlich leider ohne Wolle dahinter.

    Die Decke edith besser der Boden, ist vermutlich ne zumindest Teilhohle Konstruktion, evtl. passt ja rein zufällig :) ;) als Helmholzresonator.


    Naja die eine Giebelwand (nach aussen) die mit Fenster ist vermutlich eine Massivwand, die Andere eine Zwischenwand zu einem weiteren Raum,

    weil die Kein Fenster hat, und das Dach mit dem First sicherlich nicht über die Kurze 90° versetzt über die kurze Seite Läuft.


    Und aber hast evtl. ein Wand gefliestes Bad oder Klo mit vorteilhafter gegenüberliegender Tür in Bezug zur Raumausgangstür auf dem Geschoss.


    Es geht erstmal rein um Drum Recording und auch optimale Abhöre da darüber auch ein Midi- Keyboard spielen möchte.

    Also das du quasie einen (oder auch deinen - oder Trommelt ein Anderer oder sitzt am Pult) Monitormix als Grundlage für ne Produktion nehmen wolltest glaub ich nicht.


    Also erst Spielen und Trommeln, Aufnehmen ohne aktive "Monitore", und danach Abhören Pegeln und Regeln - oder?

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    5 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Ich bin in einem Fertighaus Baujahr 1975 aufgewachsen und fand es frustrierend, dass ich in meinem Zimmer keinen HighEnd-Klang hin bekam.

    vermutlich hatte das keine Betondecke mit Fliesenboden und Fussbodenheizung und auch noch Teppich.

    oder wie kommts/kams

    Aber auch nicht direkt. Ein vornehmer Abstand zu......

    ich glaub ein Gutes (...darfs ein bisschen mehr sein....) Drittel sagt man.

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