• Mir zum Beispiel wären lackierte Kessel lieber als folierte, obwohl ich das rational gar nicht begründen kann.

    Ups, Bluesmaker war schneller. Zumindest braucht man sich bei der Qualität heutiger Folien keine Sorgen über klangliche Auswirkungen machen, wenn ordentlich verarbeitet.

    Auch wäre mir eine ungebohrte Bassdrum, also ohne Tomhalter, wichtig.

    Da frage ich doch mal gleich provokativ nach: warum?

    Klar kenne ich die meist genannten Antworten selbst auch, aber man sollte vor einem Kauf die SInnhaftigkeit seiner Wünsche hinterfragen, ehe man beispielsweise an einem Set vorbeischaut, nur weil es dummerweise eine Rosette obendrauf hat. Ich hab z.B. mal ne Snare bauen lassen und bildete mir Gußreifen ein, weil ich dem Marketing auf den Leib gegangen war, Gußreifen seien besser als Stahlreifen. Erst der Trommelbauer klärte mich dann über Vor- und Nachteile (ja, die gibt es bei Gußreifen!!!) auf, und im Laufe des Gesprächs fand ich heraus, dass Stahlreifen für meine Soundvorstellungen viel geeigneter sind.


    Zum Thema gebohrt vs. ungebohrt. Gegen optische Präferenzen kann man sachlich nicht argumentieren. Klanglich ist den meisten Drummern mittlerweile klar, dass sich das bei den gängigen Erwartungen an guten BD-Sound überhaupt nix schenkt. Man will Punch, dazu nimmt man vorgedämpfte Felle, ggf. sogar in Kombi mit Kissen o.ä., und somit macht etwas mehr Masse am Kessel wirklich nullkommanull aus. Ob man Toms auf der BD oder an Beckenständern aufhängt, ist Geschmackssache. Insbesondere bei unorthodoxen Tompositionen hilft einem die Tomhalterung nicht immer weiter. Andererseits stört eine Rosette funktional auch nicht bei anderen Aufbauten. Hatte jahrelang eine ungenutzte Rosette, irgendwann entdeckte ich meine wiedererstandene Liebe zur klassischen Aufbauvariante und hatte jede Option, mir eine Halterung für die Bass Drum nachzukaufen. Auf einer anderen - ungebohrten - Bassdrum musste ich extra Tomhalterung und Rosette nachrüsten, was zusätzlichen Aufwand und Kosten mit sich brachte. Heute würde ich immer die gebohrte Variante vorziehen, da ich sie für flexibler halte. Zwingt mich ja keiner, sie zu nutzen ;)


    Ich stimme die beiden Toms gern auf eine Quinte Abstand. Wäre das mit 12/14 überhaupt möglich?

    Absolut, zumindest bei ordentlichen Kesseln mit normaler Tuning Range. Ich habe teilweise klanglich nen größeren Abstand, geht sogar gut bei meinem Billig-Gretschchen Catalina Club Jazz. Und das sind wahrlich keine Luxuskessel. Insbesondere wenn du dein Floortom richtig schön tief mit Bumms stimmst, hast du obendrüber ja tonal ganz viel Platz. Wenn das FT schon jazzig - hoch gestimmt ist, kommst du mit dem Racktom natürlich schneller in den kritischen Bereich, klar.

  • In meiner Nähe wäre der Schlagzeug Hersteller DrumDesign. Gibt es dazu Erfahrungen/Meinungen?

    Ich habe mir den Online Shop von Drum Design mal näher angeschaut. Die bauen doch schicke Sets und ich finde die auch nicht teuer.

    Wenn man weiß was man will sicher einen Besuch wert.


    Die Vintage Sets gefallen mir richtig gut.

    Danke für den Tip!

  • Vielen Dank für eure Antworten! Ich hatte die letzten Tage Zeit mit Hilfe eurer Anregungen nochmals etwas eingehender mit der Materie zu beschäftigen. Grundsätzlich gibt es ja eh kein richtig oder falsch, sondern auch viel um persönliche Präferenz. Ich bin bei meiner Recherche bei zwei Sets hängen geblieben:


    - Gretsch Renown Maple Rock II: 22“ x 18“ Bass, 12“ x 08“ Tom Tom, 16“ x 14“ Stand Tom


    Und


    - Tama Starclassic (allerdings Walnut/Birch)


    Auch Drumdesign hat einige interessante Sets, konnte bisher aber leider nur die Vintage-Serie anspielen. Tendenziell würde ich aber schon eher zu Ahorn-Kesseln tendieren.


    Habt ihr Meinungen zu den genannten Sets?


    Vielen Dank euch nochmals!

  • Alles keine schlechten Sets :)


    Das Gretsch Renown ist ja ein Asia-Gretsch und wurde wie auch andere Gretschserien in den letzten Jahren "gefaceliftet". Früher galt das Renown manchen als das "bessere" US-Gretsch, da die Qualitätskontrollen anscheinend in Asien besser laufen. Ich meine mich zu erinnern, dass die aktuelle Generation etwas abgespeckt wurde, möchte mich dazu aber nicht festlegen ;)


    Das Tama Starclassic ist ein moderner Klassiker, da machst du ebenfalls nichts falsch. Das Holz kannst du m.E. getrost bei der Auswahl hintenanstellen, manche hier schwören aber nahezu auf Walnusskessel. "Schlechter" als Ahorn ist die Holzkombi mit Sicherheit nicht.


    Ein paar Dinge sind mir bei deinen Favoriten aufgefallen.

    1. Das Gretsch hat Triple Flanged Hoops, das Tama Gussreifen. Das sind schon zwei paar Stiefel und klanglich vermutlich mehr Unterschied als das Holz. Für deinen Musikstil würde ich persönlich eher zu Triple Flanged Hoops tendieren, das wäre dann also das Gretsch.

    2. Gretsch verwendet beim 12" Tom 5 Lugs statt wie die meisten anderen Hersteller 6. Das kann beim Stimmen etwas mühsam sein, insbesondere wenn man nicht allzu viel Stimmpraxis hat.

    3. Gretsch liefert beim Renown nur 22x18 Bassdrums. Wäre nicht meine erste Wahl, wenn es alternativ 16" und 14" Tiefe gäbe. Tama hat all diese Tiefen im Sortiment.


    Am Ende ist es aber eine emotionale Frage. Zu welchem Set du dich hingezogen fühlst, das würde ich nehmen. Falsch machst du mit keinem was, und alle können alle Stile bedienen. Beim Drumdesign würde ich den Wiederverkaufswert relativieren wollen, denn die Firma ist nicht so bekannt wie die beiden anderen.


    Ansonsten weiterhin viel Spaß beim Aussuchen :)

  • Gretsch verwendet beim 12" Tom 5 Lugs statt wie die meisten anderen Hersteller 6. Das kann beim Stimmen etwas mühsam sein, insbesondere wenn man nicht allzu viel Stimmpraxis hat

    +1

    Kam mir auch als erstes in den Sinn.


    Warum das so ist, bzw. was der Vorteil von fünf statt sechs ist, erschließt sich mir nicht.


    Ist bei den neuen Renowns auch der silversealer dran/drin?

    Gebe ich auch zu bedenken, wenn man optische Gründe mit einbezieht.

    Es gibt so viel gute Musik auf der Welt.. ..da muss ich doch nicht Musik hören, die "gar nicht so schlecht" ist. - Hennes M. aus C


    Ich

  • Luigi_4000: Hallo und herzlich willkommen im DF!


    Ich frage mal ganz nebenbei, welche Becken du hast. Wenn du nämlich ein womöglich durchaus brauchbares Set drangibst, dann immer noch auf Pressblechen spielst und deswegen trotz der neuen Kessel unglücklich bist, bringt dir das ja auch nichts.


    Nicht so tolle Sets kann man mit guten Fellen und Stimmkünsten in Form ziehen, aber Becken bleiben so, wie sie sind. Und: Ein gut gestimmtes Workhorse-Kit mit tollen Becken klingt besser als ein super Kit mit miesen Becken!


    Liebe Grüße!

    André

  • Beim T gibt's momentan zum Pearl Masters Maple 3Piece einen Sabian AAX Promo Beckensatz dazu.

    Wenn nicht schon hervorragende Becken am Start sind, wäre das ein herausragendes Kaufargument. Günstiger bekommt man kein Profiset als Neuware. Da wär mir egal, ob ich noch ne Rosette nachrüsten müsste, und selbst ein schlichtes Schwarz wird da sexy ;)

    Qualitativ sind Pearl-Drums eh über jeden Zweifel erhaben.

  • Generell zum Thema Qualität TAMA & Gretsch:

    Bei Gretsch habe ich schon gerostete Innenschrauben gesehen bei einem neuen Set, abgebrochene Halterungen (bei einem sehr teuren Set) und einiges mehr. Die Qualität der verbauten Hardware ist deswegen für mich ganz klar bei TAMA besser. Auch wenn ich Gretsch mag und auch schon Gretsch gespielt habe. Bei Tama hatte ich solche Probleme nie.

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  • Hallo,

    ich bin ja der Meinung, dass man a) auf Qualität und b) auf vernünftige Ausstattung setzen sollte.

    Lediglich "Starclassic" lässt da meine Ohren klingen. Allerdings müsste es bei mir die richtige Farbe und die richtigen Größen haben.

    Ahorn ist nicht gleich Ahorn. Für mich gibt es nordamerikanische Bäume, aus denen oft teure und gute Geräte gebastelt werden und es gibt Bäume auch ganz woanders, die interessanterweise dann auch billiger sind und genauso gut sind?

    Walnuss und Birke würde ich persönlich gegenüber Ahorn (jeweils aus gutem Anbau) favorisieren.


    Grüße

    Jürgen

  • was der Vorteil von fünf statt sechs ist, erschließt sich mir nicht.

    Wenn man immer jede zweite Stimmschraube benutzt, stimmt man automatisch schön überkreuz. Das mag ich mittlerweile sehr gerne.

    Mache ich auch so. Es bleibt einem ja aber auch gar nichts anderes übrig bei fünf Schrauben in Kreis, wenn man nicht zwei nebeneinander liegende nehmen will ;)


    Bei Gretsch habe ich schon gerostete Innenschrauben gesehen bei einem neuen Set,

    Habe bisher keine Probleme. Habe mein renown seit knapp sieben Jahren. Es hat live-Einsätze und mehrere Proberäume hinter sich und alles paletti.


    Proberaumkollege hat das gleiche Set (mit 14" und 16" FT) alle (!) Floortombeine gerostet...


    Kann scheinbar so oder so laufen bei Gretsch.

    Es gibt so viel gute Musik auf der Welt.. ..da muss ich doch nicht Musik hören, die "gar nicht so schlecht" ist. - Hennes M. aus C


    Ich

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  • Wenn Gretsch so minderwertige Sets herstellen würde, wie hier suggeriert wird, wäre der Hersteller mit Sicherheit schon lange aus der Riege der Tophersteller verschwunden ;) Selbst mein billiges Catalina funktioniert seit einer Dekade absolut zuverlässig, und ohne sich in eine Rostlaube verwandelt zu haben.


    Manchmal wünsche ich mir, "Kaufberatung" fände im Forum etwas sachlicher und ergebnisoffener statt. Wenn Kolleg*innen stolz ihr erstes Set erworben haben und sich ein Loch in den Bauch freuen, freut mich das ebenfalls. Es taugt aber schon mangels nötiger Erfahrung kaum zur Entscheidungsfindung. Ebensowenig altgediente Kolleg*innen mit einer emotionalen Verklärung deutscher Wertarbeit.


    Ich habe selbst auch noch kein schlechtes Tama-Set erlebt, ebensowenig aber ein schlechtes Gretsch, Pearl oder Sonor. Sicher rutscht allen dieser Hersteller mal einer durch, dem einen etwas öfter, dem anderen fast nie. Wer genau dann "hier" schreit, hat verständlicherweise nen gewissen Frust.


    Für Interessenten sollte m.E. wichtiger sein, auf generelle Sachverhalte hingewiesen zu werden. Gibt es bauartbedingte Vor- oder Nachteile? Erfahrungen mit Ersatzteilversorgung? Einzeltrommelservice ggf. auch nach Jahren?


    Ich bin mit meinem ersten Set nie wirklich glücklich geworden, weil ich nur Mode und Marketing gefolgt bin (Hersteller A=hui, Hersteller B=pfui). Heute kann man sich glücklicherweise viel besser informieren und die Spezifikationen hinterfragen, statt über Hölzer oder "Asien-Schrott" zu philosophieren.


    Und dann idealerweise kaufen, was den EIGENEN Bedürfnissen am besten entspricht.

  • Jan ,

    vielen Dank für den Hinweis.

    Ich hatte nicht vor irgendetwas zu suggerieren. Deswegen schrub ich ja, ich habe keine Probleme.


    Mein zweiter Proberaumkollege hat ebenfalls ein Catalina und das sieht auch tadellos aus und er ist auch sehr zufrieden.


    Ich denke, dann ist es auch gut soweit.

    Es gibt so viel gute Musik auf der Welt.. ..da muss ich doch nicht Musik hören, die "gar nicht so schlecht" ist. - Hennes M. aus C


    Ich

  • War gar nicht auf dich gemünzt, Andreas. Auch rostige Schrauben sollen ja erwähnt werden. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die bekannten Hersteller alle mit Wasser kochen und man keine Angst haben braucht, dass Gretsch nur Ärger macht.


    Mir scheint generell, dass Fernost-Hersteller, zumindest die etablierten, in Sachen Fertigungsqualität oft die Nase vor uns Europäern und vor allem vor den Amis haben. Ob das nun Tama, Yamaha, Pearl oder Mapex ist, man liest über die selten Klagen.

  • War gar nicht auf dich gemünzt, Andreas. Auch rostige Schrauben sollen ja erwähnt werden. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die bekannten Hersteller alle mit Wasser kochen und man keine Angst haben braucht, dass Gretsch nur Ärger macht.


    Wenn Gretsch so minderwertige Sets herstellen würde, wie hier suggeriert wird, wäre der Hersteller mit Sicherheit schon lange aus der Riege der Tophersteller verschwunden ;) Selbst mein billiges Catalina funktioniert seit einer Dekade absolut zuverlässig, und ohne sich in eine Rostlaube verwandelt zu haben.


    Manchmal wünsche ich mir, "Kaufberatung" fände im Forum etwas sachlicher und ergebnisoffener statt.


    Wenn jemand (mein Kollege - vor 4 Jahren passiert) ein sauteures Gretsch Broadcaster kauft und bei der ersten Tour in den Baumarkt muss um es vor dem Gig notdürftig zu reparieren, dann bleibt das im Gedächtnis. Habe ich mit anderen Herstellern noch nicht erlebt.

    Wenn man ein neues Set sieht und die Schrauben in den Trommeln sind rostig (Gretsch Renown im Laden bei Thomann stehend), dann ist das auch außergewöhnlich. Wie gesagt, ich mag Gretsch und habe auch schon Catalina Club gehabt und war zufrieden.

    Ich bin dafür nach Erfahrungswerten zu beraten und da ich schon einiges in den Händen hatte, gesehen und gehört habe, fallen solche Extreme dann schon auf. Ich hab auch noch ein Renown das extrem verrostet war das ich gesehen habe, aber das habe ich nicht erwähnt weil es vermutlich so wie es aussah ein feuchter Proberaum war.

    Aber aufgrund der Erfahrungen (ich habe auch lange ein Rockstar Pro und ein Starclassic gespielt) - und weil ich Tama Stilt-Hardware habe die nach 30 Jahren noch funktioniert - finde ich es legitim bei der Auswahl aus Tama und Gretsch eher zu Tama zu tendieren. Darf man aber auch gerne anders sehen.

    Die von mir erwähnten Probleme waren umso erstaunlicher weil mit Gibraltar ja auch ein Hardware-Hersteller im Firmenverbund ist. Wie das jetzt weiter geht nach dem Roland DW und damit ja auch Gretsch und Gibraltar übernommen hat wird man sehen.

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