Ride Becken links aufstellen

  • Bei Rosanna geht OH wunderbar. Spiele ich gern.

    Shuffles und Swing sind genau meins und für OH wunderbar.

    Shuffles sind auch genau meins und da geht Überkreuz auch wunderbar ;)


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Guten Nachmittag,


    das Kreuz dieser Diskussionen ist, dass ständig jemand irgendetwas definieren möchte und dann im nächsten Satz erklärt, warum dann dies oder jenes besser oder schlechter ginge.

    Dem ist nicht so.

    Wer übt, kann alles und wer nicht übt, kann halt schwätzen.


    Den Begriff Führhand kann ich nicht mehr hören. Ich habe und brauche keinen Führer. Wenn ich Musik machen will, mache ich das so, wie ich will, rechtsrum, linksrum und vielleicht auch untenrum. Freiheit für die Extremitäten! Freiheit für die Musik! Nieder mit den Dogmen!


    Von daher kann man auch seine zwei einzigen Tom-Toms nach links stellen, wenn man da Lust dazu hat.

    Ob das sinnvoll ist, weiß man ja erst, wenn man gesehen hat, wie und was damit gespielt wird.

    Für Rosanna (auch die kann ich nicht mehr hören, gibt es denn auf dieser verdammt kleinen Welt kein anderes Lied, wo sich die Nerds unter den Trommlern beweisen können?) ist es wahrscheinlich nicht so wichtig, die kann man ja auch auf dem Cajon spielen, habe ich im Internetz gelesen:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Wenn meine Bude aussieht wie "normal", dann liegt das schlichtweg daran, dass ich zu faul zum Üben war.

    Das muss man sich halt auch mal eingestehen.


    Grüße

    Jürgen


    PS

    Geisternoten sind erst ab Mitternacht erlaubt.

  • In der Zwischenzeit hab ich mir ein Video angehört (mach ich jeweils beim Autofahren ...) von Shawn Crowder.

    Nicht nur passt es super zum Thema dieses Frederiks, sondern ich finde, es sagt eigentlich alles, was zu diesem

    Thema gesagt werden muss :). Ich selber bin überhaupt kein OH-Spieler und fühle mich der Thematik gegen-

    über quasi neutral eingestellt. Aber ganz objektiv und aus heutiger Sicht (ohne geschichtlichen Hintergrund)

    gesehen muss man schon sagen, macht eigentlich OH sehr viel Sinn.

    Der Grund, weshalb ich mir viele Gedanken dazu mache (seit Jahren), ist nicht in erster Linie für mich, sondern eher

    weil ich Schlagzeuglehrer bin und natürlich regelmäßig vor der Frage stehe, was ich meinen neuen Schülern zeige

    und erkläre (wobei lange Erklärungen weit über den Köpfen eines Kinds sind, das erstmal mit Musik anfängt).

    Aber trotzdem habe ich das Gefühl, hier eine gewisse Verantwortung zu haben ...


    An alle, die sich für die Thematik interessieren und/oder hier fleißig diskutiert haben – und genügend Englisch

    verstehen –, gebt euch dieses Video, es ist sehr gut gemacht (Shawn Crowder halt ...), sehr nüchtern und

    überlegt!


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Guten Morgen,


    ganz ohne mir Videos ansehen zu müssen, wo mir jemand erklärt warum etwas irgendwie sei,

    kann ich es ja in meinem bescheidenen Horizont einfach selbst ausprobieren.

    Hat Stefan Schmidt wohl auch mal gemacht. Im Gegensatz zu mir kann der alles und macht alles.

    Das liegt ganz sicher daran, dass ich nicht seine Unterschriftstrommel besitze, denn nur mit der kann man so gut spielen, aber das ist ein anderes Thema.


    Mir geht dieser Dogmatismus auf den Sack.

    Wenn ich was nicht will, dann mache ich es einfach nicht und dann ist es auch egal, ob irgendwer behauptet, dass das gut, wichtig, unerlässlich oder vielleicht auch vollkommen nutzlos wäre.

    Wenn ich Musik mache, kommt es darauf an, was hinten raus kommt, also eher vorne, nämlich beim Publikum.

    Und da interessiert sich keine Sau dafür, ob ich das linksrum, oder im Kopfstand gemacht habe, es sei denn, das gehört zur Schau, was es ja auch gibt.

    Wenn ich ein ganzheitlicher und vollständiger Musiker und Techniker sein will, muss ich halt alles machen und alles können. Diese Ausschließeritis führt nur zur Beschränkung und wenn wir mal ganz ehrlich sind: das ist reiner Selbstbetrug.

    Nur weil wir keine Zeit zum Üben haben, ist Üben halt sinnlos. Das wird dann durch Videos wissenschaftlich untermauert.

    Und dann gibt es immer wieder so Neiderzeuger, die von irgendwelchen Sachen erzählen, die es irgendwo gibt, wo man selbst aber noch weniger Zeit dafür hat, das zu üben, weil man ja schon mit dem Wiener Walzer vollkommen überfordert ist, immer diese krummen Takte und ausländischen Spielweisen.

    Nein, es gibt 4/4 und es gibt die Beatles und die Stones.

    Alles andere ist Scheißdreck.


    Grüße

    Jürgen


    PS

    War der Beatles-Mann nicht dieser Linkshänder mit den komischen Läufen?

    War der Stones-Mann nicht der, der immer dann nicht spielte, wenn eigentlich die groovige Betonung hätte sein sollen?

    Ach, leck mich doch am Trommelstock.


    PPS

    Wenn jemand am Anfang steht, dann kann der sich ja selbst überlegen, wie er anfangen will.

    Man merkt ja schnell, was zu schnellen Erfolgen führt und was eher für spätere Freizeiten aufgespart werden könnte (z. B. das 1001te Rudiment).

  • Ohne jetzt viel Ahnung vom Schlagzeugspielen zu haben, möchte ich erwähnen, dass Bewegungsabläufe und Wege, die uns leicht fallen, physiologisch sind. Und physiologische Bewegungen sind gut.


    Ich muss nochmal (wegen Ivan Lendl) aufs Tennisspielen kommen:


    In den 70ern und frühen 80ern lernte der Schüler noch ganz andere Bewegungsabläufe. Statisch, durchgetaktet, abgebrochen, unterbrochen, unphysiologisch, der Physik entgegen gerichtet. Trotzdem hielt man es für den Königsweg, um ein erfolgreicher Spieler zu werden.

    Wer sich die Mühe machen will und auf YouTube Björn Borg oder John McEnroe ansieht, wird selbst als Laie sofort feststellen, wie unökonomisch und ineffizient das damalige Spiel im Vergleich zu modernem Tennis anmutet.

    Ein Alexander Zverev wäre damals vom Trainer sofort nach Hause geschickt worden: zu wenig Disziplin in den Bewegungen, zu unkontrolliert, zu hampelig, zu unästhetisch.


    Ich glaube, ähnliche Entwicklungen gibt es auch in anderen Sportarten wie im Fußball und beim Skifahren.


    Vielleicht gibt es so etwas ähnliches auch in der Geschichte des Schlagzeugspielens. Dass sich Ideen, Überzeugungen, wissenschaftliche Aspekte und irgendwelche Zwänge von außen eingemischt haben und eine gewisse Natürlichkeit nicht genug beachtet wurde.


    Jürgen K. hat recht: das was am Ende dabei rauskommt - das zählt.

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

  • Ich bin jetzt leicht frustriert, denn ich wollte keineswegs die Diskussion neu ankurbeln, sondern alle am Thema Interessierten ermutigen,

    das Video anzuschauen :)! Und zwar lieber vor dem Diskutieren, denn ich finde, einiges an unfundiertem Hin und Her könnte man sich

    ersparen :).


    Jürgen: Ich bin ein bisschen enttäuscht, dass du dich verleiten lässt, Video-Bashing zu betreiben, ohne das Video

    überhaupt gesehen zu haben ...

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass dir Shawns Art durchaus zusagen würde. Ich weiß, du meinst es vermutlich allgemein, aber trotzdem:

    In diesem Video sagt dir um Himmels Willen niemand, was wie sei oder gar was du tun sollst!!

    Es ist auch meilenweit entfernt von einem dogmatischen Inhalt – schau doch selbst!


    "Wenn ich ein ganzheitlicher und vollständiger Musiker und Techniker sein will, ..." genau dann solltest du keine befruchtenden Diskussionen

    (bzw. Monologe im Fall eines Videos :D) unreflektiert aus deinen genannten Gründen abtun. Vielleicht bin ich ja auch hauptsächlich irritiert

    ab deiner für dich ungewöhnlich harschen Wortwahl, ich weiß es nicht.



    Was mich jetzt ärgert, ist, dass ich mich plötzlich auf die Schiene getrieben fühle, ein Video zu verteidigen und mich schon fast wie ein

    Politiker oder Missionar fühle, der für das Video und/oder das Thema weibelt, was überhaupt nicht meine Absicht war.

    Deshalb nehme ich mir mal vor, dass dies meine letzte Antwort dazu ist. Letztlich ist es mir doch egal, wer was schaut oder nicht schaut,

    wer sich was denkt und wer was schreibt. Als ich mir das Video selbst angehört hatte, freute ich mich über den schön abgerundeten

    Beitrag, der das Thema beleuchtet und sich gute, reflektierte Gedanken macht (und aus Erfahrung sprechen kann!!), und dachte mir,

    darauf muss ich unbedingt die Forumleutz hinweisen, das ist ein sinnvoller, positiver und vielleicht Fragen beantwortender (!!) Input.

  • Mahlzeit!


    Man sollte nicht alles auf die Goldwaage legen, schon gar nicht mein Geschwätz, die Waage könnte sonst brechen.


    Fakt ist, dass ich das Video vom Herrn Crowder durchaus nicht schlecht finde, es ist gut strukturiert und beleuchtet viele Aspekte, die sonst oft im Schatten bleiben, aber das Video ist zu lang. ;)


    Davon abgesehen geht es mir nicht um dieses Video, sondern darum, sich auf Videos statt sich selbst zu verlassen.

    All das, was man in einem Video erfahren kann, kann man selbst erfahren oder auch mal theoretisch darüber nachdenken und ohne größeren Aufwand feststellen, dass man manches wegen Zeitmangel gar nicht erst ausprobieren möchte, vielleicht auch, weil man seinen Stil gefunden hat und nicht ganz zu unrecht der Devise folgt: never change a running system.


    Und wer meint, er müsste mal etwas ausprobieren, kann sich ja auch selbst vorher fragen: warum.


    Meine Meinung ist, dass man von der Musik ausgehen sollte.

    Je weiter man seinen musikalischen Horizont spannen will, umso mehr macht es Sinn, andere Herangehensweisen auszuprobieren und aber auch umgekehrt.


    Grüße

    Jürgen

  • Vielleicht gibt es so etwas ähnliches auch in der Geschichte des Schlagzeugspielens. Dass sich Ideen, Überzeugungen, wissenschaftliche Aspekte und irgendwelche Zwänge von außen eingemischt haben und eine gewisse Natürlichkeit nicht genug beachtet wurde.

    Jetzt bin ich mir nicht ganz sicher, wie ich deine Aussage in Bezug zum Tennis stellen soll. Meinst du damit, OH sei das natürliche, physiologische Bewegungsmuster, welches in früheren Jahrzehnten übergangen worden ist? Bei matched vs traditional könnte ich dem folgen, bei OH eher nicht. Bezüglich OH fiele meine Interpretation genau umgekehrt aus, dass nämlich OH im Bestreben, noch "schneller - höher - weiter" zu trommeln, auf aufgepfropften Scheinargumenten basiert und deshalb (oder dennoch?) bei der Mehrzahl der Drummer bestenfalls als Option für ausgefallene Orchestrierungen angesehen wird.


    Zumal für meinen Geschmack keiner der hochgelobten OH-Protagonisten auffällig grooved, ob nun Philips, Hessler oder Cobham. Letzterer noch am ehesten, aber der ist auch gebürtiger Linkshänder. Vielleicht bin ich aber auch zu einfach gestrickt für solche Perspektiven. Ich will einfach, gerne in ganz simplen Taktarten und ohne Theoretisieren, dass Zuhörer und vor allem Mitmusiker zu meinem Drumming in Tanz- oder zumindest Wipplaune verfallen. Ich steh aber auch auf Lieder mit eingängiger Melodieführung, die man sofort mitsummen kann ;)

  • Zumal für meinen Geschmack keiner der hochgelobten OH-Protagonisten auffällig grooved, ob nun Philips, Hessler oder Cobham. Letzterer noch am ehesten

    Uiuiui ... echt? Es mag zum einen dran liegen, dass die Genannten meist in arg frickellastigen Metiers unterwegs sind, zum anderen daran, dass OH weit weniger als crossed spielen und daher schon rein statistisch auch beim Etikett "der groovt" abstinken.


    Aber fragen wir erst mal andersrum: Wer groovt denn auffällig für dich (damit man weiß, wovon du sprichst)?


    CH sieht man nat. meist mit irgendwelchen oberweirden undoder schrägsten Technikgeschichten, oft am Pad, weniger in musikalischen Kontexten, aber der Herr kann (in meinen Ohren) schon verdammt gut grooven. Guck dir z. B. mal ein paar Sachen mit Flux an.

    SP ist nicht so meine Hauptbaustelle, aber auch von dem habe ich was im Schrank, wo es groovt. Gleiches gilt für Cobahm, wobei ich gerade den von den dreien am wenigsten groovig finde - was vllt. an seinem Sound liegen mag (oft ultrahoch gestimmte Snare, Toms mit CS o. Ä., jedenfalls insgesamt oft recht staccato / attackig im Sound), aber auch an seinen wilden Ausbrüchen und Tomgewittern.


    Und noch eine andere Sache ist mir zum Thema OH ein- bzw. selbst aufgefallen. Ich habe sehr früh auf OH umgestellt (ohne BC, SP oder gar CH zu kennen). Einerseits weil es mir logischer, ergonomischer, vorteilhafter erschien, andererseits weil ich damit meinte (!), meine linke Hand zu trainieren. Erst sehr spät fiel mir auf, dass eher das Gegenteil der Fall ist. Wenn man die HH mit links spielt, "trainiert" man damit die "gröbere" Muskulatur, ja, aber die für Feingefühl, Ghostnotes und dynamisches Spiel nötigen Skills werden dafür links vernachlässigt. Macht ja dann rechts, zumindest in der überwiegenden Zeit, in der man HH (und kein Ride) spielt. Ist einerseits blöd, andererseits kann man sagen, dass man dann die diffizilen, feinen Sachen ja mit der viel "besseren" rechten Hand spielt - und damit eig. auch groovemäßig besser klingen sollte, weil das, was und vor allem wie man es auf der Snare macht imho in der Regel für den Groove etwas wichtiger ist, als was man auf der HH macht. Nur so ein Gedanke ...

  • Jetzt bin ich mir nicht ganz sicher, wie ich deine Aussage in Bezug zum Tennis stellen soll. Meinst du damit, OH sei das natürliche, physiologische Bewegungsmuster, welches in früheren Jahrzehnten übergangen worden ist?

    Nein, so etwas kann und will ich gar nicht behaupten, denn dafür müsste ich beides einigermaßen können.

    Es ging mir mehr darum, dass bei irgendwelchen theoretischen Ansätzen, die auch eine gewisse "Mode" verursachen, manchmal die Physiologie übergangen wurde und wird. Die Natürlichkeit des Spiels sozusagen. Ob jetzt OH physiologischer ist, weiß ich nicht.


    Wie machen Kinder es? Die sind immer ein guter Indikator, was wirklich natürlich ist. Wenn ein Kind zum ersten Mal an einem Schlagzeug sitzt - wohin schlägt es intuitiv mit welcher Hand?

    Vielleicht können die Unterrichtenden dazu etwas sagen.

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

  • Aber fragen wir erst mal andersrum: Wer groovt denn auffällig für dich (damit man weiß, wovon du sprichst)?

    KÖNNEN tun die drei genannten es mit Sicherheit, wenn sie müssen. Nach meiner Definition ist ein Groovedrummer halt das Gegenteil vom Frickeldrummer. Jemand, der den Groove ohne Schnörkel und Eskapaden auch mal minutenlang durchzimmert, ohne dass ihm und dem Zuhörer fad wird. Ob du jetzt die alten Motowndrummer wie Zigaboo nimmst oder Frank Beard mit seinen grandiosen Texas Shuffles, ist gar nicht so wichtig. Auch Chad Smith, der in Montreal auf dem Drum Festival einfach mal kommentarlos 5 Minuten ohne Wenn und Aber stoisch nen Groove nagelt, während andere wild solieren.

    weil das, was und vor allem wie man es auf der Snare macht imho in der Regel für den Groove etwas wichtiger ist, als was man auf der HH macht. Nur so ein Gedanke ...

    Seh ich komplett anders. Was nen Groove ausmacht, ist der gleichmäßige Flow, der ohne Holpern läuft und läuft und läuft. Die Leitplanke für den Groove ist m.E. die unbeirrbare Führhand, während die andere Hand je nach gewünschtem Ausdruck unterstütz (Backbeat) oder kontrastiert (Synkopen). Beides verzeiht gleichermaßen minimale Irritationen der Time eher, als wenn die Führhand zu stolpern beginnt. Wobei man die Führhand nicht von der Bassdrum loslösen sollte, denn von unten kommt ganz wesentlich der Puls.

    Wie machen Kinder es? Die sind immer ein guter Indikator, was wirklich natürlich ist. Wenn ein Kind zum ersten Mal an einem Schlagzeug sitzt - wohin schlägt es intuitiv mit welcher Hand?

    Bin mir nicht sicher, ob man das so pauschal postulieren kann. Nicht immer ist das, was intuitiv geschieht, auch am effektivsten. Dazu fällt mir immer ein Freund ein, der lange Zeit aktiver Kendoka war, ich glaube zweiter oder dritter Dan. Er hat mir mal erklärt, dass die meisten Anfänger intuitiv ihr Schwert mit der starken Hand greifen und mit der schwächeren führen wollen. Der Kendoka lernt aber, es genau umgekehrt zu tun, da die "starke" Hand vor allem feinmotorisch überlegen ist (Zielgenauigkeit), wohingegen die schwache Hand durchaus die erforderliche Kraft für den Schlag aufbringen kann (Impuls).

    Übertragen aufs Drumming muss m.E. die Führhand dynamisch viel facettenreicher agieren als die "sekundäre" Hand auf der Snare, die im Grunde mit zwei Dynamikstufen innerhalb eines Beats gut bedient ist. Laut für alle Akzente, leise für dazwischen liegende Ghostnotes. Natürlich bedarf es etwas Übung, die Ghosts auch wirklich leise, fast unhörbar, zu spielen. Und selbstverständlich sollte man den jeweiligen Groove in unterschiedlichen Dynamikabstufungen spielen können. Vielen Freizeitdrummern fällt es schwer, auch leise zu grooven, weil sie genau das nie wirklich geübt haben.

  • Ich hab Cobham mal live gesehen und er spielte - für seine übliche Mucke - sehr schnörkellos.

    Müsste schwer überlegen, wen ich mal derart hab grooven sehen/hören =O


    Den sehr subjektiven Eindruck von "Groove" an einer Technik ausmachen zu wollen, naja. :thumbdown:

    SUCHE:

    - Sonor Designer Toms in Birdseye Maple/Birdseye Amber

    - Zildjian K Sweet 19" Crash


    "Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!", Ballroom Schmitz (RIP)

  • Fachforum hin oder her, die Frage ist halt auch ob man wirklich alles zerreden und begründen muss.

    Selbst ich spiel manchmal OH/Ride links, allerdings aus Gründen die für die meisten hier wahrscheinlich nicht in Frage kämen.

    1.) Hab ich gesehen. 1987, der Trommler von "Level 42" im Video zu "Running in the Family". Da ich nie geübt, sondern nur zu Platten/Tapes gespielt habe, hab ich die Nummer halt so gespielt; musste ja so sein und mit 14 hat man noch geglaubt, was bei "Formel Eins" gesendet wurde.

    2.) Wenn ich mir mal wieder rechts Blasen gespielt hab, hab ich dann gewechselt, was bei "Level 42" klappt, müsste auch für Roxette reichen.

    3.) Undynamische Punkachtel krieg ich mit links besser hin als mit rechts.

    4.) "Don’t stop believing", wenn ich zu wenig Zeug mit hab um links was hinzustellen.

    Die Gelernten mit Unterricht dürfen jetzt Rümpfen. ;)

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • Nach meiner Definition ist ein Groovedrummer halt das Gegenteil vom Frickeldrummer. Jemand, der den Groove ohne Schnörkel und Eskapaden auch mal minutenlang durchzimmert

    Ah, verstehe. Und wieder war es gut, erst mal die Begriffe geklärt zu haben, über die man diskutiert. :) Ich weiß, was du meinst, finde aber im Gegensatz dazu z. B. Benny Greb groovt wie Hund, "obwohl" er sehr oft bzw. in deinem Sinn ununterbrochedn frickelt und ganz viel ghostet. Oder Gadd. Oder Brechtlein. Aber ich verstehe deinen Punkt und nat. hat hier keiner Recht. Geschmacks- und Definitionssache.

    Fachforum hin oder her, die Frage ist halt auch ob man wirklich alles zerreden und begründen muss.

    Korrekt! Der Faden hier ist mal wieder ein gutes Beispiel. Aber macht doch auch Spaß. Manchmal. Und wer wären wir, spönnen wir nicht ab und zu rum und gäben uns nicht mit selbstvergessenem Eifer dem völlig Bedeutungslosen hin? :D


    In diesem Sinne: Groovige Festtage!

  • An alle, die sich für die Thematik interessieren und/oder hier fleißig diskutiert haben – und genügend Englisch

    verstehen –, gebt euch dieses Video, es ist sehr gut gemacht (Shawn Crowder halt ...), sehr nüchtern und

    überlegt!


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Gutes Video!


    Er spricht da einige interessante Punkte an, über die ich mir - vor allem auch im Zusammenhang mit meinem Start ins Unterrichten - auch schon Gedanken gemacht habe. Ich kombiniere mal ein paar für mich wichtige Punkte mit eigenen Überlegungen in ein paar Stichpunkten:


    • Tatsächlich scheinen komplette Anfänger, die keine Kenntniss von der "standardmäßigen" Überkreuz-Haltung haben, die Hi-Hat intuitiv mit links spielen zu wollen und eine Überkreuz-Haltung als hinderlich und unpraktisch wahrzunehmen.
    • Auch aus meiner Sicht tut man sich wohl grundsätzlich einen Gefallen damit, wenn man mit dem standardmäßigen Aufbau (Hi-Hat mit Pedal links, Bassdrum rechts) spielt. Also unabhängig davon, ob man Rechts- oder Linkshänder ist und Open-handed spielt oder nicht. Zumindest wenn man auch außerhalb der eigenen vier Wände spielt und ein bisschen flexibel sein muss. Er spricht ja an, dass z.B. in NYC alle Clubs ihre eigenen Sets stehen haben und man da mit Extrawürsten nicht gut beraten ist.
    • Er spricht auch an, dass eine Überkreuzhaltung eher hinderlich für eine stimmige innere Dynamik ist, bei der die Snare bzw. die Backbeats laut genug und die Hi-Hat "leise genug" ist. Auch dieser Punkt spricht aus meiner Sicht gegen die klassische Haltung. Wobei ich persönlich trotz Überkreuzhaltung mit der Backbeat-Hand es schaffe, über das Niveau des HH-Arms auszuholen und entsprechend laute Backbeats zu spielen (obwohl ich recht klein gewachsen bin und bei Hauptsnare und Hi-Hat die standardmäßigen 14" nutze).
    • Weiterhin spricht er an, welche Rolle der eigene Spielstand hat. Je weiter man am Anfang steht, desto weniger (zusätzlicher) Zeitaufwand und Umgewöhnung sind eben auch notwendig. Also wenn man eine Kosten-Nutzenrechnung für sich aufstellt. Ich persönlich werde OH nicht mehr ernsthaft anfangen - also so, dass ich damit ansatzweise auf mein spielerisches Niveau mit der klassischen Haltung komme. Dafür bin ich schon zu fest gefahren mit meinem Groove und meiner Spielweise (bei der ich wohl auch schon sowas wie einen eigenen Stil entwickelt habe). Da ziehe ich lieber - irgendwann mal - eine Spezialkonstruktion mit versetzten HH-Becken in Betracht. Da wo es gut geht, zumindest.
      Für mich persönlich mit derzeit Anfang 30 und etwa 20 Jahren Gesamtspielerfahrung stehen ganz andere Dinge auf dem Programm: Ins Unterrichten einarbeiten, meine spielerischen Fähigkeiten mitsamt banddienlicherem Spiel weiter ausbauen (man lernt nie aus und kann immer noch exakter spielen ...), mich mit Tönen, Harmonielehre und Keys + Bass beschäftigen, meine Tätigkeit als Audio-Engineer / Produzent ... und es geht ja auch ums Geldverdienen und ein Privatleben gibts auch noch.


    Also ich denke schon, dass OH "worth a try" ist und ein paar Vorteile bietet. Am wichtigsten ist jedoch, denke ich, das gesamte Thema entspannt zu betrachten und Schwarz/Weiß-Malerei, Dogmen und Pauschalisierungen zu meiden.

    Es zeigten und zeigen ja sehr viele Schlagzeuger, dass mit der klassischen Haltung sehr viel und auch sehr gut geht. Auf der anderen Seite kann es aber sicherlich auch nicht schaden, "klassische" und populäre Haltungen auch mal in Frage zu stellen. Mit dem Traditional Grip wars ja auch nicht anders.

    Ich denke nämlich, dass Spielhaltung, Spieltechnik und Aufbau - auch unabhängig davon ob Links- oder Rechtshänder - am Ende des Tages nur sehr wenig damit zu tun haben, welches Ergebnis herrauskommt. Sondern eher damit, ob jemand ein Gefühl für Rhythmik & Spaß am Spielen hat und eben auch mal übt. ;)

  • Den sehr subjektiven Eindruck von "Groove" an einer Technik ausmachen zu wollen, naja. :thumbdown:

    Hab ich nicht getan ;)

    Groove hat mit OH nicht viel zu tun, nur haben mich halt die Protagonisten dieser Mode und deren Genres nie sonderlich beeindruckt, daher habe ich intuitiv wenig Verlangen gehabt, sie imitieren zu wollen. Meine Vorbilder spiel(t)en alle über Kreuz. Nenn's meinetwegen altmodisch, mag durchaus sein.


    Mich nerven einfach diese Versuche, das eine oder andere mit rationalen Scheinargumenten begründen zu wollen, deshalb provoziere ich ein bisschen. Eigentlich kann man nämlich die Frage eines Anfängers, was sinnvoller sei, ganz einfach beantworten: "Probier aus, womit du dich wohler fühlst". Mehr braucht man nicht sagen, und mehr gibt's auch im Grunde nicht zu sagen. Wurde hier ja auch schon festgestellt.

    Benny Greb groovt wie Hund, "obwohl" er sehr oft bzw. in deinem Sinn ununterbrochedn frickelt und ganz viel ghostet. Oder Gadd

    So unterschiedlich kann man Dinge wahrnehmen. Sowohl Greb als auch und besonders Gadd empfinde ich im Gegensatz zu den übrigen als Drummer, die ihre Technik nicht zum Selbstzweck einsetzen.


    Von Gadd gab es in den 80ern in D&P oder Fachblatt mal ein Zitat, dass er zwar vermutlich Dinge spielt, die nicht jeder kann, aber er immer versucht, sie einfach klingen zu lassen, damit jeder das Gefühl hat, sein Spiel verstehen zu können. Also ziemlich das Gegenteil dieser Schneller-Höher-Weiter-Angeberei. Das war damals im Grunde wie heute einer meiner größten Einflüsse, weshalb mich Schlagzeugartisten und Bpm-Fetischisten einfach nur anöden.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!