Proberaum im Keller einrichten

  • Hi Leute,


    nach langer Zeit poste ich hier auch mal wieder was. Habe etwas im Forum rumgesucht, aber eher Themen zu Raum in Raum bzw Schallisolierung gefunden. Um Isolierung gehts mir nicht.


    Ich habe einen 24qm Keller-Raum, in dem ich Krach machen kann ohne jemanden zu stören. Beton-Boden und -Wände. Nun überlege ich, wie ich den Raum gemütlich kriege und so, dass es halbwegs gut klingt ;)


    Meine Überlegung war:


    - lose Teppiche auf dem Boden verteilen (habt ihr hier vlt Tipps / Erfahrungen?)

    - Noppen-Schaumstoff nach und nach an die Wände bis es "angenehm" klingt (gibts dafür Faustregeln?)


    In dem Raum kommen mein Drumset, mein GigPig, ein paar Gitarren-Amps, eine Bassbox, eine PA, Schreibtisch mit Laptop zum aufnehmen.


    Hat jemand vlt Erfahrungen, die mir helfen könnten? :)

  • Beton ist nicht der beste Baustoff für gute Raumakustik. Hatte selbst einen 22 qm Keller mit Betonwänden, der ziemlich dröhnte und aufdringlich klang. Teppich auf dem Boden ist schon mal nicht ganz verkehrt, aber Noppenschaumstoff wird dir nicht allzu viel helfen. Noppenschaum bekämpft nur hochfrequente Schallanteile und zerstreut z.B. übermäßigen Hall. Gegen Dröhnen brauchst du Breitbandabsorber, die auch tiefe Frequenzen im Zaum halten. Wenn die Bässe zu intensiv sind, gibt es noch Bassfallen. All das kann man für überschaubares Geld selbst bauen, wenn man nicht gerade zwei linke Hände hat. Generell kann man sagen, je dicker diese Elemente, umso tiefer die Frequenzen, auf die sie wirken.


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    Was als improvisierte Breitbandabsorber ganz gut funktioniert, sind Matratzen, die du im Raum positionieren kannst, bis du den besten Effekt wahrnimmst. Apropos positionieren, wo das Schlagzeug im Raum steht, ist entscheidend. Am besten mit nem Tom in der Hand rumgehen und ausprobieren, wo dir der Sound am besten gefällt.


    Pauschalaussagen sind beim Thema Raumakustik nicht zielführend, man muss eigentlich immer mit offenen Ohren (Profis nehmen Messmikros) den Raum beurteilen und gezielt Störfrequenzen bekämpfen. Hinzu kommt, dass jeder Raum anders ist. Ein quadratischer Raum ist z.B. anfälliger für Raummoden als ein Raum mit willkürlichen Seitenverhältnissen. Ich kann dir leider auch nur wiedergeben, was ich mir selbst angelesen habe.


    Gemütliche Möbel, und zwar viele davon, machen übrigens auch den Sound gemütlich. Ob das nun ne Couch, Bücherregale oder Sessel sind, das alles verschlankt den Schall im Raum.

  • Tip Nummer eins für solche Situationen: Sei ein Messie. Eine gemütliche Raumakustik entsteht nicht durch einen schalltoten Raum, sondern durch eine hinreichend komplexe Geometrie. Stell Kram in den Raum, bis es gut ist. Das können weiche, schallschluckende Dinge wie oben angesprochenes Sofa sein, aber auch schallharte, die für komplexe Reflexionen sorgen. Einige Hirschgeweihe an der Wand, lebensgroße Plüschelefanten, eine Sammlung salziger und süßer Snacks, Pizzakartons voll und leer, etc… Eine Klavierlackschrankwand entlang der Wand bringt wenig, ein Regal mit 30 Laufmetern Noten dagegen viel.

  • Hey, danke für eure Tipps und sorry für die späte Rückmeldung. Der Umzug hat einiges an Zeit geschluckt und logischerweise war die Wohnung oben erstmal Priorität ;)


    Habe den Raum nun eingerichtet und wollte euch mal ein Update geben. Leider hallt und wummert es nach wie vor etwas unangenehm. Vielleicht habt ihr anhand der Fotos noch Tipps was jetzt am meisten bringen würde.

  • Moin!


    unbedingt die Decke abhängen...am besten einen dünnen Teppich nehmen und den wellenartig befestigen. Einfach Konterlattung drunter und den Teppich daran befestigen. In die Ecken Bassabsorber basteln und die Wände würde ich noch mit Mollton abhängen. Hier und da kann man sich auch noch mit Noppenschaum mittig von den Wänden etwas zaubern, dass sich der Sound besser im Raum verteilt und nicht einfach nur zurück prallt.


    Da ist noch viel Luft 8)

    • selbstgebaute Rockwool Absorber in 10-30cm Stärke - effizient und preiswert.
    • Basotect in diversen Stärken - sehr effizient und teuer
    • Akustik Noppe in diversen Stärken - effizient und teuer
    • gegebenenfalls Bassfallen in 4-6 Ecken (der Raum hat 12 Ecken)

    Den Aufwand mit Teppich unter die Decke würde ich mir sparen. Nutzt eher wenig, ist im Vergleich zu Absorbern aufwändig und teuer.

    Anfangen würde ich mit Absorbern über und hinter dem Set und ca 1/4 Fläche der gegenüberliegenden Wand.

    Dann noch subjektiven Hörtests gegebenenfalls weitere im Raum verteilen.

    Auch mal eine Messung machen und die Probleme dann gezielt angehen.



    Edit: die Stofflappen da auf den Fotos haben akustisch keinen nenneswerten Einfluss ;)

    don´t panic

    • Basotect in diversen Stärken - sehr effizient und teuer

    Danke euch! Habe mal weiter gegooglet und würde es gerne mit Basotect probieren. Was für eine Dicke würdet ihr mir da empfehlen? Brauch ich da 10cm oder reichen da vermutlich auch 5cm?

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