Cymbal Übersicht

  • Gebraucht kaufen, eine Zeitlang ausprobieren und dabei idealerweise verschieden Sticks und Beckensettings nutzen, wieder verkaufen oder auch nicht, und im Laufe der Zeit wird sich da etwas herauskristallisieren.

    Was du jetzt gut findest magst du in 2 Jahren vielleicht nicht mehr hören wollen.

    Bon Voyage 😀


    Um eine Vorstellung zu bekommen in welche Richtung die verschiedenen Serien verschiedener Hersteller so gehen, lohnt sich mMn ein Besuch des Memphis Drum Shop

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Also, als ich noch unbedarft war, hab ich mir erst mal zumindest Bronze HiHats gekauft. Die serie ist zwar gemeinhin als die unterste Klasse von Bronze angesehen, hat aber bei meinem blindverkostungshihatvergleich doch viele überrascht.

    Die hab ich damals um 99€ erstanden und ehrlich gesagt, spiel ich die heute noch recht oft/gern. Also ich hab damals auf Bronze + preiswert geschaut. War ein guter Treffer. Klar, mit einer hhx superthinevolution kann die nicht mithalten, aber ehrlich: im bandkontext (und da ist die Frage auch, welche Band, in welchem Raum usw) macht sich das eh wieder ganz anders.

    Meine Strategie war und ist also, so viele wie möglich ausprobieren (möglichst gebrauchte Schnäppchen, ich suche kaum speziell nach einem bestimmten Modell).


    Beim ersten Ride hab ich gleich nach der Oberklasse (Paiste sign. Line) gegriffen. Aber auch nur, weil sich ab und zu so Schnäppchen aufgetan haben.


    Crashes waren meine ersten aax in 16 und 18“ (sind für mich die Standardgrößen bei Crashes), auch hier war die Strategie, günstig gebraucht zu kaufen. Gehörten auch lange zu meinen live am liebsten gespielten Crashes, obwohl sehr schneidend. Wenn ich die bei einem Kollegen hier im DF auf Aufnahmen hör, denk ich mir jedesmal, das klingt wie wennst ein Bierglasl auf’n Boden schmeißt. 😝


    Es sind also nicht alle Becken gleich gut für alle Situationen verwendbar. Wenn sie dir gut gefallen, wenn du sie in der Klangfarbe ohne andere Instrumente anspielst und du begeistert bist (vermutlich hast du dann auch keinen Gehörschutz mit, vielleicht auch schon, jedenfalls ganz anderer Raum als Proberaum) klingt das mit der Band im Proberaum uU auch beschissen. Ok, vielleicht übertreibe ich jetzt, aber ich will damit andeuten, dass es halt immer abhängig von diversen Umständen ist.

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Also, ich nehme mir jetzt mal ein wenig Zeit für dich, denn so bist du hilflos am herumeiern.


    Wenn man Becken sucht, aber keine Ahnung hat, wohin die Reise genau gehen soll, dann bietet es sich an, sich ein recht universelles Set als Ausgangspunkt zu besorgen. Da gibt es viele, die ein guter "Startpunkt" oder "Kompromiss" sind. Und bei diesem Set lohnt es sich, gebraucht zu kaufen, um nicht zu viel Geld auszugeben. Denn deine Reise wird an diesem Set dann seine "evolutionäre Reise" starten.


    14-16-18-20. DER Standard zum Anfangen. Ob du da die Paiste B8-Schiene fahren willst (z.B. Paiste 2002), kannst nur du entscheiden, mehr Auswahl gibt es im Bereich B20, was so ziemlich alle anderen namhaften Hersteller in den "professionell orientierten" Serien benutzen (bis auf wenige Ausnahmen). Bei Zildjian, Sabian, Meinl & Co. ist B8 eher dem Einstiegssegment zuzuordnen.


    Dann: Willst du klareren, silbrigen oder lieber warm, dunklen Klang haben? Orientiere dich da gerne an deinen "Lieblingsdrummern". Brilliante Oberflächen für Ersteres, traditionelle Oberfläche (mattiert) für Letzteres.


    Gewicht: Starte mit einer mittelschweren Kategorie. Dann kannst du sinnig nach oben oder unten im Gewicht ausbauen/ergänzen.


    Ein paar Optionen für ... du tendierst eher zu schneidend, hell, richtig? Dann schau dir Sabian AA, Zildjian A Custom, Meinl Byzance Brilliant, UFiP Class Brilliant an. Oder Masterwork Resonant, Istanbul Mehmet Radiant. Klanglich alles halbwegs dicht beeinander. Preislich nicht immer so ganz.*


    Wenn du dich für ein Set entschieden hast, spiele es, lerne es kennen. Finde heraus, was dir gefällt, was dir fehlt. Und DANN suchst du schrittweise das, was du eigentlich brauchst. Denn ohne ein Basisset fehlt dir eine vernünftige Referenz, von der aus du bewertest, ob etwas geil oder kacke klingt. Du wirst dann rausfinden, ob dir die Becken zu leicht oder zu schwer/dick sind. Ob dir das doch zu sehr auf die Ohren von der Frequenz geht und du was tonal tieferes willst, ob die Becken zu lange oder zu kurz ausklingen. Ob zu viel oder zu wenig Glocke im Becken ist. Und und und.


    Es wird Jahre dauern, bis du halbwegs angekommen bist bei dem, was DEIN Klang ist. Aber lasse dich davon nicht abschrecken, denn genau diese Reise, die Suche nach dir, deinem Klang, das ist das, was die Auseinandersetzung mit Becken erst richtig spannend macht.


    *= Warum liste ich diese Serien auf? Weil diese auf dem Gebrauchtmarkt zu finden und bei Nichtgefallen auch wieder zu verkaufen sind zum angemessenen Preis. B8 Becken muss man meist doch eher "verramschen" - Paiste 2002 und Co mal ausgenommen.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

    Einmal editiert, zuletzt von Moe Jorello () aus folgendem Grund: Smartphone tippen ist eine Qual

  • Danke Moe für deine ausführliche Antwort!


    Ein paar Optionen für ... du tendierst eher zu schneidend, hell, richtig? Dann schau dir Sabian AA, Zildjian A Custom, Meinl Byzance Brilliant, UFiP Class Brilliant an. Oder Masterwork Resonant, Istanbul Mehmet Radiant. Klanglich alles halbwegs dicht beeinander. Preislich nicht immer so ganz.*

    Genau nach sowas hab ich gewartet.


    Für mich klangen die paiste 2002 schneidend hell und haben mir nicht gefallen. Die aax und a custom waren da nicht ganz so aggressiv und besser.


    Aber danke für diese Empfehlungen.


    Hast du noch vielleicht 3, 4 für „eher dunkler, warme“?


    Ja, ich werde mit medium starten!


    Vielen Dank nochmal Moe!

  • Dunkler/wärmer wären bei den teureren B20 Tellern, von denen wir reden z.B. Sabian HH/HHX, Zildjian K bzw. K Custom, Meinl Byzance Traditional, Masterwork Custom, UFiP Class und Natural, Istanbul Mehmet Traditional und Co.


    Und dann gibt es noch die Spezialisten/Edel-Teller wie etwa Zildjian Kerope/Constantinople, Sabian Big&Ugly, Artisan und Artisan Elite, Meinl Byzance Jazz/Vintage/Foundry Reserve und so weiter, aber die sind eher nichts für dich zum jetzigen Zeitpunkt... Alleine schon wegen des Preises. Da wird ein Fehlgriff dann wirklich teuer. 😉

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Guten Morgen,


    ich würde meine angeblich "schneidigen" 2002er niemals gegen AAX oder A Custom tauschen.

    Wenn ich es weniger schneidig haben wollte und bei Zildjian kaufen wollte, würde ich dort A nehmen, nur A, ohne "Custom" und bei Sabian AA ohne "X" oder gar HH, wenn ich völlig verrückt wäre und zu viel Geld hätte.

    Im Übrigen würde ich - wollte ich ordentlich Knete ausgeben und dezentere und gleichzeitig hochwertigere Bleche haben wollen, die 602er nehmen, jedenfalls teilweise, evtl. auch die 602er vom Vinnie. Letztendlich ist es eine Frage, was man damit wie bedienen will.

    Gerade auch die Stöcke, der Raum und die Spielweise machen aus Blech Musik oder auch mal umgekehrt. Ich weiß noch, wie im Kellerproberaum mit der kahlen Wand 20 cm vor meinem Swish die Bassistin meinte, dass ich mir statt diesem Blech mal ein gutes Becken von Z. kaufen sollte. Nun ja, der Schriftzug war wohl nicht mehr leserlich.


    Grüße

    Jürgen

    Im Bad klingt alles nach Armatur


    PS

    Am Dienstag meinte der Kapellmeister, ich möge vielleicht ein kleineres Becken nehmen als dieses große mächtige.

    Ich wechselte dann von WZ FK zu Tango und das Becken blieb das gleiche ohne weitere Beschwerden.

    An irgendeinem Mittwoch frug ein anderer Kapellmeister nach einem filigraneren Hi-Hat-Klang. Wir haben da nur die schneidige 2002er SE, ich finde die ja auch relativ zischelig, mit dem Tango war dann wieder Freude vorne wie hinten.

  • Eine Frage:


    Was ist für Rock (2 verzerrte Gitarren) im generellen wichtig bei einem live konzert in einem kleinen rock schuppen?


    Mir gefallen zwar für mich eher wärmere jazzy cymbals, ich will aber nur nicht auf der bühne untergehen, bzw meine band unglücklich machen!


    Gibt es da cymbal eigenschaften die besser wären?

  • Edit: Also bei Drumsets und auch bei Becken ist die Entwicklung seit 1900 schnell vorangeschritten und hat dabei eben auch parallel zur Musik statt gefunden. Rock und seine Bedürfnisse hat sich im Beckengewicht und in der sonstigen DNA der Becken wiedergespiegelt. Ich persönlich würde vom Grundsatz her sagen, das Becken mit etwas mehr Gewicht und einem Flacheren Profil eher für "Klassik Rock" ab den 70ern aufwärts passen. 2oo2er sind z.b.B gut aber auch Avedis aus ab den 70ern.


    Mit dem Verlust des Cymbalholic-Forums ist uns leider ein Quell der Information abhanden gekommen. ||

    SCIENCE FOR THE WIN!
    Ich habe Interesse an; Zildjian K-Istanbul und Avedis Rides und Hihats (bis ende 60er) sowie Sonor Drumsets bis 1990! :thumbup:

    2 Mal editiert, zuletzt von sonorfan ()

  • Was ist für Rock (2 verzerrte Gitarren) im generellen wichtig bei einem live konzert in einem kleinen rock schuppen?

    Größer und dünner. Den dir schon von Bob empfohlenen A391-Satz (guter Anfang auf jeden Fallk) hab ich auch live mit ner Rockband gespielt, das geht ganz gut. Ich persönlich würde das 16" gegen ein 19" tauschen, aber sei es drum.

    Wenn du unmikrofoniert (so deute ich die Frage) spielst, dann gilt eher Hubraum statt Spoiler. Am Set und in der ersten Reihe klingt auch ein 16"-Becken super. in Reihe 10 sieht das schon anders aus.

    Besser 18" Medium-Thin als 16" Medium.

    Das ist auch so ein Ding. Man sagt ja gerne "Setz dich mal an mein Set und hört, wie toll das klingt." Ja kann sein, da steht aber kein Publikum; das muss vorne funktionieren. ;)

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • ... Jetzt kommt es halt darauf an, insbesondere bei wirklich dünnen Becken, die richtige Spieltechnik zu kultivieren! Ansonsten müsste das passen. Es gibt immer mal Becken die trotzdem einen Riss bekommen, aber das ist nicht die Regel, sondern glücklicherweise eine Ausnahme. Paiste empfiehlt hier eine seitliche Anschlagbewegung. Das mache ich nicht, aber man kann es ja mal ausprobieren:

    Cymbal care - Cymbal

    SCIENCE FOR THE WIN!
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  • Guten Abend,


    die richtige Spielweise bedeutet vor allem, die Becken nicht überzuforcieren.

    Leider ist man da insbesondere als Anfänger, oft aber auch als Fortgeschrittener und teilweise sogar als Profi etwas unkritisch, was die eigene Turnfähigkeit in der B-Note betrifft.

    Deshalb wird man pauschal einem nicht völlig ausgebufften Künstler grundsätzlich kein Splash-Becken für die Ride-Funktion in einer Hard-Rock-Kapelle empfehlen.


    Die modernen Gegenbeispiele, wo Schwermetallmusikanten Jazzbecken spielen, haben drei Aspekte, die man gerne vergisst:

    a) sie könnten tatsächlich unsichtbar besser spielen als man selbst und somit beim Becken anschlagen (nicht durchschlagen) genau die richtige Nuance beherrschen, die einen guten Klang ohne Nebenwirkungen erzeugt,

    b) sie könnten aufgrund einer Vollabnahme sich ganz gemütlich darauf verlassen, dass nicht sie selbst, sondern der Toni für die Klangübertragung in die letzte Reihe verantwortlich ist,

    c) sie könnten mit einem Hersteller einen recht angenehmen Vertrag gemacht haben, wonach da ab und an mal einer mit einer Beckentasche vorbei kommt und Ersatz liefert.


    Ich persönlich bin vorsichtig und nehme im Zweifel eher zu schwere bzw. zu dicke Becken. Das tut im Zweifel weniger weh. Jedenfalls mir. Bei richtiger Behandlung und richtiger Verarbeitung und richtigem Transport geht ein Becken überhaupt nicht kaputt. Allerdings verlangen zarte Becken auch eine zärtliche Behandlung, das wird dann irgendwann (möglicherweise beim Transport) dann auch mal vergessen.


    Grüße

    Jürgen

  • Ich glaub Bob (silent bob) verkauft gerade hervorragende Meinl Raker Becken!

    SUCHE:

    - Sonor Designer Toms in Birdseye Maple/Birdseye Amber

    - Zildjian K Sweet 19" Crash


    "Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!", Ballroom Schmitz (RIP)

  • Ich habe ein Sabian AA Extra Thin 16" Crash das ich seit 30 Jahren spiele und es lebt immer noch. Also Haltbarkeit ist kein Thema. Wie schon geschrieben: Richtige Spieltechnik und Aufhängung (! wichtig !) vorausgesetzt.

    Gebraucht bekommt man immer wieder die Sabian AA günstig. Mit sowas würd man nichts falsch machen:
    https://www.ebay.de/itm/204158…2Vrwx5EAYYBCABEgKOK_D_BwE

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