Ich meine, wenn ich rum experimentiere und merke, dass kaum ein Groove gefühlt richtig passt, wie gehe ich dann vor? Gibt es sowas wie "Grundsatzregeln"... "wenn du dies und das Gefühl vermitteln willstm spiele dies und das?"
Mochte dieses gerne noch mal aufgreifen. Grundsätzlich wurde gesagt, dass es keine Grundregeln gibt.
Ich bin da jedoch ein wenig anderer Meinung.
Eins vorweg. Habe ich schon viel gesehen, gehört und gespielt wird das durchaus mehr und mehr in den Hintergrund geraten, weil man es einfach aus dem Bauch heraus einfach spielt.
Wenn ich diese aber noch nicht kann und noch nicht gelernt habe, dann gibt es doch diese kleinen Anhaltspunkte an denen ich mich erstmal grob orientieren kann. Setze ich Bassdrum, Snare und die HiHat in einem Takt an die eine oder andere Stelle, dann entfalten sie genau dort ihre Wirkung.
Das sieht mir doch verdammt noch ein Muster aus, was ich mir anschauen kann und nichts zuletzt erstmal draufschaffen muss.
Wenn mir jemand sagt-Spiel mal einen Groove in dem Stil XY dazu, dann weiß ich so in etwas was mich erwartet. Wenn ich noch nicht soweit bin, dann muss ich mir Infos besorgen.
Ein erfahrener Schlagzeuger aus einem fremden Genre wird bestimmt auch aus dem Bauch heraus auf unbekannten Terrain spielen können.
Ein Anfänge hat diese Erfahrungen aber noch nicht und muss sich diese erarbeiten. Vieles muss man auch erst lernen, um zu verstehen wie gewisse Dinge, miteinander kombiniert, funktionieren. Manchmal muss man da sehr strukturiert, beinahe sogar "mathematisch", an die Sache ran gehen.
Ich muss Dinge auch erstmal koordiniert bekommen bevor ich anfangen kann den Groove/Pattern mit Emotionen zu füllen.
Ich gehe heute immer noch genau nach diesen Prinzip vor. Das was man spielt kann durchaus sehr schnell an Komplexität zunehmen.
Überspringe ich das einige Sachen dann komme ich nur damit weiter was ich mir bis dahin aufgebaut habe. Es gibt nun mal Grooves, die ich zunächst sehr mechanisch spiele und üben muss. Das auch über eine gewisse Zeit auch zu bleibt.
Aber irgendwann platzt der Knoten und ich kann damit arbeiten und es so formen, wie ich es möchte.
Das braucht Zeit, die man sich nehmen muss. Einiges spielt sich nun mal auch nicht nur auf der Basis eines einfachen Bumm-Schack ab.
Wie sieht es zum Beispiel mit der HiHat aus? Bei manchen Sachen ist sie neben dem Beat auch wie eine Art Puls der sich durch den ganzen Song zieht.
Es gibt da einige berühmte HiHat Pattern an denen man nicht so einfach vorbeikommt.
z.B. Black Valvet, Everybody Wants To Rule The World (Noten+ Lernvideo) Und jeder spielt es irgendwie immer ein wenig anders.
In einigen Genres spielt man die HiHat so und nicht anders. z.B. Rock
Es gibt auch andere Beispiele, wo ich mir auch denke. Warum macht man das so?
Geht doch auch viel einfacher King Kong Hab mich aber hingesetzt und den Grundgroove gelernt. So oft bin ich noch nie in Gedanken aufgestanden und schreiend ums Haus gelaufen, wie bei dem Teil.
Nach einem halben Jahr spiele ich da nichts anderes mehr. Ich muss mich sogar dazu zwingen da nur 8tel auf der HiHat zu spielen.
Auch, wenn ich das Endprodukt noch nicht erreicht habe, ist es genau das was das Stück erst interessant macht.
Und das Schöne dabei ist, der Basis-Groove passt bei andern Songs auch wunderbar rein.