Ich gehöre anscheinend zu denjenigen, die keine Verzerrungen wahrnehmen. Auf jeden Fall keine so ausgeprägten, dass ich abschalten müsste.
Gehörprüfung! Loudness-War?, gewolltes Distortion-Plug-In? oder Hör-Irrtum meinerseits?
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Verzerrungen höre ich keine, aber es klingt
für meine Ohren unangenehm. Zu spitz,
zu viele Präsenzen. Alles muss in den
Vordergrund gedrückt werden. Jedes
Signal konkurriert mit jedem anderen
um Aufmerksamkeit. Jedes my muss
gehört werden.
Es gibt halt Tausende solcher Produktionen.
Mir fehlt da die Staffelung und Tiefe. Es
gilt wohl die Devise, frei nach Ian Gillan:
"Make everything louder than everything else."
Frank
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Ich muß noch mal aktuell nachhaken und bitte völlig unironisch um Gefühls- und Hörabgleich. Es geht mir nicht um Wave-File-Analyse sondern das eigene Empfinden beim Hören.
Es werden immer mehr Veröffentlichungen die ich (selbst wenn manche Hooklines toll sind und ich sie gerne kaufen und hören würde) nach Sekunden abschalten muß, weil ich vorrangig Verzerrung höre! Ich übertreibe mitnichten, es bereitet mir innerlich Unruhe (nochmals: keine Satire).
Entweder stimmt etwas mit meiner auditiven Gehirnverarbeitung nicht (also ein Fehler bei mir) oder diese aktuellen Dinge sind total verzerrt.
Es geht mir heute ehrlich nicht um eine Grundsatzdiskussion sondern "nur", ob es einen 2. Menschen gibt dem es "Unwohlsein" beim Hören verursacht, (nicht weil er den Musikstil ablehnt) sondern wegen diesem permanenten Zerren. Ich höre vorrangig Zerrung.
Ab der 7. Sekunde fast durchgehend, insbesondere aber in jedem Refrain (und dort dauernd). Aber eigentlich auch in der Bridge bzw. diversen "Überleitungen".
Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Der Song ist Top-Aktuell einer professionellen Produktion und wurde vor 2 Tagen veröffentlicht.
Auch dieser Song, selbe Produktion (selbes Phänomen in meiner Wahrnehmung ich muß abschalten, nach Sekunden):
Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Hab kurz reingehört. Ja - da wurde sicher viel mit digital erzeugter Sättigung und digital angehobenen Höhen gearbeitet.
Im Audiobereich steht die "sterile" digitale Technik der analogen Technik auch besonders in den Punkten Sättigung und Störgeräuschen wie Rauschen auf eigentlich ziemlich absurde Weise gegenüber:
"Früher" wurden die Geräte immer weiter auf Klarheit getrimmt - mit weniger Verzerrung (Sättigung) und Rauschen. Die neuen, teuren Geräte haben also klarer und steriler geklungen.
Heutzutage wird in der digitalen Nachbearbeitung sehr viel mit Plugins gearbeitet, die analoge Hardware simulieren. Und zwar auch aus dem Grund, weil digitale Aufnahmen, die digital nachbearbeitet werden, grundsäzlich ziemlich steril klingen. Sowas will nämlich auch keiner hören.
Also das, was früher "frei Haus" mit bei Tonband-Aufnahmen und analoger Nachbearbeitung dabei war, muss heute künstlich hinzugefügt werden, damit es "musikalisch" und fett klingt. Und durch die mannigfaltigen Möglichkeiten digitaler Nachbearbeitung ist es z.T. schwierig, ein vernünftiges Maß einzuhalten.
Und ich finde auch, dass in den Beispielen etwas übers Ziel hinaus geschossen wurde. Das "richtige" Maß ist im Audiobereich das A und O. Es gibt schon aus den 70ern und 80ern Beispiele für Produktionen, die auch ohne zu nerven sehr klar und fett klingen. Möglich ist es also. Und m.E. zeichnen sich gute Produktionen eben nicht nur durch Brillanz, sondern vor allem durch gut klingende und nicht nervende Brillanz aus.
Als ich letztes Jahr den 2. Platz bei einer mix-challenge (von 80 Teilnehmern weltweit) belegt hatte, konnte ich mir als Preis kostenlos ein paar Plugins aussuchen. Ich habe dann eine Sammlung neuer Tonband-Simulationen genommen. Eine diese Simulationen habe ich mittlerweile an mindestens einer Stelle in jedem fertigen Projekt im Einsatz. Gezielt und dosiert eingesetzt kann Tonband den Sound fetter und klarer machen - das berüchtigte "Mojo" eben.
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Erinnert mich ein wenig an den Alleinunterhalter gestern Abend, der konnte auch nur ganz laut und noch lauter.
Anscheinend gibt es dafür ein Publikum, das innerhalb eines Stückes keinen Moment der Ruhe erträgt und dem es egal ist, was es da hört, Hauptsache es gibt nonstop auf die Ohren. Für mich ist das nix ...
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Wie gesagt: es geht mir heute nicht so sehr um die Audioanalyse. Ich selbst kenne analoge Bandsättigung von früher bestens. Diese von vielen harmonisch empfundenen Zerrungen fand ich je nach Ausprägung nicht schlimm sondern oftmals cool und klanglich förderlich.
Aber diese neuen Mixe setzen mich unter Streß (nochmals: keine Satire oder Übertreibung). Ich kann diese Musik nicht mehr genießen.
Es kann eine auditive Fehlschaltung bei mir Kopf sein, deswegen geht es mir nur darum, ob es weitere Menschen gibt, die es auch als verzerrte Musik(und dadurch Streß und unwohle Stimmung erzeugend) wahrnehmen.
Ich kann bis heute Songs hören mit verstelltem Azimuth-Winkel und Phasing (empfinde dabei keinen Streß), alte analoge Bandsättigung, laute Loudness-War CD´s locker bis mindestens ins Jahr 2012, auch total verrauschte alte Demokassetten (sogar geniessen), etc. etc. alles kein Problem, wenn mir die Musik oder die Hooklines gefallen. Dann kann ich die Dinger mittels repeat 30 Mal hintereinander hören und erfreue mich an den tollen Melodiebögen und nichts irritiert mich körperlich oder geistig.
Aber in den letzten 3-4 Jahren tauchen immer mehr CDs/Files auf, die ich als Musikkonsument nicht ertrage. Ich muß sehr zeitnah abschalten, so schön die Hookline sein mag. Nochmals, es kann ein individuelles Problem sein, das möchte ich herausfinden, weil in meinem Kopf diese Zerrung und das aufgepumpte nervige Signal dieser Songs so massiv! empfunden wird
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Aber diese neuen Mixe setzen mich unter Streß. Ich kann diese Musik nicht mehr genießen.
Es kann eine auditive Fehlschaltung bei mir Kopf sein, deswegen geht es mir nur darum, ob es weitere Menschen gibt, die es auch als verzerrte Musik(und dadurch Streß und unwohle Stimmung erzeugend) wahrnehmen.
Ja - ich finde das auch nicht mehr schön. Abgesehen vom Mix kommt auch noch dazu, dass im Mastering ja nach wie vor gern alles an die Wand gefahren wird, was den Sound weiter verschlechtert (da muss mit weiterer Sättigung bzw. Verzerrung gearbeitet werden, wenn der Druck nicht verloren gehen soll). Dann geht's weiter mit lossy Codecs, die z.T. auch mehrfach zum Einsatz kommen. Bluetooth z.B. benutzt auch lossy Codecs.
Echter Musikgenuss geht für mich auch anders.
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Ich muß sehr zeitnah abschalten, so schön die Hookline sein mag
Bei übermäßig aufgepumpter Lautheit komme ich regelmäßig gar nicht dazu, festzustellen, ob sich hinter dem vielen Geräusch vielleicht auch irgendwo Musik versteckt.
Ähnlich geht es mir, wenn z.B. auf Parties irgendwer meint, Musik dürfe nur Bässe und Höhen haben, müsse zum Ausgleich aber umso lauter gespielt werden. Das ertrage ich nicht lange, da muss ich raus sonst werde ich aggressiv.
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Zitat
Bei übermäßig aufgepumpter Lautheit komme ich regelmäßig gar nicht dazu, festzustellen, ob sich hinter dem vielen Geräusch vielleicht auch irgendwo Musik versteckt.
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Ist wahrscheinlich von der Grundsounds auch schon sehr sizzelig, harsch, und metallisch....Paiste B8, SM57 mehr zu Mitter des Speakers, Celestion 75 Speaker und Amps oder Simulationen mehr Klangrichtung ENGL, ADA MP1, Transisitor Randall, Ceramic Pickups in den Gitarren, dazu eventuell sehr helle (oft billige) Kondensator Mikros als Overheads (eventuell sogar für Gitte), dann wie oben mixen, dann klingt da so....ich finde es nervig....
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Zitat
Ist von der Grundsounds auch schon sehr sizzelig, harsch, und metallisch....
Das ist im Hardrock, Metal seit Jahren bei vielen CD's bzw. im Mixing normal. Den Höhenanteil meine ich nicht. Ich persönlich liebe sogar viele Höhen bzw. deutliche! Höhenanhebungen. Ich empfinde aber "plötzlich" massive Zerrung bei vielen Tonträgern/Files der letzen Jahre.
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Ist mir klar, das trägt aber auch dazu bei, ich finde es ja manchmal cool wie Pantera, das oben ist aber einfach billig gemacht....krass eqed....
Gerade Kondensator Mikros mit digitaler Sättigung......klingt immer krass.....wenn Du Bändchen Mikros nimmst kannst Du viel stärker Eq nutzen....ist jetzt aber kein Rezept für jeden Sound......oft fehlt der Punch den dynamische Mikros machen, aber so ein SM57 muss wirklich genaus positioniert werden, sonst ist auch das krass...
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Tja - schön, unaufdringlich und geschmeidig klingende Brillanz / Präsenz / Höhen sind schon ein echtes Qualitätsmerkmal. Und das fängt schon bei den Aufnahmen an.
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ja, das ist schon unerträglich laut. Sehr unangenehm. 20 Minuten würde ich sowas nicht durchstehen.
Man hört deutlich das bei dieser (zumindest hier der YT lossy Version) Produktion das Ziel war, alles möglichst laut ans Limit zu fahren.
Das geht ja ohne Distortion und extremer Stereobreite kaum. 2-3dB Dynamikrange sind halt sehr anstrengend für unsere Ohren.Hier auf der Studioabhöre stört mich auch die sehr deutlich hörbare Automation um eben jede Sekunde voll in den Limiter zu fahren
und die extreme Stereobreite sowie die zumindest hörbar vollen Pegel in allen Frequenzbändern. - wenn man sich das auf nem Analyser ansieht, sieht man sicher nur ein Rechteck.
Interessant wäre mal das Original zu hören.
Ich dachte der loudness war ist vorbei, seit Andrew Sheps den mit dieser unsagbar unhörbaren Metallicaplatte gewonnen hat.
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Zitat
Gerade Kondensator Mikros mit digitaler Sättigung......klingt immer krass.....wenn Du Bändchen Mikros nimmst kannst Du viel stärker Eq nutzen....ist jetzt aber kein Rezept für jeden Sound......oft fehlt der Punch den dynamische Mikros machen, aber so ein SM57 muss wirklich genaus positioniert werden, sonst ist auch das krass...
Sorry, Du unterschätzt völlig die Macher, jener Produktionen.
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für mich klingt das nach einer Hörstörung (Dysakusis), zu der z. B. auch der Tinnitus gehört. Eine auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung äußert sich nicht durch Verzerrungen, sondern eher dadurch, dass man in Gesprächen, wo viele durcheinander reden, einzelnen inhaltlich nicht mehr folgen kann. Das Gehör ist dabei nicht geschädigt, sondern die Schallwellen werden im Gehirn nicht richtig verarbeitet (Cocktailparty-Effekt). Ein Hörtest zeigt dann eher keine Auffälligkeiten. Ich hab das. Beim Musik machen oder hören wirkst sich das aber nicht aus, nur bei Gesprächen.
Meiner Meinung nach ein Fall für den HNO und einen Gehörtest.
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Genau dies ist eine, mehrerer Thesen/Vermutungen. Das verrückte ist nur: es betrifft nur neueste CD's der letzten 2-3 Jahre. Aber das schließt Hörmist physiologischer Art nicht aus. Vielleicht wird bei manchen modernen Produktionen technisch irgendetwas angewendet, was die Birne durch absterbende Zilien im Innenohr und das wegbrechen der Netzwerke in der Birne in reiferem Alter, dann falsch interpretiert. Ein voll intaktes jugendliches Gehör aber nicht aus der Bahn wirft? Dies würde erklären warum bei anderen kein Streß beim Hören entsteht oder keine Zerrung wahrgenommen wird.
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Zitat
Gerade Kondensator Mikros mit digitaler Sättigung......klingt immer krass.....wenn Du Bändchen Mikros nimmst kannst Du viel stärker Eq nutzen....ist jetzt aber kein Rezept für jeden Sound......oft fehlt der Punch den dynamische Mikros machen, aber so ein SM57 muss wirklich genaus positioniert werden, sonst ist auch das krass...
Sorry, Du unterschätzt völlig die Macher, jener Produktionen.
Es mag ja teuer gemacht sein, die Entscheidung so zu mixen treffen ja auch die Musiker, wenn die das so mögen.....Overheads und Gittesounds sind over the edge....ging mir schon bei Michael Wagner in den 80ern auf den Keks ob jetzt Pornograffiti, Slave to the Grind.....immer dieser sizzelige ADA MP1....
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Die Michael Wagner Platten klingen mit Verlaub völlig anders, als die modernen Mixe. Selbst von jenen die sich auf seine goldene Zeit berufen. Wir reden hier völlig aneinander vorbei.
Please back to topic.
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Ich war dieses Jahr mal aus Eigeninitiative beim HNO und habe einen Hörtest machen lassen, weil ich abgesehen von Tinnitus mittlerweile oft überempfindlich gegenüber hoher Lautstärke bin. Das Resultat war "besser geht's nicht" (und ich war beruhigt). Da war ich 33, mittlerweile 34 und ich als Tonmensch finde die Beispiele hier auch nicht schön vom Sound. Es gibt zwar Schlimmeres, aber ich kann Geralds Wahrnehmung schon nachvollziehen.
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Zitat
Hier auf der Studioabhöre stört mich auch die sehr deutlich hörbare Automation um eben jede Sekunde voll in den Limiter zu fahre
Auch dies ist etwas das ich zu hören glaube. Es wirkt auf mich wie alles bis zum Anschlag. Und zwar dauernd. Selbst wenn eine Violine Pizzicato "anhauchen" ;-), würde fliegt mir das Ohr weg. Und das empfinde ich als Hör-Streß erzeugend. Alles scheint für mich zu pumpen oder stressig anzuziehen bzw. "wabert" nach oben plus dem Gefühl alles zerrt darunter oder darüber. Es klingt für mich wie eine versteckte 2. Ebene unter den Hauptsignalen in der es zerrt. Ich kann es ganz schwer in Worten beschreiben. Ich habe das bei keiner (auch nicht sehr lauten CDs) von 2012 etc. Nur bei jenen der letzten 2-3 Jahre. Insbesondere Stratovarius, Eclipse etc.
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