• Gestern habe ich zufällig einen alten Bekannten bei einem Jazzgig angetroffen und beim kurzen Plausch in der Pause natürlich auch seine Becken begutachtet. U. a. spielte er ein Funch Ride in 23". Dahinter steckt ein Däne, der das Beckenhandwerk in Istanbul gelernt hat. Er setzt ein Mal im Monat einen Schwung neue Becken auf seine Webseite inkl. guter Soundfiles etc. und sie erfreuen sich wohl eines regen Interesses. Obwohl man schon recht tief in die Tasche greifen muss (das 23" hat umgerechnet um die 900,- gekostet), sollen sie sich recht fix verkaufen.


    Die Jazzfraktion dürfte sie auf jedem Fall lecker finden.


    Da im Forum noch keine Infos zu finden waren, sei das hiermit nachgeholt: https://www.funchcymbals.com/

  • auf bonedo gibt es ein schönes Interview mit ihm über seine Arbeit. Faszinierend! Man kann ihn auch besuchen. Er hat immer eine Anzahl seiner Becken zum Anspielen bereit. Auf youtube demonstrieren einige stolze Besitzer ihre Funch-Cymbals.

    Interview: Lasse Funch - Bonedo
    Lasse Funch und seine handgehämmerten Becken gelten als Geheimtipp unter Liebhabern. Wir haben mit ihm gesprochen.
    www.bonedo.de

  • nein, nein, nein, ich kaufe nichts mehr!




    ...wahrscheinlich...

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • ...super Typ. Die Beckenpreise finde ich ok, wenn man ein Becken findet, dass einem gefällt! Konnte bisher leider keines persönlich testen! Reinschauen lohnt aber auch...

    SCIENCE FOR THE WIN!
    Ich habe Interesse an; Zildjian K-Istanbul und Avedis Rides und Hihats (bis ende 60er) sowie Sonor Drumsets bis 1990! :thumbup:

  • Ich habe letzte Woche mal ein 22" von Funch probiert, hing in dem Ü-Raum von meinem Lehrer, fand ich schon ziemlich toll, null ätzende dissonante Schwingung, mir tonal aber zu tief, super tolle Glocke, mein gebraucht gekauftes Gegerle 22" (auch tonal mir zu tief, aber sehr schön homogen und nicht zu laut) hat ne miese fast nicht exitierende Bell, mir gefallen ganz wenig neuere Jazz Becken von Zildjian aus der Constantinople Serie nur das Renaissance Ride, das geht aber langsamer auf und ist ganz schön brutal laut, tonal mir aber lieber (höherer Pitch).

    Ich habe auch ein altes gebrauchtes Dark/Crash Ride von Paiste aus der Masters Serie, eigentlich super schön, leider fehlt bei mehr Lautstärke ein bisschen Stockdefinition, ist halt Crash/Ride, auch bescheuerte, fast nicht existierende Bellsounds.


    Also ich werde den Herrn Funch mal besuchen, mir gefallen seine Spizzichinos Kopien sehr gut, dann kann ich ein paar Rides von mir zur Finanzieung nutzen und verkaufen, klar bei solchen Preisen muss es 100% passen, muss man in Ruhe selbst probieren, nichts Online Kauf.


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  • Mal eine Frage: diese Legende um die alten K-Zildjian Becken, welche hier Funch jetzt und früher Spizzichino nacheiferte. Sind das nun wirklich der heilige Gral für die Jazzer (oder auch Metaller??) oder ist das ein ähnlicher Mythos wie jener um die Ludwig Snares? Was machte denn ein antikes K-Becken besser als es die aktuellen K nicht auch können? (mal abgesehen, dass einige an der aktuellen Zildjian Qualität zweifeln).

  • hei tschino, Deine Frage interessiert mich auch. Wer weiß mehr darüber? Hier ein schöner Vergleich eines Old K Zildjians von 1956 mit einem Cymbal von Lasse Funch , nach dem Vorbild vom erwähnten Old K.

    Übrigens, die Videos von Tim Metz machen Spaß.

    Is this the FUTURE of cymbal making?
    ***Zoom Lessons Available***https://www.timmetz.comFind me on Instagram:https://www.instagram.com/timmetzmusicFunch Cymbals:https://www.funchcymbals.comIs th...
    www.youtube.com

  • Moin

    Sind das nun wirklich der heilige Gral für die Jazzer (oder auch Metaller??) . . .

    Das lässt sich bezüglich Metall mit den hauseigenen Infos recht gut beantworten, . . .

    9. Cymbals are non-refundable. Moreover, there are no guarantees on the cymbals. We produce thin jazz cymbals to be played with respect.


    Natürlich lässt sich so ein Teller auch im Metall Bereich "respektabel" bespielen ;)

    Wie das dann klingt ist fraglich, alle paar Monate ein neues Becken aber definitiv ein seeehr kostspieliges Unterfangen :/

  • Mal eine Frage: diese Legende um die alten K-Zildjian Becken, welche hier Funch jetzt und früher Spizzichino nacheiferte. Sind das nun wirklich der heilige Gral für die Jazzer (oder auch Metaller??) oder ist das ein ähnlicher Mythos wie jener um die Ludwig Snares? Was machte denn ein antikes K-Becken besser als es die aktuellen K nicht auch können? (mal abgesehen, dass einige an der aktuellen Zildjian Qualität zweifeln).

    Für Metal ist das totaler Mist, setzt sich nicht durch, zu wenig Ping, zu viel Wash, oft zu tief, die fetten Stöcke klingen auch für meinen Geschmack nicht optimal auf typischen Jazz Becken (ich mag da die Erskine Ride Sticks gerne, machen das Becken tonal höher), klar, wenn Du einen pianissimo Teil spielst, könnte das mit nem Jazz Becken klappen, bei lauten Passagen im Metal Schrott und Matsch. Ich habe noch nicht ein gutes original altes K-Zildjian selbst gespielt, in den Läden haben die meisten Becken aber nicht viel damit zu tun, oft brummen die bescheuert, sind oft sehr harsch, der wash überlagert die Stock Definition, das ist bei meinem Gegerle schon ne Ecke besser, sehr komplexer vielschichtiger Klang, die basieren ja auf den Agop Anniversary Sachen, die komprimieren auch stärker als die Zildjian Constantinople, sind auch leiser. Ich finde, da gibt es schon Bedarf für Beckenschmieden, die die Becken dann wirklich abstimmen und selbst auch evaluieren können, das Ride hat im Jazz ja ein extrem große Bedeutung, von daher....am Ende muss es Dir gefallen....mir gefällt bei Tim Metz die Kopie/das neue Becken klar besser, von der Tonhöhe liegen die aber ganz schön auseinander....mir hat das alte Zildjian auch so ne bisschen nervige Interferenz/Schwingung, wäre nichts für mich. Mein Drumlehrer mag z.b. das genannte Funch 22" Becken aus dem Ü-Raum nicht so besonders, ist ihm zu tief und langweilig, der spielt u.a. ein Renaissance Ride (wirklich aggressiv), mein Gegerle 22" ist ihm auch viel zu tief und zu nett, kann er sich vielleicht mit einem Piano Duo vorstellen.....er hat auch ein Zildjian Sig Bill Stewart Becken, das hat auch ne für mich nervige Interferenz/leicht dissonante Note, er spielt es meist, ist nicht mein Geschmack, funktioniert aber natürlich auch und klingt im seinem Kontext gut, wie ne Würze.


    Du musst es hören können, es muss sich durchsetzen, sonst ist es nix, ich spiele viel Gitarre und Bass, da gibt es auch heilige Grale, B15 Ampeg, altes Pafs Pus, Isle of Tone Fuzzes, alte tolle Strats, kannste im Metal vergessen, da bringt die Komplexität des Sounds null, setzt sich nicht durch, Einstreuung der Pus, ist zu matschig, die alten Strat Spaghetti Bünde und der 7er Radius verhindern moderne Spieltechniken....bei transparenter langsamerer Musik ist das egal.....da kommen deren Vorteile zu Geltung, kommt also auf den Kontext an.

    5 Mal editiert, zuletzt von DRUMK ()

  • Das Funch-Becken klingt in dem Video wirkich phänomenal. Nach meinem Geschmack besser als das alte K, weil tieferer Ton und ein extrem schönes Verhältnis von Stick und Wash.

    Das Becken würde ich nicht von der Bettkante stoßen.

    Geht mir auch so!!! Und bei den australischen PUG Cymbals übrigens auch. :love:
    Ich mag es sehr - und das ist natürlich rein persönlicher Geschmack - wenn Cymbals einen möglichst tiefen Pitch haben.
    Abhängig vom potentiellen Einsatzbereich ist das bei mir eher Richtung Funk, Neo-Soul, Jazz. Dort sind sie nach meiner persönlichen Erfahrung angenehmer aufzunehmen und auch bei Proben in beengten Räumen nie zu laut bzw. aufdringlich, selbst bei kräftigerer Spielweise. Man muss aber dazu sagen, das solche Musik-Stile oft nicht permanent mit zig Instrumenten (und damit Frequenzen) zugeballert werden - das lässt "Platz" eben auch für solche Cymbals, mit tendenziell eher tiefem und weicherem Klang-Charakter.

  • Mal eine Frage: diese Legende um die alten K-Zildjian Becken, welche hier Funch jetzt und früher Spizzichino nacheiferte. Sind das nun wirklich der heilige Gral für die Jazzer (oder auch Metaller??) oder ist das ein ähnlicher Mythos wie jener um die Ludwig Snares? Was machte denn ein antikes K-Becken besser als es die aktuellen K nicht auch können? (mal abgesehen, dass einige an der aktuellen Zildjian Qualität zweifeln).

    Ich kann Dir diese Frage nicht beantworten, da ich zuwenig dieser alten Cymbals tatsächlich mal anspielen konnte.
    Persönlich tendiere ich aber klar zu aktuell gefertigten Cymbals, da sich Legierungen, Hämmerungen und allgemeine Verarbeitung doch stark weiter entwickelt haben. Und selbst da muss man für manchen "Schatz" tief in die Tasche greifen.

  • In meinen Ohren klingt das Funch wesentlich schöner, nicht nur wegen der Tonhöhe.

    Das alte K hat irgendwas, was mich stört im Gesamtkontext.

    Ob das alles jetzt so einzigartig ist, dass dermaßen Kohle über den Tresen gehen soll....naja...

    Meine Gehaltsklasse ist es nicht. Und so drin bin ich in der für diese Becken üblichen Musikrichtung auch nicht....

  • Mal eine Frage: diese Legende um die alten K-Zildjian Becken, welche hier Funch jetzt und früher Spizzichino nacheiferte. Sind das nun wirklich der heilige Gral für die Jazzer (oder auch Metaller??) oder ist das ein ähnlicher Mythos wie jener um die Ludwig Snares? Was machte denn ein antikes K-Becken besser als es die aktuellen K nicht auch können? (mal abgesehen, dass einige an der aktuellen Zildjian Qualität zweifeln).

    Für Metal ist das totaler Mist, setzt sich nicht durch, zu wenig Ping, zu viel Wash, oft zu tief, die fetten Stöcke klingen auch für meinen Geschmack nicht optimal auf typischen Jazz Becken (ich mag da die Erskine Ride Sticks gerne, machen das Becken tonal höher), klar, wenn Du einen pianissimo Teil spielst, könnte das mit nem Jazz Becken klappen, bei lauten Passagen im Metal Schrott und Matsch. Ich habe noch nicht ein gutes original altes K-Zildjian selbst gespielt, in den Läden haben die meisten Becken aber nicht viel damit zu tun, oft brummen die bescheuert, sind oft sehr harsch, der wash überlagert die Stock Definition, das ist bei meinem Gegerle schon ne Ecke besser, sehr komplexer vielschichtiger Klang, die basieren ja auf den Agop Anniversary Sachen, die komprimieren auch stärker als die Zildjian Constantinople, sind auch leiser. Ich finde, da gibt es schon Bedarf für Beckenschmieden, die die Becken dann wirklich abstimmen und selbst auch evaluieren können, das Ride hat im Jazz ja ein extrem große Bedeutung, von daher....am Ende muss es Dir gefallen....mir gefällt bei Tim Metz die Kopie/das neue Becken klar besser, von der Tonhöhe liegen die aber ganz schön auseinander....mir hat das alte Zildjian auch so ne bisschen nervige Interferenz/Schwingung, wäre nichts für mich. Mein Drumlehrer mag z.b. das genannte Funch 22" Becken aus dem Ü-Raum nicht so besonders, ist ihm zu tief und langweilig, der spielt u.a. ein Renaissance Ride (wirklich aggressiv), mein Gegerle 22" ist ihm auch viel zu tief und zu nett, kann er sich vielleicht mit einem Piano Duo vorstellen.....er hat auch ein Zildjian Sig Bill Stewart Becken, das hat auch ne für mich nervige Interferenz/leicht dissonante Note, er spielt es meist, ist nicht mein Geschmack, funktioniert aber natürlich auch und klingt im seinem Kontext gut, wie ne Würze.


    Du musst es hören können, es muss sich durchsetzen, sonst ist es nix, ich spiele viel Gitarre und Bass, da gibt es auch heilige Grale, B15 Ampeg, altes Pafs Pus, Isle of Tone Fuzzes, alte tolle Strats, kannste im Metal vergessen, da bringt die Komplexität des Sounds null, setzt sich nicht durch, Einstreuung der Pus, ist zu matschig, die alten Strat Spaghetti Bünde und der 7er Radius verhindern moderne Spieltechniken....bei transparenter langsamerer Musik ist das egal.....da kommen deren Vorteile zu Geltung, kommt also auf den Kontext an.

    Da habe ich mich in meiner Frage (im nachhinein merke ich es an den Antworten) nicht klar ausgdrückt. Es ging mir in meiner Frage überhaupt nicht darum, welches Becken für welchen Stil geeignet ist. Und um eben Stilfragen aus dem Weg zu gehen, habe ich provokanter Weise in Klammer Metaller geschrieben. Eben nicht dass mir einer kommt und meint, die alten K seien nicht exklusiv für Jazzer, sondern auch für andere Stile. Da muß ich sagen "mea culpa". Mir ging es einfach und allein darum - stilunabhängig - ob die alten K's wirklich das für viele nonplusultra sind, oder ob es ein aufgebauschter Mythos wie bei den Ludwig Snares ist.

  • mea culpa. Es ging mir überhaupt nicht darum, für welchen Stil es eingesetzt wird. Damit ich von vornherein der Stilfrage ausstelle und es nicht heißt "warum nur Jazzer" habe ich in Klammern das gewaltige Gegenpendant getippt. Merke jetzt an den Antworten, dass ich da einen Fehler gemacht habe und zu wenig deutlich ausgedrückt. Mir ging es - total stilunabhängig - nur darum, ob die alten K's wirklich dieses nonplusultra sind, dem so mancher Beckenbauer nacheifert, oder ob es - wie bei vielen anderen Sachen - einfach nur (marketingabhängig oder auch nicht) eine aufgebauschte Sache ist und die alten K's nichts anderes als ganz normale Becken sind.

  • da sich Legierungen, Hämmerungen und allgemeine Verarbeitung doch stark weiter entwickelt haben

    Bist Du sicher? Ich denke, dass das durchaus nicht der Fall ist. Bis auf marginale Details erfolgt die Herstellung hangehämmerte Becken immer noch ziemlich exakt dem traditionellen Weg und die Legierung ist definitiv unverändert (bis auf minimale Schwankungen aufgrund der Einwagegenauigkeit und der behaupteten "geheimen Zutaten" wie zB Silber im irrelevanten Sub-Prozentbereich).


    Details wie das im Video beschriebene hoppelnde Stecheisen beim Drehen scheint mir eher eine unbeabsichtigte Abweichung vom derzeit gängigen Herstelllungsprozess (um nicht zu sagen ein technischer Fehler) der zufällig zu einem positiven klanglichen Ergebnis geführt hat.

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