Zeigt her eure Schlagzeuglehrer

  • Mich würde interessieren, wie euer Unterricht abläuft, wie oft ihr geht, wie zufrieden ihr damit seid, ob ihr euch individuell unterrichtet fühlt und nach welchen Kriterien ihr den Lehrer ausgewählt habt.


    Ich fang dann gleich mal an:


    Ich hatte noch nie an einem Schlagzeug gesessen als ich meine erste Probestunde vereinbart habe.

    Meine Vorstellung von einem Schlagzeuglehrer war völlig anders. Irgendwie dachte ich, ich würde jetzt auf ein langhaarigen bärbeißigen Typen treffen, der Männerschmuck und coole Klamotten trägt und zwischen den Einheiten rauchen geht. Natürlich voll das Klischee :D :D

    Nein, da saß ein völlig normal aussehender Mann, ohne Tattoos und Piercings, der freundlich Guten Tag sagte.


    Ich mochte ihn vom ersten Moment an. Er ist ein sehr besonnener Typ, der immer erst einen Moment überlegt, bevor er etwas erklärt. Er gestaltet meinen Unterricht so, dass wir zu etwa zwei Dritteln das von ihm vorgegebene Material bearbeiten, was ich auch als Hausaufgabe bekomme. In der verbliebenen Zeit kann ich etwas vorschlagen.

    Ich spiele ja ganz gerne zu Original-Songs, die ich dann gemeinsam mit ihm durchgehe. Er gibt mir Tipps und hört sofort, wenn in meiner Transkription ein Fehler ist.


    Was ich total erstaunlich finde (die Experten hier wahrscheinlich nicht):


    Er sucht das Audio des Songs heraus und ich fang fröhlich an. Er sitzt derweil kerzengerade auf seinem Hocker hinter seinem Set, das meinem direkt gegenüber steht. (Zwei A-Sets übrigens).

    Nach drei vier Takten steigt er ein und trommelt das Ding einfach mit, wofür ich lange üben musste. Also läuft der Song in Begleitung zweier Schlagzeuge. Ich glaube, wir machen dann einen ziemlichen Höllenlärm in dem relativ kleinen Raum.


    Anfangs dachte ich, dass er doch gar nicht gucken und hören kann, was ich falsch mache, oder was ich überhaupt mache, wenn er gerade selber spielt.

    Aber es ist tatsächlich so, dass er zum Schluss ganz bedächtig die Sticks ablegt, zu mir rüber schaut, seine Denkpause einlegt und dann sagt:

    In Takt 24 hast du einmal die Bass ausgelassen, das macht aber nichts. Den Fill am Ende der zweiten Wiederholung hast du etwas zu schnell gespielt. Kontrolliere das nochmal mit dem Metronom. Nimm in Takt 16 die Stöcke höher und hau richtig drauf.


    Natürlich bewundere ich ihn dafür…dass er das so kann und überhaupt… das ist doch nicht normal…

    Ich glaube, er merkt das dann, obwohl ich versuche, es mir nicht anmerken zu lassen. Immerhin erwarte ich das von einem Schlagzeuglehrer! :P


    Und dann erzählt er mir noch eine Anekdote, die ihn wieder normal werden lässt - wie zum Beispiel, dass er vor einigen Jahren plötzlich damit anfing, den kleinen Finger abzuspreizen. Er konnte es nicht ändern und fand es selbst ziemlich bescheuert. Er hat den Finger dann mit Gaffa Tape fixiert, bis er wieder freiwillig an Ort und Stelle blieb.


    Ich finde meinen Unterricht super und freue mich jedesmal wie Bolle, während ich vor der Tür warte bis mein Vorgänger endlich fertig ist. Aus beruflichen Gründen (Schichtdienst) habe ich leider nur alle 2 Wochen für jeweils 45 Minuten eine Einheit.

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

  • Ich würde deinen Thread gerne nutzen um ein Plädoyer für das „lebenslange Lernen“ abzugeben.

    Meine musikalische Laufbahn ist durch viele sehr gute Schlagzeuglehrer geprägt; gemündet hat meine Entwicklung in einem Musikstudium (Lehramt) mit Hauptfach Jazzdrums.

    2008 war ich damit fertig - und hab dann durch Corona festgestellt, dass ich Gottseidank noch lange nicht fertig bin.

    Ich hab im ersten Lockdown Guido May (München) angeschrieben und Unterricht bei ihm genommen. Daraus hat sich Unterricht bei Morten Lund ( Copenhagen) ergeben - alles online - und zuletzt habe ich tolle Unterrichtsstunden bei Alex Vesper in Köln erhalten.

    Es hört nie auf und der Input von solchen Leuten ist für mich nach 32 Jahren Schlagzeug ein wahrer Jungbrunnen. 💥

  • Ha, die Schubladen... :P

    Bei meinem Lehrer wusste ich ja, wie er aussieht, als ich letztes Jahr angefangen habe. Ich hatte ihn ja in meiner Jugend schon und hat sich nicht groß verändert. Auch ein ganz normaler Typ... keine Tattoos/ Pircings (wenn, dann zumindest nicht sichtbar), kurze Haare...

    Und das beste ist ja... ich habe den Unterricht bei ihm zu Hause im abgedichteten Keller und er hat fast immer so hellblaue Hausschluffis aus Filz an. Ich kann in solchen hinten offenen Schuhen nichtmal laufen (verliere sowas immer) und er spielt damit Schlagzeug :D


    Er hat da auch zwei Sets stehen, hat auch mal gesagt, wie man diese Art von Sets nennt, aber ich weiss es leider nicht mehr. Jedenfalls sind es quasi nur Felle auf Spannreifen und das aber als Set ganz normal aufgebaut (keine Übungspads). Er hat dazu sehr leise Jazz- Becken und man kann da ohne Gehörschutz spielen. Das erste Mal bin ich nämlich mit Ohrstöpseln dahin, weil in meiner Jugend er damals noch über die Musikschule unterrichtet hatte und da stand ein ganz normales Set.

    Die Sitzverteilung ist immer gleich, er sitzt rechts und ich links. Und ja, er sieht und hört alles :D , auch wenn wir dann zusammen spielen (ist nicht immer, aber oft der Fall)


    Die meiste Zeit wird auch erstmal das durchgegangen, was ich zu Hause üben sollte. Wenn ich aber ne Frage habe, dann wird das erstmal geklärt, egal, ob das mit dem Thema zu tun hat oder nicht. Er ist da ganz spontan und flexibel und passt sich der Situation an.

    Dennoch schaue ich, dass er mich mehr leitet, als ich von ihm bestimmte Wünsche einfordere, weil ich Dinge machen will, die er bei mir als Defizit empfindet und was ich selber nicht gut alleine erarbeiten kann/ möchte.

    Z.B. hatte ich mal eine Notationsfrage zu einem Fill, was ich so noch nicht hatte. Er hat mir die Frage beantwortet und zu Hause hab ich das dann selbst erarbeitet, weil dafür ja keine neue Technik lernen musste, sondern nur eine Lesefrage hatte.

    Was ich gerne mit Unterstützung lernen möchte, sind so bestimmte Rudiments und das ganze Technische + Ideen, wie man gut hinkommt, die Sachen zu können.

    Er hatte mir auch mal angeboten, Songs mit ihm zu machen, aber eigentlich (so empfinde ich das) ist ja ein Song nur eine Aneinanderreihung von verschiedenen Teilen mit unterschiedlichen Techniken. Wenn ich die Techniken einzeln schon kann, guck ich dass ich das selber zusammenbaue.

    Einmal hatte ich tatsächlich was, wo ich die Technik nicht konnte, das haben wir dann gemacht.

    Ich will die leider sehr kurze Zeit dann für das nutzen, was ich noch richtig lernen muss. Ich habe auch nur alle 2 Wochen 45 min., komme damit aber gut hin.

    Das wirkliche Üben muss ich ja eh zu Hause machen.


    Vom Typ her ist mein Lehrer auch ein ganz ruhiger, der gut erklären kann und eine angenehme Portion Humor hat und auch hier und da mal ne Anekdote erzählt. Der Unterricht ist locker, aber nicht so locker, dass man das Gefühl hat, man hätte da jetzt nichts raus gezogen. Ich finde die Mischung super.

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • Ihr sitzt nebeneinander?

    Während einer anderen Probestunde, die ich vorher hatte, wir aber massive Terminprobleme bekommen hätten, saß der Lehrer ebenfalls gegenüber. Ich habe keine Ahnung, warum sich die Lehrer für die eine oder andere Anordnung entscheiden. Würde mich interessieren!

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

  • Ja genau. Die Sets stehen nebeneinander und ca 1,5 m auseinander. Dazwischen ist noch ne Plexiglasscheibe wegen Corona.


    In der Musikschule damals gab es nur ein Set da mussten wir schonmal die Plätze tauschen, wenn er mir was zeigen wollte.

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


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  • Eine kleine Geschichte, wie ich überhaupt zum Schlagzeug spielen gekommen bin: Die Musikschule im Nebendorf hatte Tag der offenen Tür. Dort gab es ein Gewinnspiel und ich hatte tatsächlich das Glück, 3 Probestunden am Instrument meiner Wahl zu nehmen. Erst hatte ich vor, mein Gitarrenspiel aufzufrischen oder aus Spaß mal Gesangsstunden zu nehmen. 8o Aber Schlagzeug hat nach längerer Überlegung gewonnen. Also Termine für die 3 Probestunden gemacht und dabei (auch bei demselben Lehrer) geblieben.


    Aus gesundheitlichen Gründen habe ich nur alle 2 Wochen 45 Minuten Unterricht. Die Zeit benötige ich auch, um meine "Hausaufgaben" zu machen. Am Anfang haben wir überwiegend Songs gecovert. Er wollte mich nicht gleich mit langweiliger Theorie bombardieren, damit ich nicht sofort die Lust nicht verliere. Das war eine gute Taktik von ihm, da ich gerade an Vierteltriolen verzweifle... Ich mag meinen Lehrer. Er kann super erklären und ich kann ihn alles fragen. Sogar außerhalb des Unterrichts kann ich ihn anschreiben, wenn ich irgendwo nicht weiterkomme und er hilft mir. Ganz am Anfang habe ich sogar mal meine Snare zum Stimmen mitgebracht, weil ich nicht klar kam. Die hat er mir dann gestimmt. :) Ich finde, mein Unterricht ist eine gute Mischung aus Theorie, Praxis und zwischendurch mal lockerem Quatschen. :S Und ja, ich gehe mit Drum Bee konform: ich bin (als Anfänger) auch immer wieder aufs Neue fasziniert, was Lehrer alles so sehen (hören), wenn man spielt. :saint: Z. B. "Du hast bei Come as you are einmal zuviel auf die Snare gehauen. Zähle das nochmal laut mit und gucke Dir die Notation an..." Hä?! Wann? Wie? ... na gut!! :D

  • Ja, ich bin auch immer völlig ehrfürchtig! Und dabei kommt das von ihm immer so normal rüber - so als wenn das nichts besonderes wäre - und ich staune Bauklötze.


    Wenn ich etwas spielen soll, klappt das im Unterricht meist nicht so gut wie zu Hause. Er sagt, das sei normal. Er ziehe automatisch immer 10-20% der Qualität ab.

    Neulich habe ich mich mit einer Passage ziemlich schwer getan, die zu Hause lief.

    Ich sagte: "Du machst mich völlig verrückt!"

    Er sagte ganz trocken: "Find ich gut." :D :D

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

  • Ja, im Unterricht spiele ich auch schlechter.

    Wenn ich dann damals schonmal sagte, dass ich aufgeregt bin, hat er nur gegrinst und gesagt:"Warum? Du kennst mich doch."

    Ihm ist aber schon klar, dass das normal ist, andere Schüler haben das auch (hab ihn da nämlich mal gefragt).


    Ich denke, ich könnte auch mal ne Snare zum Stimmen mitbringen oder Ähnliches.

    Vor Weihnachten letzten Jahres wollte ich mit der DoFoMa anfangen und da sollte ich meine eigene von zu Hause mitbringen. Er hat die Einstellungen nochmal etwas optimiert und dann haben wir mit den Übungen angefangen.

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


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  • Guten Morgen,


    bei dem Titel dachte ich, es geht um Ganzkörperfotos.

    Startseite


    Bei mir läuft das so ab:

    Erst mal gibt es einen Begrüßungssekt serviert von der hübschen Hostess im weißen Latexkleid,

    dann hält der Conférencier mit schwarzer Vollgummimaske eine Begrüßungsrede, anschließend wird in der Loge Platz genommen.

    Der Rest ist Rock'n'Roll und kann hier leider nicht dargestellt werden.


    Jedenfalls habe ich dann wieder einen Grund, daheim noch mehr zu tun, als ohnehin schon zu tun

    wäre und man munkelt, die Konkurrenz beginnt, schlechte Laune zu entwickeln.


    Grüße

    Jürgen

    jeden Tag einen Schlag besser

  • Wenn ich etwas spielen soll, klappt das im Unterricht meist nicht so gut wie zu Hause. Er sagt, das sei normal. Er ziehe automatisch immer 10-20% der Qualität ab.

    Neulich habe ich mich mit einer Passage ziemlich schwer getan, die zu Hause lief.

    Ich sagte: "Du machst mich völlig verrückt!"

    Er sagte ganz trocken: "Find ich gut." :D :D

    Das wird ganz ähnlich laufen, wenn du vor Publikum spielen sollst. Die Aufregung blockiert einen Teil deiner Fähigkeiten. Nach dem Unterricht und den ganzen Üben ist der nächste große Schritt, diese Blockade zu überwinden.


    P.S.: ich hatte in meinem Schlagzeugerdasein nur sehr wenig Unterricht. Ganz am Anfang (ich war 15 oder 16) bei einem älteren Schüler aus einem höheren Jahrgang. Wie die meisten hier war ich von dem Vorsprung, den er mir gegenüber hatte sehr beeindruckt.

    Dann erst mal gar kein Unterricht mehr und später als Zivi und Student hatte ich nochmal 'ne Weile Unterricht an einer Musikschule bei einem gelernten Schlagzeuglehrer, dessen Fähigkeiten mich ebenfalls sehr beeindruckt haben.

    Insgesamt blieb der Einfluss des Unterrichts auf meine Trommelei eher gering, daher betrachte ich mich als Autodidakten. In der Konsequenz kann ich viele Dinge nicht, die normalerweise im Unterricht behandelt werden, sowas wie Noten lesen (entziffern ja, lesen nein), die meisten Rudiments kann ich nicht, überhaupt hab ich keine gute Technik, keine vernünftigen Doubles...you name it. Ergo: rechtzeitig ordentlichen UNterricht gehabt zu haben, hätte sich gelohnt.

  • Ich meine immer, es ist nie zu spät.

    Guten Abend,


    zu spät ist es, wenn man tot ist.

    Ich habe mir den Unterricht erst gegönnt, als ich 42 war.

    Geholfen hat es dennoch und zwar massiv.

    Wie sagte man bei uns auf dem Dorf:

    man wird so alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu.


    Grüße

    Jürgen

  • Ich bin 90er Baujahr und hatte in meiner ersten Spielphase im Alter von 7 bis 10 Jahren mal ein Jahr Unterricht an der örtlichen privaten Musikschule. Allerdings wegen Personalchaos bei zum Schluss ständig wechselnden Lehrern. Auch konnte man mich damals nicht mit Noten und Technikübungen begeistern. Auf der anderen Seite hatte ich mir mit 8 selber ein kleines Schlagzeugsolo ausgedacht und dieses auch bei ein paar Zeugnisausgaben vorgespielt. Offiziell hatte ich mir das natürlich zusammen mit meinem Lehrer erarbeitet.


    Zu Beginn meiner zweiten Spielphase, als ich noch in Thüringen war (im Alter von 15 bis 17 Jahren), hatte ich eine Art Mentor. Der hing auch mit einem Bein in meiner Familie mit drin.

    Er war kein Lehrer, aber sehr viel in der Szene unterwegs bzw. beschäftigt und konnte intuitiv und mit einer guten Portion Eier viele Stile bedienen. Durch den hatte ich damals viel Blut geleckt. Bis ich 18 war hatte ich übrigens noch auf meinem alten Set geübt - 3 Jahre lang durchgängig ohne Hängetoms.


    Nachdem meine 20er ziemlich durchwachsen und von Burn-out und Aufarbeiten geprägt waren, hingen damit natürlich auch ein paar spielerische Zwangspausen zusammen. 2018-2019 fing ich nach und nach an, mich auch wieder mehr mit mir allein als Schlagzeuger zu beschäftigen und hatte auch bewusst mehr oder weniger eine Bandpause eingelegt.


    Ende 2020 bis Ende 2021 hatte ich dann mal 6 Unterrichtsstunden sporadisch (auch durch Corona bedingt) bei einem Lehrer einer großen privaten Erfurter Musikschule genommen. Ursprünglich mit dem Anliegen, mich auf die Aufnahmeprüfung an einer BFSM vorzubereiten. Letztendlich dann eigentlich nur noch als Hilfestellung für meinen eigenen Unterricht.


    Ich bin also grundsätzlich Autodidakt. Befinde mich aber gerade in einem Prozess, in dem ich immer mehr in den "Flow" des ewigen Dazulernens und auch ständigen Weitergebens komme. Allein wenn ich über Noten und so ganz trockene Technikübungen wie aus Stick-Control nachdenke - da hatte ich "früher" überhaupt keinen Bock drauf. Nun ist es als angehender Lehrer mein eigener Anspruch, da grundsätzlich fit zu sein.


    Davon abgesehen bin ich relativ selbstkritisch und habe relativ hohe Ansprüche an mich selbst. Sonst hätte ich es als Autodidakt wohl eh nicht auf so ein Level gebracht. Ich stelle auch fest, dass ich hier und da spielerische Eigenheiten habe und gut improvisieren kann.


    Ich fange nun also als Autodidakt an zu unterrichten (bewerbe mich auch bald als Lehrer bei der Musikschule, bei der ich damals Unterricht hatte), will aber in Zukunft auch mehr Unterricht nehmen. Selbst wenn es erstmal nur um Didaktik gehen sollte. Es geht dabei natürlich auch um die finanziellen Möglichkeiten und welche Lehrer mich persönlich weiterbringen können. Das steht definitiv auf dem Programm. Wichtiger ist für mich jetzt erstmal, mehr aus meinem derzeitigen Stand rauszuholen.


    Weiterhin habe ich seit Kurzem ein Keyboard daheim und Bücher über Musiktheorie. Will mich auch mal mit Melodie beschäftigen und meinen Horizont entsprechend erweitern. Ist auf Dauer schon blöd, wenn man nicht weiß, was die Bandkollegen da so machen. Auf Produktionsebene sowieso. Mixing und Mastering hatte ich mir ja auch selbst beigebracht.

  • bewerbe mich auch bald als Lehrer bei der Musikschule, bei der ich damals Unterricht hatte

    Da drücke ich dir die Daumen. Bei uns setzen Musikschulen in der Regel entweder ein Musikstudium oder ein Musiklehrerdiplom irgendeiner freien Musikschule voraus. In München gibt's da ausreichend Angebot, ich hoffe in deiner Ecke sieht es ähnlich aus. Der Nachteil ist natürlich, dass man u.U. nicht sofort durchstarten kann und noch dazu finanziell erst mal in Vorleistung geht. Oder ist das ein Bayrisches Phänomen wegen Schickimicki-Klientel, dass man woanders nicht antrifft?

  • bewerbe mich auch bald als Lehrer bei der Musikschule, bei der ich damals Unterricht hatte

    Da drücke ich dir die Daumen. Bei uns setzen Musikschulen in der Regel entweder ein Musikstudium oder ein Musiklehrerdiplom irgendeiner freien Musikschule voraus. In München gibt's da ausreichend Angebot, ich hoffe in deiner Ecke sieht es ähnlich aus. Der Nachteil ist natürlich, dass man u.U. nicht sofort durchstarten kann und noch dazu finanziell erst mal in Vorleistung geht. Oder ist das ein Bayrisches Phänomen wegen Schickimicki-Klientel, dass man woanders nicht antrifft?

    Danke. Vielleicht kannst du dich ja noch an diesen Thread erinnern, in dem es mir u.a. genau darum ging:



    Das Feedback dazu war eindeutig: "Ja, geht auch ohne Studium."

    Wenn ich so drüber nachdenke, kenne ich auch ein paar Leute, die ohne Studium unterrichten.


    Mir haben auch ein paar Leute davon abgeraten, mich bei der örtlichen privaten Schule hier zu bewerben (genauere Gründe mal außen vor gelassen). Und falls ich eine Absage kriege, werde ich auch das positiv sehen, weil ich sowieso wieder hier wegziehen will.


    Der Anfang ist immer das Schwierigste. :/

  • Lohnt es sich jetzt nicht mehr? Ich meine immer, es ist nie zu spät.

    Das stimmt und ich hab auch über die Jahre immer mal 'ne Stunde genommen - ABER - letztendlich müsste ich eigentlich meine ganze Technik ablegen und komplett neu lernen, was ziemlich lange dauern würde und es würde auch sehr viel Übezeit erfordern, die ich nicht habe / mir nicht nehmen will, weil ich ja auch noch Jobs spiele, die vorbereitet werden müssen und die Band ist ja auch noch da.

  • - letztendlich müsste ich eigentlich meine ganze Technik ablegen und komplett neu lernen….

    Vielleicht ist das ja gar nicht nötig. Vielleicht kann man deine Technik sinnvoll modifizieren, ein bisschen hier ein bisschen da….

    Du schreibst auch von Dingen, die du gar nicht kannst. Die könntest du nur erlernen, wenn du deine Technik komplett umstellst? Was hast du dir denn da angelernt, was dich so behindern würde?


    Ein Knackpunkt sind natürlich deine Verpflichtungen. Wahrscheinlich würdest du erstmal schlechter werden.

    Rede doch mal mit einem erfahrenen Lehrer. Vielleicht ist es gar nicht so aufwändig.

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

  • Eine verkorkste Technik hinzubiegen ist langwierig und schmerzhaft, da man typischerweise eine ganze Menge Schritte zurückgehen muss, eh es wieder vorwärts geht. Hatte ich mal an der E-Gitarre. Es war frustrierend und zeitaufwändig, aber ich bin heute froh, da ich sonst an bestimmten Stellen einfach nicht mehr weiterkam.

  • Eine verkorkste Technik hinzubiegen ist langwierig und schmerzhaft, da man typischerweise eine ganze Menge Schritte zurückgehen muss, eh es wieder vorwärts geht. Hatte ich mal an der E-Gitarre. Es war frustrierend und zeitaufwändig, aber ich bin heute froh, da ich sonst an bestimmten Stellen einfach nicht mehr weiterkam.

    Das alles leuchtet ein.

    Ich denke, ein guter Schlagzeuglehrer würde sich genau ansehen, was er bei nils gewinnbringend lehren kann, ohne ihn zu weit von seinem momentanen Level weg zu holen. Geht dann halt nur in kleinen Schritten, und manches bleibt dann halt so wie es ist.

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

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