Es ist dieses Damoklesschwert das über wahren Künstlern schwebt.
Sie vereinen von ihrer Persönlichkeit her häufig übermäßige Sensibilität, Labilität und innere Unruhe - gepaart mit Genialität und oft einer guten Portion Spiritualität.
Irgendwie ist das ein sehr angreifbarer Cocktail.
Es gibt kaum einen Superstar, der ohne Abstürze seine Karriere in Würde beendet hat und dann noch eine durchschnittliche Lebenserwartung erreicht hat. Fast allen sind Substanzen in die Quere gekommen. Angefangen bei Mozart.
Als eingefleischter Elvisfan war das natürlich in unserer Fangemeinde schon oft Thema. Elvis war auch hier Pionier. Der erste Superstar (nach unserem heutigen Verständnis), und der erste, der sich zugrunde gerichtet hat. Ganz ohne Alkohol, Heroin, Kokain oder LSD.
Er konnte ohne seine Fans nicht leben - aber auch nicht mit ihnen. Sie haben ihn erdrückt.
24 Jahre lang stand er Abends am Tor seines Grundstücks, oder vor Auditorien, oder an Filmsets in Hollywood und hat mit ihnen gequatscht, sich fotografieren lassen und Autogramme gegeben. Er hat nie vergessen, dass seine Fans für seinen warmen Hintern sorgten.
Angefangen 1954 mit Uppers und Downers zigtausende Kilometer durch die USA gegondelt, von Auftritt zu Auftritt, in alten schrottreifen Autos, mit nem festgezurrten Kontrabass auf dem Dach. Nachts gefahren, tagsüber Show, nachts zum nächsten Ort… Zwei Jahre lang.
Das hat niemand der Beteiligten ohne "Unterstützung" durchgehalten.
Aus den "Helferlein" wurden später Opiate, die ihm von diversen Ärzten großzügig verschrieben wurden. Damit hat er sich über die Jahre innere Organe zerstört und starb mit 42 - in einem abgewrackten kranken Körper. Einsam - wie viele der zu früh gegangenen Stars.
Jemand sagte mal, Elvis sei der am schlechtesten vorbereitete Mensch auf die Auswirkungen seiner Popularität gewesen, weil es bis dahin kein Beispiel gab. Aber Blaupausen hätten ihm wahrscheinlich auch nicht geholfen, so wie sie es bis heute nicht tun. Ansonsten hätte ein Taylor Hawkins nicht so früh sterben müssen.