Mitmusiker einsammeln oder knallhart durchziehen? (Drums in der Band)

  • Darf man fragen, was für Musik gemacht wird?

    Eigene Stücke, ein Jamprojekt, Cover oder gar Tribute?

    Jazz, Rock, Schlager, Blues, HipHop, Mettl?

    Nach meiner Erfahrung und der Aussage von einigen Profis ist es wichtig und richtig, wenn alle Mitmusiker die Abläufe kennen und sich dran halten, oder so fähig sind, aufeinander zu achten und eingehen zu können. Das hilft dem Stück ungemein und macht es für alle und das Publikum erträglicher. Es sei denn, man macht Kunst, ist Künstler, etabliert und schreibt auf teurem Papier...

  • ich hab mal einige Zeit in einer bekannten Big Band gespielt, die live Tanztuniere begleitet hat bis zum Europacup.


    Die kompl. Rhythmusgruppe + alle Leadspieler der Bläser + Bandleader haben auf der Bühne den Klick im Ohr - und der ist Gesetz!

    Wer das nicht kann, braucht einen anderen Job.

    ... oder einen anderen Bandleader.


    M.

  • Vielleicht kann man dem ganzen nochmal eine weitere Richtung geben:

    Insgesamt ist natürlich klar, wohin die Reise gehen und wer am Ende was können sollte. Die Ausgangsfrage bezieht sich aber sicher auch auf Bands und Musiker, die noch zusammen wachsen und eben die typischen "Anfänger"-Probleme haben. Dass man durch viel Üben (alleine und gemeinsam) mittelfristig zu einem guten Zusammenspiel kommt, ist klar. Interessant ist hier natürlich, wie man das besonders effizient übt. Sehr hilfreich wären aber sicher auch Erfahrungsberichte, wie man sich gemeinsam verhält, bis das langwierige Üben fruchtet. Fehler passieren insbesondere live nun mal. Mit entsprechender Erfahrung kann man schon viel umschiffen und anderes schnell wieder ausbügeln.

    Was sind die sinnvollsten Sofortmaßnahmen, was hat sich bei euch bewährt, was überhaupt nicht?

    Auf was sollte man sich im Vorfeld einigen, wenn es beim Auftritt zu Problemen bei

    ...Abläufe, Patzer (z.B. verschluckte Viertel) oder das Tempo...

    kommt? Wovon hängt die spontane Entscheidung ab?

    Da könnten Tipps besonders für unerfahrenere Bands und Schlagzeuger (von denen ja immer erwartet wird, den Laden zusammen zu halten) sehr hilfreich sein.


    Ich fange mal mit dem ersten Tipp an:

    Ruhe bewahren. :)

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • 2. Blickkontakt!!!

    Bei uns funktioniert das schon sehr gut. Es reicht auch oft, wenn der Rhythmusgitarrist und ich uns anschauen. Die Entscheidung, wie weiter vorgegangen wird - meist sind’s Strukturfehler vom Sänger- liegt dann immer bei ihm, weil er erstens den Sänger schon seit 35 Jahren kennt und ihn besser einschätzen kann, wie der tickt, und weil das auch bei meinem Vorgänger und ihm immer gut funktioniert hat. Der Basser schaut dann auch uns beide an und folgt uns. Meist ist es ein Zeichen des Gitarristen, indem er den Hals der Gitarre in die Höhe zieht oder nach unten drückt und sich leicht vorbeugt. Wir wissen dann instinktiv, was gemeint ist. Oft ist es auch nur ein Augenrollen von ihm, das heißt dann, ok, wir spielen halt den Teil nochmal/weiter, den der Sänger grad singen will, auch wenn ein anderer käme.


    3. was meiner Meinung nach gut funktioniert, wenn die Time auseinander fällt, mach ich einen deutlichen Schlag aufs Crash bei der nächsten 1, dann sind alle wieder zusammen. Meist. Kommt aber auch selten vor, daher hab ich da nicht sooo viel Erfahrung.


    Edith fällt noch zu Punkt 3 ein, dass es auch funktioniert, wenn zb. alle anderen einen halben Takt voraus/hinten nach sind, dass ich einfach einen stinknormalen unauffälligen bummtschak spiele und nicht meinen 2- oder 4-taktigen Groove, solange, bis ich wieder in der time der andern bin. Klingt jetzt nicht so, aber ich bin immer richtig, auch wenn ALLE anderen was anders spielen. Das kommt daher, weil die ja nicht so wirklich mitzählen und sich mit ihrer dudelei leichter verbiegen können bzw. wo abbiegen, sobald nur einer damit anfängt. Dann geb ich halt nach und bring mich auf Spur mit ihnen. Sofern es im Song nicht auffällt natürlich.

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Ich fange mal mit dem ersten Tipp an:

    Ruhe bewahren

    Ich mach Mal weiter:

    Versuchen so wenig vorwurfsvoll wir möglich zu agieren. Schuldzuweisungen Auf der Bühne sind peinlich und helfen in dem Moment herzlich wenig.

    Es gibt so viel gute Musik auf der Welt.. ..da muss ich doch nicht Musik hören, die "gar nicht so schlecht" ist. - Hennes M. aus C


    Ich

  • Schuldzuweisungen Auf der Bühne sind peinlich und helfen in dem Moment herzlich wenig.

    Finde, das gilt auch für danach. Beim Abbau lauthals über Fehler beschweren führt nur dazu, dass jeder genervt ist und mit schlechter Laune heim fährt. Und auch beim gemeinsamen Abschlußbier sich gegenseitig ankacken sollte man sein lassen. Lieber nur kurz anmerken, dass diese oder jene Situation auf der Bühne unklar war und man gemeinsam bei der nächsten Probe nochmal dran geht.


    Ich hab mir angewöhnt, Fehler auf der Bühne (meine eigenen oder andere) mit Humor zu nehmen statt mit angespannter Miene. Je lockerer man bleibt, umso einfacher findet man gleich wieder zusammen, ist meine Erfahrung. Fehler passieren, sind sympathisch und keinesfalls peinlich. Also nicht damit aufhalten, sonst verkrampfen sich alle, was wiederum neue Fehler mit sich bringt.

  • Unseren Gitarristen krieg ich durch ein paar betonte 1sen wieder auf Spur. Beim Bassisten muss ich mich anpassen, da er sonst wahlweise den Rest des Songs stur daneben spielt oder komplett rausfliegt.

    Uff... :| so einen Bassisten kenn ich auch! Rausfliegen und danebenspielen ok, aber spätestens, wenn man ihn durch Blicke oder Betonungen darauf aufmerksam macht, sollte er kurz aufhören und auf der nächsten Eins, oder wenigstens im nächsten Abschnitt (Bridge, Chorus, ...) wieder einsetzen. Es gibt aber Musiker, die einen Song komplett auswendig lernen und nichts von strukturierenden Einteilungen halten. Wenn man das dann vorschlägt, heißt es "ach, das kann ich nicht, wir spielen einfach nochmal von vorne". Und rate mal, an welcher Stelle es wieder holpert? ...an genau derselben!


    Aber es gibt nur 2 Möglichkeiten: Entweder die Truppe verlassen, auch wenn es wehtut oder zu Unmut führt, oder viel Geduld aufbringen und die rhythmischen Grundfertigkeiten, die man als Drummer besitzt, möglichst auszunutzen und dabei diplomatisch vorgehen.

    Ganz wichtig:

    Versuchen so wenig vorwurfsvoll wir möglich zu agieren. Schuldzuweisungen Auf der Bühne sind peinlich und helfen in dem Moment herzlich wenig.

    Auf der Bühne sowieso ein No-Go!! Nicht nur, dass es die Stimmung in der Band drückt, sondern dass es oberpeinlich ist, wenn das Publikum es mitbekommt. Das war für mich ein Grund, eine meiner Ex-Bands zu verlassen. In den Proben mag das gerechtfertigt sein, wenn der Output davon profitiert. Aber auf der Bühne hat das nichts zu suchen.

    Nach meiner Erfahrung und der Aussage von einigen Profis ist es wichtig und richtig, wenn alle Mitmusiker die Abläufe kennen und sich dran halten, oder so fähig sind, aufeinander zu achten und eingehen zu können. Das hilft dem Stück ungemein und macht es für alle und das Publikum erträglicher. Es sei denn, man macht Kunst, ist Künstler, etabliert und schreibt auf teurem Papier...

    Genau so! Aber manche (und in meiner Vergangenheit größtenteils Gitarristen) glauben dann wirklich, sie sind Künstler, weil sie auf teuren Gitarren spielen. :P


    Ich mache es oft einfach so, dass ich stur weiterspiele, bis der Laden auseinander fliegt. Also in den Proben halt. Nach dem 4./5. Mal wird dann wenigstens darüber nachgedacht, wie man sich behelfen könnte. Dann sind meine Vorschläge sogar meistens willkommen, wenn ich nicht gleich sage, dass wir jetzt alle mal zählen sollen - sondern ich schlage vor, sich an dem und dem Fill o. ä. zu orientieren. Manchmal kommt dann raus, dass Gitarristen nicht wissen, ob das Tschak nun von der Snare oder der HiHat kommt. ^^


    Energie kostet es auf jeden Fall. Deshalb: Love it, change it or leave it.

    Four on the floor sind zwei zu viel. SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 20.07. Motorradtreffen Stegen-Eschbach (FR), 23.11. Lokalität Baumann Heitersheim, 30.11. Heimathafen Lörrach mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Uff... :| so einen Bassisten kenn ich auch! Rausfliegen und danebenspielen ok, aber spätestens, wenn man ihn durch Blicke oder Betonungen darauf aufmerksam macht, sollte er kurz aufhören und auf der nächsten Eins, oder wenigstens im nächsten Abschnitt (Bridge, Chorus, ...) wieder einsetzen.

    Ja mei, wir sind eine bunt zusammengewürfelte Hobbyband und der Bassist ist ein musikalischer Späteinsteiger, für den das eine echte Herausforderung ist. Da er aber gleichzeitig sehr diszipliniert ist, passiert das bei unseren (seltenen) Auftritten nie, daher sehe ich keinen Handlungsbedarf :) .

  • Ich vermute, dein Gitarrist (der gleichzeitig auch singt?) will, dass du autonom bzw. sicher mit den Abläufen bist und dich in der Hinsicht nicht auf ihm ausruhst. Auf der anderen Seite haben Frontmänner mit Texten und Melodien über mehrere Takte allerdings zusätzliche Anhaltspunkte, die du grundsätzlich erstmal nicht hast.


    Gibts denn einen bestimmten Aufhänger für eure Diskussion? Also versemmelst du Einsätze usw.? Wenn nicht, verstehe ich den Einwand des Gitarristen nur bedingt. Denn wie Jürgen schon sagte:

    Im Zweifelsfall muss man sich überlegen, ob die Sache zusammenpasst - musikalisch wie auch menschlich (was dabei miteinander einher geht).


    Nee, der jetzige Gitarrist singt nicht. Spielt nur Gitarre oder Bass. (Wir haben immernoch keinen Sänger, das wo ich von dem Sänger geschrieben habe, bezieht sich auf die vorige Band)

    Naja, er ist ja insgesamt manchmal etwas ungeduldig, aber der andere Gitarrist holt ihn da wieder runter. Er ist eh voll der krasse Typ, ich nenne ihn immer scherzhaft Jukebox. Man muss nur sagen, was man hören will... und er spielt es. Und wenn er was nicht kann oder kennt, hört er sich das Lied einmal an oder lässt sich kurz die Griffe zeigen... und dann kann der das Ding spielen. Er ist auch ein spät Berufener, spielt seit 7 Jahren Gitarre und seit 1 oder 2 Jahren Bass.


    Mir fliegt das leider nicht so zu, ich muss alles stundenlang und hart erarbeiten. Dem anderen Gitarristen gehts auch so wie mir.

    Also Songs, die wir schon länger machen, da klappt es bei mir ohne Weiteres mit dein Einsätzen, tatsächlich auch ohne Sänger, weil ich dann irgendwann den Text selber kann und dann auch weiss, wann ich was spielen muss.

    Aber bei den neueren Sachen, verkack ich es schonmal... bin da aber nicht die Einzige zum Glück. Eigentlich vertüddeln sich alle mal, nur Mr Jukebox ehr weniger oder es sind so kleine Fehlerchens, dass er das recht unauffällig weiterspielen kann.


    Ich hatte jetzt schon die Idee, mir von einigen Songs Karaokeversionen zu suchen und das zu üben. Bin da aber auch erst in der letzten Probe drauf gekommen. Heute würde ich das dann mal testen.


    Darf man fragen, was für Musik gemacht wird?

    Eigene Stücke, ein Jamprojekt, Cover oder gar Tribute?

    Jazz, Rock, Schlager, Blues, HipHop, Mettl?

    Nach meiner Erfahrung und der Aussage von einigen Profis ist es wichtig und richtig, wenn alle Mitmusiker die Abläufe kennen und sich dran halten, oder so fähig sind, aufeinander zu achten und eingehen zu können. Das hilft dem Stück ungemein und macht es für alle und das Publikum erträglicher. Es sei denn, man macht Kunst, ist Künstler, etabliert und schreibt auf teurem Papier...


    Klar, darfst du fragen :)


    Wir covern im Moment, allerdings (da ich noch nicht alles original spielen kann), ist es nicht hundertprozent original. Ich muss es dann noch für mich manchmal umbauen, wenn mir ein Fill zu schwer ist oder bei Songs, die 150 oder mehr bpm haben... da muss ich in 4teln spielen, weil ich das in 8teln noch nicht schaffe (145 ist so das absolute Maximum was ich hinbekomme).

    Wir spielen alles Mögliche an Rockmusik, sind da sehr offen für alle mögliche Richtungen.


    Ja mei, wir sind eine bunt zusammengewürfelte Hobbyband und der Bassist ist ein musikalischer Späteinsteiger, für den das eine echte Herausforderung ist. Da er aber gleichzeitig sehr diszipliniert ist, passiert das bei unseren (seltenen) Auftritten nie, daher sehe ich keinen Handlungsbedarf :) .


    Ja, wir sind auch arg zusammengewürfelt... ich bin das Küken mit 1,5 Jahren Erfahrung (und mal 4 Jahren in der Jugend- also vor über 25 Jahren), dann "Mr Jukebox" mit 7 Jahren Gitarrenerfahrung und 1- 2 Jahren Bass (er ist 38), dann unseren liebevoll genanngen "Bandpa" puuh, er spielt auch schon länger Gitarre und Bass... kann zudem auch Keyboard, Dudelsack und hat damals mal beruflich Tuba gespielt (er ist 55), er ist auch sehr chillig und für ihn sind Fehler nicht schlimm. Dann haben wir noch eine weibliche Person an der Gitarre/ Bass, sie spielt Gitarre auch scbon so um die 16 Jahre (sie ist 33) und sagt auch nie was, wenn mal nen Fwhler passiert. Sie macht selber öfters welche... find ich persönlich auch nicht schlimm (das liegt sicher nicht an ihrem Können, sondern wir haben den Verdacht, dass sie die Songs zu Hause nicht unbedingt vorbereitet).

    Also wirklich bunt gemischt...

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

    2 Mal editiert, zuletzt von Miss_Mieze ()

  • Miss_Mieze

    Nach deinem letzten Beitrag #29 wird mir die Sache klarer. :thumbup:


    Es ist demnach wohl schon gerechtfertigt, dass euer Gitarrist ein bisschen das Zepter in die Hand nimmt und mal was sagt. Was seine Ungeduld angeht - solange man da noch mit ihm reden kann, ist das schon ok. Wir sind alle nur Menschen und wenn man nicht als Profi in einem entsprechenden Umfeld arbeitet (also bspw. einfach "gebucht" ist und zu funktionieren hat) ist das auch völlig in Ordnung.


    Wenn du ohne Noten arbeitest, kann Folgendes helfen:


    • Song durch Hören analysieren und Stichpunktartig Notizen dazu machen (z.B. Tempo, Taktart, Normaltime etc., gerade / triolisch, Einsätze, markante Fill ins, ...)
    • Song auf gedämpfte Kopfhörer oder In-Ears legen und dazu spielen ... und da kannst du auch einfach die Originale mit Allem drum und dran nehmen (es nicht komplizierter machen, als es ist ...)


    Mal von deiner eigenen Vorbereitung abgesehen, würde ich wesentliche Punkte aus diesem Thread mal bei einer Probe ansprechen.


  • Also ich höre vor dem einüben die Songs natürlich durch und mache mir Notizen mit Fills, Rhythmusänderungen, etc... manchmal lasse ich mich auch von Noten aus dem Netz unterstützen, aber ehr nur, wenn ich Probleme hab mal was raus zu hören (und immer findet man ja auch die Noten nicht oder man merkt sofort, dass sie nicht stimmen).

    Joah und dann spiele ich tatsächlich zu den Originalen, wo ich mir auch die Notizen von gemacht hab. Also eingentlich klappt das auch, aber ich bin wohl sehr lern- lahm, mehr als der eine Gitarrist.

    Wenn es nach ihm ginge, würde er glaub ich sowieso am liebsten alle Instrumente alleine spielen :D

    Ist nur blöd, wenn er behauptet Song XYZ sei ja vom Schlagzeug her total einfach und ich das ja können muss (er selbst kann kein Schkagzeug spielen). Und ketzens gab es die Situation genau anders rum... da meinte er, dass ein Lied ja sauschwer wäre an den Drums... aber das war jatzt technisch ehr nicht so das Problem für mich. Und wenn ich sage, dass ich es anders empfinde, kann er sich das offensichtlich nicht vorstellen.


    Es ist demnach wohl schon gerechtfertigt, dass euer Gitarrist ein bisschen das Zepter in die Hand nimmt und mal was sagt.


    Auf was bezieht sich das genau? Weil er länger spielt als ich? Daa tun alle anderen ja auch...

    Oder weil ihm alles offensichtlich leichter fällt? Es ist echt unglaublich... seit einiger Zeit hat der andere Gitarrist das Keyboard draussen stehen... er geht da dran, probiert die Tasten aus und kann direkt die ganzen Sachen auf dem Ding spielen, obwohl er das noch nie gemacht hat. Ich hab ehr das Gefühl, dass er bei uns unterfordertt ist :wacko:

    Er hatte sich letztens noch zusätzlich bei einer anderen Band beworben, weil die sein absolutes Lieblingszeugs covern und das ne einmalige Gelegenheit für ihn ist. Was er später erzählte... und das glaub ich auch... er hat sie glaub ich alle da in Grund und boden gespielt, obwohl die Leute alle schon viel länger spielen als er =O


    Es ist wohl einfach die große Differenz zwischen ihm und mir, nicht die Zeit, aber das unterschiedlich schnelle Lernen und Können. Mit den anderen ist das ja nicht so arg und auch in der vorigen Band hatte ich beim Gitarristen/ Sänger ehr das Gefühl, dass er der Arme war, der alles X mal üben musste.

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • Es ist wohl einfach die große Differenz zwischen ihm und mir, nicht die Zeit, aber das unterschiedlich schnelle Lernen und Können.

    Das scheint mir bisher die treffendste Analyse. Solche Naturtalente sind oft etwas schwierig in der Zusammenarbeit, wenn gleichzeitig die Erfahrung fehlt. Nach 7 Jahren hat man noch so viele Flausen im Kopf, da kann es gar nicht perfekt genug sein ;) Abgesehen davon ist es mega doof, auf die wichtigste Komponente guter Songs verzichten zu müssen, das ist nun mal die Gesangsmelodie und der Text. Da muss man als Musiker mit hohem Anspruch ja unzufrieden werden und sich nach Alternativen umschauen.

    Seit wann kämpft ihr euch denn schon ohne Vocals durchs Notendickicht?


    Bei mir persönlich wäre da wahrscheinlich schnell die Luft raus, und ich würde selbst zickig werden. Mal ne Probe ohne Gesang mag funktionieren, aber ständig ohne hätte ich wirklich keine Lust drauf, sofern man nicht Instrumentalmusik macht. Wie ist denn eure Strategie aus der Misere raus?

  • Ja blöd finden wir es alle ohne Gesang, nur der eine leidet offensichtlich ganz besonders drunter... also emotional. Für mich ists ehr ein "stilles Leiden", weil ich mir damit eben schwerer tue als mit Gesang.

    Der eine Gitarrist "singt" manchmal mit... er ist kein Sänger, das merkt man auch und er sagt eben auch, dass es bei einigen Songs nicht geht, weil er dann nicht Gitarre dazu spielen kann. Also wenn er sich den Vocals annimmt, ist das für mich eine super Hilfe, auch wenn die Melodie nicht so gut ist (das stört mich nicht). Wirklich singen kann auch gar keiner bei uns... im Grunde reicht das nur für die Badewanne oder im Auto mal ne CD mitzuträllern.

    Wir sind seit Mitte März auf der Suche, alle möglichen Portale werden sehr regelmäsig durchsucht und jede/ r potentielle Sänger/ in angeschrieben... aber meist melden die Leute sich nicht zurück oder den 3, 4 Leutchens die da waren, fällt nach der Probe plötzlich auf, dass sie doch andere Musik machen wollen oder der Weg zu weit ist (oder sie merken plötzlich, dass sie gar nicht singen können =O )


    Wir suchen einfach weiter... in der Hoffnung, dass doch mal irgendwann einer auftaucht.

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • AHA !!

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Mir war nicht bewusst, wie schwierig es sein kann, zusammen Musik zu machen. Aber wenn ich mir die Beiträge hier so durchlese…

    Ich bin absoluter Session Fan, habe hunderte Aufnahmen meines Idols, wo man im Studio an der perfekten Version bastelt. Wo Fehler passieren, wo diskutiert und verändert wird.

    Naja, das sind natürlich alles Profis gewesen, aber trotzdem brauchte man oft über 20 Takes, bis das Ding saß. Take 1-5: erstmal False Starts, obwohl da wirklich jeder vorbereitet war.

    Wenn man dann ein Sinfonieorchester sieht, ich meine, da sitzen zig Leute. Ich glaube nicht, dass da auf jemanden gewartet werden muss. Obwohl bestimmt auch mal Fehler passieren, die der Zuhörer gar nicht wahr nimmt.

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

  • Wenn man dann ein Sinfonieorchester sieht, ich meine, da sitzen zig Leute

    Glaube nicht, dass sich das vergleichen lässt. Bei Recording Sessions kommen Musiker zusammen, um etwas neues zu schaffen. Mal ausnotiert, mal nicht, mal gibt/gab es nicht mal eine exakte Vorgabe, was zu spielen ist. Klar, früher konnte man ja nicht in der DAW alles vorproduzieren, und viele Stars der jeweils modernen Musik konnten wohl eher keine Partituren aus der Vorstellung schreiben. Zumal auch nicht jeder große Musiker im Rock und Jazz perfekt Noten las.


    Orchester reproduzieren meist Werke anderer, die komplett notiert und schon häufig aufgeführt wurden. Ein Orchestermusiker hat also so manches schon im Repertoire und kann den Rest mit Noten und Aufnahmen vorbereiten. Das Feintuning kommt dann vom Dirigenten. Nicht zu vergessen, die meisten Stimmen sind mehrfach besetzt.

  • Nicht zu vergessen, die meisten Stimmen sind mehrfach besetzt

    Ein wichtiger Punkt in dem Zusammenhang. Hab selbst mal in einem Blasorchester gespielt. Wenn du zu dritt die gleiche Stimme spielst und einer bei ner schwierigen Stelle aussetzt, dann merken dass vielleicht diejenigen mit der gleichen Stimme und der Dirigent, aber der gemeine Zuhörer merkt davon absolut nichts.

    (\_/)

    ( •,•)

    (")_(")

  • Aus meiner Sicht braucht es grundsätzlich (auch hier) eine Rollenverteilung.


    In vielen Stilrichtungen ist das richtige Timing wichtig und Timing-Schwankungen sind zu vermeiden. Das mag nicht für jeden Stil zutreffen und auch wenn im Pop-Rock-Bereich solche Schwankungen nicht die Regel sind, kann es natürlich einzelne Songs geben, wo Schwankungen als stilistische Mittel eingesetzt werden.


    Ich kann mich gut mit dem sinngemäßen Zitat von Mitch Dorge (Crash Test Dummies Drummer) anfreunden: "Mein Job als Drummer ist es, mit dem richtigen Tempo in einen Song reinzugehen, die Band in dem Tempo durch den Song zu bringen und am Ende gemeinsam aus Song rauszukommen."


    So interpretiere ich im Regelfall meine Rolle als Drummer. Jetzt ist die Wahrnehmung gerne unterschiedlich. Ich spiele auf den Punkt. Für den treibenden Bassisten bin ich Laid Back. Für den entspannten Gitarristen treibe ich. Und ein Song, der sich heute zu schnell anfühlt, kann sich bei gleichem Tempo morgen vollkommen korrekt anfühlen. Das gilt es meines Erachtens auch zu berücksichtigen. Und zumindest der letzte Punkt spricht für ein Spielen mit Klick; für alle.


    Live hole ich in aller Regel die Band wieder zusammen, wenn etwas auseinander läuft. Wenn aber Lead Vocals, auf denen eben die primäre Aufmerksamkeit des Publikums liegt, daneben liegen, dann ziehe ich schon auch öfters den Rest der Band auf den Track der Lead Vocals, wenn es aus meiner Sicht der "geringere Schaden" ist. Da orientiere ich mich dann am Sänger oder der Sängerin, aber ich entscheide, dass ich den Rest der Band dorthin hole. Ich könnte ja auch versuchen den Sänger einzufangen.

  • Ein wichtiger Punkt in dem Zusammenhang. Hab selbst mal in einem Blasorchester gespielt. Wenn du zu dritt die gleiche Stimme spielst und einer bei ner schwierigen Stelle aussetzt, dann merken dass vielleicht diejenigen mit der gleichen Stimme und der Dirigent, aber der gemeine Zuhörer merkt davon absolut nichts.

    Ganz genau, das ist ein wichtiger Punkt. Beim Orchester muss man sich selbst sehr weit zurücknehmen, als einzelner ist man da nichts. Ziel ist es ein gemeinsamer Klangkörper zu werden.


    lg

  • Guten Morgen,

    Ist nur blöd, wenn er behauptet Song XYZ sei ja vom Schlagzeug her total einfach und ich das ja können muss (er selbst kann kein Schkagzeug spielen). Und ketzens gab es die Situation genau anders rum... da meinte er, dass ein Lied ja sauschwer wäre an den Drums... aber das war jatzt technisch ehr nicht so das Problem für mich. Und wenn ich sage, dass ich es anders empfinde, kann er sich das offensichtlich nicht vorstellen.

    Ein Klassiker.

    Wenn ich auf Krawall gebürstet bin, lasse ich solche Leute auflaufen.

    Ansonsten: bei der nächsten Gelegenheit erzähle ich mal beiläufig was von Kirchentonarten, Hawaii-Stimmung oder dass ja der Gitarrist Dingenskirchen ganz toll nur mit den Fingern spielt, sieht ganz einfach aus ... ;)

    Orchester reproduzieren meist Werke anderer, die komplett notiert und schon häufig aufgeführt wurden. Ein Orchestermusiker hat also so manches schon im Repertoire und kann den Rest mit Noten und Aufnahmen vorbereiten. Das Feintuning kommt dann vom Dirigenten. Nicht zu vergessen, die meisten Stimmen sind mehrfach besetzt.

    Das stimmt teilweise.

    Es gibt auch nagelneue Stücke oder solche, die man nicht kennt und wer lesen kann, hat halt den Vorteil, dass er lesen kann.

    Was ich im Amateurbereich schon an Beispielsaufnahmen gehört habe, lässt mich an vielem zweifeln. Insbesondere am Tempo ...

    Ansonsten: wir sind doch hier im was-doch-gleich-für-ein-Forum? Mehrfache Besetzung, soso ...

    Also bei mir fällt es irgendwie - sagen wir mal: - oft auf, wenn irgendetwas anders ist.


    Grüße

    Jürgen

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