Es muss einen gemeinsamen Bezugspunkt geben. Das sollte der timingfeste Drummer sein.
Hat er den Klick, dann ist er die einzige Referenz.
Würde der Drummer sich an die treibende Gitarre oder den schleppendem Bass anpassen, entsteht ein chaotisches System in welchem jeder auf einen anderen hört,und es keine Timingreferenz gibt. Je schlechter die Musiker desto chaotischer.
Dass der Drummer das rhythmische Fundament gibt, Timing und Tempo inbegriffen, steht auch ohne Klick außer Frage.
Ich lese hier aber Verallgemeinerungen heraus, die m.E. einfach nicht stimmen. Eine gute Band kann auch ohne Klick ein gutes Timing haben und mitunter Temposchwankungen (gekonnt) einbauen, die die Songs bereichern. Meines Erachtens ist es essentiell, dass man aufeinander hört und miteinander spielt. Wie heißt es doch so schön "das Genie beherrscht das Chaos". Gerade aus dem Grund ist ein wirklich gutes Zusammenspiel gar nicht so einfach. Stur nach Klick kann jeder. Ok ... mit Klick kann auch nicht jeder, aber mit Metronom zu spielen sollte ja zu den grundsätzlichen Fähigkeiten eines jeden Instrumentalisten mit Rhythmusbezug gehören (also natürlich auch Bass und Gitarre).
Ich nutze tatsächlich noch meine Tama RhythmWatch - live und zum Üben mit dem Pad.
Ansonsten am Drumset im Proberaum den Klick meiner DAW.
Kürzlich hab ich live den Klick und Keyboards vom Band gekriegt. Den Klick hatte nur ich, die Keyboards gingen auch auf die PA. Ansonsten Rhythmusgitarre und Bass (von den Sängern und Sängerinnen abgesehen).
Weil das nur ein Aushilfsgig ohne Probe für mich war und der Basser da immer auf der anderen Seite der Bühne steht (ich konnte ihn auf meinen In-Ears noch so gut hören ... er mich scheinbar aber z.T. nicht), hat der Klick ein gutes Zusammenspiel z.T. sogar erschwert. Da wäre es mitunter einfacher für mich gewesen, das Monitoring der anderen komplett auszuschalten. Ist das der Sinn der Sache? Nope!