Drumspur extrahieren

  • In der Suche habe ich jetzt leider nichts gefunden. Ansonsten bitte verschieben.


    Ich habe jetzt eine APP abonniert, die Instrumenten- und Gesangsspuren extrahieren kann. Eignet sich hervorragend, um sich Playalongs seiner Lieblingsmusik zu erstellen. Zudem kann man den Song verlangsamen. (Diese Funktion hatte ich aber schon über Anytune erstanden.)

    Die APP heißt Moises. Besonders gut gefällt mir, dass man ein Metronom zuschalten kann. Macht sich gut, wenn man nicht mehr mit dem Original-Drummer zusammen trommelt, und deswegen aus dem Takt geraten kann.


    Leider funktioniert das bei sehr alten Aufnahmen nicht einwandfrei, da noch nicht als Multitrack aufgenommen wurde. Hier werden, glaube ich, nur gewisse Frequenzen erfasst, worunter dann die Bass-Begleitung leidet.


    Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit den Funktionen und entdecke jeden Tag Neues. Z.B. dass der Song ohne mich blöd ist :P

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

  • Leider funktioniert das bei sehr alten Aufnahmen nicht einwandfrei, da noch nicht als Multitrack aufgenommen wurde.

    Das Programm rechnet die Instrumente ja nicht aus Multitracks. Die liegen ja nicht vor, sonst brauchte man die App ja nicht :)

    Sehr alte Aufnahmen sind entweder Monoaufnahmen oder Stereoaufnahmen die hart L/R gepannt sind.
    Dazu noch "unsauber" also viel Rauschen, wenig Transienten, eingeschränktes Frequenzband usw. ,

    so das es für den Algorythmus des Programms schwer bis unmöglich ist da sauber zu filtern.

    Je sauberer und aufgeräumter der Mix, desto besser funktioniert so eine App.

    don´t panic

  • Die Boardsuche ist nach dem Update zwar besser geworden, so zumindest mein Eindruck, bessere Ergebnisse liefert aber immer noch eine Suchmaschine + Site Operator

    Beispiel

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Grundsätzlich kann ich das "Problem" zwar verstehen. Aber um es mal etwas zu relativieren:


    • Die App gibts noch nicht so lang (seit 1,5 Jahren oder so). Prinzipiell ist das Luxus. Mal davon abgesehen, dass man damit die Arbeit von Leuten, die wissen was sie tun (z.B. Mixing Engineers), kaputt macht.
    • Meiner Meinung nach ist das gar nicht notwendig. Ich habe bisher alle meiner Drumcovers (siehe Signatur) mit den komplett originalen Songs gemacht und im Mix nur mit etwas EQ und ggf. Limiting nachgeholfen, um meinen Drums mehr Platz zu verschaffen. Ich würde solche Covers auch niemals mit Playalongs machen (die meistens nicht mehr viel mit dem Original zu tun haben) und auch nicht mit durch Moises von Drums befreiten Originalen (zu viel Artefakte).
    • Ein wesentlicher Punkt ist meiner Meinung nach auch, dass es sogar besonders für "Nichtprofis" von Vorteil ist, auf die Originaldrums drauf zu spielen. Denn i.d.R. sind das ja sehr gute Performances, die - wenn nicht absolut tight auf Klick - auch ein gewisses Feeling transportieren, das man "spielerisch verstehen" möchte. Man hört so sofort, wenn man daneben liegt - ganz ohne Klick.


    Manchmal habe ich den Eindruck, dass technische Möglichkeiten nicht immer Gewinnbringend sind. Ich als "Produzent" bzw. zumindest jemand, der schon Aufnahmen gegen Geld für CD, Youtube, Streaming und Radio abgemischt hat, finde diese App grundsätzlich nicht so gut.

  • Leider funktioniert das bei sehr alten Aufnahmen nicht einwandfrei, da noch nicht als Multitrack aufgenommen wurde.

    Das Programm rechnet die Instrumente ja nicht aus Multitracks. Die liegen ja nicht vor, sonst brauchte man die App ja nicht :)

    Sehr alte Aufnahmen sind entweder Monoaufnahmen oder Stereoaufnahmen die hart L/R gepannt sind.
    Dazu noch "unsauber" also viel Rauschen, wenig Transienten, eingeschränktes Frequenzband usw. ,

    so das es für den Algorythmus des Programms schwer bis unmöglich ist da sauber zu filtern.

    Je sauberer und aufgeräumter der Mix, desto besser funktioniert so eine App.

    Oh okay, da bin ich wieder etwas schlauer. Danke!

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

  • m_tree


    Ich benutze die App nur für mich privat. Ich mache keine Aufnahmen von meinem Getrommel (das will eh niemand hören), und ich glaube auch nicht, dass ich den Profis damit auf den Schlips trete.

    Es geht einfach nur um die Freude daran, einen Song begleiten zu können.

    In diesem Fall habe ich gefühlt 200x zum Original gespielt. Wie ich oben schon schrieb, hat man eine gute Orientierung ob man im Takt ist. Ich besitze eine ziemlich gute Transkription, und den Song kenne ich seit Ewigkeiten.


    Da kam mir der Gedanke, dass ich gerne mal alleine dazu spielen würde, ohne Hilfe. Und so stieß ich auf die App.

    Irgendwie fühlt sich das gut an, einmal der Drummer zu sein…

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

  • Ein wesentlicher Punkt ist meiner Meinung nach auch, dass es sogar besonders für "Nichtprofis" von Vorteil ist, auf die Originaldrums drauf zu spielen.

    Genau das ist doch für Anfänger extrem schwierig und störend wenn man noch nicht alles exakt 1:1 drüber spielen kann.

    Vielleicht kann man auch nicht mehr als einen einfachen GrundBeat und will sich erst langsam an das Original herantasten.

    Selbst mich würde es sehr stören wenn ich über eine Drumspur trommeln sollte. Außerdem ist ein großer Nachteil das man seine Fehler weniger hört.


    Aber eine gute Alternative zu solchen Tools ist zum Beispiel karaoke-version.com

    Da kann man sich seine Tracks nach belieben zusammenstellen und hat sie garantiert im original Arangement, Tonart und Tempo.
    Zumal mit 3€/Song auch nicht teuer.

    don´t panic

  • Aber eine gute Alternative zu solchen Tools ist zum Beispiel karaoke-version.com

    Da kann man sich seine Tracks nach belieben zusammenstellen und hat sie garantiert im original Arangement, Tonart und Tempo.
    Zumal mit 3€/Song auch nicht teuer.

    Ich habe jetzt 32€nochwas für ein Jahr bezahlt. Unbegrenzte Uploads. Finde ich günstig.

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

  • Ich hab die App auch (allerdings die free Version mit beschränkten Uploads), hab ich schon seit nem Dreiviertel Jahr drauf, aber noch nie ausprobiert :pinch:

    Vllt wäre das mal der Anlass, es doch mal zu tun. Ich spiele einfach immer über die vorgegebenen Drums drüber oder wenn ich bei yt zufällig nen drumless Track finde nehm ich den (hab ich aber auch schon länger nicht mehr gemacht).


    Genau das ist doch für Anfänger extrem schwierig und störend wenn man noch nicht alles exakt 1:1 drüber spielen kann.

    Och ich ignorier das Drumherum einfach, wenn ich es (noch) nicht kann.

    Irgendwann dann juckt es doch in den Fingern und nach und nach kommt dann das ein oder andere dazu (wenn ich mit dem Song sicherer geworden bin) und der Vorteil von einem "kompletten" Song ist, man kann sich direkt mal anhören, was der Drummer da macht und man wird ja auch quasi bei jedem Üben daran erinnert, dass man ja da noch ne Baustelle hatte.


    Ich hatte das nämlich mal bei einen Song, da konnte ich ein Teil nicht und hab dann immer zu einer drumless Version und den Song auch in der Band gespielt. Gar nicht mehr daran gedacht, dass ich ein Fill für mich geändert hatte... und nach nem halben Jahr, mal in das Original reingehört und gedacht: "upps, da war ja noch was." :D

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • Den Nutzen der App stelle ich gar nicht in Frage und ich schließe nicht aus, dass ich die auch mal Schülern empfehle.


    Genau das ist doch für Anfänger extrem schwierig und störend wenn man noch nicht alles exakt 1:1 drüber spielen kann.

    Vielleicht kann man auch nicht mehr als einen einfachen GrundBeat und will sich erst langsam an das Original herantasten.

    Selbst mich würde es sehr stören wenn ich über eine Drumspur trommeln sollte. Außerdem ist ein großer Nachteil das man seine Fehler weniger hört.

    Mal davon abgesehen, dass es diese Möglichkeit erst seit kurzem gibt und ich das Original immer einem leblosen Playalong vorziehen würde, ist deine Aussage widersprüchlich. Denn wenngleich das Originalschlagzeug so extrem störend sein sollte (für mich übrigens nicht nachvollziehbar - und ich hab auch mal mit sowas angefangen) ist es doch auf der anderen Seite gerade der beste Indikator für eigene Abweichungen davon (bzw. Spielfehler).

  • … ist es doch auf der anderen Seite gerade der beste Indikator für eigene Abweichungen davon (bzw. Spielfehler).

    Wenn ich mich verspiele, sehe ich das auf meinem Notenblatt. Ich lese die Takte (zwei, drei Stück) im Voraus, und wenn dann nicht das, was ich gerade gelesen habe, dabei herauskommt, habe ich einen Fehler gemacht. Das höre ich doch dann, und merke es sofort. Was soll daran so schwierig sein?


    Ich muss dazu sagen: ich habe zum Original solange geübt, bis ich meinen Kontrahenten überhaupt nicht mehr gehört habe. Jeder Schlag saß auf den Punkt.

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

    Einmal editiert, zuletzt von Drum Bee ()

  • Ich wollte hier nur die Möglichkeit aufzeigen, dass man auch zum Originaltrack mit Drums trommeln kann. Mit Abweichungen vom Original beziehe ich mich auch aufs Timing und Feeling. Dass klar ist, was man spielt, setze ich voraus. Egal ob vom Blatt oder aus dem Gedächtnis.

  • Ich benutze die Moises App seit ca. zwei Monaten sowohl in meinem Unterricht, für Drum Cover als auch zum transkribieren, sie macht vieles einfacher, auch wenn sie nicht perfekt ist und man immer im Einzelnen schauen muss, ob sie das gewünschte Ergebnis erzielt.


    In meinem Unterrichtsgeschehen ist die App ein voller Gewinn, da ich die Drumspur nach dem Trennen der Spuren stumm schalten kann und so Schüler*innen Songs auf ihrem Niveau begleiten können, ohne sich dem Druck ausgesetzt fühlen zu müssen, das Original nachspielen zu müssen.


    Einige Videos von mir zum Thema Real Book Drumming sind mit der stummgeschalteten Drumspur verewigt, so beispielsweise "Freddie Freeloader", "Straight, No Chaser" oder "A Call For All Demons". Mit Besen tut die App sich schwer.


    Beim transkribieren ist sie eine Hilfestellung, wobei ich ausdrücklich sage Hilfestellung, da man immer noch das komplette Audio zum Vergleich heranziehen muss, denn Moises trennt nicht unbedingt supersauber.


    Alles in allem aber eine super Sache!

  • Allerdings nur solange man 1:1 nachspielen möchte oder kann.

    Der Meinung bin ich nicht. Ich hatte auch nie Probleme damit über fertige Liedern mit den Original Drum Tracks zu spielen. Bin da m_trees Meinung, ich nehms aber auch nicht so genau mit 1:1 auswendig lernen. Auch beim Originaltrommler wird vermutlich viel spontan passiert sein (natürlich wirds Ausnahmen geben, aber bei der Musik die ich großteils höre glaube ich weniger), da ists mir wichtiger ich klinge im Fluss gut und passe das Fill auf das Setup und auf mich an, anstatt das Fill eins zu eins zu erzwingen und dadurch eventuell den Flow oder das Feeling zu verlieren.


    Ansonsten ist die App für viele sicher eine gute Sache.


    lg

  • Aber ist nicht gerade das dazwischenhauende Original-Fill störend, wenn man ein eigenes Fill spielt? Besonders Anfänger tun sich doch schwer, ihr eigenes, vereinfachtes Ding durchzuziehen, wenn das Original-Schlagzeug gleichzeitig etwas viel komplizierteres spielt. Und ich finde es für mich in den meisten Fällen auch eher nervig. Mir macht es einfach mehr Spaß, wenn ich frei zur Musik spielen kann und nicht in das Original-Korsett gezwängt werde.

    Und wenn ein Anfänger ein Lied durch Mitspielen gelernt hat, ist es gut, das auch mal ohne die Original-Spur zu spielen, weil einen die ja schon ein bisschen an der Hand nimmt. Man kennt das ja gut vom Singen: Solange man im Radio mitsingt, passt alles super. Wenn man dann aber ohne die Stütze singt (Karaoke oder Band), dann ist es gleich viel schwieriger. Der Effekt ist beim Schlagzeug natürlich kleiner, weil man keine Töne treffen muss, aber eine Timingstütze ist das Original-Schlagzeug schon. Spielt man dann mit einer Band, fällt das weg.


    Natürlich kann man wunderbar zum Original spielen. Das haben schon Generationen von Musikern getan und so erfolgreich gelernt. Und wenn man die Schlagzeug-Stimme genau wie im Original lernen möchte, ist das auch super. Ich wollte nur sagen, dass es schon auch viele Vorteile dafür gibt, die Spur zu entfernen.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Aber ist nicht gerade das dazwischenhauende Original-Fill störend, wenn man ein eigenes Fill spielt?

    Für mich nicht, aber ich war da vermutlich schon immer stur. :D Ich sehe das eher als Mitmusiker, spielen halt zwei Schlagzeuger die andere Fills spielen. Es kommt ja auch darauf an ob im Fill irgendwelche wichtigen Betonungen sind, die sollte man dann schon treffen. Wenns nur durchgehendes 16tel Geballer über das Set verteilt ist, ist das meiner Einschätzung völlig egal wie man das orchestriert.

    Mir macht es einfach mehr Spaß, wenn ich frei zur Musik spielen kann und nicht in das Original-Korsett gezwängt werde.

    Ich fühle mich da nicht in ein Korsett gezwängt, ich sehe das eben als Mitmusiker, einer davon spielt zufällig das gleiche Instrument.


    Aber in Wahrheit ists wunderbar das es die Möglichkeit gibt, so hat keiner mehr Ausreden warum er nicht spielen/üben kann. :D


    lg

  • so hat keiner mehr Ausreden warum er nicht spielen/üben kann. :D

    Oh ja, diese negative Begleiterscheinung hatte ich noch gar nicht gesehen. :D


    Das Original sehe ich auch gerne als Mitmusiker in der Rhythmusabteilung. Da habe ich es aber am liebsten, wenn die Originalspur möglichst einfach und straight ist. Das lässt mir den Raum, vollkommen unpassendes Zeug dazwischen zu frickeln. :)


    Am Ende sind das alles ähnliche, aber doch unterschiedliche Übungsmethoden, die sicher alle ihre Daseinsberechtigung haben.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Und wenn ein Anfänger ein Lied durch Mitspielen gelernt hat, ist es gut, das auch mal ohne die Original-Spur zu spielen, weil einen die ja schon ein bisschen an der Hand nimmt. Man kennt das ja gut vom Singen: Solange man im Radio mitsingt, passt alles super. Wenn man dann aber ohne die Stütze singt (Karaoke oder Band), dann ist es gleich viel schwieriger. Der Effekt ist beim Schlagzeug natürlich kleiner, weil man keine Töne treffen muss, aber eine Timingstütze ist das Original-Schlagzeug schon. Spielt man dann mit einer Band, fällt das weg.

    Jetzt kommen wir der Sache näher :)


    Deine Argumentation liest sich natürlich schlüssig. Allerdings übersiehst du da ein m.E. sehr wichtiges Detail:


    Spielt man als Schlagzeuger mit einer Band, ist man i.d.R. selbst der Klick bzw. der "Timekeeper" für die Band - unabhängig davon, ob man selbst einen Klick im Ohr hat oder nicht. Und auch wenn man als Drummer nicht der Fels in der Brandung der Band ist - eine echte "gute" Band spielt zusammen, dynamisch.


    Nimmt man nun einen älteren Song, der noch live ohne Klick eingespielt wurde und entfernt die Drumspur ... da muss man die Schwankungen und natürlichen "Zieher" im Song schon genau auswendig kennen (nix mit Noten ;) ) oder sich einen Klicktrack dazu bauen. Das Playback kann sich jedenfalls nicht - wie eine Band - an dein Timing-Machtwort anpassen. ;)


    Ich hatte ja vor zwei Jahren Rosanna von Toto gecovert. Die Nummer ist ja sehr berühmt - der Drummer auch. Davon abgesehen, dass Jeff Porcaro nach eigener Aussage ein "schlechter" Notenleser bzw. primär ein Gehör- und Gefühltrommler war, wurde die Nummer ohne Klick eingespielt. Ich musste das schon genau analysieren und richtig üben, um eine zum Original passende Performance abzuliefern. Und die Playalongs, die ich dazu so gefunden hatte ... sorry ... <X

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!