DW 5000 an 18' BD Beater?

  • Hi, ich bin kein Drummer, aber mein Sohn 7 Jahre hat Unterricht und heute sein erstes eigenes Set bekommen: Sonor aq2 Bop (18 BD, 12 Tom, 14 Standtom) mit zusätzlicher 10' Hängetom.

    Ich habe etwas Erfahrung mit Backline und alles erstmal provisorisch selber aufgebaut, aber dabei kamen mir einige Fragen...


    1. habe eine alte aber gepflegte DW 5000 Fußmaschine geschenkt bekommen. Der Beater ist möglicherweise aber für ne 18' BD etwas zu lang... muss der Kopf das Fell der BD absolut mittig (auch in der Höhe) treffen, oder sind gewisse Abweichungen unproblematisch? Wenn ich den Beater weiter in die Aufnahmeschelle stecke, damit er etwas tiefer trifft, droht das andere Ende der Metallstange fast das Fell in der Ruheposition zu berühren – ist das normal?

    2. ist ein Filzbeater dieser Art überhaupt für eine eher jazzig klingende kleine BD und ein Kind geeignet?

    3. Braucht man für ne 18' BD eine Erhöhung vorn, oder ist das nur für 16' und kleiner nötig?

    4. Und wenn ich gerade Fragen zur BD stelle: Das Resonanzfell hat bisher kein Loch, die BD könnte etwas mehr Kick und etwas weniger Resonanz vertragen – wie und ggf. Womit würdet ihr dämpfen?


    Danke für kurze Tipps. Für das Fein-Tuning werde ich dann versuchen, einen Drummer zu finden, der mal vor Ort Hand anlegt.

    Anbei noch zwei Fotos der BD:

  • Bei meiner Tama Club-Jam Bass (auch 18") wollte ich den Beater zwar nicht exakt mittig von Fell einstellen, aber doch auch nicht zu weit oben auftreffen lassen. So habe ich tatsächlich die Stange des Beaters etwas (geschätzte 3 cm) gekürzt, damit diese nicht unten in das Fell sticht. Mit dem Spielgefühl komme ich noch gut klar.

    Bei einem mittig eingestellten Beater wäre die Stange (und damit der Hebelarm) dann so kurz, dass es sich meines Erachtens negativ auf die Spielbarkeit auswirkt.

    Mich würde aber auch interessieren, wie andere Kollegen das so handhaben, zumal ich mir aktuell eine ATV 18" Bass für mein E-Set zugelegt habe und ich mich frage, ob ich da nicht einfach den langem Beater im oberen Bereich auftreffen lasse. Das hat ja auf den hörbaren Sound nun wirklich keinen Einfluss.


    Edith hat noch schnell ein Handyfoto eingefügt.

    Fragen und Beiträge zu E-Drums können zu heftigen Reaktionen und Nebenwirkungen führen.

    Einmal editiert, zuletzt von Mai-Carsten ()

  • Guten Nachmittag,


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    wo der Schlägel auftrifft, ist Geschmackssache.

    Manche schwören auf die Mitte, manche schwören auf mehr oder weniger knapp daneben. Bei so einer kleinen Fußhupe sind die Möglichkeiten beschränkt.

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    der Schaft ist zu kurz, wenn er oben herausfällt und zu lang, wenn er unten am Fell kratzt. Alles dazwischen ist im Rahmen der geschmacklichen Einstellung.

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    ja, das ist der Standard. Passt für alles, auch Jazz.

    Manche Speziallisten schwören auf Schaf- bzw. Kunstschaffell, aber das ist schon wieder speziell für die besonders sanften Musikanten.

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    Wo ist vorne?

    Eine Erhöhung braucht man dann, wenn es ohne nicht geht.

    Geht es ohne, braucht man sie nicht.

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    für Jazz würde ich sanft dämpfen, Filzstreifen sind hübsch, aber in der Anwendung umstritten. Innen ein weiches Deckchen ist immer gut. Bei meiner alten Blondine liegt die Babydecke drin. Schaumstoff in jeglicher Couleur geht auch.

    Da ich Pragmatiker bin: wenn nix anderes da ist, klebe ich auch einfach mal Tempo mit Gerband aufs Fell. Sieht scheiße aus, hilft aber.

    Man könnte für mehr Anschlagsgeräusch und fokussierteren Klang auch ein Loch ins Resonanzfell machen.

    Ich würde aber mal überlegen, ob man den Schlegel einfach mal auf Plaste umdreht. Das ist zwar im Jazz streng verboten, macht aber mehr Anschlagsgeräusch und kosten nix außer ein paar Schraubendrehungen.

    Für die Grobstimmung würde ich die Schrauben so drehen, dass möglichst an jeder ein ähnlicher Ton klingt (optimalerweise der gleiche). Vorsichtshalber würde ich erst mal tief stimmen.

    Richtig tief ist der Ton kürzer und das Anschlagsgeräusch prominenter (also gerade so, dass der Eimer nach Bassbariton klingt). Das ist zwar dann kein Bebop in modernem Verständnis, aber alltagstauglich auch in anderen Gefilden.

    Das Alter des Spielers spielt keine Rolle. Das hört man nur beim Gesang.

    Schöne Bude.

    Das Sofa räumen wir dann morgen auf.


    Grüße

    Jürgen

  • Ich würde als erstes mal das Tauchrohr der Tomhalterung kürzen. Weiß nicht, für welche Zielgruppe Sonor die entwickelt hat oder ob hier Teile eines alten Sonnenschirms verbaut sind. Diese Länge erhöht nur das Gewicht, ohne jeden Nutzen.


    Zum Pedal wurde eigentlich alles erwähnt, ich finde das völlig ok so. Mittig auftreffen halte ich selbst für gar nicht erstrebenswert, da die Mitte eines Fells ja immer ein Schwingungsknoten ist und daher nicht das volle Klangpotenzial einer Trommel ausnützt. Der Rest betrifft eher das Spielgefühl, ob nun Erwachsener oder Kind. Falls ihr keine optimale Einstellung findet, kann man auch zusätzlich die BD noch mit einem Riser aufbocken.

  • Schöne Bude.

    Das Sofa räumen wir dann morgen auf.

    ;( ;( Jup!

    Danke für eure netten und schnellen Antworten.


    Noch gleich ne Frage hinterher: ich hatte gebraucht bei eby Kleinanzeigen auch ne DW 5000 HiHat-Maschine bekommen. Wenn ich die HiHat auf ne Kindergröße einstelle, ist die HiHat-Stange nach oben recht lang. Gibt es dafür unterschiedliche Längen zu kaufen?

  • Ich würde als erstes mal das Tauchrohr der Tomhalterung kürzen. Weiß nicht, für welche Zielgruppe Sonor die entwickelt hat oder ob hier Teile eines alten Sonnenschirms verbaut sind. Diese Länge erhöht nur das Gewicht, ohne jeden Nutzen.

    Ja, das habe ich auch schon gedacht, dass das eher für Steh-Drummer geeignet ist :)

  • Hallo

    Ich denke mal das der Beater irgendwo im Zentrum aufschlagen sollte. Ist wie bei anderen Trommeln auch. Einfach mal eine Tom an verschiedenen stellen anschlagen. Einfach mal hören wie sich der Klang, übers Fall gesehen, verändert. Das gleiche kann man auch mit einer Bassdrum machen. Den Beater nehmen und mal aufs Fell klopfen. Da wo es am besten für einen selbst klingt-da machst du den Beater hin. Würde aber grob sagen, dass ich persönlich bisher immer etwas über der Mitte den Aufschlagspunkt hatte.

    Schau dir die Fußmaschine mal genau an. Wie man sieht wird der Beater eh ein wenig nach rechts versetzt auf dem Fell auftreffen, weil nun mal die Pedalmitte auf der Mittelline der Bassdrum liegt. Der Schlägel ist demnach etwas versetzt. Es sei den man hat ein Knick im Beaterschaft. Bei mir sind es etwa 2cm. 20" sind etwa 50 cm. Also horizontal etwa bei 27 cm-von links gemessen.

    Vertikal bin ich bei 29cm-also 4cm oberhalb der Mitte. Wenn ich jetzt einen Radius von ca. 5cm nehme, dann sollte es so in etwas passen.


    Beater-Varianten sind so eine Sache. Solange ich mit Sticks unterwegs bin, sehe ich keine Grund die Bassdrum mit einem Muffkopf (Mr.Muff) zu spielen.

    Würde mal sagen, dass davon abhängt was man bedienen möchte.


    Mr. Charly Antolini Das ist nun mal auch Jazz und da wird wohl so ein Beater, den ihr da auf dem Bild am Start habt, völlig legal sein und die Musikpolizei kein Strafzettel verteilen. In dem Fall von Charly würde ich sogar auf einen harten Beater tippen.


    Es gab schon mal eine Diskussion hier im DF über dieses Thema>> Beaterposition <<


    Thema Loch in der Bassdrum Ja oder Nein? >>>Loch in der Bassdrum<<<


    Wie man eine Bassdrum dämpft? Da gibt es viele Möglichkeiten.

    Ich schwöre auf 4 lagiges Recycling WC-Papier>Hab ich wirklich drin. War mal in einer Notlage und da konnte mir nur noch Toiletten-Papier helfen.

    Seit dem benutze ich es nur noch.

    Gib mal Klopapier in die Suchmaske ein-dazu findest du einiges-auch von mir und die Geschichte wie es dazu kam.

  • Zur Dämpfung...

    Jürgen nimmt ein Tempo, ich klebe auf die Innenseite vom Fell ein kl. Filzstück, hab aber auch schon (weil Fell auf Tour fast durch war) ein anderes Stück Trommelfell da aufgeklebt, wo der Beater trifft.


    Wir reden hier von einem Kind zu Übungs-/Lernzwecken und nicht vom Studio für Highend-Aufnahmen!


    Schlägel, Stange von HH, einfach kürzen, immer nur das nötigste um die Reserven nicht zu vergeuden - lohnt nicht, da eine Extra-Rohr zu kaufen.

    Wen stört das Rohr von der Tommhalterung in der BD?? Pipifax! lassen, wenn es sonst nicht stört.



    Nachtrag:

    ich spiele schon seit Jahrzehnten 18er Bassdrums, die sind immer auf dem Boden gestanden, Riser vielleicht bei 16".

    Gelegentlich spiel ich ein Doppelhuf-Pedal, das bekomme ich bei der 18er BD niemals auf die Mitte, scheiß egal, hat sich noch nie irgendjemand beschwert, daß das nicht ordentlich klingt. Der Rest ist Esoterik!

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Ich würde weder HiHat-Stange noch Tomhalter kürzen. Beides schränkt ja die Einstellmöglichkeiten nicht ein. Es wäre also im Wesentlichen Kosmetik. Und die kann sich deutlich beim Wiederverkaufswert bemerkbar machen. Sowas kann man später immer noch machen.

    Beater würde ich auch lassen, wie er ist. Stange soweit rein, dass das untere Ende das Fell nie berührt, fertig. Dann trifft der Beater bei der 18er vermutlich etwas über der Mitte auf. Macht gar nichts. Wenn es irgendwann stört, könnt ihr einen Riser testen. Der ist nämlich genau dafür da: Die Bassdrum am Schlagfell anheben, damit das Fußpedal besser dran passt.


    In die Bassdrum ein Kissen, bei Bedarf vorne ein Loch rein. Da, wo der Beater auftrifft, einen Fellschutz aufkleben. (https://www.thomann.de/de/fellschutz.html)

    Mehr würde ich nicht machen.


    Das ist ein schönes Schlagzeug, das man zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter optimieren muss. Ich würde den Kleinen jetzt mal spielen und Spaß haben lassen. :thumbup:


    Bitte an ordentlichen Gehörschutz denken!

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Moin

    Ich bin auch für Riser/ Raiser.

    wozu, damit ein 7-Jähriger garantiert schlechter an das Hängetom kommt?

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Hier

    Da, wo der Beater auftrifft, einen Fellschutz aufkleben.

    Dazu hatte ich beim Kauf eines neuen Fells (3 Jahre her) auch mal gefragt. Hier Es ging eigentlich nur darum, dass einige BD-Patch´s etwas rau sind und den Beater abnutzen. Ich habe mir daraufhin die durchsichtigen von Evans gekauft.


  • Muss aber gestehen, dass ich den Pad nur kurz drauf hatte. Hydrauliks sind schon sehr robust, da war das Patch irgendwie überflüssig. Das Fell davor war auch ein doppellagiges. Nach 20 Jahren ohne zusätzlichem Beaterschutz schon nicht gerade kurzlebig. Das Fell habe ich allerdings wechseln müssen, weil mir die Innenfolie gerissen war. Fühlte sich beim spielen gut an-klang aber sehr bescheiden. Die Aüßere Folie war noch "ok".

    Daher wäre mal die Frage nötig. Ist das Patch wirklich für den Schutz da oder steht da eher der mehr an "Attack" im Vordergrund? Habe auch schon gesehen, dass die Schutz-Pads von innen verklebt wurden, um halt mehr Stabilität an der Aufschlagstelle zu bekommen.

    Klanglich wird sich jedenfalls etwas tun. In welchem Umfang muss man testen. Mir gefiel es nicht so.

    Es kommt natürlich aufs Fell an. Ich spiele sehr oft doch Hartplastik oder Holzbeater, wenn man da klassische Felle wie ein Powerstroke 3 oder so verwendet dauert es bei mir gar nicht mal so lang bis ich im Fell stehe und mich wundere warum mein Pedal nicht mehr zurückkommt. Generell würde ich sagen einfach einen Patch drauf, das hält dann noch länger, wenn man experimentieren will holt man sich ein neues Fell. Gerade am Anfang ists bezogen auf den Sound egal, da gewichte ich die Haltbarkeit stärker.


    lg

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