Unterschied Swing, Shuffle, Triplet Feel

  • Denkst du nicht, dass das mit entsprechender Musik geht? Ich weiß nicht.


    Wenn ich mir einen Blues auf die Kopfhörer lege, die entsprechenden Noten vor mir habe und den Song schon x Mal gehört habe….glaubst du nicht, dass ich damit für den Hausgebrauch klar komme?

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

  • Na klar geht das. Aber nur hören, was der Drummer macht, erfordert mehr Erfahrung, als wenn man noch das Bild dazu bekommt. Ob nun live oder Video. Ging jedenfalls mir früher so. Heute höre ich vieles auch ohne Bild, aber ich hab 40 Jahre Übung darin. Und wenn ich nicht genau höre, was passiert, hilft mir immer noch das Ansehen.

  • Moin :)

    Da bisher niemand Hörbeispiele gepostet hat (glaube ich?), mal drei Beispiele - die natürlich immer abweichen können, da das alles ja immer auch subjektiv und Auslegungssache ist.

    Aber für meine Begriffe bezeichnet man (immer im Drumkontext gesehen) als

    Swing, wenn du auf dem Ride die Viertel mit Akzent auf 2 und 4, sowie die 2+ und die 4+ ("Skip Note") spielst. Normalerweise begleitet von der getretenen Hihat auf 2 und 4, ganz klassisch unterlegt von der Bass auf den Vierteln. Ist aber eher altbacken und z.B. im Bigband-Kontext verbreitet:

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    Shuffle wiederum beinhaltet immer alle Achtelnoten, während du gleichzeitig die Snaredrum auf den Achteln mitspielst. Normalerweise mit Backbeat (also Akzenten auf 2 und 4), gerne auch mal Halftime. Nicht selten auch mit Ghostnotes auf den restlichen Achteln oder in den Zwischenräumen.
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    Triplet-Feel ist nicht zwingend ein festgeschriebener Groove, vielmehr einfach eine Art zu spielen. Eben triolisch.
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  • Der Groove am Anfang des ersten Videos erinnert mich an das hier:


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    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

    Einmal editiert, zuletzt von Drum Bee ()

  • Der Groove am Anfang des ersten Videos erinnert mich an das hier:

    Haha, da hast du jetzt nen Song mit Swing und Shuffle rausgesucht. Das Intro/Zwischenspiel ist ein Swingpattern, der Rest ein Shuffle.

    Ähnlich hier

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  • Ach du je. Wer soll da noch durchsteigen?

    Und dies zeigt in meinen Augen, dass es hier nur um Worte geht.


    In der Praxis wird es garantiert überlagernde oder synonyme Verwendungen geben, so dass die Differenzierung bzw. deren Versuch rein akademisch ist.

    Rogers, Gretsch und Toontrack beherrschen mein Leben!

  • Wow! Bei dem shuffle Video, was Der Dührssen gepostet hat, fiel es mir schwer einige der shuffles überhaupt auseinander zu halten bzw den Unterschied zu erkennen, bis mir wieder einfiel, dass er schrieb, dass die Snare ja auch Teil davon ist...oh mein Gott, was es alles noch zu lernen gilt....

  • Habe den Thread nicht gelesen. Es gibt da schon Unterschiede.


    Triolen sind die Basis und grundsätzlich drei Noten / Schläge pro gerader Zählzeit. Vergleichbar mit 3er, 6er oder 12er Rhythmen.


    Ein Shuffle lässt die mittlere Note der Triolen aus. Es entsteht das typische Pattern. Auf der Hi-Hat z.B. ... eins der Paradebeispiele ist "Rosanna" von Toto. Hier mein Cover zum Song:

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    Swing bezeichnet grundsätzlich eine Art des Jazz'. Typischerweise ein Shuffle-Feel, allerdings wird von jeder zweiten Triole nur die erste Note gespielt. Meist auf dem Ride.


    Ein weiteres Video von mir hatte ich übrigens nachträglich umbenannt, weil es kein echter Shuffle ist. Mein Ride-Pattern ist hier zwar geshuffelt, aber die Triolen mit der doppelten Fußmaschine haben nichts mit Shuffle zu tun.


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    ... ich war mal so frei hier eigene Beispiele anzubringen. ;)

  • Swing, Shuffle und Triplet Feel

    Leicht vereinfacht und in umgekehrter Reihenfolge würde ich sagen:

    • "Triplet Feel" kenne ich im Deutschen nicht; soll wohl "triolisch" oder "ternär" heißen. Dabei werden zwei Einzelnoten so interpretiert, als handle es sich um eine Triole, bei der die mittlere Note ausgelassen wird. Zwei Achtel werden also zur ersten und letzten Note einer Achteltriole.
    • Shuffle sind Rhythmen, bei denen eine Ebene (z.B. die Achtel) der Rhythmik triolisch / ternär (s.o.) interpretiert werden. Als Grundrhythmus würde der Schlagzeuger dabei alle Achtel (also alle Triolen mit ausgelassener mittlerer Note) auf Becken oder Snare spielen.
    • Swing bezeichnet im Allgemeinen einen Musikstil; Informationen gibt es im WWW zu Hauf.
      Wenn "Swing" oder "swing" in den Noten steht, fühle ich mich aufgerufen, das Stück in ebendiesem Stil zu interpretieren. Ein Kernelement dabei ist die Phrasierung. Für den Anfang tut es eine ternäre (s.o.) Aufteilung, bei der auf dem Ride-Becken das typische Swing-Grundmuster erklingt: Viertelschlag gefolgt von zwei triolischen Achteln (also erstes und letztes Achtel einer Achteltriole). Damit liegt man nicht ganz falsch, aber nicht nur im Ride-Muster, sondern auch bei der Phrasierung (Unterteilung der Notenwerte) gibt es ein riesiges Spektrum: Die Einzelnoten können weiter auseinander oder enger beieinander liegen als in ternärer Aufteilung. In sehr schnellen Tempi werden Achtel oft zu echten Achtel (binär), im mittleren Tempo eher ternär oder etwas zwischen binär und ternär und im ganz langsamen Tempo kann es auch weiter sein: Punktiertes Achtel plus Sechzehntel; erste und letzte Note einer Quintole ... Klingt kompliziert, aber das ist alles mehr gefühlt als berechnet.

    M.

  • "Triplet Feel" Dabei werden zwei Einzelnoten so interpretiert, als handle es sich um eine Triole, bei der die mittlere Note ausgelassen wird. Zwei Achtel werden also zur ersten und letzten Note einer Achteltriole.

    Warum müssen es zwei Noten sein? Ich kann auch nur die mittlere Note einer Triole spielen und einen Triolen-Feel inne haben.

    Dazu mal ein ein Video. (Takt 3)

    Triplet Rhythms

    Egal welche Subdivision ich nehme. Die gleiche Anzahl an Noten und in etwa die gleiche Anordnung klingt immer ein wenig anders.


    Takt 2 wäre ein Swing-Part mit einer polyrhythmischen Komponente.


    Habe mal einige Notationen zusammen gesammelt, die so in Richtung Triplet-Fee gehen und was ich persönlich darunter verstehe.

    Das eine oder andere kommt einen bestimmt bekannt vor.

    An einer stelle bin ich mir allerdings auch nicht so sicher, ob man da von Triplet-Fee reden darf.

    z.B. wenn ich es auf eine andere Subdivision übertrage. Sind teilweise nur Sachen zum üben und werden wohl nie in einem musikalischen Zusammenhang auftauchen. Einige Sachen hören sich triolisch an, sind es aber nicht.


    Noch mal so ein Swing Ding-ist einfach nur schön (Takt 6)

    Take five


    Würde vielleicht noch eine vierte Sache hinzufügen. Die Triole als Stilmittel.

    Thema Beschleunigung oder/und Entschleunigung von Drumparts.

    Stilistik und Feel würde ich Außen vor lassen und es als Effekt bezeichnen.

    Dazu einfallen würde mir z.B. der "Single-Stroke-Four" (Takt 9-12)

    Allgemein: Ich spiele Viertel Triolen anstatt 8tel (langsamer) oder anstatt 4tel (schneller). Ich finde, dass so manchmal die Unterschiede nicht so krass sind.

    Habe das mal in Takt 13 und 14 versucht darzustellen. Sieht ein bisschen wüst aus-geht mit dem Programm leider nicht anders. (Hoffe es ist so richtig)

    Die getretene Hi-Hat ist in beiden Takten der Puls.

  • und was ich persönlich darunter verstehe.

    Der Satz bringt die Krux eurer Diskussion auf den Punkt. Jeder meint unter dem Begriff Triplet-Feel etwas zu verstehen, aber im Grunde scheint mir das kein feststehender Begriff zu sein.


    Ihr könntet euch da jetzt seitenlang drüber auslassen, welche Schläge wo stehen könnten und was ein Triplet-Feel definiert. Aber wär das nicht eher was für ein gemeinsames Bierchen am Stammtisch?


    Ich schlage folgende Lösung vor: Triplet-Feel ist der Oberbegriff aller nicht straighten Rhythmen, also aller ternär gespielten Grooves. Dann haben nämlich alle irgendwie recht, und jedem bleibt mehr Zeit, Swing und Shuffle zu üben, bis das Zeug wirklich sitzt.

  • Guten Morgen,


    ähnlich wie hier werden die Begrifflichkeiten auch von nicht so ganz perfekten Arrangeuren munter durcheinandergewirbelt.


    Wenn man verstehen will, sollte man erst mal das Denglisch nach Möglichkeit einschränken.

    Ternär ist ternär und "triplet feel" ist so ein Wischi-Waschi, der von Binär mit ein bisschen Hüpfen im Hinterkopf bis knallhartem Shuffle alles bedeuten kann.

    Ich würde so etwas stets im Zusammenhang konkret am Werk diskutieren, alles andere ist irgendwie wolkig.


    Dasselbe gilt auch für Swing und Shuffle, das kann auch mal eine Mischung sein oder wie auch immer.

    Einerseits spielen wir ja alle nur da hinten das laute Zeug, aber auch an anderen Geräten stellt sich die Frage, was es bedeutet, wenn es diese oder jene Musikrichtung (!) sein soll und da fallen einem dann ganz schnell auch die mannigfachen Unterabteilungen ein, die sich so im Laufe der Musikgeschichte gebildet haben.


    Für den Beginn würde ich so anfangen (alles andere ist fortgeschritten):




    Grüße

    Jürgen

  • Triplet-Feel ist der Oberbegriff aller nicht straighten Rhythmen, also aller ternär gespielten Grooves.

    Diese Definition ist für mich als leidenschaftlicher in-between-Spieler nicht tragbar ;)

    Für mich gilt: Triplet ist wenn die nächsthöhere Notenlänge durch 3 geteilt wird (also z.B. ternäre Achtel durch Drittelteilung von Vierteln), binär wenn durch 2 geteilt wird. Welche Werte dieser Teilung gespielt werden, also z.B. ob man durch Weglassung bei den Triplets einen Shuffle oder einen Swing erzeugt, ändert nichts am grundsätzlichen Time-Feel.

    Alle anderen "Teilungen" sind möglich aber auch nicht straight, sondern irgendwo in-between.

  • Und noch eine Ergänzung von mir:


    "Feel" hat nichts mit Theorie und Noten zu tun. "Feel" ist eine rein praktische Sache, über die man nicht nachdenkt.


    Meiner Meinung nach sind (Schlagzeug-)noten auch nicht mit Schriftsprache vergleichbar bzw. das eigentliche Musizieren nicht mit Sprechen.


    Musik macht man mit den Ohren und mit dem Gefühl. Es geht um Emotionen. Das spielerische Können ist letztendlich nur das Handwerk, das Mittel für den Ausdruck.

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