Hach, was für ein wunderbares, niemals endendes Thema! Es gibt unzählige Threads, in denen das mindestens nebenbei schon viel erörtert wurde, aber so richtig zusammengefasst und völlig frei von anstehenden Becken-Anschaffungen noch nicht. Nach dem einschneidenden Erfolg meines Threads über Eure Zweit-Set Philosophie(n) vor nicht ganz einem Jahr dachte ich, dass man mal wieder so eine Diskussion starten könnte.
Gestern habe ich mir folgendes Video angeschaut:
Und daraufhin noch das:
Im ersten Video wird Ian Paice offensichtlich mit einer Beckenserie konfrontiert, die ihm eher fernliegt. Ich finde es cool, wie er bei den Rides und HiHats eigentlich durchweg sagt, dass diese Becken nichts für ihn sind. Am Ende hängt er sich aber doch eines ans Set, welches ihm noch am ehesten zusagt. Natürlich ist das Marketing, aber ehrlich ist er trotzdem. Er macht ja schließlich damit mindestens auch Werbung für "seine" präferierte Serie. Ich möchte hier auch gar nicht auf spezielle Serien und Hersteller eingehen.
Es geht mir darum, was die beiden Koryphäen dann auch im zweiten Video sagen: Dass jeder Drummer irgendwann seine Becken findet und selten noch mal was anderes so richtig haben möchte.
Und da hats bei mir geblinkt!
Ich bin nach ein paar (Irr-)Wegen schließlich wieder da angekommen, wo ich angefangen habe. Ich bin jetzt erst Anfang 30 und möchte mir nicht anmaßen zu sagen, dass sich da nie wieder was ändern würde. Aber es sind im Grunde die Becken, die mir ganz zu Beginn über den Weg gelaufen sind. All die neuen Trends, ob sie jetzt mit trocken, trashy oder was auch immer zu tun haben, finde ich schon auch mal ganz interessant und bilde mir hin und wieder ein, das wäre was für mich. Aber mein innerstes Ich sagt trotzdem nein.
Ich finde das ziemlich spannend und überlege mir oft, woher das kommt. Hat es mit dem eigenen Charakter zu tun, dass man für neues generell sehr offen ist oder eben gerne am Gewohnten festhält? Oder sind es die äußeren Umstände, wie man an den "Beckensound" seines Lebens herangeführt wird? Also zum Beispiel, im Unterricht und beim Musikverein hingen immer schon nur Paiste-Becken und so prägt sich der tendenziell kristalline Sound ein. Oder es hat mit der eigenen Lieblingsmusik zu tun und man findet in diesen und jenen Becken dann den Sound seiner Idole wieder?
Warum sind aktuelle Trends eher trockene Becken? Ist es einfach Hörgewohnheit oder gibt es echte technische Argumente, elektronische Musik mit hellen Becken zu spielen und aufzunehmen? Redet man sich manchmal auch nur ein, dass man dafür nun was ganz bestimmtes braucht?
Wie ist das bei euch so?