Sex and Drugs and Rock'n Roll und Geldgier (aus dem "Taylor Hawkins gestorben"-Thread)

  • Da es bis zum heutigen Tage keine offizielle Erklärung gibt, bleibt halt auch alles nur Spekulation.

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  • Was ich weiß, hat Taylor auch extremes Lampenfieber gehabt, immer noch, vor jeder Show. Und zwar so richtig richtig, dass er echt darunter gelitten hat. Da greift man halt dann auch nach Helferleins.

    Das geht schnell. Hatte das mal eine Zeit lang, also krasses Lampenfieber. Habe dann nicht absichtlich was genommen, aber mir gedacht "das wird schon, wenn du vor dem Gig mit den Kollegen 2 Bier getrunken hast."

    Four on the floor sind zwei zu viel.

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  • Interessant ist die Ansicht, Alkohol würde einem bei irgendetwas helfen...

    Alkohol schädigt vom ersten Tropfen an den Körper. Ich sage nix gegen Genuss, muss ja jeder selber wissen. Aber Alkohol als Krücke zu benutzen zeugt von zuwenig Grips.

    Ich hab schon zuviele dran krepieren sehen (also Leute, die ich persönlich kannte), das Zeug ist genauso ein Dreck, wie alle anderen Drogen. Wenn die gesellschaftlichen Schäden eingepreist werden müssten, würd sich sowieso kaum einer das Zeug leisten können.

    Ich weiß, dass ich hier gegen den Strom schwimme, aber jeder hat es selbst in der Hand. Und auch Herr Hawkins hatte wohl zuwenig Grips, was das angeht, genau wie Herr Scott und andere...

  • Guten Morgen,


    bei aller Liebe zum Superstar (ich habe ja selbst den ein oder anderen daheim): die Verharmlosung von schädlichen Mitteln halte ich für problematisch.

    Sucht und Abhängigkeit haben nicht mit "zuwenig Grips" zu tun, aber es ist auch nichts, wonach man halt mal so eben greift, weil es irgendwo zwickt.


    Beim Thema Lampenfieber fehlt mir das Verständnis.

    Ich selbst habe welches, leide aber nicht darunter, weil ich es positiv bewerte. Ich habe auch keine Angst vor der Bühne. Und da unterscheide ich klipp und klar: wer Höhenangst hat, gehört nicht auf den Kran, wer Angst vor Zahlen hat, gehört nicht in die Buchhaltung, wer Angst vor Schlangen hat, gehört nicht in die Reptilienabteilung.

    Wenn sich da mal eben mehr Leute dran halten würden, gäbe es weniger Medikamenten(ab)usus, Drogenkonsum und sonstige Ausfälle bis hin zum Exitus.


    Ansonsten ist das Musikantenleben aus verschiedenen Gründen tatsächlich gefahrenträchtig. Auf der einen Seite kommt man leichter an zweifelhafte Substanzen ran und das teilweise unstete Leben mag den ein oder anderen verführen.

    Von daheim aus meinem billigen Amateursessel heraus ist das Urteilen natürlich leicht (bin ja auch Sportuniversaltrainer und Universumsgeneralpolitiker vor dem Bildschirm bei Chips und ... ähm ... ja, also ... äh ... natürlich Mate-Tee).


    Den Hype um diese Kapelle und deren Trommler habe ich bislang nicht so richtig verstanden, aber Erkenntnis soll ja mit dem Alter kommen, vielleicht bin ich noch zu jung.

    Mir schwant aber irgendwie, dass die Foo Fighter-GmbH vielleicht auch ein bisschen geschäftstüchtig ist. Möglicherweise bin ich aber auch nur neidisch, dass ich bislang alle überlebt habe, aber immer noch nicht in der Festhalle spielen durfte. Man weiß es einfach nicht so genau.


    Vielleicht sollte ich mir das Ding einfach mal ansehen, aber sechs Stunden?

    Das hält doch ohne ... ähm ... also ... einem Getreidekaffee niemand aus?


    Obwohl, bei Wagner dauert's doch auch immer etwas länger?


    Die Todesursache war übrigens Herzstillstand.*


    Grüße

    Jürgen


    *) Der Klassiker, wenn der Hausarzt den Totenschein ausfüllt.

  • Die Erkenntnis, dass die Foos eine großartige Band sind, hat nix mit Alter zu tun, sondern mit Geschmack. Sie haben (für meinen Geschmack) gute Musik, die mitreißt, kommen extrem sympathisch rüber und sind sicher keine schlechten Musiker.

    ICH zb. verstehe NULL den Hype um Rammstein, diese Band find ich absolut zum kotzen. Bis auf die Feuershow. Aber dazu brauch ich weder diese grausliche Musik noch die unsympathisch grausliche Stimme vom Sänger.

    Trotzdem haben die unglaublich viele Fans. Naja, die leiden halt alle an Geschmacksverwirrung 8o


    Ich hab auch nix verharmlost.

    Aber ich finde, wenn Taylor nicht auf die Bühne gegangen wäre, wäre der Welt schon was entgangen.

    Es gibt zwar hunderte/tausende Trommler auf der Welt, die mindestens so gut sind wie er, seine energiegeladene Spielweise kann ich aber bei nicht soooo vielen beobachten. Und schon gar nicht gepaart mit so einer sympathischen Ausstrahlung.

    Und das schreib ich jetzt nicht nur posthum, das hab ich auch schon lange vor seinem Tod gesagt.


    Ich finde, die 6 Stunden sind keine verschwendete Lebenszeit. Auch wenn man die Foo Fighters nicht mag. FF Songs wurden eh nur ca. 1 Stunde lang gespielt.

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  • Die Sucht bzw Abhängigkeit kommt aber erst später.

    Schlimm ist die Verharmlosung und der nahezu barrierefreie Zugang zu Alkohol.

    Und das die Folgekosten allen aufgebürdet werden.


    Jedes Jahrzehnt hat seine Helden. Grunge war halt nie meins, und Trio war auch ne großartige Band...

  • Mir erschließt sich der Hype um Herrn Hawkins auch nicht. Und das ist zweifellos ein Generationenphänomen.

    Diese emotionale Ausschlachtung passt zu Herrn Grohl. Jedem das Seine.

    Die Foos gehen da halt so mit um. RUSH waren da anders - und dieser Verlust war - imho - wesentlich schwerwiegender für die Musikwelt.

  • Den Hype um diese Kapelle und deren Trommler habe ich bislang nicht so richtig verstanden, aber Erkenntnis soll ja mit dem Alter kommen, vielleicht bin ich noch zu jung.


    Mir erschließt sich der Hype um Herrn Hawkins auch nicht. Und das ist zweifellos ein Generationenphänomen.

    Diese emotionale Ausschlachtung passt zu Herrn Grohl.

    Ich weiß nicht so recht, aber meine persönliche Meinung ist, dass solche Statements sehr gut in einen Thread passen würden, der "Wie findet Ihr die Foo Fighters?" oder "Wie findet Ihr die Trommelei von Taylor Hawkins?" hieße.


    Das hier ist aber ein RIP-Thread für Taylor Hawkins und ganz vielleicht passen dann solche Kommentare nicht ganz so gut.


    LG Ralf

  • Diese Diskussion, ob jetzt der Hype gerechtfertigt ist oder nicht, kann man ja jetzt unendlich weiter treiben.


    Fakt ist, die Foos hatten wohl einige Charthits mehr als RUSH. Und die haben das Wembley Stadion gefüllt. Schafft jetzt nicht jeder. Ob das ein Gradmesser ist, weiß ich nicht. Gut, bei Helene Fischer waren wohl noch etwas Leute mehr. Kann man machen, wenn man will.


    Mediales Ausschlachten gehört wohl irgendwie zu den Amis. Als damals Tony Sly (den kennen viele nicht) gestorben ist, wurde das auch ausgeschlachtet. Ist eben so.


    Dave Grohl hat mit Nirvana einfach die Musikwelt verändert. Das mag an vielen alten Leuten vorbei gegangen sein, ist aber nicht weiter schlimm. Ich weiß auch gerade nicht, was in den Charts läuft.


    Er hat dann mit Foo fighters weiter gemacht. Da hat meine Meinung nach jedes Album ein/zwei Filler, was man von nevermind nicht behaupten kann. Für die Foos haben dann auch noch Hunderte Musiker ihre Instrumente nach Oberitalien gekarrt, um EINEN Song zu spielen. Das hat sicherlich auch dazu beigetragen.


    Die mukke von LED Zeppelin, pink Floyd, etc. und der Umgang mancher Gruppenmitglieder mit Drogen hat sicher auch einiges ausgelöst. Im Übrigen kann ich den Hype um diese Bands nicht nachvollziehen, ist meiner Meinung nach alte Leute-Musik. Aber die hatten ja früher nichts anderes.


    ICH hab schon zu mehr Songs der Foo Fighters getrommelt als zu RUSH. Deswegen hat Hawkins mich beeinflusst, die anderen nicht. Deswegen war ich traurig, als er gestorben ist. Den Tod des RUSH-Trommlers musste ich erst nachschlagen. So hat vielleicht jeder seine Geschichte.

    Es gibt so viel gute Musik auf der Welt.. ..da muss ich doch nicht Musik hören, die "gar nicht so schlecht" ist. - Hennes M. aus C


    Ich

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  • Taylor Hawkins und die Foo Fighters in allen Ehren, aber mich wundert dass man für einen doch eher durchschnittlichen Drummer und Musiker so ein Konzert veranstaltet? Da hätten das andere weitaus mehr verdient.

  • Schlimm ist die Verharmlosung und der nahezu barrierefreie Zugang zu Alkohol.

    Ich glaube eher, dass man es sich in solchen Kreisen "leisten" kann, den "barrierefreien Zugang" regelmäßig (täglich) zu nutzen. Also wenn man nicht mehr unbedingt am nächsten Tag aufstehen muss und sich gewissermaßen auf seinem Erfolg ausruhen kann. Hoffe ihr versteht, was ich meine, möchte damit nicht sagen, dass die Foos nicht hart arbeiten!

    Wenn ich nämlich von mir/uns aus gehe, dann kann sich jede Dorfkapelle bei/nach jedem Auftritt für umme und ausgiebig besaufen, und verharmlost wird es sowieso. Man macht es nur nicht, weil man noch einen "normalen" Job hat und irgendwann wieder Montag ist.

    Taylor Hawkins und die Foo Fighters in allen Ehren, aber mich wundert dass man für einen doch eher durchschnittlichen Drummer und Musiker so ein Konzert veranstaltet? Da hätten das andere weitaus mehr verdient.

    Das ist ja immer die Sache. Die Drummer, die technisch und musikalisch am besten sind, haben für gewöhnlich nicht diesen Erfolg und hauen sich auch nicht regelmäßig weg, weil es um ihre Brötchen geht. Spätestens seit ich versucht habe, "Walk" nachzuspielen mit den durchgetretenen HiHat-Achteln und dem powergeladenen Floortom Groove (übrigens auch bei Best of you), bin ich nicht mehr der Meinung, dass Taylor Hawkins ein durchschnittlicher Drummer ist.

    Dennoch sind die Foo Fighters nicht Queen und in meinem Umfeld hat Taylors Tod die allermeisten kalt gelassen (hoffe es ist ok, wenn ich das so schreibe...). Auch diese derzeit oft geteilte Performance von "Times like these" am vergangenen Samstag im Wembley löst in mir persönlich nichts aus, auch wenn die Umstände tragisch und traurig sind. Man muss dafür Fan und Teil der "Foo Fighters Family" sein, aber das ist ja ok. Die Fangemeinde ist offensichtlich so groß, dass so ein Konzert wie am Samstag ausverkauft ist, und dann ist klar, dass das eine emotionale Veranstaltung wird, wenn auch für Außenstehende teils unverständlich.

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  • Guten Morgen,


    wir sind ja hier nicht auf der Beerdigung.

    (Falls ich mich irre, bitte ich um Aufklärung)


    In einem Forum sollte man auch aus Ereignissen lernen dürfen und das geht nur, wenn man auch mal über Tabus diskutiert.

    Immer nur wegsehen und schönreden bringt die Lebenden auch nicht weiter, im Gegenteil. Und die Lebenden sind wichtig. Sie können von den Toten lernen.

    Und gerade die zu früh Verstorbenen sind oftmals Beispiele dafür, wie irgendwo irgendetwas schief gelaufen ist. Das zu erkennen und daraus Schlüsse zu ziehen und letztendlich vielleicht sogar umzusetzen, wie man es besser machen kann, ist doch das, was die Welt weiter bringt. Immer nur "er war großartig" und "Schnaps, das war sein letztes Wort" ist doch auch nicht angemessen, es sei denn man möchte es vielleicht doch durch Verschweigen verharmlosen.


    Ganz offensichtlich war der Held polytoxikoman.

    Soll das ein Vorbild sein?

    Man kann es abspalten und sagen: ja, nein, aber er hat doch immer so schön gelächelt und war so nett.

    Dennoch: er hat sich letztendlich selbst hingerichtet und seine Arbeitskollegen haben dabei quasi zugesehen.

    Es kann mir keiner glaubhaft erzählen, dass man es so gar nicht merkt, wenn einer auf der Tournee folgendes intus hat:

    "»... zehn verschiedene Arten von Substanzen«, darunter THC – das in Marihuana vorkommt –, trizyklische Antidepressiva, Benzodiazepine und Opioide"

    (Quelle: https://www.spiegel.de/panoram…fa-474a-92ee-dc6026ad818b).

    Das heißt konkret: der Mann hat Zeug genommen, um hoch zu kommen, der Mann hat Zeug genommen, um runter zu kommen, letztendlich hat der nur funktioniert, weil es so schöne Mittelchen gibt. Ohne die wäre er nicht das gewesen, was er war und ohne die wäre er aller plausiblen Wahrscheinlichkeit nach nicht weit weg von daheim ganz allein im Hotelzimmer mit gerade mal 50 gestorben.

    Die Frage für den Beobachter noch weiter weg vor der Rechenmaschine ist doch: kann man nur Rockstar werden, wenn man sich alles Mögliche einfährt?

    Gibt es Alternativen? Oder kann man nur Rockstar werden, wenn man sich mit diversen Mitteln hilft?


    Diese Fragen darf man sich umso mehr beim Club 27 stellen (alles Superhelden mit oftmals zweifelhaftem Lebenswandel), aber auch beim ein oder anderen King. Und man darf sich fragen: was ist eigentlich mit denjenigen, die im hohen Alter noch leben und sogar unterwegs sind: sind das nur die Stars der zweiten Reihe? Oder sollte man sich besser an denen orientieren, vielleicht haben sie ja etwas richtig(er) gemacht? Oder einfach mehr Glück gehabt?


    Ich finde schon, dass die aktuelle Vermarktung des Todes ein Geschmäckle hat.

    Natürlich gönne ich es allen, die daran verdienen. Das gehört zum Geschäft. Aber die Heiligsprechung möchte ich der Aktion dann doch verwehren.


    Grüße

    Jürgen

  • Taylor Hawkins und die Foo Fighters in allen Ehren, aber mich wundert dass man für einen doch eher durchschnittlichen Drummer und Musiker so ein Konzert veranstaltet? Da hätten das andere weitaus mehr verdient.

    Diese Diskussion ist aber müßig, weil objektiv nicht zu beurteilen.

    Wenn Grohl als langjähriger Mitmusiker und offenkundiger Freund von Hawkins meint, er müsse soetwas (für einen guten Zweck) veranstalten, dann ist das doch schön.

    Das hat doch nichts mit musikalischen Geschmäckern, oder streitbaren Qualitäten zu tun.


    EDIT: Ihr lest doch, dass die Fans beeindruckt und bewegt diese Veranstaltung wahrgenommen haben. Is´doch jut so, oder?

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  • Moin,


    ich kann das große mediale Echo auf Hawkins Tod und dessen große Nachwirkung schon nachvollziehen.


    1. Er ist mitten während einer Foo Fighters Tour gestorben und hatte kurz zuvor noch scheinbar topfit Bühnenshows abgeliefert. Neil Peart, der hier zum Vergleich herangezogen wurde (was ich etwas seltsam finde, aber gut), war wegen einer längeren Krebserkrankung schon lange raus aus dem Geschäft und wirklich überraschend war die traurige Nachricht dann letztendlich nicht.


    2. Taylor hatte eine sehr lebensfrohe "Sunny Boy"-Ausstrahlung und wirkte sehr gesund und glücklich. Ich war total überrascht von der Nachricht über seinen Tod, da ich die Foo Fighters lediglich oberflächlich kenne und somit seine Geschichte mit Drogen nicht verfolgt hatte. Hawkins sah einfach nicht wie jemand aus, den man am nächsten morgen tot im Hotelzimmer findet.


    3. Die hier schon oft angesprochene Beliebtheit der Foo Fighters, die mehrere Generationen umspannt. Bands wie Rush & Co würden wohl kaum Festivals wie Rock am Ring headlinern. Ich glaube, wir in unserer Drummer-Blase haben da manchmal ein sehr verzerrtes Bild der Realität.


    und nicht zuletzt:

    4. Hawkins war wohl ein sehr offener, freundlicher Mensch, der viele Freunde hatte. Sonst würde ein solches Tribute-Konzert in diesem Ausmaß nicht stattfinden. Viele kürzlich verstorbene Musiker hatten sich in ihren letzten Jahren stark von der Gesellschaft und ihrem Freundeskreis abgewandt (z.B. Dolores o' Riordan) oder waren eher introvertiert (Peart). Da wäre so eine "Gästeliste" wohl nicht zustande gekommen.

  • Danke an Jürgen, sehr wahre Worte. Ich war gerade dran, etwas ähnliches zu schreiben. Die Foo Fighters sind eine geile Band (gewesen??), Hawkins war ein sehr guter Rockdrummer, und anerkannt bei seinen Kollegen. Dass da jetzt zwei Tribute-Konzerte stattfinden (demnächst soll ja noch eins in LA sein), finde ich ein bisschen drüber, Hawkins war ja nicht Haupt-Songwriter oder so. Thema Geschmäckle. Dave Grohl ist schon sehr geschäftstüchtig. Viele halten ihn für die coolste Socke im Business, einige aber auch für ein riesiges egoistisches Arschloch. Ja, Taylor mag sein allerallerbester Freund gewesen sein, trotzdem...


    Und das Quasi-Heiligsprechen von Künstlern sollte man mit extremer Vorsicht genießen. Wir wissen quasi nichts über diese Menschen, aktuell Free Britney. Manche verhauen ihre Frau oder gehen ununterbrochen fremd. Manche sind einfach nur arrogante Arschkrampen, die damit durchkommen, weil sie berühmt sind. Manche pflegen zweifelhafte Vorlieben, wie Mr. Manson. Und sehr viele werfen ein, was die Pillendose hergibt, oder sie saufen wie die Bürstenbinder. Man schaue sich Obduktionsberichte von Prince, Herrn Jackson, Scott Weiland oder eben Taylor Hawkins an, oder den so coolen Lemmy Kilmister, der jeden Tag literweise Jackie getrunken und Speed eingeschmissen hat. Mit der Zeit hat sich das gewandelt von offensichtlichem Konsum von Heroin und Koks hin zu Medikamenten. Das ist tragisch, aber andererseits haben diese Leute auch alle ein Umfeld. Und wie Jürgen schon so richtig gesagt hat, dass Hawkins 10 verschreibungspflichtige Substanzen intus hatte, läßt zwei Schlüsse zu: Entweder alle anderen im Umfeld machen es genau so, oder sie haben bewusst weggesehen. Und klar, wenn einem der beste Kumpel so stirbt, ist das tragisch und traurig. Aber manche betreiben auch Selbstmord auf Raten, und bei allem Feiern des Lebenes von Taylor Hawkins: Der Mann war schwerstens süchtig, wahrscheinlich würde er ohne das noch leben. Und auch sein bester Kumpel hat ihn davon nicht abhalten können oder wollen. Er hatte ja Heroinprobleme in den 90ern, und Sucht ist einerseits eine Krankheit, andererseits aber auch eine Entscheidung, die man trifft. Noch niemand wurde zum Saufen oder zum Koksen gezwungen. Das ist auch keine Schuldzuweisung, das steht mir eh nicht zu. Aber es ist wie es ist.


    Fazit: Genießt die Musik, denn die bleibt!

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Thema Geschmäckle. Dave Grohl ist schon sehr geschäftstüchtig.

    Also wenn mein Freund/Bandkollege/Mitarbeiter plötzlich versterben würde, der mit Leidenschaft auf der Bühne stand, würde ich im Rahmen meiner Möglichkeiten um ihn würdig zu verabschieden auch die verdammt größte Bühnenshow die ich organisieren kann auf die Beine stellen. Bei mir wären das zugegeben eher 3 Kumpel vor ein bis zwei Dutzend Zuschauern. Bei David Grohl fällt es naturgemäß etwas größer aus. Aus der Größe der Veranstaltung aber zu schlussfolgern, dass er sich damit nur die Taschen vollstopfen will, scheint mir aber schon zumindest eine ziemliche Unterstellung...

  • Neben dem vielfältigen Drogenkonsum war auch das stressige Touren für Hawkins seinen Tod verantwortlich.


    Ich hatte irgendwo im Netz gelesen, dass Taylor seinem Chef praktisch angefleht hat weniger Konzerte zu machen, weil er sich ausgebrannt fühlte. Aber Herr Grohl scheint die Anzeichen für einen seelischen und körperlichen Burnout scheinbar nicht wahrgenommen zu haben.


    2 Tribut Konzerte samt DVD Vermarktung haben da ebenfalls ein Geschmäckle bei mir über den geschäftstüchtigen Dave Grohl hinterlassen.

  • Rampen: Zunächst unterstelle ich nix. Als ich gehört habe, dass es noch ein weiteres solches Konzert geben soll, fand ich das schon etwas befremdlich. Und dass die Verabschiedung von Taylor Hawkins etwas größer ausfällt als die von Jerry Shlabotnik von den Pimple Poppers ist auch klar. Aber zwei große Tributes, mega professionell, mit 50 Kameras, beschränkten Möglichkeiten des Sehens und und und. Wie Jürgen sagte, a Gschmäckle hat's. Andererseits schadet es niemandem. Aber man darf ja geteilter Meinung sein.

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  • Naja, das 2. gibts ja deswegen, damit auf jeder Seite der Erdkugel die Fans die Möglichkeit haben, dabei zu sein. Obwohl es natürlich von New York nach LA auch schon wurscht ist, da kann man gleich nach London fliegen. Allerdings war Californien Taylors Heimat und LA nun mal eine große Stadt, andererseits ist England/London sowas wie eine zweite Heimat für die Foos. Also ich finds nicht so befremdlich, dass sie 2 Tributkonzerte machen.

    Beschränkte Möglichkeit des Sehens würd ich so auch nicht unterschreiben, immerhin hat MTV das auf YouTube gestreamt und wer hat kein YouTube? Kaum ein Konzert kann/konnte von so vielen gesehen werden. Leider passen halt auch ned alle, die das gern live vor Ort gesehen hätten, ins Stadion. Das sind weltweit einfach viel zu viele.

    Ich würde mich jetzt so auch nicht als ausgesprochener Foo Fan bezeichnen. Ich mag sie, ich mag viele Songs von ihnen, und seit Rockin'1000 hab ich mich etwas mehr mit ihnen beschäftigt. Aber ich hätte mir das Konzert gern vor Ort angesehen, mit einem Ticket+Flug+Unterkunft um vermutlich insgesamt knapp 1000€. Nicht nur wegen der Foos. Ich würde das wohl für keine einzelne Band machen, aber wenn so viele Größen zusammenkommen, dann ist das eben nicht nur ein Tribut für TH, sondern auch ein once-in-a-lifetime-Konzert. Abgesehen von der Stimmung durch den Grund, warum das stattfand.

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  • Ich hatte irgendwo im Netz gelesen, dass Taylor seinem Chef praktisch angefleht hat weniger Konzerte zu machen, weil er sich ausgebrannt fühlte. Aber Herr Grohl scheint die Anzeichen für einen seelischen und körperlichen Burnout scheinbar nicht wahrgenommen zu haben.

    "Irgendwo im Netz" ist halt so eine Sache. Aber wenn das wahr ist, dann ist die "Family" wohl eher ein Familien-Unternehmen. Man tut sich als Fan natürlich schwer mit solchen Tatsachen (?), ging mir genau so bei Bon Jovi, als Richie Sambora "plötzlich" nicht mehr auf der Tour aufgetaucht ist und es später hieß, Jon Bon Jovi hätte ihm keinen Freiraum gelassen und er braucht eine Auszeit (die wahrscheinlich für immer sein wird). Als Fan kann da eine Welt zusammenbrechen, weil das mit der (vorgegaukelten) "Familie" über Jahrzehnte doch gar nicht sein kann.

    Aber wir müssen uns merken: Diese Leute verdienen damit ihr Geld. Solange es gut läuft, kann man das auch als Familie verkaufen. Wenn Dave Grohl anlässlich des Todes seines Kollegen das Wembley ausverkauft, dann hat er jedenfalls alles richtig gemacht, egal in welcher Hinsicht. Ich meine, dass sogar ein Teil (oder alles?) der Einnahmen einem guten Zweck zukommt!? Egal. Die Bude war voll, die Veranstaltung ist kein finanzieller Totalschaden, Fans und Band hatten eine gute Zeit und es war "one of these days" in 1000en Milliarden Jahren, an dem sich ein Bruchteil der Menschheit an einem doch relativ kleinen Ort irgendwo im Universum zusammengefunden hat und sich gefreut hat. Ungefähr nochmal etwa 1000x so viele an vielen verschiedenen Orten freuen sich ebenso oder regen sich darüber auf oder tun ihr Unverständnis kund. Den meisten ist es egal oder sie wissen nicht mal was davon.

    Aber wenn jemand sagt, hier würde ein Tod finanziell ausgeschlachtet, dann würde ich gerne mal beim nächsten Einkauf im Discounter auf die Finger schauen oder der nächsten Feilscherei zuhören, wo es um die eigenen Vorteile geht. :)

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