Das Thema optimale Spiellänge und Aufteilung der Stücke ist eigentlich schon wieder ein eigener Thread und sehr individuell. Ich kenne es sehr unterschiedlich. Von kurzen 4 Stück Sets und dann Trinkpause über 6 x 40 Minuten mit einem internen Spannungsbogen zum Ausruhen bis hin zu 3 Mal 1,5 Stunden. Alles kann, nix muss.
Mein erster Auftritt steht bevor und ich traue mich nicht.
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das kommt aber blöd, wenn nicht mindestens 3 Bands an diesem Abend spielen. Wennst die einzige Band bist mit 20 Minuten, dann kommt ja keiner, oder wenn, dann kein zweites Mal
Das ist natürlich ein Punkt, es kommt natürlich darauf an was das genau für eine Veranstaltung ist. Bei einer Privatfeier wärs wieder wurscht wie lange die Band spielt, da kann man danach die Konserve auch einschalten, bzw. wenn das lauter Musiker sind, wäre da was mit multiplen Besetzungen auch möglich. Aber rein prinzipiell hast du natürlich schon recht. Allerdings war ich bis jetzt genau einmal die einzige Band am Abend. Dementsprechend ist das für mich vermutlich ein etwas anderes Setting.
lg
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Das habe ich natürlich vor. Pausen zu merken finde ich aber recht schwer. Wann etwas kommt, wann lasse ich was weg.
Bisher war es immer so, dass der Gitarrist mir Zeichen gegeben hat.
Mir da stellen zu merken, wenn ich mitzähle, verliere ich irgendwann die Orientierung. Mit einer Uhr mit Sekundenanzeiger habe ich es auch schon versucht. Ich werde es wohl bis zum Abwinken üben müssen.
Sich Pausen von Mitmusikern anzeigen zu lassen, finde ich ein gutes Mittel, wenn man unsicher ist. Das kann man ja auch prima vorher verabreden und bei den Proben einüben. Bei mir war es mal so, als ich von heute auf morgen in einer Coverband mit 50 Stücken gelandet war, dass der Bassist mich solange durch navigiert hat, bis ich dann irgendwann die Stücke intus hatte. Manchmal reicht ja schon, wenn jemand kurz vorher mal zu Dir schaut und vielleicht den Hals des Basses oder der Gitarre hebt.
Mitzählen ist für mich zumindest nur im Ausnahmefall eine Lösung, weil viel zu aufwändig und fehleranfällig. Ich empfehle Dir, große Strukturen zu erkennen, also z.B. 2x Strophe, Bridge, Refrain oder so. Das kann man auch super Aufschreiben vorab und meistens kann man den Ablauf danach auch gut…
Uhr mit Sekundenzeiger kannst Du vergessen, das wird nichts, zumindest wäre das für mich keine Alternative. Versuch die „ordnenden Strukturen“ in den Stücken zu erkennen und zu erinnern, dann klappt das auch mit dem Ablauf.
Der Solitary Blues ist doch eine super Übung dafür: 2x Strophe, 2x Solo, Strophe, Uptempo Solopart mit Break, Schlusslick mit Break
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Was der Kollege Oliver Stein mit "Aufschreiben" meint, hilft wirklich. Ich habe mal im Anhang eine Bluesnummer von Gary Moore rausgekramt, die ich mir vor x Jahren mal bescheiden notiert habe. Damit habe ich aber einen klaren Blick auf den Song. Ich notiere Tempo, Schema und unten den Basisrhythmus. Fertig ist das Ding. Und das gehe ich mit den Bandkollegen in der Probe durch. Dadurch gewinne ich Sicherheit (und weiß, wann ich dem Gitarristen in den Hintern treten muss, wenn er beim Solo die Bodenhaftung verliert ).
Ein paar Dinge musst du dir allerdings draufschaffen: Strukturiert vorgehen und das (Takt-)Schema erkennen. Die beiden Songs aus eurem Repertoire sind klassisches 12-Takt-Bluesschema. Wenn du das erkennst, bist du auf der richtigen Spur und die Songs erschließen sich. Du siehst die ganz anders. Hast du das Bluesschema verstanden, weißt du blind, wo du ein Fill setzen kannst und wo nicht. Das ist kein Hexenwerk. Die Titel sind relaxed runterzuspielen, ideal für die Bühne und für einen Anfänger einfach zu spielen, da kann nix schiefgehen.
Du beschäftigst dich viel zu sehr mit dir, deinen Fähigkeiten, Ghostnotes (die hier nichts verloren haben) und lauter anderen Dingen. Ist primär nicht relevant, denn wenn du musizierst, sind andere Dinge wichtig. Zu erkennen, dass Musik immer eine Struktur hat. Also gehe strukuriert vor und lass den Ballast hinter dir, der dich nur hemmt. Spiel die Songs klar und in einem für deine technische Fähigkeiten gerade runter. Den Shuffle total straight 1 +2 +3 +4 +. Ohne Schnörkel und Gefrickel, mit denen du dir nur selbst ein Bein stellst. Weglassen, interessiert erst mal keinen. Und versuche mit deinen Kollegen zu spielen, nicht mit dir. Guck denen in die Augen.
Wird schon - freu dich auf den Gig, das motiviert zusätzlich.
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Manchmal reicht ja schon, wenn jemand kurz vorher mal zu Dir schaut und vielleicht den Hals des Basses oder der Gitarre hebt.
So machen wir das auch in der Coverband. Es gibt da ziemlich viele Songs, es wo es ein break bzw einen Stop gibt, und der kommt nicht immer „logisch“, verkack ich immer wieder mal, wenn der Gitarrist mir kein Zeichen gibt 😝
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Guten Mittag,
ich selbst komme aus Zeiten, wo man mit bewusstem Nichtskönnen alles gegeben hat und das ohne Rücksicht auf jegliche Verluste.
Heute habe ich immer mehr den Eindruck, dass alles perfekt sein muss.
Das geht nicht.
Man muss einfach den Mut zum Risiko haben.
Wenn man Auftreten will (wirklich will), dann sollte man es tun.
Erfahrungsgemäß ist es so, dass das normale Publikum meist viel dankbarer und fehlertoleranter ist, als man in den kühnsten Träumen zu glauben wagt und das echte Fachpublikum weiß, dass jeder mal angefangen hat und ist professionell tolerant.
Bestenfalls die "Musikerpolizei" mag sich amüsieren. Das sind aber diejenigen, die selbst nichts können, aber das Gegenteil glauben. Die sollte man einfach gnädig tolerieren, wenn die üben, werden die irgendwann auch mal gut und ansonsten haben sie halt einen festen Glauben, der ihnen über ihre Minderwertigkeit hinweghilft.
Wenn die Band nicht (ausreichend/reichlich/viel/optimal ...) üben will: man kann auch daheim üben. Das hilft. Und wenn man das kontinuierlich mit Plan macht, hilft es sogar viel. Und ansonsten: der Weg ist das Ziel und Mut zur Lücke.
Grüße
Jürgen
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Für das Aufschreiben der Songabläufe brauchst du nicht mal Noten - ich schreibe mir immer die Struktur neuer Songs auf, also z.B. Drumeinstieg-Strophe-Refrain-Strophe-Refrain BREAK (auch wie lang der Brake ist - 1,2,3 Takte) Strophe-Refrain SCHLUß (Art des Schlußes - abrupt, Bluesschema oder was auch immer). Dazu noch die ungefähre Rhythmik, die mir vorschwebt oder vorgegeben ist (Shuffle, rockig, bluesig, usw.)
Erstmal lernst du den Song dann schon beim Aufschreiben und bist bei Proben immer sicher - irgendwann brauchst du dann den Ablauf nicht mehr.
Hilft mir als, Grundgerüst, anfangs ungemein - Besonderheiten (Breaks, Schlüße, etc.) baut man eh zusammen bei den Proben ein - kaum einer spielt einen Song wirklich originalgetreu nach (fände ich auch total langweilig). Lynard Skynard - Sweet Home Alabama.txt
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Friesendrummer : Gute Entscheidung
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Auch wenn ich das Gefühl hab, dass das Thema hier eigentlich erst mal durch ist und du den Rest bis zum Gig selbst klar kriegen wirst, vielleicht noch ein Tipp für die Bühne, der glaube ich noch nicht kam. Fehler passieren JEDEM, ob Bühnenneuling oder den Stones. Selbst nach einigen Hundert Konzerten hat sich da bei mir nicht viel geändert, geändert hat sich aber, wie ich mit Fehlern auf der Bühne umgehe. Heute denke ich nicht mehr drüber nach, egal ob vorher, oder wenn der Fehler schon passiert ist. Fehler gehören einfach dazu, und wenn sie passieren, lache ich darüber.
Der Raum, um sich mit Fehlern kritisch zu beschäftigen, ist nicht die Bühne oder der Veranstaltungsort, sondern der Proberaum!
Weder muss man sich auf der Bühne nen Kopf drum machen, dann läuft man nämlich Gefahr, sich zu verkrampfen und nen Tunnelblick zu bekommen. Noch sollte man im Anschluss beim "Aftershow-Bier" groß drüber diskutieren, denn hier zählt doch erst mal das schöne Gefühl, gemeinsam das Publikum gerockt zu haben.
Wenn jemand aus der Band nen Fehler reinhaut, ob nun ich oder jmd anderes, hake ich das sofort ab, sonst könnte mir das die gute Stimmung ja verderben
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dass du deine Dämonen einfach nicht mit dir selber ausmachen kannst.
Da denke anderes drüber. Ich meine eher das ich der einzige bin der sich überwinden muss. Wer denn sonst.
Oder ich verstehe nicht was oder wie du das meinst.
Du bist eben nicht der einzige, der sich überwinden muss. Wenn man mal begriffen hat, dass es viele gibt, die so sind wie man selbst und auch ein paar davon, die ein schwieriges Schicksal / schlechte Startbedingungen / Stress mit der Familie hatten ...
Der springende Punkt ist halt, was zu ändern. Es gibt Spiralen, die ziemlich ungesund sind. Vor allem die Opferrollen. Ganz üble Sache.
Wenn jeder aus seinem ersten Gig hier so ein Drama machen würde ... und das Psychospiel zielt ja schon auf solche Reaktionen ab.
Hab ich auch nicht ganz verstanden. Meinst das solchen Reaktionen automatisch kommen.
Überlege doch mal. Wenn jeder aus seinem ersten Gig hier so ein Drama machen würde ...
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Tja, da weiß ich grad gar nicht so richtig, wo ich zu erst ansetzen sollte? Ich werde die Themen wohl dies mal völlig wertfrei in der Reihenfolge auswürfeln. Zahlen können ja auch mehrmals erwürfelt werden, dann halt noch mal, bis ne Zahl kommt, die noch nicht dran war. Hab mir also 6 Punkte rausgefischt, die ich grad sofort für kommentarwürdig halte - den Rest spar ich mir für nach Ostern auf.
*würfel-1*
Also zuerst zu deinen Ängsten, die dich grad offensichtlich sehr arg im Griff haben – ist jetzt Zufall schon so als Erstes Thema - aber sinnvoll, weil ein großes Thema und… Die Ängste hat wirklich JEDER! – ok, vielleicht außer einigen Glücklichen, die schon vor ihrer ersten Bewusstseinsausbildung als Kleinkind auf Bühnen standen. Hier ist dein Empfinden also wirklich… naja… ganz normal! Komm Klar! Es ist auch echt nicht schlimm und keine Schande – es ist nur ne kleine Schwelle, die du jetzt mal überschreiten musst, wenn du tatsächlich auf die Bühne willst. Ich weiß übrigens von sehr gestandenen Bühnenpersönlichkeiten, dass sie auch nach Jahrzehnten noch immer ähnliche Ängste haben und diese Schwelle immer und immer wieder vor sich sehen, diese dann aber - gegen den Broterwerb und das Überleben abgewogen – stehts überschreiten. Auch "Bühne" ist halt ein Beruf! Am Ende brauchen sie die Bühne aber auch für ihr Ego und lieben sie.
*würfel-4 * Mist – den wollich erst später… naja.
Zit Friseedrummer:
„Nur eine Sache vermisse ich. Das keiner schreibt, du bist noch nicht so weit. Klar, das kann nur ich einschätzen. Aber auch irgendwie nicht !!!!. Und ich dachte das man ruhig eher selbstkritisch und reflektiert sagen kann, der Zeitpunkt ist der falsche man muss seine Grenzen kennen. Das hat hier noch keiner geschrieben."
OK, wenn du das jetzt hier SOOOO schreibst und derartig herausforderst...
Jonathan Higgins behauptet nun:
„Du bist nicht so weit, wirst es vermutlich auch niemals sein und falls jemals Jemand was anderes behauptet, ist der ein Lügner! Dieser Zeitpunkt ist jetzt aber auch eh der Blödeste für deinen Bühnen–Anfang! Versuch es nächstes Jahr noch mal! Oder, noch viel besser, in 20 Jahren, denn dann bin ich hoffentlich schon tot und muss dein Versagen nicht mehr mit erleben!!!“
...Fühlt sich das für dich jetzt besser an? Hast du jetzt mehr Mut zu diesem Gig? Ich hoffe eher nein! Aber wenn doch, dann nutze das, besorg es den Blues-Greisen auf der Bühne mal so richtig von (da) hinten und beweise uns allen damit das du ein Drummer bist! Ich kenne dich nicht, weiß nicht, wie du spielst aber wenn jemand wirklich erst so eine Art der Anfeuerung braucht, dann hätt ich da schon so meine Fragen. Normal wär das wohl eher nicht, weshalb mich deine Aufforderung etwas bestürzt!
*würfel-2*
Ein Superstar Hyperdrive??? Ok… naja… hmmm…du wirst es trotzdem packen, da bin ich mir sicher! Equipment ist ja auch nicht alles und wir wünschten uns ja alle insgeheim etwas geileres Gear. Wird dann aber keinen Zuhöhrer interessieren, WORAN, als vielmehr WIE du daran brillierst – und das wirst du!
*würfel-5*
Ne gestandene Blues-Band mit sehr erfahrenen Greisen, die dich im Erstfall einsammeln und wieder auf Kurs bringen können… und dann noch die bierseelige Gesellschaft, die euch einfach gerne hören will, während man – nach Coronazeiten und der langen Live-Abstinenz – eh alles dankbar aufnimmt??? Neee, da wirst du ganz sicher versagen und dich nur zum Gespött deines Dorfes machen! Ich komm auch vun’n dörpe. Glaub mir, die haben dich alle lieb, wenn du ihnen nur Musik zum Getränk gibst! Alles Andere würde mich doch sehr wundern.
*würfel-6*
Konstanz??? Also, wie jetzt? Die Stadt??? Also will er nun, dass du dabei ununterbrochen auf Profilevel trommelst, was niemand erwarten kann, … oder ununterbrochen auf Grundschulbandniveau? Der Kollege sollte mal besser seine Kommentare deutlicher stricken. Du wirst dann schon sehr konstant auf deinem eigenen Niveau trommeln, keine Sorge! Kann trotzdem scheiße sein, aber wenn du dafür übst, wird es das nicht – schon gar nicht in ner Blues-Band! Adrenalin ist übrigens ne sehr geile Geheimwaffe – live hilft das manchmal sehr!
*Würfel-3*
Zit: „Es kommen ne Menge Musiker…usw.“
Jo, die Muckerpolizei, die mit verschränkten Armen spaßlos vor der Bühne steht und hinterher dann alles kommentiert. Du spielst nicht für die. Diese Leute sind bei jedem Konzert und du tust gut daran, sie einfach zu ignorieren. Du spielst nur für die, die vor der Bühne wirklich Spaß haben wollen!
Und:
„Ich stehe also im Fokus…“
Nein, tust du nicht! Tun wir hier alle nicht! Wir sind Drummer! Wir sitzen ganz hinten und 90% aller Zuschauer sehen uns gar nicht, weil der Arsch vom Gitarristen dann doch präsenter an der Bühnenvorderkante ist.
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... es wurde ja schon erwähnt! "Fehler" passieren JEDEM. Mach dir darüber keinen Kopf. Es muss nicht alles Perfekt sein. Versuche einfach mitzuschwimmen und spiel einfach weiter! Du packst das! Wichtig ist; MACH ES AUF JEDEN FALL! Was die anderen an dem Abend denken ist wurscht. Immerhin bist Du der Drummer und nicht die Leute die unten stehen. Kopf hoch und glaub an dich - ich tue es!
p.s.: und immer Lachen!
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p.s.: und immer Lachen!
richtig! mach ich am meisten, wenn mir ein Fehler passiert. Das ist oft das einzige, woran "insider" merken, dass ich einen Fehler gemacht hab
ich denke, wenn du die Aufnahmen hören würdest vom Gig mit meiner Coverband vor 2 Jahren, dann hättest du sicher weniger Angst, weil schlimmer kanns kaum werden daran bin zwar nicht ich allein schuld, aber hier würden objektiv betrachtet wohl einige zugeben müssen, dass das kacke war und ich noch nicht reif für den Gig gewesen bin (und ich wette, heuer wird es sich nicht viel besser anhören). Aber was solls, den Leuten hats gefallen. Warum auch immer
Du schaffst das, und du wirst danach - wenn du die kleinen pipifaxfehler als echt nicht tragisch siehst - voll stolz auf dich sein und ein tolles Glücksgefühl haben
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... Wichtig ist; MACH ES AUF JEDEN FALL! Was die anderen an dem Abend denken ist wurscht.
p.s.: und immer Lachen!
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