TD9 + DT 770 Pro (80 Ohm) verzerrt: Abhilfe durch Mixer/Kopfhörerverstärker?

  • Hallo allerseits,


    ich benötige für mein TD9 neue Kopfhörer und habe mir die DT 770 Pro in der 80 Ohm Variante und die Roland RH-300V zur Auswahl bestellt. Für mich persönlich klingen die Roland lächerlich und die DT 770 genau richtig. Außerdem ist die Passform ideal für meinen Kopf.


    Aber...Bei den DT 770 muss ich den Lautstärkeregler fast auf Maximum drehen und wenn ich dann z.B. Hi-Hat und Bass gleichzeitig anschlage, verzerrts. Einzeln ist es ok. Ein ähnliches Problem hatte ich übrigens auch mit meinen AKG Audio Technica ATH m50: Die haben zum Schluss richtig geknackt (deshalb brauche ich jetzt neue), sodass ich die jetzt wieder ausschließlich für mein E-Piano nutze, wo sie weiterhin perfekt funktionieren. Bei den RH-300V habe ich den Lautstärkeregler eher bei 60% um die selbe gefühlte Lautstärke zu erreichen. Da verzerrt dann zwar nichts, aber der Klang gefällt mir halt nicht.


    Die Frage an die Experten: Wie kann ich hier Abhilfe schaffen, möglichst so, dass ich die DT 770 behalten kann?


    Mein Setup:

    - Altes Macbook Pro (2011) gibt Songs per Klinke an das Modul

    - Kopfhörer direkt am Modul angeschlossen

    - Irgendwann möchte ich nochmal VST ausprobieren, momentan fehlt mir da aber die Zeit zu (falls das relevant für einen eventuellen Mixer ist)


    Ich habe schon ein wenig nach Kopfhörerverstärkern gesucht, aber werde da nicht ganz schlau draus, da ich überwiegend Verteiler finde, die ich nicht brauche...

    Macht vielleicht ein kleiner Mixer Sinn, sodass das Macbook auch gar nicht mehr über das Modul gehen muss?

    Oder hat vielleicht sogar mein Modul ne Macke, da ich mit dem AKG ähnliche Probleme hatte?


    Danke schon einmal für eure Hilfe / Anregungen.

    Einmal editiert, zuletzt von brotleuchte ()

  • Das klingt nach einem Impedanzproblem und/oder schlechten Baugruppen.

    Bei so einem Drummodul vermute ich eher letzteres.

    Versuch mal einen hochohmigen KH an dem Modul und teste mal den DT an deiner Stereoanlage.

    Wenn er da funktioniert liegt es am Modul.

    Das wird einen hochohmigen Ausgang haben.

    Das Modul hat einen Audioeingang wo du vom Macbook reinkommst, das wird wahrscheinlich ein Line Eingang sein, also hochohmig
    Soweit ich weiß hat das Macbook keinen echten Linepegel sondern nur einen KH Ausgang, also niederohmig.


    Abhilfe schafft ein kleiner Mischer wo du das Audio vom Macbook und das Audio vom Modul getrennt Pegeln kannst.

    Auch hat ein (Kopfhörer-) Mischpult einen Ausgangsverstärker der mit niedrigen Impedanzen klar kommt und dann bekommst du es auch laut ohne das die Spannung

    zusammenbricht und es dann zerrt wie es jetzt der Fall ist.


    Sowas billiges würde funktionieren, aber klingt bestimmt nicht toll und wird hörbar rauschen.

    Den kann ich empfehlen, der reicht dann gleich für die ganze Band.

    so ein Kleinmischer tuts auch, klingt dann entsprechend dem Preis ;)

    don´t panic

  • Ich hatte ein ähnliches Problem.

    Im Proberaum habe ich bisher mit InEar Hörern gespielt, Die Signalkette vom Mischpult war entsprechend "laut" genug.

    Da im Probenbetrieb jedoch auch häufiger "diskutiert" wird und es angenehmer ist den Gesprächen ohne Hörer zu folgen, habe ich mir den DT770-M geholt (ebenfalls 80 Ohm)

    Der klingt prima, ist aber im Vergleich zum InEar viel leiser.

    Ich habe mir zur Verstärkung den HA400 zugelegt und bin damit recht zufrieden.

    Er hat gleich 4 Ausgänge die individuell in der Lautstärke geregelt werden können. Hat den Vorteil für mich, das ich InEar und DT770 gleichzeitig angeschlossen lassen kann und von der Lautstärke entsprechend vor-regeln kann

  • Sowas billiges würde funktionieren, aber klingt bestimmt nicht toll und wird hörbar rauschen.

    Der Millennium ist tatsächlich nicht mal so schlecht wie man vermuten mag. Hatte den einige Zeit in Verwendung, zum Proben absolut ausreichend.


    lg

  • Ui ui, danke für die vielen Antworten in so kurzer Zeit.


    Vielleicht hätte ich dazu sagen sollen, dass ich nur für mich spiele, nicht in einer Band und auch Recording nicht wichtig ist. Also "nur" Hobby. Ich werde den DT heute Abend mal an meinem Scarlett Solo testen. Kann aber gleich dazu sagen, dass mir bei den internen Songs des TD9-Moduls keine Verzerrungen aufgefallen sind - da höre ich aber auch heute Abend nochmal genauer hin.


    Der Audio Technica ATH-m50 hat ja auch nur 32 Ohm, der hat ja auch Probleme gemacht. Immer in Kombi Hi Hat + Bass oder Snare + Bass. Einzeln war eigentlich nie ein Problem.


    Einen 250 Ohm Kopfhörer habe ich gerade leider nicht parat. Evtl. bestelle ich mir dann nochmal einen zur Auswahl. Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass der Kopfhörerausgang am TD9 für 100 Ohm ausgelegt sei...da wäre der 250 Ohm dann noch weiter weg (falls das überhaupt stimmt).

  • Update: Konnte folgende Kopfhörer direkt am Modul sowie über den Behringer HA400 KHV testen (verschiedene Kombis der Lautstärkerregler + alle gleichzeitig und einzeln am KHV angeschlossen).


    • DT 770 Pro (80 Ohm): Verzerrt/übersteuert ab und zu (nicht immer! - konnte es gerade in 20-30 min nicht reproduzieren) bei gleichzeitigem Anschlag von Bass + HiHat oder Bass + Snare. Der HA400 bringt hier gefühlt überhaupt keine Verbesserung. Bei den internen Modulsongs höre ich keine Verzerrungen - und da kann ich so laut aufdrehen bis es schmerzt. Und auch Bass oder Snare einzeln laut angeschlagen ist alles i.O.
    • DT 770 M (80 Ohm): Keine von mir wahrnehmbare Verzerrung (vll auch Zufall), schirmt nochmal deutlich die Schläge auf die Becken ab. Leider gefällt mir der Klang vom Pro um so vieles besser ("echter").
    • RH-300V (32 Ohm): Keine von mir wahrnehmbare Verzerrung, für mich persönlich aber von Klang und Passform nicht geeignet.


    Kann es sein, dass der DT 770 Pro "zu gut" ist für die werksseitigen Modulsounds?


    Macht es Sinn, sich nochmal die 250 Ohm Version zu bestellen?

  • Kann es sein, dass der DT 770 Pro "zu gut" ist für die werksseitigen Modulsounds?

    Nein. Im Grunde ist alles zu gut für die internen ..äh..Sounds :saint:


    Also um das zu beantworten müsste man mehr über den Audioausgang wissen.
    Grundsätzlich ist ein hochohmiger KH unkritisch an einem niederohmigen Ausgang.

    Umgekehrt, also ein niederohmiger Kh an einem hochohmigen Ausgang,

    kann es besonders bei höheren Pegeln, wie zb einer lauten BD, zu starken Spannungsabfall kommen, was dann zu Verzerrungen führt.

    Ein 80hm KH liefert eine Leistung von ca 12mW

    Ein 600Ohm KH dagegen nur ca 1,2mW

    Die Leistung muss ein Verstärker aber auch bereitstellen können.


    Aber nach deinen Feldversuchen sollte man erstmal ausschließen ob dein 770Pro nicht vielleicht doch defekt ist.
    Das kann sich auch erst bei größeren Pegeln in Verzerrungen äußern.

    don´t panic

  • Vor allem bring ich damit deutlich mehr Grundrauschen rein....Bin vom Kopfhörerausgang des TD9 an den Input des HA400 gegangen. Ist das korrekt oder sollte das über ein Y-Kabel über die Main Outs erfolgen?


    Habe die letzten zwei Tage nochmal ausführlicher die 3 Kopfhörer durchgetestet. Entgegen meinen ersten Versuchen treten auch beim DT 770M (80 Ohm) die Verzerrungen auf. Damit schließe ich mal aus, dass es ein Montagsmodell des 770 Pro ist. Der 32 Ohm RH-300 macht keine Probleme.


    Ich werde mir jetzt nochmal wie vorgeschlagen die 32 + 250 Ohm Versionen des 770 Pro zur Auswahl bestellen.


    Und ein kleines Mischpult um die Lautstärke von Laptop und eDrum bequem getrennt regeln zu können. Mehr muss es eigentlich nicht können. Funktioniert da so etwas wie Mackie Mix5? Da gehe ich dann ja auch nicht mehr über den Kopfhörerausgang des Moduls und könnte dadurch auch eine Verbesserung erreichen oder? Ist es trotzdem ratsam, noch zusätzlich ein Kopfhörerverstärker zu verwenden? Dann würde ich wohl nochmal den Presonus HP4 testen...


    Und wie gesagt, keine Band oder Recordings geplant. Nur Playalongs.


    Danköö

    2 Mal editiert, zuletzt von brotleuchte ()

  • Ist es trotzdem ratsam, noch zusätzlich ein Kopfhörerverstärker zu verwenden?

    Nö, meiner Meinung nach nicht.

    ich benutze einen Kleinstmixer (Alto ZMX 52 - absolut rauschfrei) um die Signale von CD-Player, Roland TD 6 oder Internetradio (via Tablet oder Handy) auf meinen Beyer DT 990 Kopfhörer zu bekommen. Funktioniert einwandfrei, keine Verzerrungen. Der Mixer hat ausreichend Lautstärke über den Hörerausgang.

  • Ich verliere ein bisschen den Überblick, aber habe ich es richtig verstanden, dass du mit drei unterschiedlichen Kopfhörern Verzerrungen hörst?

    Dann wäre mein erster Gedanke, dass die Verzerrungen vielleicht tatsächlich da sind. Entsprechend würde ich die Moduleinstellungen checken und auch unterschiedliche Presets testen.


    Wenn mein Verdacht trotzdem auf den internen Kopfhörerverstärker fallen würde, würde ich den probeweise umgehen (Main Out oder Ähnliches benutzen, mit Rechner, Mischpult oder externem Kopfhörerverstärker) und vergleichen. Kratzt es nur am Kopfhörerausgang des Moduls, gibt's einen Defekt, den ich reklamieren würde. Ich habe noch kein Modul getestet, bei dem es bei "normalem" Anspruch wirklich nötig gewesen wäre, den Kopfhörerausgang zu umgehen. Besser geht natürlich immer.

    Bin vom Kopfhörerausgang des TD9 an den Input des HA400 gegangen.

    Dann verstärkst du ja 2x. Besser am Main- oder Line-Out einstecken.



    (Eventuell auch Mal den Klinke-Adapter von 6,3 auf 3,5 mm austauschen.)

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Ich verliere ein bisschen den Überblick, aber habe ich es richtig verstanden, dass du mit drei unterschiedlichen Kopfhörern Verzerrungen hörst?

    Mit dem Roland RH300V in 32 Ohm nicht. Mit allen DT 770 (Pro: 32, 80, 250 Ohm; M: 80 Ohm) dagegen schon.


    Btw, reklamieren kann ich hier nichts mehr. Das Set habe ich um 2013 herum schon gebraucht gekauft.


    Ich habe dank eurer Tipps die für mich passendste Lösung jetzt gefunden: DT 770 Pro 250 Ohm + Presonus HP4, verbunden über zwei einzelne 6,3 Klinkenkabel (TRS) vom Main out des Moduls. Laptop geht über ein stinknormales 3.5mm Klinkenkabel an den Mix-In des Moduls. Lautstärkeregler am Modul bei 90-95%, am HP4 bei 75%. Auf Dauer ist das dann auch schon fast zu laut.


    Ich habe den Mackie Mix5 auch ausprobiert, leider hat der Mixer den Klang schon deutlich zum Negativen verändert (hätte nicht gedacht, dass ich das höre). Alles wärmer/dumpfer/weniger detailliert in den Höhen. Am deutlichsten an der HiHat hörbar. Als würde plötzlich etwas fehlen bzw. alles wäre in Stoff eingewickelt. Natürlich auch mit allen Kopfhörern ausprobiert.


    Was mich sehr überrascht hat: Mit den DT 770 Pro in den verschiedenen Ohm Versionen konnte ich kaum Unterschiede in der Lautstärke feststellen, entsprechend hat es auch bei den Verzerrungen nicht wirklich etwas verbessert.

    Der Klang wurde aber in Bezug auf schwammige Bässe und "Klarheit" in Nuancen für mein Empfinden mit steigender Ohm-Zahl verbessert. Hab zwar Unterschiede erwartet, aber nicht, dass ich diese klar einer besseren Qualität zuordnen könnte.



    Zusammengefasst:

    - Roland RH300V (32 Ohm) direkt am Modul: Keine Verzerrungen, Sound und Passform sagt mir nicht zu

    - DT 770 Pro (32, 80 & 250 Ohm) + DT 770M (80 Ohm) direkt am Modul: ab und zu Verzerrungen bei gleichzeitigem Anschlag von Bass und Toms

    - Behringer HA400 über Kopfhörerausgang des Moduls verbunden: Fällt durch hohes Grundrauschen schon raus, keine Verbesserung

    - Mackie Mix 5 über Main Out des Moduls: Keine Vezerrungen mehr, allerdings deutlich schlechtere Klangqualität (Höhen "in Stoff gewickelt", dumpf)

    - Presonus HP4 über Main Out des Moduls: Keine Verzerrungen, keine Klangbildveränderung, kein Rauschen -> daher meine Lösung.


    Danke für die vielen Tipps!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!