Denken und spielen wir zuweilen zu komplex?


  • Ou verdammter Mist! Da hab ich ja voll reingelangt.

    Und dabei finde ich es so gut! Naja, vielleicht könnt

    Ihr mit der Nummer was anfangen. Das ist eher was

    Ruhiges, Konventionelles, was man halt so hört und

    spielt...


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    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Die Zutaten für einen Ohrwurm sehen anders aus. Trotzdem habe ich mir das Video nahezu vollständig reingezogen, weil ich es unter sportlich-technischem Gesichtspunkt absolut interessant finde. Die Sensationslust wird nach dem Motto "unfassbar, was der für abgefahrenes Zeug da reinpackt" sehr gut bedient.

    Fragen und Beiträge zu E-Drums können zu heftigen Reaktionen und Nebenwirkungen führen.


  • Mitunter hat die Dichte des Spiels (um mal dieses leidige Wort Gefrickel zu umgehen) nichts mit mangelnder Musikalität oder Ego zu tun, sondern es geht dabei um Konzept.

    Vor ein paar Jahren hab ich Bill Stewart in Frankfurt mit ein paar deutschen Musikern gehört. Der Typ hat den Jungs den ganzen Abend spielerisch Beef gegeben: Total energetisch, dicht und nicht unbedingt leise. Das war halt sein Konzept für den Abend bzw. die Musik und hat dem Programm (Standards wie All of me oder All the things you are) sehr gut getan.

  • Wer denkt spielt nicht mehr.

    Ich höre diesen Satz doch recht häufig. Kann da auch nur von mir sprechen. Sicherlich sind die Abläufe beim spielen eines Songs oder anderen Dingen weitgehend automatisiert bzw. man denkt nicht mehr drüber nach. So kann man sein Spiel ganz der Musik hingeben. Aber das Gehirn ausschalten tue ich dennoch nicht.

    Einiges wiederholt sich ständig. Durchaus passiert es, dass man während des Spielens einen Einfall hat und diesen dann beim nächsten Durchlauf umsetzt.

    Ich mache sowas ständig. Kommt natürlich auch drauf an was man spielt.

    Finde gerade im Jazz, Fusion, Trash-Rock, Jazz-Rock (beziehe mich auf die letzten beiden Songbeispiele) ist die Musik (Ablauf) ständig im Wandel.

    Eine Mischung aus einem festen Konstrukt und Improvisation. Ich habe so mit anderen angefangen zu spielen. Meine ersten Gehversuche zusammen mit anderen Instrumenten waren zu meine Schulzeit im Musik-Unterricht. Sehr experimentell. Gerade die Liveauftritte hatten es in sich. Klar wurde das gespielt was auf dem Blatt stand bzw. eingeübt wurde. Jedoch hatte unser Lehrer da immer noch Einfälle uns es nicht ganz so leicht zu machen.

    Das hat man nach einiger Zeit auch ein wenig übernommen. Man biegt und zerrt hier und da ein wenig an den Noten, um das eine oder andere Interessante heraus zu kitzeln. Was jetzt nicht bedeutet, dass man nicht mit Herzblut dabei ist. Stilistisch gesehen, je nach Genre, ist man gefestigt.

    Das sollte man auch hören können. Spielen ist wie eine Sprache sprechen. Spreche ich eine fremde Spreche, dann wird man es am "Akzent" erkennen, dass es nicht die Muttersprache ist. Mir geht es jedenfalls so. Die populären (Tanz)Musik lebt vom Backbeat. Ein Umstand der mir durchaus bewusst ist.

    Bin jedoch ein eher synkopiert lastiger Spieler und kommt gut ohne den Backbeat zurecht. Was jetzt wiederum auch nicht bedeutet, dass ich mir seiner Wichtigkeit nicht bewusst bin und ihn nicht fühlen kann.



    Die Aussage ist doch Quatsch.


    So krass würde ich es jetzt nicht formulieren. Würde es vielleicht etwas anders ausdrücken. Wer stumpf nach Noten spielt, also genau das spielt was geschrieben steht, der spielt und lebt die Musik nicht. So in etwa hat es irgendwann mal ein großer "Geiger" gesagt.

    Fühlen was richtig ist-der Musik folgen und sich davon leiten lassen und dieses dann am Schlagzeug (Instrument) geschehen lassen>das kommt jetzt von mir-hat aber mit Sicherheit jemand so schon mal jemand gesagt ;)


    Ich mag diesen Dreier-Verschieber sehr gerne. Kann gar nicht sagen warum und spiele ihn doch recht häufig.


    Erstaunlicherweise läuft er einem immer wieder über den Weg.

    Siehe Timos letztes Herta-Tutorial :thumbup:

    In dieser Subdivision ist der Herta besonders spannend, da der Herta sich innerhalb der Sechzehntelnoten verschiebt und man so einen interessanten Dreierverschieber bekommt. Durch die Sechzehntel-Rhythmik ergeben sich drei Startpunkte für den Herta



    Aussage eines großen Virtuosen am Schlagzeug. "Man muss es einmal mechanisch geübt haben, damit die Arme und Beine wissen, wann sie wo sein müssen. Man muss diese Ebene, aber irgendwann verlassen können, sonst wird es immer mechanisch klingen. Es ist wie mit dem Kochen, man weiß wieviel Salz rein muss, man misst es nicht mehr ab."

    2 Mal editiert, zuletzt von Lexikon75 ()

  • Die Zutaten für einen Ohrwurm sehen anders aus.

    Ja und Nein. Egal was man spielt, man spielt seinen eigenen Stil. Jedenfalls sollte es so sein. Es geht dabei weniger, um den Wurm den man in die Ohren anderer pflanzt, sondern um den, den man sich selbst reintut. Es gibt Dinge, die man spielt, die man immer wieder bewusst oder unbewusst wiederholt.

  • Zu dem Gustke-Video, da wiederhole ich mich noch mal selbst:

    Genau, es geht um Emotionen. Es gibt Zeiten/Tage, da möchte ich so komplex wie nur irgendwie möglich spielen und verhaspele mich dabei und "zerstöre" Songs. Wenn die Euphorie nachlässt, gebe ich mich hingegen mit einfachen Sachen zufrieden. Dass ich auch in "ernsten" Situationen (also außerhalb des Übe-/Proberaums) oftmals zu euphorisch bin, trennt mich wohl am meisten davon, (Semi-)Profi zu sein.

    Ich hab es mir angehört und nebenher überlegt, was ich wohl zu der Nummer spielen würde bzw. was sonst dazu passen würde, weil ich es auf keinen Fall so spielen könnte. Aber: Gustke kanns! Das wirkt bei ihm nicht verkrampft und chaotisch, sondern es groovt. Für mich schwer vorstellbar, was in dieser Combo anderes funktionieren würde. Natürlich gibt es theoretisch unendliche Möglichkeiten, aber da er hier schon gut vorlegt, muss man erst mal wieder da rauskommen.

    Also, wenn ich gerade euphorisch genug wäre, würde ich die Nummer auf meinem spielerischen Niveau vermutlich ähnlich spielen - so weit wie ich mich eben sicher damit fühle.

    Generell zu sagen, der spielt da zu viel, würde ich nicht. Ich bin da eher ein bisschen neidisch. :saint:

    Four on the floor sind zwei zu viel. SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 20.07. Motorradtreffen Stegen-Eschbach (FR), 23.11. Lokalität Baumann Heitersheim, 30.11. Heimathafen Lörrach mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Ich hatte Früher mal die Idee im Kopf, so spielen zu können, dass man alleine beim zuhören der Musik, schon intuitiv weiß/fühlt, wie man zuspielen hat. Die Frage ist, ob das überhaupt geht bzw. man dazu in der Lage ist.

    Natürlich immer auf dem Level auf dem man sich spielerisch befindet.

    Das entsprach und entspricht ziemlich genau meiner Trommel-Philosophie (auch was mein Level anbelangt).


    Aus meinem Werdegang in meiner Galerie ist das auch gut ablesbar.

    Bevor ich überhaupt das erste Mal an einem Drumset saß, hatte ich vorher jahrelang viele Bands gesehen und mich schnell an den Schlagzeugern orientiert.

    Dadurch "sah" ich irgendwann, egal was aus dem Radio oder vom Plattenspieler kam, immer das Schlagzeug vor meinem geistigen Auge und konnte alle Songs "mitspielen".


    Daran hat sich bis heute nichts geändert.

    80% meines Cover-Repertoires habe ich nie am Set geübt, sondern ausschließlich zuhause rausgehört und dann bei Proben mit der Band umgesetzt (auf meinem Level, wohlgemerkt).

    10% waren die Eigenkompositionen, die ich zusammen mit den jeweiligen Bands erarbeitet habe

    und die restlichen 10% waren diverse Rudiments in meinem Zimmerlein zwischendurch auf der Snare.


    Ich weiß, was ich alles nicht kann 8) ... aber genau das hat mir die Bewunderung für all diejenigen bewahrt, die es richtig gut können.


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Würde auch mal eine andere Seite mit ins Spiel bringen. Da wo Schlagzeug gar nicht "erwünscht ist/nicht passt und dann in einem bestimmten Moment sowas von präsent ist. Und auch auf den Punkt genau gespielt werden muss damit das Ganze funktioniert, um die Emotionen, die so ein Song mit sich bringen nicht zu unterbrechen. Habe hier jetzt eine Cover-Version herausgesucht, weil da auch der Drummer zusehen ist.

    Er spielt hier auch keinen richtigen Groove, sondern einen, ich nenne es mal (wenn ich darf), durchlaufenden Fill. Da muss für den kurzen Moment alles stimmen und auf den Punkt genau sein. Hab ich zwar schon erwähnt, wollte es nur noch mal hervorheben


    Kann mir da noch keine so richtige Meinung drüber bilden. Ist das Ding jetzt schwer zu spielen oder denkt man wieder zu kompliziert?

    Relativ langsam gespielt und ohne Hektik zu verbreiten, zu spielen. Musste mich beim mit trommeln echt bremsen nicht zu schnell zu werden.

    Becken auf 1 und 2+ (hoffe richtig) ist da sehr auffällig.

    Auch wenn wir Drummer da nicht viel zu tun haben höre ich mir den Song immer wieder von Anfang an.

    Man fühlt auch so ziemlich genau wann die Drums einsteigen.

    Finde den Drumpart echt interessant.


    Evanescence-My Immortal


    Was wäre, wenn man dennoch einen Drumpart über den ganzen Song spielen würde? Sozusagen ein Drumcover erstellen.


    Gibt es sogar Hier

    Gefällt mir persönlich nicht

    2 Mal editiert, zuletzt von Lexikon75 ()

  • 80% meines Cover-Repertoires habe ich nie am Set geübt,

    Dito (bzw, bei mir eigentlich 100%), es sei denn, es sind bestimmte Chops, die für den Song wichtig sind, dabei die ich so, ad hok, nicht umsetzen kann und ich mich erstmal damit beschäftigen muss.

    Grundsätzlich kenne ich es im Coverkontext so: jeder der Band schraubt sich einen Song rein und kann ihn dann, im Grundsatz.

    Im Proberaum wird dann nur noch der Feinschliff gemacht.

    Mein Gerümpel

    Die globale Erwärmung macht mir keine Sorgen, was mir Sorgen macht, ist die globale Verblödung.

  • Ich weiß, was ich alles nicht kann 8) ... aber genau das hat mir die Bewunderung für all diejenigen bewahrt, die es richtig gut können.

    Und nochmal Dito, ich kenne meine Qualitäten und weiß aber auch ,ganz genau, wo meine Grenzen sind!

    Mein Gerümpel

    Die globale Erwärmung macht mir keine Sorgen, was mir Sorgen macht, ist die globale Verblödung.

  • Finde den Drumpart echt interessant.


    Evanescence-My Immortal


    Was wäre, wenn man dennoch einen Drumpart über den ganzen Song spielen würde? Sozusagen ein Drumcover erstellen.

    Das Original von Evanescence hatte doch gar keine Drums, oder? Erst die "Bandversion" kommt mit Schlagzeug. (Oder halt andersrum) Ich finde eigentlich gerade das Spannende, dass die Drums (bzw die ganze Band) erst am Ende kommen und das dem ganzen erst den Höhepunkt gibt.

    (\_/)

    ( •,•)

    (")_(")

  • Am Schlimmsten ist es, in eine bestehende Band einzusteigen. Du bekommst vorab die Titelauswahl (leider nicht die Versionen, die die Band spielt - oft werden diese nämlich garnicht bei Proben aufgenommen) und suchst dir diese dann im Internet raus (irgendeine Version), übst den Ablauf (Drumeinstiege, Breaks, Grundrhythmen, etc.) und gehst, vermeintlich wohlpräpariert, zur ersten gemeinsamen Probe.

    Hallo Aufwachen! Du merkst sofort, das hier keiner sich an das Original (vor Allem, welches) hält (ist imo ja auch richtig so) - aber du stehst da und fängst also bei Null an. Denn meistens sind die gespielten Versionen rhythmisch stark vereinfacht und du kannst deine, an sich richtige, kompliziertere Rhythmik leider nicht in den Song der Band propfen. Oder es wird komplizierter als das Original, welches du zum Üben benutzt hast, gespielt (dann ists noch schlimmer ;( )

    Aber das ist eben das Leben - anpassen oder Überzeugungsarbeit leisten, dafür probt man ja auch mit der Band. Mit vorhandenen Mitteln einen wiedererkennbaren Bandsound kreieren. Aber es bringt einen zum Schwitzen ;)

  • Zusammen Musik machen ist ein Teamplay! Wenn es gut für den Song ist, den man gemeinsam spielt, darf oder sollte man frickeln. Da ist aber - aus meiner Banderfahrung - weniger oft deutlich besser für das Gesamtergebnis. Wenn man selber etwas Raum benötigt, um sich punktiert in en Vordergrund zu stellen, findet der sich in einer gut funktionierenden Band.

    Das gilt für alle Musiker. Diven gibt es genug.

  • Aber: Gustke kanns! Das wirkt bei ihm nicht verkrampft und chaotisch, sondern es groovt.

    Interessant. Ich fands spontan (für Gustke) total ungroovig und rumpelig. Klar, muss man trotzdem erst mal können, aber für mich klingt es, als ob er fast widerwillig alles zukloppt, weils der Komponör so haben wollte. Das Video kann ich mir über die gesamte Distanz jedenfalls nur ohne Ton ansehen.

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