Cues geben ist auch immer nett, aber spätestens auf der Bühne will man das ja auch nicht mehr dauernd. Man wirkt sonst so am Händchen genommen mitgeschleift.
Wollt Ihr mit der Band schon bald auftreten? Ich denke trotzdem, dass es eine gute Technik ist, wenn der Solist gegen Ende den Kontakt zur Band sucht und sich z.B. etwas aufbäumt und den finalen Abschlag mit einer etwas größeren Bewegung einleitet. Das wirkt auf die Zuschauer vielleicht sogar wie ein nettes Showelement.
Ansonsten ist "Vorlesen" oft hilfreich. Beim Outro grooven und kurz spicken, was in der aktuellen Zeile noch so kommt, damit der überraschende Break in Takt 6 nur die Zuhörer und nicht Dich überrascht. Wenn das Notenbild aufgeräumt und gut lesbar ist, finde ich es leichter, hin und her zu wechseln (spielen, Band anschauen, kurzer Blick auf die Noten, weiterspielen). Außerdem fällt es damit leichter, sich schon vor dem Song einen Überblick zu verschaffen ("Ach ja, das ist der Song in dem XY passiert"). Die ungewöhnlichen Stellen könntest Du auch mit einem bunten Textmarker hervorheben, damit Du noch schneller den Überblick hast. Platz sparen und Alles auf eine Karteikarte quetschen sorgt eher dafür, dass ich den Überblick verliere.
Wenn die Band seit 20 Jahren zusammen das komplizierte Material spielt, haben sie bestimmt Verständnis, dass Du nicht direkt das ganze Programm verinnerlichen kannst. Der Rest fügt sich bestimmt im Verlauf der nächsten Proben (ich hab gut Reden, weil ich das Material nicht kenne - würde wohl auch schwitzen! ). Interessantes Thema und gute Tipps bisher!